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Roland Fakler

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Gestylte Legenden: Lenin

Neuer Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt über Lenin und die MLPD 24.08.2017

Gestylte Legenden

Und weiter geht die Debatte um Lenin und die MLPD.

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 „Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft!“ Schön gesagt, Frau S.! Nur, ob Lenin dazu der geeignete Wegweiser ist, möchte ich bezweifeln. Die Gesellschaft, die er maßgeblich geprägt hat, war jedenfalls nicht die „ohne Herr und Knecht“– im Gegenteil!

Lenin hat zwar das verfolgungswütige, ausbeuterische, ungerechte und autokratische Zarenregime abgesägt – zweifellos ein Verdienst – aber dann leider nichts besser gemacht. Weil er auf demokratische Weise nicht an die Macht kam – die Mehrheit hat nicht immer dumm entschieden – hat er eine Elitepartei gegründet, die sich nicht mehr viel um demokratische Gepflogenheiten geschert, sondern einfach die Macht ergriffen und sich an der Macht gehalten hat – für 70 Jahre, mit entsprechendem Terror und Leichenbergen.

Wie jeder Diktator hat er die Gesellschaft in Verfolger und Verfolgte gespalten.

Statt dem Zaren diktierten jetzt seine Partei und ihr Vorsitzender, statt Bauern, Leibeigenen und Sozialrevolutionären wurden Adlige, Geistliche und Klassenfeinde verfolgt, verbannt, gedemütigt und erschossen. Vor Stalin hat Lenin politische Säuberungen und Arbeitslager eingeführt und massenhafte Vernichtung betrieben.

Und jetzt gibt es also wieder eine Partei, die MLPD, die mit dem Antidemokraten Lenin in den demokratischen Wahlkampf zieht und ihn zum Programm macht. Da ist es gut, wenn man das Volk mit Brechtschen Märchen und gestylten Legenden über die wahre Geschichte der Kommunisten hinwegtäuscht, denn die war vor allem schrecklich!


Noch ein Leserbrief von mir als Antwort auf einen Brief aus den Reihen der MLPD 30.08.2017

Sicher nicht ideal

Und weiter geht die Debatte über die Marxistisch Leninistische Partei (MLPD). Jetzt mit einem Schwenk auf Flüchtlinge.

Der Kapitalismus kann nicht das letzte Wort der Geschichte sein, aber die soziale Marktwirtschaft hat sich bewährt. Der Kommunismus war eine Illusion. Diktatur – auch die des Proletariats – ist verwerflich. Was ich an Lenin kritisiere, sind weniger seine Ansichten über die gerechte Gesellschaft – da ist auch Gutes dabei –, als sein Umgang mit Andersdenkenden. Wie jeder Diktator wollte er sie nicht überzeugen, sondern vernichten.

Unsere Demokratie ist sicher nicht ideal, aber sie unterscheidet sich von totalitären Systemen dadurch, dass sie Kritik zulässt, das Erkennen der Fehler und eine Korrektur ermöglicht. Nur durch diese geistige Auseinandersetzung ist Fortschritt möglich. Ich begrüße es deshalb, dass die FDP zur Diskussion mit der AfD bereit ist.

Wir können nicht die 500 Millionen Menschen hier aufnehmen, die dies gerne möchten. Die Flüchtlinge brauchen Perspektiven in ihren Ländern. Männer, die den Mut haben, sich ins Meer zu werfen, sollten auch die Kraft aufbringen, ein korruptes System zu bekämpfen. Dabei sollte man sie unterstützen. Entwicklungshilfe darf aber nur an demokratische Regierungen geleistet werden, die die Menschenrechte beachten und den Reichtum gerecht verteilen.

Den Islam kritisiere ich, weil ich die Gefahr sehe, dass diese mittelalterliche, totalitäre, auf Herrschaft ausgerichtete Religion unsere freiheitlich-demokratische Ordnung untergräbt, wenn sie sich nicht reformieren und hier einordnen kann…was viele Muslime durchaus geschafft haben.

Mitschuldig am Nationalsozialismus

Leserbrief im Tübinger Tagblatt 08.08.2017

Mitschuldig

Zwei Leserbriefe vom 27. Juli werden hier kommentiert. Im einen ging es um Klassenfahrten in ehemalige Konzentrationslager und um Stolpersteine (Joachim S.), im anderen bezog Rudolf B. zum Rottenburger Kopp-Verlag Stellung.


Die Beschäftigung mit der Geschichte sollte vor allem den Sinn haben, aus ihr zu lernen. Dazu ist es notwendig, die Täter und die Opfer, frei von jeder Ideologie, zu benennen. Luther hat zwar die totalitäre Herrschaft der katholischen Kirche beendet, aber ein Vorbild ist er nicht. Er war ein Hetzer gegen Bauern und Juden. Zusammen mit Paulus, Augustinus und Bismarck hat er seinen Beitrag zum Obrigkeitsstaat und damit zur Unmündigkeit der Deutschen geleistet.

Der Mössinger Streik hat wahrscheinlich nur deswegen stattgefunden, weil die Initiatoren keine rechte, sondern eine linke Diktatur wollten. Zusammen mit den Rechten und den Kirchen haben die Linken jedenfalls ihren Beitrag zum Untergang der Weimarer Republik geleistet.

Die Deutschen können in der Tat stolz darauf sein, dass sie ihre Geschichte – in letzter Zeit – ehrlicher aufgearbeitet haben als andere. Dazu muss man natürlich auch an die Bombardierungen deutscher Städte und an die Kriegsverbrechen der Alliierten erinnern und sie einordnen. Wie ist es soweit gekommen? Mein Vater – Jahrgang 1922 – hat Hitler nicht gewählt, aber er zog in den Krieg, weil er das Vaterland verteidigen wollte/musste. Er wollte seine Pflicht tun, weil er ein Opfer der verlogenen Propaganda war, die von Tübinger Professoren mitgetragen wurde. Die hätten es wahrhaft besser wissen können.

Sind die Türken, die jetzt Erdogan zum Diktator gewählt haben, mitschuldig für seine ungerechten Verhaftungen? Ich glaube schon!

Lebensqualität mit IT

Lebensqualität mit IT ein Kommentar auf:

Lebensqualität mit IT: Wir brauchen ein Humanimeter!

Wir sind uns wohl einig, dass IT = Internet Technologie und KI = Künstliche Intelligenz dem Menschen dienen müssen und dienen können und dass nicht umgekehrt, der Mensch zum Sklaven seiner Technologie werden darf. Ich finde es äußerst hilfreich einen PC zu haben, der mir das Schreiben von Texten und ganzen Büchern erheblich erleichtert, dass ich Fotos bearbeiten und Daten brennen kann. Diese Technik hilft mir, Zeit zu sparen, indem ich Arbeiten schneller erledigen kann als ohne sie, aber ich will nicht Sklave dieses „Fortschritts“ sein, ich will nicht von Facebook terrorisiert und unter E-Mailschwemmen verschüttet werden. Ich genieße es, nicht immer und jederzeit per Handy erreichbar zu sein. Ich habe nicht den Ehrgeiz und die Neugier über alle Banalitäten der „Promis“ informiert zu sein. D.h. ich muss mich ausklicken können, wann ich will und wenn es mir gut tut! Für mein Wohlbefinden und für meine Persönlichkeitsentwicklung brauche ich Zeit zum freien Sinnieren. Wie beim Essen müssen wir lernen, Maß zu halten, lernen, welche geistige Nahrung uns gut tut und welche uns schadet. IT und KI müssen Angebote bleiben, die ich annehmen oder ablehnen, am besten sinnvoll für mich nutzen kann, sie dürfen mich nicht beherrschen. Das ist alles nicht einfach nur gut und nützlich, sowenig wie das Angebot in einer Konditorei, die uns freien Zugriff erlaubt und die uns schwer schaden würde, wenn wir uns keine Grenzen setzen würden.

Interview in „Hallo Ammerbuch“

Erdogan: Wählt ihn, wenn…

Wählt ihn, wenn…

Neuer Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen 24.03.2017

Wir berichteten über die Kundgebung gegen das Machtstreben des türkischen Ministerpräsidenten.


Mit ihrer Wahl im April könnten Deutsch-Türken ihr Land aus sicherer Entfernung ins Verhängnis stürzen, denn in einer freiheitlichen Demokratie zu leben und zugleich die Diktatur für ein anderes Land zu wählen, erlaubt nur ein schwerer Fehler im System.

Dieses Privileg gibt es nur einmal. Diktatoren kann man nur einmal wählen. Wählt ihn, wenn euch die Freiheiten und Menschenrechte eurer Landsleute nichts bedeuten, wenn ihr alle Macht für immer in die Hände eines Mannes legen wollt, wenn ihr wollt, dass eine Führungsclique alle wichtigen Positionen des Staates besetzen und der säkulare Staat islamisiert werden soll, wenn die ganze Wirtschaft auf den Wohlstand eines Clans ausgerichtet und das übrige Volk seine Beute werden soll, wenn Privilegien nach Gunst und Laune verteilt und Kritiker mit derselben Laune im Gefängnis verschwinden sollen, wenn Richter dieses Verhalten ohne Rechtsgrundlage gewissenlos absegnen sollen, wenn jede Kritik und jede Kontrolle der Macht in Zukunft unterbleiben sollen, wenn ihr die Türkei an der Seite all der korrupten, zerstrittenen und unfähigen islamischen Staaten sehen wollt, aus denen die Menschen in Massen hierher fliehen, wenn ein Staat in seiner Selbstgerechtigkeit über alle anderen gestellt werden soll, wenn ihr einem Führer zustimmen wollt, der durch absurde Vergleiche die Bürger anderer Staaten beleidigen und damit die friedliche Staatengemeinschaft aufs Spiel setzen will.

Wählt ihn, wenn ihr euch selbst entmündigen wollt!

Wenn ich Gott wäre

Wenn ich Gott wäre!

Ein Leserbrief zum LTT-Stück „Believe Busters“ und zum Weltethos.

04.03.2017
Wenn ich Gott, der Allmächtige wäre, dann würde ich zur besten Fernsehzeit auf allen irdischen Kanälen und auf einer Großleinwand neben dem Mond meine Existenz für alle sichtbar überzeugend beweisen und endlich einige wichtige Dinge klären, von meiner Konfessionszugehörigkeit: ob ich katholisch, islamisch, hinduistisch oder sonst was bin, über das Gerücht, dass ich einen Sohn hätte; welches der letzte Prophet und die wahre Offenbarung ist – eventuell müsste ich da noch aktuellen Klartext nachliefern –, bis zur Länge meines Bartes, damit die Streiterei darüber endlich aufhört.

Dann müsste ich wohl ein Wort zur missratenen Schöpfung sagen: warum ich, der Allmächtige, der Allweise und Allgütige überhaupt so eine Welt geschaffen habe, in der es so viel Leid und Krieg gibt und in der es an Weisheit und Güte mangelt. Ich müsste erklären, warum ich bei Bombardierungen von unschuldigen Opfern tatenlos zuschaue, warum ich zwei aufeinander zurasende Züge zwar beobachten, aber nicht stoppen kann, warum ich bei Hungersnöten kein Manna regnen lasse … usw.


Die Leute, die glauben, sie könnten sich zu mir empor bomben, um ins Paradies zu kommen, müsste ich aufklären: „Hier oben gibt es nur Wolken und dünne Luft! Es lohnt sich also echt nicht, sich in diese Luft zu sprengen. Wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, dann arbeitet zusammen mit den ,Ungläubigen’ am irdischen Paradies, denn ein anderes gibt es leider nicht!“

Zur Macht verholfen

Zur Macht verholfen

Der Artikel vom 24. Januar über die Gedenkfeier für den von den Nationalsozialisten hingerichteten Eugen Bolz im Rottenburger Dom bietet Anlass, die Rolle der Kirchen im Dritten Reich und heute kritisch zu hinterfragen.

28.01.2017 Roland Fakler, Ammerbuch Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen
 

Die beiden Großkirchen in Deutschland haben fleißig daran gearbeitet, ihre Verantwortung für die Terrorherrschaft Hitlers zu minimieren. Sie behaupten, Hitler sei ein Atheist gewesen, dabei ist er immer Katholik geblieben, hat bei seinen Feldzügen immer die Unterstützung Gottes erbeten und ist dafür bis zum Schluss von beiden Kirchen unterstützt worden. Er war ein Machtmensch, der täuschen konnte, wie alle Machtmenschen.

Sie benutzen die Weltanschauung, die ihnen zur Macht verhilft: Hitler das Christentum, Lenin und Stalin den Kommunismus, Erdogan den Islam… Die Bischöfe haben ihn dafür stets in ihre Gebete eingeschlossen und haben ihm zur Macht verholfen. Während viele Christen, auch Eugen Bolz, die Bösartigkeit dieses Mannes schon vor 1933 erkannten, haben ihn beide Kirchen voll unterstützt. Das zeigt sich daran, dass die katholische Zentrumspartei, die einzige, die ihn hätte stoppen können – wohl mit Zustimmung des Papstes – für das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat. Die katholischen Bischöfe haben sich davon ein Konkordat und viele weitere Privilegien versprochen und auch erhalten. Sie wollten nicht die freiheitliche Demokratie, sondern sie wollten eine klero-faschistische Diktatur nach dem Vorbild Mussolinis in Italien.

Anstatt sich bei der Abwehr totalitärer Herrschaften auf die Seite der Freiheit zu stellen, haben sie sich immer mit denen verbündet, die das Volk entmündigen wollten: mit Königen von Gottes Gnaden, mit dem Adel, mit Diktatoren und heute mit dem Islam!

Jammeh – Gambia

Diktator Jammeh ist abgetreten, aber wie!

Am Schluss hat er einfach noch die Staatskasse mitgenommen. Auch zuvor hat er ein luxuriöses Leben geführt und hat sich zu seinem Ruhm diesen Triumphbogen gebaut.

Deutsche Sternsinger sammeln für Afrika. Die katholische Kirche verhindert dort eine effektive Familienplanung.

Sollten nicht erst mal solche Löcher gestopft werden?

 Mit ihrer Antwort trotzen die Kinder zwei Diktatoren??

 

Was bedeutet Diktatur

Selbst ermächtigt

Leserbrief im Tübinger Tagblatt am 10.01.2017

Der württembergische Ministerpräsident Eugen Bolz gilt zwar als ehrenwerter Widerstandskämpfer, hat aber selbst mit seiner katholischen Zentrumspartei 1933 dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und damit Hitler zur Diktatur verholfen.

Lehren aus der Geschichte

Ich möchte hier an Leserbriefe von A. Bodenmüller und A. Knoll über den Widerstandskämpfer Eugen Bolz anknüpfen, weil wir daraus eine Lehre von zeitloser Gültigkeit ziehen können. Sie lautet: „Macht muss immer beschränkt und kontrolliert werden, damit sie nicht in Tyrannei ausartet.“ Seid Cäsars Zeiten, über Hitler bis Erdogan glaubte das naive Volk, dass ein Diktator alle Probleme lösen wird, wenn er nur alle Macht dazu bekommt. Ein Diktator wird aber den Rechtsstaat und die Verfassung aushebeln und totale Unterwerfung fordern. Er wird das Volk in Anhänger und Gegner spalten. Er wird seine Anhänger begünstigen und seine Gegner verhaften und er wird damit den Nährboden für Verfolgung, Vertreibung, Flucht und Bürgerkrieg schaffen. Nicht die 44% der Deutschen, die Hitler 1933 gewählt haben, haben die Diktatur ermöglicht, sondern – das ist leider so – Parlamentarier wie Eugen Bolz, die dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und den Wolf damit von seinen Fesseln befreit haben. Es wäre ihre wichtigste und vornehmste Aufgabe gewesen, die Verfassung, die Demokratie und den Rechtsstaat mit ihrer Stimme zu schützen. Wer sonst hätte dies tun können? Sie haben die Lage falsch eingeschätzt! In ähnlicher Verblendung haben das Volk und die Parlamentarier in der Türkei geholfen, einem Diktator den Weg zu ebnen. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. Die willkürlichen Verhaftungen und die Flucht der Intellektuellen wecken schlimme Erinnerungen an vergangene Zeiten in Deutschland. Q.e.d.

 

Neue Erkenntnisse über Jesus

Leserbrief im Tübinger Tagblatt erschienen am 8. Okt. 2016

Satire: Gedanken zum Motorradfahrergottesdienst in der Zeltkirche auf dem Reustener Kirchberg ­am 3.10.2016 Mit Palmwedeln

Wussten Sie schon, dass  Jesus ursprünglich beabsichtigt hat, auf einer Maico, einem Motorrad aus ehemals Pfäffinger Produktion, zum Passahfest in Jerusalem einzufahren? Nur weil der Hohepriester damals wegen erhöhter Abgaswerte ein Motorrad- und Mofaverbot für die Stadt erlassen hatte und militante Umweltschützer jeden Motoradfahrer, der dieses Verbot missachten sollte, mit Palmwedeln vom Sattel zu fegen drohten, empfahlen ihm seine Apostel die umweltfreundlichere Variante auf dem Esel.

Wie konnten damals die Abgaswerte überhaupt gemessen werden? Die Methode war verblüffend einfach. Man stellte einen Sklaven an eine belebte Kreuzung; wenn er nach kurzer Zeit umfiel, waren die Abgaswerte zu hoch. So ritt Jesus, wie wir alle wissen, auf einem Esel in Jerusalem ein und die Umweltschützer benutzten die Palmwedel, nicht um ihn vom Motorrad zu holen, wie sie es ursprünglich vorhatten, sondern um ihm zuzuwinken. Weil Maico aber später Konkurs anmelden musste, war es den Bibelschreibern peinlich, der Nachwelt darüber berichten zu müssen, dass der Messias jahrelang auf so einem Klump zwischen See Genezareth und Jerusalem herumgekurvt ist. Deswegen ist uns nur die Geschichte mit dem Esel überliefert worden und die mit der Maico wurde bis heute verschwiegen!