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Roland Fakler

Reichsbürger

Reichsbürger

Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt 15.06.2021

Absurde Anmaßung

Reichsbürger trafen sich auf Burg Hohenzollern (Bericht im „Steinlach-Boten“ vom 11. Juni).

15.06.2021

Reichsbürger behaupten, das „Deutsche Reich“ bestehe fort, aber – entgegen der gültigen Verfassung – nicht in Form der Bundesrepublik Deutschland, sondern in den Grenzen von 1871 bzw. 1914 oder von 1937. Reichsbürger erdreisten sich, eine „kommissarische Reichsregierung“ (KRR) oder Ähnliches für dieses Reich zu bilden. Dabei fehlt ihnen jede Legitimität. Das ist einfach nur eine absurde Anmaßung.

Das Kaiserreich war nie vom Volk legitimiert. Es herrschte ein Kaiser von Gottes Gnaden über eine hierarchische Klassengesellschaft, in der der Adel noch viele Privilegien hatte. Das NS-Regime hat sich nach 1933 als verfassungswidriges Unrechtsregime entpuppt, das sich keinen weiteren Wahlen stellen wollte und damit seine Legitimität verloren hat. Schon die Wahl von 1933 war nicht frei, weil die Opposition, die KPD, später auch die SPD verfolgt wurde. Damit war diese Regierung verfassungswidrig.

Über das Grundgesetz wurde zwar leider nie abgestimmt, dennoch gilt es bei der überwiegenden Mehrheit als beste Verfassung, die Deutschland je hatte.

Da der Verkauf von Ausweispapieren und anderen Dokumenten bei dieser Bewegung eine wichtige Rolle spielt, kann man vermuten, dass es sich um eine clevere Geschäftsidee handelt, bei der, wie immer, die „schlauen“ Sektenführer die Gewinner und die Gläubigen die „glücklich Betrogenen“ sind.