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Roland Fakler

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Luther

Luther

Luther Pro und Contra

Pro:

Kritik an der totalen, korrupten und verschwendungssüchtigen Macht der katholischen Kirche. Die Päpste hatten, trotz Zölibat, Frauen und Kinder. Nepotismus = Vetterleswirtschaft, minderjährige Neffen des Papstes konnten Bischofssitze bekommen.

Die Bibelübersetzung erlaubt es jedem die Bibel zu lesen. Förderung der deutschen Sprache. Direkten “Zugang zu Gott” – ohne die Vermittlung durch die Priester.

Abschaffung von Heiligen-, Reliquien-, Marienverehrung, kein Weihwasser, gegen Ablasshandel, Fegefeuer, Weih- und Segensdienste.

Die Heilige Messe gilt nur als Gedächtnismahl, keine echte Transsubstantiation = Umwandlung des Leibes Christi in Fleisch und Blut.

Priesterehe und Scheidung sind erlaubt.

Priester können keine Sünden vergeben.

Nur 2 statt 7 Sakramente: Taufe – Abendmahl

Bei den Katholiken gibt es 7 Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Eheschließung und Weihesakrament.

Contra

Hassprediger gegen Juden, Bauern, Ketzer, Türken…für Kriegsdienst. Die Obrigkeit kommt von Gott; Hierarchie, Armut und Leibeigenschaft seien gottgewollt.

Er hält die Bibel für absolut glaubwürdig, sieht überall Teufel und böse Geister am Werk.

“Die Vernunft ist die Hure des Teufels”.

Er ist für die Hexenverfolgung. Behinderte Kinder hält er für Abkömmlinge des Teufels, die man töten sollte.

Der Weg zur Freiheit führt über den säkularen Staat

Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum: Leserbrief im Gäuboten Herrenberg am 4.11.2017 am 10.11. 2017 im Spiegel erschienen.

Die Reformation kann nur als ein Schritt in die richtige Richtung betrachtet werden: Der Befreiung des Menschen von totalitären Herrschaften und absoluten Heilsversprechen! Die Menschen sollten begreifen, dass sie auf einem Planeten sitzen und sie müssen irdische Spielregeln finden, wie sie miteinander verträglich umgehen. Der mündige Bürger, der sich nicht mehr unter Drohungen vorschreiben lässt, was er zu denken und zu glauben hat, der sich aus vertrauenswürdigen Quellen informiert, der nicht länger Spielball größenwahnsinniger „Heilslehrer“ ist, muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Dialoge muss es zwischen allen geben. Dazu gehören inzwischen 44% Konfessionsfreie …und ihr Anteil wächst rasant.

Für Religionen und Ideologien, die uns in Auserwählte und Verdammte, in Rechtgläubige und Falschgläubige einteilen und für unfehlbare Offenbarungen ist die Zeit abgelaufen. Luther und Calvin waren nicht toleranter als die Päpste und Mohammed, als die Faschisten, Muslime und Kommunisten.

Der Weg zur Freiheit und Mündigkeit führt über den säkularen Staat, der neutral über den Weltanschauungen stehen muss, der allen gleiche Rechte gibt und über einen Werteunterricht, der informiert, nicht indoktriniert, der die Schüler zu selbständigem Denken erzieht.

Was uns verbindet, sind die Werte der Aufklärung: Demokratie, Menschenrechte, Toleranz in einer offenen Gesellschaft… die es gegen ihre Feinde zu verteidigen gilt.

Über das, was wir nicht wissen können, muss jeder frei philosophieren dürfen! Z.B. Gott – Seele – Tod – Unsterblichkeit….


Das Verwerfliche an totalitären Ideologien ist, dass sie die Menschen in Wertvolle und Wertlose einteilen: Aufteilung der Menschen in den verschiedenen totalitären Ideologien: Judentum: Juden und Nichtjuden – die einen gehören zum Volk Gottes und sind auserwählt, die anderen sind verloren. Christentum: Wer an Jesus glaubt wird gerettet – die anderen sind verdammt und werden ins ewige Feuer geworfen. Islam: Rechtgläubige Muslime kommen ins Paradies – Ungläubige werden in der Hölle gebraten. Kommunismus: teilt die Welt in Proletarier und Klassenfeinde, die bekämpft und vernichtet werden müssen Faschismus: Volksgenossen haben ein Lebensrecht – Menschen “artfremden” Blutes haben kein Lebensrecht oder höchstens als Sklaven


Meine Notizen zum „Helden des Jahres"

Kritik an der römisch – katholischen Kirche gab es schon, seitdem sie unter Konstantin I. mit Reichtum, Krieg und Verfolgung weit vom Ideal des Meisters abgewichen war. Vorläufer waren die Ketzer, dann John Wicliff und Jan Hus. Erste Ketzer waren Markion; Montanus; die Manichär und Gnostiker; Arius; Athanasius; Pelagius 350-420, Donatus, Priscillian war im Jahr 385 das erste Todesopfer; Petrus Abaelardus; Arnold von Brescia wurde 1155 hingerichtet; Heinrich von Lausanne; Petrus Valdes, Gründer der Waldenser, ca. 1183 vertrieben … Etwa 70 deutsche Übersetzungen sind vor der Reformation nachweisbar, darunter verschiedene Evangelienharmonien. (Wikipedia) Zu Luthers Zeiten war die röm. Kirche ein einziger Saustall mit Vetterles- und Mätressenwirtschaft, Ämterkauf, Intrigen, Verweltlichung, Prunk- und Verschwendungssucht, grenzenlose Hab- und Raffgier, Betrügereien, wie Ablass- und Reliquienhandel. Löblich, dass Luther dagegen aufgestanden ist! Seine Übersetzung der Bibel ins Deutsche war eine Meisterleistung. Dass der Gläubige selbst die Bibel lesen konnte, war ein Schritt zur Mündigkeit des Volkes. Luther blieb allerdings ein Mann des Mittelalters, der von allgegenwärtigen Teufeln besessen war, der alles Unglück: Krieg, Feuer, Hagel, Pest, Wahnsinn, Selbstmord, vor allem die Krankheit dem Teufel anrechnet. Den Falschgläubigen drohen ewige Höllenstrafen. An den drückenden Verhältnissen will er nichts ändern, denn alle Obrigkeit kommt von Gott. Sie ist gottgewollt. Demokratie und Menschenrechte kamen ihm nicht in den Sinn, obwohl es Demokratie schon in der Antike und in den Stadtstaaten Oberitaliens und Deutschlands gab. Die Bauernaufstände will er niederschlagen. Die Leibeigenschaft kümmert ihn nicht. Die Freiheit will er geistig und nicht fleischlich verstanden wissen. Jeder Christ habe, gemäß dem Vorbild Jesu, „nicht zu rechten und zu fechten, sondern Unrecht zu leiden und das Übel zu dulden”.



Der Leser Gerd S. schreibt, dass er an mich glaubt, dass die Fähigkeit zu zweifeln aber viel wichtiger ist als glauben. Antwort auf Gerd S. in einem Leserbrief am 13.Juni 2017 im Schwäbischen Tagblatt Tübingen

Falsches Denken

Glaube beginnt in der Schule, wo nicht Glauben, sondern vernünftige Werte und kritisches Denken gelehrt werden sollten. Leider ist es so, dass auf der ganzen Welt der blinde Glaube an die herrschende Weltsicht / Religion gefördert und gelobt wird. Aber was ist das für eine geistige Leistung, Dinge zu glauben, die man nicht geprüft hat, die man nicht einmal prüfen darf? Man muss dazu nur sein Hirn abschalten. Es ist die Kritik, die letztlich die Welt weiterbringt, die Kritik an unvernünftigen und verhängnisvollen Denkweisen ebenso, wie an Drohbotschaften aus dem Orient, die einen vor die „verlockende“ Wahl zwischen blindem Glauben und ewiger Verdammnis stellen. Es freut mich zwar, wenn jemand an mich glaubt, aber jeder hat auch die Freiheit, dies nicht zu tun. Mehr noch: Jeder hat das Recht, mich zu kritisieren. Ich bin immer bereit zu lernen. In meinem letzten Buch: „Falsches Denken > Falsches Handeln“ habe ich auf 284 Seiten gezeigt, wie aus Denkfehlern falsches Handeln entsteht und habe die Hoffnung, dass das Tagblatt demnächst etwas „Kritisches“ darüber schreibt.


Lutherzitate

Hier spricht der „Aufklärer“ selbst: Vernunft:… ist die Hure des Teufels.

 „Wer […] Christ sein will, der […] steche seiner Vernunft die Augen aus“

Philosophie: „Ich wenigstens glaube, Gott diesen Gehorsam zu schulden, gegen die Philosophie wüten […] zu müssen“ Wissenschaft: Zu Kopernikus: „Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren!“

Gerecht durch den Glauben, nicht durch das Tun: So sind wir also in uns Sünder und dennoch gerecht durch den Glauben.” “Sündige tapfer, und glaube noch tapferer!” An Philipp Melanchthon

»Aber sie (die Ärzte) sehen nicht auf den Teufel als den Urheber der sonst natürlichen Ursache einer Krankheit […] Ich glaube, dass bei allen schweren Krankheiten der Teufel der Urheber und Anstifter ist.«

Obrigkeit: »Wenn es rechtmäßig zugeht, hat die Obrigkeit mit ihren Untertanen nichts anderes zu tun, als das Recht zu bewahren, Gericht zu halten und Urteile zu fällen. Wenn sie sich aber empören und auflehnen, wie es jüngst die Bauern taten, ist es recht und billig, gegen sie mit Gewalt vorzugehen.

Die Obrigkeit ist immer gerecht: »Es ist eine verdammte, verfluchte Sache mit dem tollen Pöbel. Niemand kann ihn so gut regieren wie die Tyrannen. Die sind der Knüppel, der dem Hund an den Hals gebunden wird. Könnten sie auf bessere Art regieren, würde Gott auch eine andere Ordnung über sie gesetzt haben als das Schwert und die Tyrannen. Das Schwert zeigt deutlich an, was für Kinder es unter sich hat, nämlich nichts als verdammte Schurken, wenn sie es zu tun wagten. Darum rate ich, dass ein jeder, der hier mit einem guten Gewissen handeln und das Rechte tun will, mit der weltlichen Obrigkeit zufrieden sei und sich nicht an ihr vergreife.«

…Denn der Pöbel besitzt und kennt kein Maß. In jedem einzelnen stecken wohl mehr als fünf Tyrannen. So ist es besser, von einem Tyrannen, d.h. von der Obrigkeit, Unrecht zu leiden als von unzähligen Tyrannen, d.h. vom Pöbel.«

Ich möchte mich fast rühmen, dass seit der Zeit der Apostel das weltliche Schwert und die Obrigkeit noch nie so deutlich beschrieben und gerühmt worden ist wie durch mich. Sogar meine Feinde müssen das zugeben.«

 Zum Aufstand der Bauern: Jeder Christ habe, gemäß dem Vorbild Jesu, nicht zu rechten und zu fechten, „sondern Unrecht zu leiden und das Übel zu dulden.“   „Solch wunderliche Zeiten sind jetzt, dass ein Fürst den Himmel mit Blutvergießen verdienen kann, besser als andere mit Beten.“ „Man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss“

Ich habe im Aufruhr alle Bauern erschlagen; all ihr Blut ist auf meinem Hals. Aber ich schiebe es auf unseren Herrgott; der hat mir befohlen, solches zu reden…”

„Es ist besser, wenn Tyrannen hundert Ungerechtigkeiten gegen das Volk verüben, als dass das Volk eine einzige Ungerechtigkeit gegen die Tyrannen verübt.”

Christen verzichten darauf, sich gegen die Obrigkeit zu empören.

„Steche, schlage, würge hie, wer da kann. Bleibst du darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmer mehr erlangen“.

Ketzer und Papst: „Mit Ketzern braucht man kein langes Federlesen zu machen, man kann sie ungehört verdammen. Und während sie auf dem Scheiterhaufen zugrunde gehen, sollte der Gläubige das Übel an der Wurzel ausrotten und seine Hände in dem Blute der Bischöfe und des Papstes baden, der der Teufel in Verkleidung ist“. 

Der Teufel: „Die Kinder soll man die Teufelsgefahren in frühem Alter fürchten lehren“,… „Ein Christ soll das wissen, dass er mitten unter den Teufeln sitze, und dass ihm der Teufel näher sey, denn sein Rock und Hemde

Frauen: „Der Tod im Kindbett ist nichts weiter als ein Sterben im edlen Werk und Gehorsam Gottes. Ob die Frauen sich aber auch müde und zuletzt tot tragen, das schadet nichts. Lass sie nur tot tragen, sie sind darum da.”

„Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, dass die Männer durch sie geboren werden.“

»Wer mag alle leichtfertigen und abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber treiben … es ist ihnen von der Mutter Eva angeboren, dass sie sich äffen und trügen lassen. […] Eine Frau hat häuslich zu sein, das zeigt ihre Beschaffenheit an; Frauen haben nämlich einen breiten Arsch und weite Hüften, dass sie sollen stille sitzen.«

»Die Ordnung fordert Zucht und eher, dass Weiber schweigen, wenn die Männer reden.«

»Will die Frau nicht, so komm’ die Magd!«

»Weiber Regiment nimmt selten ein gut’ End! Da Gott Adam zum Herrn über alle Kreaturen gesetzt hatte, da stund es alles noch wohl und recht, und alles war auf das beste regiert; aber da das Weib kam und wollte die Hand auch im Sode haben und klug sein, da fiel es alles dahin und ward eine wüste Unordnung.«

»Denn Gott hat das Weib geschaffen, dass es soll bei dem Manne sein, Kinder gebären und Haushaltung verwalten.«

»Wo nun eins sich sperrt und nicht will, da nimmt und raubt es seinen Leib, den es dem andern gegeben hat. Das ist dann eigentlich die Ehe, und die Ehe ist zerrissen. Darum muss hier die weltliche Obrigkeit das Weib zwingen oder umbringen.«

Hexen: „Der Volksmund nennt sie die Weisen Frauen. Sie sollen getötet werden… Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an … Deswegen sind sie zu töten … nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“   „Ich wollte sie selber verprennen, nach Weise des mosaischen Gesetzes, wo die Priester mit der Steinigung der Schuldigen den Anfang machten.“

Behinderte hielt er für die Frucht des Teufels: “….daß er „gänzlich dafür hielte, daß solche Wechselkinder nur ein Stück Fleisch, eine massa carnis, sein, da keine Seele innen ist, denn solche könne der Teufel wohl machen“. Daher habe er den Fürsten von Anhalt geraten, daß man „Wechselbalg und Kielkropf […] ersäufen sollte“, denn sie seien Teufelssöhne. Sie seien bloßes Fleisch, das „denn nicht gedeiht, sondern nur frißt und seugt“. Sie würden „scheißen, fressen und saufen“ wie zehn gesunde Kinder und nur ihre Mütter aussaugen.”

Strafen: Foltertod für Prostituierte: “Wenn ich Richter wäre so wollte ich eine solche französische, giftige Hure rädern und ädern lassen.”

Juden: „Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen…; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, … unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (…) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören.“

  • Von den Juden und ihren Lügen, fordert Luther: ihre Synagogen niederzubrennen,
  • ihre Häuser zu zerstören und sie wie Zigeuner in Ställen und Scheunen wohnen zu lassen,
  • ihnen ihre Gebetbücher und Talmudim wegzunehmen, die ohnehin nur Abgötterei lehrten,
  • ihren Rabbinern das Lehren bei Androhung der Todesstrafe zu verbieten,
  • ihren Händlern das freie Geleit und Wegerecht zu entziehen,
  • ihnen das „Wuchern“ (Geldgeschäft) zu verbieten, all ihr Bargeld und ihren Schmuck einzuziehen und zu verwahren,
  • den jungen kräftigen Juden Werkzeuge für körperliche Arbeit zu geben und sie ihr Brot verdienen zu lassen.  »Von unseren obersten Herren, welche Juden unter sich haben, wünsche und erbitte ich mir, dass sie gegen diese elenden Leute eine gnadenlose Barmherzigkeit üben mögen, wie schon oben gesagt, um zu sehen, ob das etwas helfen würde. So, wie die hilfsbereiten Ärzte, wenn das heilige Feuer (Wundbrand) in den Beinen ist, mit Unbarmherzigkeit vorgehen und schneiden, sägen, brennen, Fleisch, Adern, Mark und Knochen abtrennen, so verfahre man hier auch, verbrenne ihre Synagogen und verbiete alles, was ich oben gesagt habe. Man zwinge sie zur Arbeit und verfahre mit ihnen mit aller Unnachsichtigkeit, so wie es Moses in der Wüste tat, als er 3.000 totschlug, damit nicht das ganze Volk verdorben werde. Sie wissen wirklich nicht, was sie tun, und wollen es wie besessene Leute weder wissen, hören noch lernen. Deshalb kann man hier keine Nachsicht üben und sie in ihrem Wesen stärken. Hilft das nicht, dann müssen wir sie wie tollwütige Menschen fortjagen, damit wir uns nicht an ihren abscheulichen Lästerungen und Untaten mitschuldig machen und mit ihnen Gottes Zorn verdienen und verdammt werden. Ich habe das Meine getan. Jeder muss sehen, dass er das Seine tut. Ich bin entschuldigt.«

“Wenn ich einen Juden Taufe, will ich ihn an die Elbbrücken führen, einen Stein um den Hals hängen, ihn hinabstoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams”.


Youtube – Dokumentation:   Luther und Jesus im Vergleich Youtubefilm:  https://youtu.be/VDpzzz-ECc8

 ID d61bc4b6fc2c4665a08f7f29d2e85d8b / 13.01.2018


St. Martin

Mit heiligem Eifer

Mit heiligem Eifer

Ein Martinsweg führt durch unser Dorf. Nun muss ich die schöne Legende vom heiligen Martin, leider, um ein paar geschichtliche Tatsachen ergänzen … damit niemand die Bodenhaftung verliert! Jeder kennt die Geschichte mit dem Bettler, für den er seinen Mantel teilte. Das ist eine schöne Legende, die zur Mildtätigkeit anregt, aber eben nur eine Legende!

Zur wahren Geschichte gehört, dass Martin, trotz seiner angeblichen Bescheidenheit, Bischof von Tours wurde und laut Historiker Deschner dort über ein Heer von 20 000 Knechten (Leibeigene) gebieten konnte. Schon Paulus und Augustinus haben die Sklaverei gerechtfertigt.

Er habe nie gelacht, Tote auferweckt, Kranke geheilt, böse Geister mit Kreuz und Gebet abgewehrt und viele Wunder gewirkt, wie wir von seinem Freund und Biografen Sulpicius Severus – Vita sancti Martini – erfahren, der uns „nur Sicheres und Wahres berichtet“. Dazu gehört, dass Martin in seiner Freizeit mit „heiligem Eifer“ an der Spitze von Mönchsbanden durch Gallien (Frankenreich) gezogen ist, die „alten, hochberühmten Tempel“ der verdammten Heiden abgefackelt, ihre „heiligen Bäume“ umgehauen und dort die Kirchen für den „wahren“ Gott erbaut hat. „In seinem Herzen wohnte nur Güte, nur Frieden, nur Erbarmen“, aber eben nur für die Rechtgläubigen, für „Menschen“ und nicht für Heiden, denn so steht es in der Bibel (2. Mose 34:13): „Ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Götzen zerbrechen und ihre Haine ausrotten!“ In seiner Kindheit hat er selbst viel Zwang und Gewalt erfahren! Ehre, wem Ehre gebührt!


Leserbrief im Tagblatt am 2012-11-14
Erbauliche Legenden über den Hl. Martin

Wenn an die Pogromnacht erinnert wird, wenn über das Verhalten von Ehrenbürgern oder über den Tübinger Vertrag diskutiert wird, geht es immer darum, geschichtliches Handeln zu bewerten und daraus Maßstäbe für die Gegenwart und Zukunft abzuleiten. Wenn dabei jemand unverdiente Ehren einbüßt, liegt das an einer Neubewertung aufgrund der wahren Geschichte.

So werden auch über den Heiligen Martin allerlei erbauliche Legenden erzählt. Was die meisten aber nicht wissen, ist die wahre Geschichte. Dazu gehört, dass der Bischof von Tours zu seiner Zeit, um 380, an der Spitze von Mönchen durch seine Diözese gezogen ist und die Götzenbilder, Tempel und heiligen Bäume der „falschgläubigen Heiden“ zerstört hat. Es gibt auch noch andere heilige Brandstifter, die sich durch das Niederbrennen von heiligen Hainen, Tempeln und Synagogen „unsterblichen Ruhm“ erworben haben z.B. der Heilige Kyrill oder der Heilige Marcellus. Die Sieger schreiben die Geschichte in ihrem Sinne oder besser: Sie verschweigen, was nicht in ihrem Sinne ist.

Wahlkampf: Was zu tun wäre!

Ammerbuch

Was zu tun ist

Eine Art finaler Leserbrief zu allen bisherigen Wahlkampfleserbriefen.

20.09.2017 Roland Fakler, Ammerbuch

Da ich im Wahl-O-Mat bei keiner Partei auf mehr als 50 Prozent komme, sage ich hier, was zu tun ist.

Wichtigstes Thema: Flüchtlinge. Deutschland kann und soll helfen, aber Deutschland hat viele aufgenommen und ist ein dichtbesiedeltes Land, es soll nicht weiter zugebaut werden. Wir brauchen nachhaltigen Umgang mit Umwelt und Ressourcen. Es muss eine gesamteuropäische Lösung und globale Anstrengungen geben, das Elend in der Welt zu mindern. Gerechte, nicht ausbeuterische Wirtschaftsweise. Familienplanung ist das wichtigste Gebot für Länder, die ihre Bevölkerung nicht ernähren können. Das Asylrecht ist für politisch Verfolgte. Zuwanderer haben eine Verpflichtung, sich um Integration zu bemühen und deutsch zu lernen. Parallelgesellschaften, Scharia-Recht und Hassprediger haben keinen Anspruch auf Toleranz. Wer unsere freiheitliche Ordnung bekämpft, verwirkt sein Recht auf Asyl. Die Wahlen in der Türkei haben gezeigt, wie verhängnisvoll die doppelte Staatsbürgerschaft sein kann. Die Türkei gehört derzeit nicht zu Europa und sollte auch nicht zur Nato gehören. Beide sind wichtige Pfeiler unserer Sicherheit. Keine Rüstungsexporte außerhalb der Nato. Für einen Beruf muss man sich eignen, deswegen Berufsarmee. Totale Energiewende, die uns unabhängig macht von Öl und Gas aus Terrorstaaten. Hilfe für die Armen im Inland. Gleichberechtigung von Säkularen und Religiösen. Humanistische Leitkultur. Ethikunterricht für alle mit dem Erziehungsziel: Achtung der Menschenrechte und der demokratischen Grundordnung.

Lehren aus der Geschichte

Lehren ziehen

Leserbrief im Tagblatt Tübingen 15.09.2017 Roland Fakler, Ammerbuch

Das Thema „Für und wider die Religion“ lässt einige Leser nicht los – hier eine Reaktion auf Stefan Sch. (6. September).


Herr Sch., das Problem ist der Mensch! Vor allem die sogenannten „Starken“ und ihr hemmungsloses Streben nach Macht und Reichtum sind das Problem … und werden es bleiben (Erdogan, Kim Jong Un, Assad, …).

Andererseits gibt es auch ein Bedürfnis der Menschen, sich einem Führer anzuvertrauen. Ihre Opferbereitschaft auf der einen Seite und die Unvollkommenheit dieser Führer auf der anderen Seite haben oftmals zu riesigen Tragödien und endlosen Enttäuschungen geführt.

Die „Starken“ benutzen die Religion ebenso wie atheistische Weltanschauungen, zum Beispiel den Kommunismus, Softwaremanipulation und auch ihre Vernunft, um ihre Ziele zu erreichen. Wichtig wäre, dass wir aus dieser problematischen Natur des Menschen und aus seiner Geschichte die richtigen Lehren ziehen. Die wichtigste wäre, dass Macht immer beschränkt, kontrolliert und kritisiert werden muss, um die Freiheit der Bürger zu sichern und das System zu verbessern. Menschenrechte und Demokratie sind ein großer Fortschritt in der Menschheitsgeschichte, gemessen an den totalitären Herrschaftssystemen des Orients und des Mittelalters. Sie wurden in der Zeit der Aufklärung gegen den heftigen Widerstand der Kirchen aus vernünftigen Überlegungen entwickelt und erkämpft. Übrigens war der erste, der sich gegen die Sklaverei ausgesprochen hat ein Aufklärer: Thomas Paine 1775.

Jetzt geht es darum, diese Errungenschaften gegen uralte (kirchliche) oder neuerliche (islamische) Herrschaftsansprüche und extreme Parteien (rechte und linke) zu sichern.

Religion “light”

Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen heute 31.08.2017 über Vor- und Nachteile der Religion.

Für und wider die Religion – darüber tauschen sich einige unserer Leser ausgiebig aus.


Religion „light“

Herr A., Sie unterschieben mir seltsame Ansichten, wohl wegen einer krassen Überschrift, vom TAGBLATT gewählt. Deswegen Folgendes: Grundsätzlich halte ich alles, was uns dazu dient, das Leben auf diesem Planeten zu bewältigen, für hilfreich. Dazu gehören für mich die Musik, die Kunst und die Philosophie. Dazu gehören Liebe und Freundschaft, die Schönheit der Frauen…und dazu gehört auch die Religion „light“, die sicher vielen Menschen Trost und Hoffnung in einer Welt gibt, die nicht so ist, wie man sie sich wünschen möchte.

Leider weiß ich aber – weil ich mich mit Geschichte beschäftigt habe – dass die intoleranten abrahamitischen Religionen auch ein Fluch für die Menschheit waren und sind. Diese Religionen werden seit Jahrhunderten benutzt, um ungerechte Herrschaften zu rechtfertigen. Mit Gott begründeten die „Könige von Gottes Gnaden“ bis Erdogan ihren Herrschaftsanspruch und hatten damit leichtes Spiel, alle demokratischen Bestrebungen und die Durchsetzung der Menschenrechte zu verhindern.

Mit der Religion werden heute noch die Verfolgung Ungläubiger, Kriege, Landansprüche und Vorrechte begründet. Man könnte hier auch die Sklaverei, Prügelpädagogik, Verachtung von Vernunft und Wissenschaft, die Minderwertigkeit der Frau, die Todesstrafe, die Folter, Beschneidung, Verunglimpfung unehelicher Kinder und Homos, Schächten, Aberglauben, Heilige Kriege nennen. Nur die Vernunft und die Aufklärung konnten letztlich diese negativen Folgen „biblischer/koranischer Weisheit“ überwinden.

Mitschuldig am Nationalsozialismus

Leserbrief im Tübinger Tagblatt 08.08.2017

Mitschuldig

Zwei Leserbriefe vom 27. Juli werden hier kommentiert. Im einen ging es um Klassenfahrten in ehemalige Konzentrationslager und um Stolpersteine (Joachim S.), im anderen bezog Rudolf B. zum Rottenburger Kopp-Verlag Stellung.


Die Beschäftigung mit der Geschichte sollte vor allem den Sinn haben, aus ihr zu lernen. Dazu ist es notwendig, die Täter und die Opfer, frei von jeder Ideologie, zu benennen. Luther hat zwar die totalitäre Herrschaft der katholischen Kirche beendet, aber ein Vorbild ist er nicht. Er war ein Hetzer gegen Bauern und Juden. Zusammen mit Paulus, Augustinus und Bismarck hat er seinen Beitrag zum Obrigkeitsstaat und damit zur Unmündigkeit der Deutschen geleistet.

Der Mössinger Streik hat wahrscheinlich nur deswegen stattgefunden, weil die Initiatoren keine rechte, sondern eine linke Diktatur wollten. Zusammen mit den Rechten und den Kirchen haben die Linken jedenfalls ihren Beitrag zum Untergang der Weimarer Republik geleistet.

Die Deutschen können in der Tat stolz darauf sein, dass sie ihre Geschichte – in letzter Zeit – ehrlicher aufgearbeitet haben als andere. Dazu muss man natürlich auch an die Bombardierungen deutscher Städte und an die Kriegsverbrechen der Alliierten erinnern und sie einordnen. Wie ist es soweit gekommen? Mein Vater – Jahrgang 1922 – hat Hitler nicht gewählt, aber er zog in den Krieg, weil er das Vaterland verteidigen wollte/musste. Er wollte seine Pflicht tun, weil er ein Opfer der verlogenen Propaganda war, die von Tübinger Professoren mitgetragen wurde. Die hätten es wahrhaft besser wissen können.

Sind die Türken, die jetzt Erdogan zum Diktator gewählt haben, mitschuldig für seine ungerechten Verhaftungen? Ich glaube schon!

Erdogan: Wählt ihn, wenn…

Wählt ihn, wenn…

Neuer Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen 24.03.2017

Wir berichteten über die Kundgebung gegen das Machtstreben des türkischen Ministerpräsidenten.


Mit ihrer Wahl im April könnten Deutsch-Türken ihr Land aus sicherer Entfernung ins Verhängnis stürzen, denn in einer freiheitlichen Demokratie zu leben und zugleich die Diktatur für ein anderes Land zu wählen, erlaubt nur ein schwerer Fehler im System.

Dieses Privileg gibt es nur einmal. Diktatoren kann man nur einmal wählen. Wählt ihn, wenn euch die Freiheiten und Menschenrechte eurer Landsleute nichts bedeuten, wenn ihr alle Macht für immer in die Hände eines Mannes legen wollt, wenn ihr wollt, dass eine Führungsclique alle wichtigen Positionen des Staates besetzen und der säkulare Staat islamisiert werden soll, wenn die ganze Wirtschaft auf den Wohlstand eines Clans ausgerichtet und das übrige Volk seine Beute werden soll, wenn Privilegien nach Gunst und Laune verteilt und Kritiker mit derselben Laune im Gefängnis verschwinden sollen, wenn Richter dieses Verhalten ohne Rechtsgrundlage gewissenlos absegnen sollen, wenn jede Kritik und jede Kontrolle der Macht in Zukunft unterbleiben sollen, wenn ihr die Türkei an der Seite all der korrupten, zerstrittenen und unfähigen islamischen Staaten sehen wollt, aus denen die Menschen in Massen hierher fliehen, wenn ein Staat in seiner Selbstgerechtigkeit über alle anderen gestellt werden soll, wenn ihr einem Führer zustimmen wollt, der durch absurde Vergleiche die Bürger anderer Staaten beleidigen und damit die friedliche Staatengemeinschaft aufs Spiel setzen will.

Wählt ihn, wenn ihr euch selbst entmündigen wollt!

Wenn ich Gott wäre

Wenn ich Gott wäre!

Ein Leserbrief zum LTT-Stück „Believe Busters“ und zum Weltethos.

04.03.2017
Wenn ich Gott, der Allmächtige wäre, dann würde ich zur besten Fernsehzeit auf allen irdischen Kanälen und auf einer Großleinwand neben dem Mond meine Existenz für alle sichtbar überzeugend beweisen und endlich einige wichtige Dinge klären, von meiner Konfessionszugehörigkeit: ob ich katholisch, islamisch, hinduistisch oder sonst was bin, über das Gerücht, dass ich einen Sohn hätte; welches der letzte Prophet und die wahre Offenbarung ist – eventuell müsste ich da noch aktuellen Klartext nachliefern –, bis zur Länge meines Bartes, damit die Streiterei darüber endlich aufhört.

Dann müsste ich wohl ein Wort zur missratenen Schöpfung sagen: warum ich, der Allmächtige, der Allweise und Allgütige überhaupt so eine Welt geschaffen habe, in der es so viel Leid und Krieg gibt und in der es an Weisheit und Güte mangelt. Ich müsste erklären, warum ich bei Bombardierungen von unschuldigen Opfern tatenlos zuschaue, warum ich zwei aufeinander zurasende Züge zwar beobachten, aber nicht stoppen kann, warum ich bei Hungersnöten kein Manna regnen lasse … usw.


Die Leute, die glauben, sie könnten sich zu mir empor bomben, um ins Paradies zu kommen, müsste ich aufklären: „Hier oben gibt es nur Wolken und dünne Luft! Es lohnt sich also echt nicht, sich in diese Luft zu sprengen. Wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, dann arbeitet zusammen mit den ,Ungläubigen’ am irdischen Paradies, denn ein anderes gibt es leider nicht!“

Zur Macht verholfen

Zur Macht verholfen

Der Artikel vom 24. Januar über die Gedenkfeier für den von den Nationalsozialisten hingerichteten Eugen Bolz im Rottenburger Dom bietet Anlass, die Rolle der Kirchen im Dritten Reich und heute kritisch zu hinterfragen.

28.01.2017 Roland Fakler, Ammerbuch Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen
 

Die beiden Großkirchen in Deutschland haben fleißig daran gearbeitet, ihre Verantwortung für die Terrorherrschaft Hitlers zu minimieren. Sie behaupten, Hitler sei ein Atheist gewesen, dabei ist er immer Katholik geblieben, hat bei seinen Feldzügen immer die Unterstützung Gottes erbeten und ist dafür bis zum Schluss von beiden Kirchen unterstützt worden. Er war ein Machtmensch, der täuschen konnte, wie alle Machtmenschen.

Sie benutzen die Weltanschauung, die ihnen zur Macht verhilft: Hitler das Christentum, Lenin und Stalin den Kommunismus, Erdogan den Islam… Die Bischöfe haben ihn dafür stets in ihre Gebete eingeschlossen und haben ihm zur Macht verholfen. Während viele Christen, auch Eugen Bolz, die Bösartigkeit dieses Mannes schon vor 1933 erkannten, haben ihn beide Kirchen voll unterstützt. Das zeigt sich daran, dass die katholische Zentrumspartei, die einzige, die ihn hätte stoppen können – wohl mit Zustimmung des Papstes – für das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat. Die katholischen Bischöfe haben sich davon ein Konkordat und viele weitere Privilegien versprochen und auch erhalten. Sie wollten nicht die freiheitliche Demokratie, sondern sie wollten eine klero-faschistische Diktatur nach dem Vorbild Mussolinis in Italien.

Anstatt sich bei der Abwehr totalitärer Herrschaften auf die Seite der Freiheit zu stellen, haben sie sich immer mit denen verbündet, die das Volk entmündigen wollten: mit Königen von Gottes Gnaden, mit dem Adel, mit Diktatoren und heute mit dem Islam!

Wie die Hölle entstand

Wie die Hölle entstand – Von Roland Fakler

Die Hölle wurde vermutlich im Vorderen Orient, ein paar Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung erfunden, vermutlich von Priestern oder Herrschern. Die Menschen sollten dazu angehalten werden, “richtig zu handeln“ und die “richtigen Götter” zu verehren. Man erkannte, dass es im Diesseits nicht immer gerecht zuging. Oft ging es dem Guten schlecht und der Böse triumphierte über die Guten. So sollte nach dem Tod eine ausgleichende Gerechtigkeit geschaffen werden. Man erfand das Gericht nach dem Tod (z.B  in Ägypten) den Himmel für die Guten und die Hölle für die Bösen. Zu den Bösen gehörten vor allem auch diejenigen, die sich der Herrschaft der Priester nicht unterwerfen wollten, die Gottlosen und Ungläubigen. Dadurch erhielten die Priester und Propheten sehr viel Macht. Sie konnten oft sogar Könige ab- bzw. einsetzen. (Im Judentum und christlichen Abendland)

Da die Hölle nur eine Idee ist, hat sie auch eine vielfältige Entwicklung durchgemacht. Im Judentum gibt es die Hölle erst seit dem 1-2 Jh. vor unserer Zeit. Vermutlich haben die Juden diese Idee von den persischen Zoroastriern aus ihrem Exil in Babylon mitgebracht. Die kannten einen starken Dualismus von Gut und Böse. Der gute und er böse Gott sind gleich stark.

Die Christen haben die Hölle von den Juden übernommen und die Kirchenväter haben sie drastisch ausgebaut. Bei ihnen kommt oft die Freude zum Ausdruck, bei der Folterung der Verdammten zuschauen zu dürfen. Helfershelfer der Kirchen waren die Künstler. Dichter, wie Dante und viele Maler, halfen dabei, dem Volk die Hölle heiß zu machen. Die katholische Kirche hat aus der Angst der Menschen vor der Hölle auch viel Kapital geschlagen. Sie vertrat die Lehre, dass man sich und seine Angehörigen auch mit Geldzahlungen von Höllenstrafen freikaufen konnte. So entstand der Ablasshandel. Der Islam hat die Hölle von Judentum und Christentum übernommen und benutzt sie, vor allem dazu, Gläubige und Ungläubige zum rechten islamischen Glauben zu zwingen. Da merkt man doch, dass das alles menschliche  Machenschaften sind. Wenn du mich in deine Hölle steckst, dann stecke ich dich in meine! Ätsch! Kindischer geht’s nicht mehr!

Es schälten sich gewisse Ansichten über die Hölle heraus, an denen man erkennt, dass es die Fantasien unwissender Menschen sind. In der Hölle würde der Körper ewig brennen: Geht nicht, weil die Körper irgendwann zu Asche verbrannt sind. Außerdem hat man wohl vergessen, dass gar nicht die Körper, sondern nur die körperlosen Seelen in die Hölle geschickt werden. Die Seele trennt sich ja angeblich beim Tod vom Körper. Auch ein Denkfehler! Eine Seele, was immer das sei, ohne Körper kann aber gar keinen Schmerz mehr empfinden, weil ihr die Nerven fehlen.

Zusammenfassung: Die Hölle ist ein Ort bronzezeitlicher Fantasie, der mit einer modernen, naturwissenschaftlichen Erklärung der Welt nicht zu vereinbaren ist!

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Quellen:

Wie die Hölle entstand: Quellen

Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Religionen und ihrer Entstehung. Eine wichtige Erkenntnis aus langjährigem Studium ist: Religionen sind Herrschaftsinstrumente, d.h. sie werden von Herrschern oder Propheten benutzt, um Herrschaften zu errichten. Oft geht es darum, Gesetzen des Herrschers oder Propheten Autorität zu verleihen. Das funktioniert am besten, indem man Gott als Quelle dieser Gesetze angibt und auch als den Belohnenden und Bestrafenden erfindet. Der Lohn ist das glückselige Leben im Jenseits und die Strafe ein entsprechend finsterer Ort im Jenseits.

Nun fragen wir: Woher kommen die Einflüsse für das Christentum?

Der Vordere Orient: Sumer, Ägypten, Babylon, Palästina, Griechenland, Rom hat sich über Jahrtausende etwa ab 3000 v.u.Z. gegenseitig beeinflusst.

Das Christentum hat Vieles, auch die Hölle, aus dem Judentum übernommen, aber auch aus der griechischen Mythologie. Im 10. Buch von Platons Politeia wird erzählt, dass gerechte Menschen nach dem Tod zehnfach belohnt würden, ungerechte Menschen jedoch zehnfach bestraft.

Welche Einflüsse wirkten auf Judentum und die griech. Religion? Die ägyptische Religion ist eine der ältesten im Vorderen Orient. Sie kennt schon im 3. Jahrtausend v.u.Z das Gericht nach dem Tod, etwas jünger dürfte die Idee in der babylonischen / persischen Religion (Zoroastrismus) auftauchen. Siehe unten. Dort waren die Juden in Gefangenschaft 597 v.u.Z. und haben sie wohl von dort mitgebracht.

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Eine gute Zusammenfassung, die mit meinen Erkenntnissen weitgehend übereinstimmt, habe ich auf Wikipedia gefunden: „Kritik der Aufklärung und der Moderne Seit dem Zeitalter der Aufklärung bis in die Gegenwart wird die Hölle als angstauslösende Vorstellungswelt kritisiert bzw. verworfen, die für weltliche Zwecke oder zur Unterwerfung der Gläubigen eingesetzt worden sei

Altes Ägypten Im altägyptischen Glauben war am Ende des Lebens die Reise nach Sechet-iaru, dem Lichtland im Totenreich, das Ziel. Das Totenreich ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, beispielsweise in die Duat und die Vernichtungsstätte Hetemit. In der dunklen Region der Vernichtungsstätte mangelt es an allem, an Wasser, Brot und Licht. Dämonische Wesen schlagen Köpfe ab, trennen Hälse vom Rumpf, reißen Herzen aus der Brust, richten Blutbäder an. Nur das Bestehen des negativen Sündenbekenntnisses in der Halle der Vollständigen Wahrheit, dem Sitzungsort des Totengerichtes, konnte die Verbannung in die Vernichtungsstätte verhindern.

Altes Persien

In der mittelpersischen Literatur werden eine Hölle (dushox) und eine Art Fegefeuer (hammistagan) genannt.[19] In der Vorstellungswelt des Zoroastrismus gibt es am Ende der Welt eine Schlacht zwischen den Kräften des Lichts und den Kräften der Finsternis. Für Gläubige, die sich den Dogmen von Zarathustra angeschlossen hatten, gab es in diesem „Jüngsten Gericht“ die Möglichkeit, sich den „Geistern des Lichts“ anzuschließen und damit gerettet zu werden, oder als Ablehnende dieser Weltsicht zusammen mit dem bösen Geist Ahriman und den gefallenen Engeln, weiblichen Schutzgeistern, die versagt hatten, in einem Feuerschlund in Pech und Schwefel zu versinken (siehe auch: Fraschokereti).

Griechische und römische Mythologie In der griechischen und römischen Mythologie gelangten die Verstorbenen, wenn sie rituell bestattet wurden und den Fährmann Charon bezahlen konnten, über den Totenfluss in die Unterwelt – andernfalls mussten ihre Seelen hundert Jahre lang an den Ufern des Flusses umherflattern, bis Charon ihnen doch die Überfahrt gestattete.[20] Für besonders schwere Frevler existierte, nach Auffassung einiger antiker Autoren, im tiefsten Teil der Unterwelt der Tartaros, der von einer Mauer umschlossen war. Zeus hatte in den Tartaros die Titanen verbannt, auch Arke, Tantalos, Sisyphos, Tityos, Ixion (König der Lapithen), Oknos, Phlegyas, Salmoneus, die Aloiden und die Danaiden. In der platonischen Seelenlehre stellt der Tartaros einen Strafort für die Ungerechten dar, in welchem der Aufenthalt, je nach Schwere der Schuld, vorübergehend oder ewig sei.“ Wikipedia