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Muezzin Ruf
Muezzinruf in Rottenburg – Interreligiöse Beschallung
Tagblatt Tübingen: Am Freitag begann für Muslime der Fastenmonat Ramadan. Erstmals darf der Rottenburger Moscheeverein den Gebetsruf zum abendlichen Fastenbrechen mit einem Lautsprecher übertragen (24. April, Rottenburger Seite).
Während ich im nächtlichen Glockenschlagen und leider zu häufigen Glockengeläut „nur“ eine überflüssige Lärmquelle sehe, die mit Rücksicht auf das Schlaf- und Ruhebedürfnis vieler Menschen reduziert werden könnte, zumindest morgens um 6 Uhr, wenn es nicht doch eine Machtdemonstration sein soll, sehe ich im Muezzinruf eine ernsthaftere Gefahr für den Frieden.
Dieser Ruf, dass es angeblich nur einen Gott und einen wahren Propheten gäbe, offenbart die ganze Intoleranz dieser Religion. In ihm kommt der klare Anspruch auf alleinige Rechtgläubigkeit zum Ausdruck. Der Alleingültigkeitsanspruch einer Weltanschauung (Katholizismus, Faschismus, Kommunismus…) ist und war der Ausgangspunkt für Intoleranz, Diktatur und Verfolgung. Er hat eine breite Blutspur in der Geschichte hinterlassen. Er beginnt in den gewaschenen Gehirnen von Blind-Gläubigen. Deswegen ist es wichtig, diesen Anspruch zu kritisieren, ihm Grenzen zu setzen, zu widersprechen. Wie gotteslästerlich muss dieser Anspruch z. B. für die Hindus (ohne Lobby) klingen, wenn damit ihre ganze Götterwelt für null und nichtig erklärt wird? Wie höhnisch muss er für säkulare Humanisten, Religionskritiker, Atheisten, Christen, Homosexuelle klingen, die aus islamischen Ländern geflohen sind und hier Schutz suchen, die für die Kritik an diesem Anspruch Gefängnis und Peitschenhiebe erhielten (Badawi)? Dort wo der Islam die Macht hat, gibt es keine Weltanschauungsfreiheit mehr. In 57 islamischen Staaten haben die Menschenrechte im westlichen Sinne keine Gültigkeit. Wehret den Anfängen!
Wer ist daran interessiert, den Muezzin Ruf zuzulassen? Es sind nicht die Muslime, die sich bereits hier integriert haben und es sind bestimmt nicht diejenigen, die vor diesem Ruf geflüchtet sind und nun aufs Neue traumatisiert werden, es sind die von islamischen Ländern gesteuerten Dschihadisten, die die Abtrennung der Muslime von der deutschen Gesellschaft und die Vor- Herrschaft des Islams anstreben. Es sind die Imame, die ihre Herde abgrenzen und dem „Islam zum Sieg verhelfen“ wollen. „Verhelfe uns zum Sieg über die Ungläubigen“ steht in der Al-Nour Moschee in Köln. Das sagt alles!
Mit Allah ist nicht der Christengott und auch nicht Jehova gemeint, siehe Koran Sure 112:3. „Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden“ 5:17 Ungläubig sind diejenigen, die sagen: “Gott ist Christus, der Sohn der Maria”. 3:19 “Als einzig wahre Religion gilt bei Gott der Islam. … Wenn aber einer nicht an die Zeichen Gottes glaubt, ist Gott schnell im Abrechnen.“
In diesem Ruf kommt der Herrschafts- und Alleingültigkeitsanspruch des Islams zum Ausdruck, einer Politreligion, die überall dort, wo sie Macht hat, Demokratie, Frauen- und Menschenrechte unterdrückt. Siehe heute im Iran, Saudi-Arabien, Pakistan, Afghanistan… Kopftuchzwang, Zwangsehen, Verfolgung von Homosexuellen, Todesstrafe wegen Abfall vom Glauben, Atheismus und Blasphemie, Benachteiligung Andersdenkender und Frauen, grausame Strafen… Die DITIP Moscheen in Deutschland unterstehen der türkischen Religionsbehörde und damit einem Diktator.
Einer Weltanschauung, die solche Herrschaftsansprüche stellt, muss man Grenzen setzen und darf ihr keinen freien Lauf lassen. Wehret den Anfängen! Jede Religionsgemeinschaft, einschließlich der säkularen Humanisten, hätte gleichermaßen das Recht, von Türmen herab lautstark ihre Botschaft zu verkünden. Der Lärm wäre unerträglich. Rücksichtnahme ist die bessere Lösung.
Herrschaftssysteme, die glauben, den einzig wahren Gott zu vertreten, gab es in Ägypten, im Judentum, im Christentum. Man vergleiche den Sonnengesang des Echnaton ~1334 v.u.Z. Auch seine Herrschaft war totalitär und drückend. „…Wie zahlreich sind doch deine Werke, dem Blick der Menschen verborgen, du einziger Gott, außer dem es keinen anderen gibt!“
Dem (politischen) Islam geht es mit dem Muezzinruf darum, Herrschaft zu demonstrieren und Herrschaft zu erlangen. Der Muezzinruf ist eine Machtdemonstration. Es geht darum, die Menschen einzuschüchtern und ihnen den kritischen Verstand aus dem Hirn zu blasen, sie die Allgegenwart islamischer Herrschaft spüren zu lassen, aus der sie nicht entfliehen sollen.
Im Interesse jedes demokratischen Bürgers muss es aber liegen, die Herrschaft totalitärer Mächte zu beschränken.
Mit der Durchsetzung des Muezzinrufs bezeugen die Muslime oder besser ihre Hintermänner, ihre Missachtung für die StaatsbürgerInnen, die sich zu 75% gegen diesen Ruf ausgesprochen haben.
Der Ruf des Muezzin s ist gegen das GG Artikel 136 (4) Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden…….. GG
Darf der Muezzin Philosophen beim Denken stören?Er ruft Folgendes auf arabisch. In der deutschen Übersetzung: „Gott ist groß, Gott ist groß [größer als alles und mit nichts vergleichbar]. Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Gott. Ich bezeuge, dass Muhammed Gottes Gesandter ist. Eilt zum Gebet, Eilt zum Gebet. Eilt zur Seligkeit, Eilt zur Seligkeit/zum Erfolg. Gott ist groß, Gott ist groß. Es gibt keine Gottheit außer Gott.“
TOS Stadtmission
Horizont erweitern
Die Intoleranz und Verfolgungswut ist leider ein Markenzeichen aller abrahamitischen Religionen. Sie ist in den ,Heiligen Büchern‘ angelegt.
Wenn Sie ihren Horizont diesbezüglich erweitern wollen, empfehle ich Ihnen die Ausstellung im Stadtmuseum ab 25. Januar bis 9. Februar. Vielleicht ergibt sich dann auch ein Gespräch zwischen uns. Missverständnis ist oft der Anfang allen Streits!
Römer waren weiter
10.01.2020 Leserbrief Schwäbisches Tagblatt
In der Nacht zum 27. Dezember zündeten Unbekannte einen Ford Transit der TOS-Gemeinde in Tübingen an. Eine „Feministische Autonome Zelle“ übernahm die Verantwortung. Tübinger Kirchengemeinden verurteilten die Tat. Dazu gab es unter anderem auch einen Leserbrief von Martin Beck (8. Januar), der behauptet Evangelikale stehen auf dem Boden des Grundgesetzes.
Evangelikale, für die Bibeltexte absolute Gültigkeit haben, können geistig nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehen … was aber keinen Anschlag rechtfertigen kann. Schon die Legitimation der Herrschaft kommt für Paulus von Gott, nach dem Grundgesetz geht sie vom Volke aus. Die Bibel droht Gottlosen mit einem Meer aus Feuer. Die Folter wurde 1809 abgeschafft, auch die Drohung damit ist verboten. Sklaverei wird auch von Jesus nicht kritisiert. Die Sklaverei wurde in Deutschland 1841 abgeschafft. Laut Bibel sollen Zauberinnen getötet werden. Zauberei ist bei uns kein Verbrechen mehr. Ehebruch wird mit Steinigung bestraft, ebenso wie Homosexualität, beides ist laut Grundgesetz nicht mehr strafbar. Überhaupt wird in der Bibel für die banalsten Vergehen die Todesstrafe verhängt. Die Todesstrafe wurde bei uns 1949 abgeschafft. Uneheliche Kinder werden im Alten Testament aus der Gemeinde ausgeschlossen, im Neuen Testament (Off. 2:23) sollen sie getötet werden. Seit 2011 sind sie hier gleichgestellt. Widerspenstige Knaben sollen laut Altem Testament getötet, zumindest gezüchtigt werden. Die Prügelstrafe ist seit 1973 abgeschafft. Frauen sind laut Bibel Menschen zweiter Klasse. Seit 1919 dürfen sie hier wählen, seit 1958 sogar selbstständig Geschäfte abschließen. Gemäß dem 1. Gebot darf man nur einen Gott anbeten, laut Grundgesetz darf man beliebig viele Götter und Gartenzwerge anbeten oder auch keinen. Beleidigung der Religion ist hier immer noch strafbar §166. Die Römer waren da weiter: Die Götter sollten sich selbst um Beleidigungen kümmern.
Hirn abschalten
Ich habe noch einen Leserbrief gut. Diese Chance, die Welt um einen Tick zu verbessern, möchte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Das Thema ist schnell gefunden: Der Anschlag auf die TOS-Gemeinde. Ganz klar: So sollte eine Auseinandersetzung nicht stattfinden. Das ist auf jeden Fall verwerflich! Dank TAGBLATT kann man sich in den Leserbriefspalten über (fast) alles beschweren. Wo gibt es schon so ein Bürgerforum, mit so vielen verschiedenen Stimmen? Danke liebes TAGBLATT! Leider musste ich auch Beschwerden hören: Es herrsche Zensur. Man sei nicht zu Wort gekommen. Letztlich gibt es eben auch Grenzen der Toleranz. Das TAGBLATT muss die Leserbriefe verantworten können. Versteh‘ ich! Zurück zur TOS. Das Problem ist: Wenn Leute glauben, sie würden ihre Weisheiten aus heiligen und unfehlbaren Büchern schöpfen, besteht die Gefahr, dass sie ihr Hirn abschalten und nicht mehr lernfähig sind. Das gilt leider nicht nur für die Bibel, sondern auch für den Koran. Wie soll man gegen angeblich göttlich legitimierten Unsinn ankämpfen, gegen den Hass auf Andersgläubige und Homosexuelle?
Die 2500-jährige Geschichte dieser Befreiungsbewegung des Individuums gegen die herrschenden Mächte kann man ab 25. Januar 2020 im Stadtmuseum verfolgen.
Bronzezeitlich
Von der evangelikal-charismatischen TOS-Gemeinde in Tübingen (Tübinger offensive Stadtmission) handelte die 10. Folge der TAGBLATT-Reihe „Woran sie glauben“ („,Geistliche Kampfführung‘ gegen die Aufklärung“, 19. Juni).
Der Bericht über die TOS gewährt einen tiefen Einblick in bronzezeitliches Gedankengut. Sie bieten Gemeinschaft, versprechen Heilung und schließlich Auserwähltheit im Jenseits … dabei ist das das beste irdische Geschäftsmodell.
Zwar wollen die TOS-Leute die Bibel wortwörtlich nehmen, lassen aber einfach weg, was ihnen nicht in den Kram passt. Es kann ihnen ja nicht entgangen sein, dass schon der Bibel-Jesus die Juden als „Kinder des Teufels“ Joh. 8:44 bezeichnet und Paulus das ganze „Judentum als Dreck“ Phil. 3:8.
Zum Glück haben wir diese falschen und verhängnisvollen Denkweisen in einem langen Kampf gegen solche Propheten überwunden und damit: Die Legitimation von Herrschaft durch ein Fantasie-Wesen; erst so konnte hier eine vernünftige Demokratie mit Gewaltenteilung und Menschenrechten entstehen, bei der die Staatsgewalt vom Volk und nicht von Fanty ausgeht. Überwunden sind: Geister- und Teufelsglaube; Prügelpädagogik; Todesstrafe; Folter und grausame Strafen; Sklaverei; Verfolgung Andersdenkender; Minderwertigkeit der Frau; Verunglimpfung unehelicher Kinder; dass Krankheit von Sünde käme, Schuld über Generationen vererbt werden könne, das Blutopfer eines Unschuldigen uns von Schuld erlösen könne; Homosexualität Krankheit und Sünde sei; die Erde 6000 Jahre alt sei … haha!
Die Frohbotschaft lautet: Alle werden gerettet, die sich Jesus oder besser seinen angeblichen Propheten blind unterwerfen, aber wagt ja nicht, euren Verstand zu gebrauchen, sonst droht euch die ewige Verdammnis!
Ergänzung: Die trostlose Situation von Schwachen und Hilfsbedürftigen wird benutzt zur Mehrung von Macht und Money. Hilfe und Gemeinschaft bekommen sie um den Preis der totalen geistigen und finanziellen Unterwerfung.
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Bernhard von Clairvaux
Geistlicher Schuft
Dem Lobgesang auf den „honigfließenden Gelehrten“ möchte ich noch ein paar wichtige Informationen hinzufügen.
Im Gegensatz zu anderen Gelehrten seiner Zeit, wie Abaelard, vertrat Bernhard die Werte des finstersten Mittelalters: Absolute Herrschaft des Papstes; Verdammung der Vernunft; hierarchische, von Gott gewollte Ordnung; blinden Gehorsam der Gläubigen gegenüber der Obrigkeit; Verachtung der Frau.
Sein rhetorisches Talent setzt er zur Verfolgung der falschgläubigen Muslime, Heiden, Juden, Ketzer ein, die für ihn keine Menschen sind. Er legt die geistigen Grundlagen für die militante Verfolgung Andersdenkender in den kommenden Jahrhunderten. Als „Kreuzzüge” gelten seit Bernhard nicht nur die Feldzüge gegen die Muslime, sondern auch gegen Heiden, Ketzer, Katharer, Waldenser, später gegen die Hussiten, Hugenotten, Wiedertäufer usw. Seine Kriegspredigten werden Vorbild bis zu den Feldpredigten im Ersten und Zweiten Weltkrieg.
Er verspricht den Kämpfern „Lohn auf Erden und im Himmel” und „Vergebung aller Sünden”. Als das Höchste gilt ihm „das Sterben für den Herrn“ bei der „vollständigen Bekehrung oder Ausrottung der Heiden“. Er war wesentlich daran beteiligt, aus der Religion des Friedens und der Pazifisten eine Religion des Krieges und der Verfolgung zu machen.
1174 wurde er von Papst Alexander VIII. heilig gesprochen und 1830 von Pius VIII. zum Kirchenlehrer ernannt.
Kann er für uns ein verehrungswürdiges Vorbild sein? Für Friedrich Schiller war er ein „weltkluger, geistlicher Schuft“.
Ergänzung:
Zu Weihnachten 1146 erreichte Bernhard in Speyer, dass sich der deutsche König Konrad III. sowie dessen welfischer Gegenspieler Welf VI. zur Teilnahme am 2. Kreuzzug bereiterklärten. In seiner „Lobrede auf die Tempelritter“ verdammt er das weltliche Rittertum als verderblich und plädiert für Mönche als Krieger, für die Verbindung von Mönchtum und Rittertum (Tempelritter). Nur Krieger im Namen des Christentums seien ehrenwerte Krieger.
Mit seinen Predigten entfachte er in ganz Europa einen Sturm der Begeisterung für die Kreuzzüge. Er warb für sie im nördlichen Frankreich, in Flandern und in der Rheingegend. Er sah das ritterliche Ideal der Kreuzzüge, das Sterben für den Herrn, als höchsten Verdienst. Entschieden trat er für die in der Kirche umstrittenen „bewaffneten Mönche“, die Tempelritter, ein. In seinem Brief an diesen Ritterorden gibt er eine theologische Rechtfertigung religiös motivierter Waffenhandlungen und warnt sie gleichzeitig vor Ausschweifungen und Lastern im Kriegsdienst. Das Scheitern dieses Kreuzzuges, die Niederlage der Kreuzfahrer, wurde ihm angelastet. Bernhard war auch ein wortgewandter Ketzerverfolger und riet zu deren physischer Vernichtung.
Bernhard von Clairvaux, der Verrückte Gottes, der unerbittliche Zensor und wachsame Hüter der Wahrheiten des Glaubens, erregt sich über Gelehrte, wie Abaelard. Bernhard erreicht die Verurteilung Abaelards. Diese Gelehrten, die die Erschaffung des Menschen nicht »durch Gott, sondern durch die Natur« erklären wollen, sind gefährlich, versichert er. ER erreicht auch das Verbot seiner Schriften sowie die Exkommunikation aller Anhänger und Verteidiger seiner »Irrlehre«; erreicht die Verurteilung Gilberts von Poitiers durch das Konzil von Reims; und er stachelt in Aquitanien und Languedoc gegen die Katharer auf. Er bekämpft Arnold von Brescia, der darauf exkommuniziert und nach mehrfacher Flucht und Gefangenschaft Ende Juni 1155 bei Rom hingerichtet wird.
Bernhard misstraut der Vernunft, denn er weiß, dass sie, einmal losgelassen, nicht mehr still steht und nicht eher ruht, bis sie sich überall ausgebreitet und den Glauben aus dem Menschen vertrieben haben wird. Schon jetzt kann er feststellen, dass die wagemutigsten Chartreser nicht zögern, Gott auszuklammern, um die Wissenschaft in aller Freiheit zu vertiefen.
Papst Eugen III., der gegen Mitte des 12. Jahrhunderts zu einem neuen Kreuzzug drängte, versprach den Kämpfern sogar das ewige Leben.
Bernhard von Clairvaux reiste durch die Länder und predigte den »heiligen Krieg«, zu dem er auch Verbrecher aufforderte, denen er Straflosigkeit und Sündenvergebung zusicherte. Kein Gesetz, wußte Bernhard, verbiete dem Christen, das Schwert zu ziehen. Das Evangelium empfehle den Soldaten Mäßigung und Gerechtigkeit, »doch sagt es zu ihnen nicht: werft die Waffen von euch und verzichtet auf Militärdienst. Verboten ist dagegen der ungerechte Krieg und namentlich der Krieg unter Christen.
Nachdem der Kreuzzug eine Katastrophe geworden war – von rund 150 000 Mann kamen nur wenige tausend wieder –, führte der hl. Bernhard das Fiasko auf die Sünden der Christenheit zurück und wälzte die Verantwortung auf den Papst. »Haben etwa wir uns der Verwegenheit und des Leichtsinns schuldig gemacht?« wandte er sich an Eugen III. »Nein, wir sind vertrauensvoll den Weg gegangen, den Ihr vorgezeigt habt«.
Nach dem gescheidterten Kreuzzug im Orient wendet er sich gegen die Wenden = Slawen, die noch Heiden waren.
Der hl. Bernhard von Clairvaux, will die Juden, den »elenden Stamm«, die Abkömmlinge des Teufels und Mörder von Anbeginn, wie er schimpft, nicht getötet, sondern vertrieben sehen. Er löste aber mit seinen Predigten 1146 Judenpogrome aus, nicht unbedingt von im gewollt.
Ergo apostrophiert er ihre mit »Blindheit« geschlagene Synagoge: »Unselige, bereite dich vor; glaube oder danke ab! Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums
Zitate Bernhards:
“Die Fülle der Gewalt über die Kirchen des Erdkreises ist durch einzigartige Vorrechte dem Apostolischen Stuhl verliehen. Wer daher dieser Gewalt widersteht, widersteht den Anordnungen Gottes.”
„Der Kämpfer Christi kann ruhigen Gewissens töten und im Frieden sterben. Stirbt er, so arbeitet er für sich; tötet er, so arbeitet er für Christus. Der Tod der Heiden gereicht zu seinem Ruhm, denn er bedeutet den Ruhm Christi“.
Heilige Schufte – Seckel auf dem Sockel
So sieht die kirchliche Geschichtsschreibung aus.
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Jesiden
Ethik gemeinsam
In der Reustener Zehntscheuer ging es um das Schicksal der Jesidinnen („Dem Trauma vor Ort begegnen, 26. Juli).
Am Schicksal der Jesiden zeigt sich, wie gefährlich blinder Glaube sein kann und wie wichtig Religionskritik ist. Weil für die Muslime „Melek“ ein verdammungswürdiger Teufel ist und für die Jesiden ein verehrungswürdiger Engel, wurden tausende „Teufelsanbeter“ durch den Islam zu Ungläubigen erklärt, versklavt, verfolgt und vernichtet. Da es Melek so wenig gibt, wie alle anderen Geister, war der Konflikt völlig überflüssig und das Unheil, das er angerichtet hat, Folge unvernünftiger Weltsicht. Die Erkenntnis der wirklichen Welt ist Voraussetzung für vernünftiges Handeln.
Mit der Erkenntnis, dass alle Religionen von Menschen gemacht sind, wäre es nicht zu diesem Konflikt gekommen. Warum finden die Gläubigen nicht selbst zu dieser Einsicht? Weil die herrschenden Scheichs und Religionsführer ihre Gefolgschaft abgrenzen und mit Hilfe der Religion ihre traditionelle, hierarchische und patriarchalische Herrschaft erhalten wollen. Sie sind daran interessiert, das Volk in Unmündigkeit zu halten, verbieten selbständiges Denken, fordern blinden Glauben…und sind sich nicht klar über die schlimmen Folgen.
Die Lehre aus dieser Geschichte wäre: Gemeinsamer Ethikunterricht, der die Schüler verbindet, sollte Vorrang haben, vor konfessioneller Indoktrination, die sie spaltet!
Ergänzung:
Koran Übersetzung von Rudi Paret Sure 33:50 Prophet! Wir haben dir zur Ehe erlaubt: deine (bisherigen) Gattinnen, denen du ihren Lohn (d.h. ihre Morgengabe) gegeben hast; was du (an Sklavinnen) besitzt, (ein Besitz, der) dir von Gott (als Beute) zugewiesen (worden ist);….
Sure 48:20 Gott hat euch versprochen, dass ihr viel Beute machen würdet.
Sure 4:24 Und verboten sind euch die ehrbaren (Ehe)frauen, außer was ihr an Ehefrauen als Sklavinnen besitzt.
Sexsklavinnen gelten unter Schariarecht als legitim, wenn sie im Kampf gegen Ungläubige (Dschihad) erbeutet wurden.
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Antiislamischer Rassismus
Die Dosis macht das Gift
„Antimuslimischer Rassismus“, öfter „Antiislamischer Rassismus“ ist ein Kampfbegriff, der von islamischen Propagandisten verwendet wird, um Kritik an der menschenrechtsfeindlichen Ideologie des orthodoxen Islams von vornherein abzuwehren. Es soll damit vorgetäuscht werden, als sei die Ablehnung des Islams in Deutschland „rassisch“ begründet, was in Erinnerung an den arischen „Rassenwahn“ auf Empörung stoßen soll. Tatsächlich ist der orthodoxe Islam aber keine Rasse, sondern eine nach Herrschaft strebende Politreligion.
Islamkritik ist Selbstverteidigung mündiger Bürger gegen eine totalitäre Weltanschauung.
Kritikwürdig am Islam sind z.B. das Streben nach Herrschaft und Vorrechten von männlichen Muslimen in einem Gottesstaat (Kalifat) gemäß den Gesetzen der Scharia; Ablehnung der Demokratie; keine Trennung von Religion und Staat; die Männer stehen über den Frauen; Frauen erben halb soviel wie Männer; ihre Stimme wiegt vor Gericht halb soviel, weil sie, laut Mohammed, dümmer sind; Frauen dürfen geschlagen werden; Frauen werden der Aufsicht des Mannes unterstellt und haben sich an eine entsprechende Kleiderordnung zu halten; Männer dürfen bis zu vier Frauen heiraten; Kinderehen werden mit der Heirat Mohammeds mit der neunjährigen Aisha gerechtfertigt; Ehrenmorde damit, dass Frauen der Aufsicht des Mannes unterstellt sind; Genitalverstümmelung; Verbot der Religionskritik und Religionsfreiheit; Mohammed darf nicht kritisiert werden; aus dem Islam darf man nicht austreten; Diskriminierung von Homosexuellen, grausame Strafen (Handabhaken, Auspeitschen, Steinigung)…
Der Islam kann hier nur akzeptiert werden, wenn er sich der freiheitlich – demokratischen Ordnung anpassen und unterordnen kann. Das können aber nur Muslime, die den Islam lockerer nehmen als die Imame sich das wünschen. Die Dosis macht das Gift!
Ergänzung:
Der Vorwurf des Antimuslimischen Rassismus ist vor allem deswegen eine Unverschämtheit, weil es gerade der orthodoxe Islam ist, der Menschen, gemäß ihrem Glauben oder Unglauben in Wertvolle und Wertlose einteilt und ihnen, wie im Rassismus, entsprechend unterschiedliches Recht zugesteht. Christen und Juden (Besitzer des Buches) werden unter der Scharia als Menschen zweiter Klasse geduldet, Atheisten haben keinerlei Rechte.
Wenn Leute den Faschismus ablehnen, weil er menschenrechtsfeindlich ist, ist das dann „antifaschistischer Rassismus?“
Wo der Islam herrscht, gibt es keine Freiheit mehr! Das war im Christentum nicht anders.
Das intolerante, verfolgungswütige Staatschristentum ist aber durch Kritik und Machtverlust humaner geworden.
Deswegen muss auch die Macht des Islams rechtzeitig beschränkt und kontrolliert werden.
Denk- und Verhaltensweisen können durch Kritik verändert werden.
Die Diskriminierung geht vom Islam, bzw. von seinen angeblich “heiligen” Büchern aus. Im Koran werden die Kafir = Ungläubigen an mindestens 200 Stellen verflucht, beschimpft und beleidigt. Siehe dazu meine Untersuchungen: Nicht – Muslime im Koran Was ist Scharia?
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Feld- und Gipfelkreuze
Feld- und Gipfelkreuze… Anblick tolerieren?
Die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart lobt den mit 2000 Euro dotierten Stiftungspreis für den Erhalt von Wegkreuzen, Bildstöcken und Kapellen und für die Errichtung neuer aus.
(„Für den Erhalt christlicher Wegzeichen“, 5. Juli, Rottenburger Seite).
Leserbrief im Tagblatt am 10.07.2019
Ich gehöre selbst zu den Ehrenamtlichen, die sich für den Erhalt von Kleindenkmalen einsetzen. Sie sind Zeugnisse unserer Geschichte. Sie wurden aber oft als Reviermarkierungen und Zeichen katholischer Herrschaft gesetzt, als diese sich noch für die einzig wahre Religion hielt und die Macht hatte, ihre Herrschaftssymbole an allen Ecken und Enden, vor allem an den Grenzen zu reformierten Gebieten zu errichten.
Andererseits hatte diese Kirche jahrhundertelang keinerlei Skrupel, griechische, römische, germanische und andere Heiligtümer zu verwüsten oder zu überbauen. Die fanatischsten Zerstörer gelten heute als Heilige: Theodosius, Kyrill, Martin, Bonifatius, Karl, Bernhard…
Sie sollte sich nun, da wir in einem weltanschaulich vielfältigen und säkularen Staat leben, in christlicher Demut üben und nicht mehr den ganzen öffentlichen Raum für sich beanspruchen. Dieser Raum gehört Gläubigen und Ungläubigen, die schließlich auch nicht auf allen Gipfeln ihre ,Zeichen‘ errichten dürfen. Wo kämen wir da hin? Dies gilt insbesondere für Kreuze mit blutüberströmten Leichnamen. Das ist nun mal kein schöner Anblick, sondern einfach schrecklich!
In Poltringen wurde vor Jahren ein drei Meter hohes Kreuz mehrmals absichtlich beschädigt, bis es nicht mehr restauriert wurde. Das halte ich für Barbarei. Trotzdem stellt sich die Frage: Gehören solche Kreuze an den Wegesrand? Müssen Menschen verschiedenster Weltanschauung den Anblick Gekreuzigter, die überall in der idyllischen Landschaft herumhängen, tolerieren?
Ergänzung: Die Spur der Zerstörung von Heiligtümern begann mit der Macht der katholischen Kirche unter Konstantin und seinen Nachfolgern, vor allem von Theodosios I. unter dessen Herrschaft die katholische Kirche 380 zur einzig wahren erklärt wurde. Dort wo die Kirche Macht hatte, wurden ab dem 4. Jh. die ägyptischen, griechischen, römischen, germanischen, keltischen Heiligtümer zerstört und mit der Entdeckung Amerikas auch die indianischen, der Maya, Azteken und Inka.
Leichname an Kreuzen wurden von den Römern als Abschreckung gegen Verbrechen aufgestellt. Das Kreuz wurde von den Christen erst im 5. Jh. als ihr „Heilszeichen“ übernommen. Vorher war es der Fisch.
Erstmals von Christen eingeführt:
Ostern 115 ;
Sonntag 321;
Weihnachten 336;
381 zu Gottvater und Sohn kommt der Heilige Geist;
Kreuz 431;
ID: f0edefcc8f23404aa3767ae9b7c77a12
Säkularer Humanismus
Was ich für säkularen Humanismus halte
säkular = weltlich, diesseitig, nicht kirchlich, nicht religiös, freigeistig
von Roland Fakler
Diesseitigkeit – Menschlichkeit
Unsere Hoffnungen liegen im Diesseits. Die Erde ist unsere Heimat. Wir glauben an den Menschen!
Wir haben nur diese Erde, auf der wir durch eine zufällig wirkende, unpersönliche Schicksalsmacht eine einmalige Chance erhielten, für kurze Zeit ein Leben in Bewusstheit zu führen, Verantwortung zu übernehmen, das Leid zu mindern und das Glück zu mehren. Wir sind mitverantwortlich, für das, was auf diesem Planeten geschieht – sofern dies in unserer Macht liegt. Nur Menschen können Liebe, Wärme und Gerechtigkeit in diese chaotische Welt bringen. Ein Gott – was immer das sei – ist für uns nicht erkennbar. Das Universum verhält sich genau so, wie wenn kein “steuerndes Wesen” da wäre. Es folgt blind den Naturgesetzen. Wenn die Menschen keine gerechte Welt schaffen, wird es keine geben und wenn sie ihre Umwelt zerstören, rauben sie sich die Lebensgrundlagen.
Vernunft – Wissenschaftlichkeit
Bei der Erkenntnis der Welt vertrauen wir auf unsere Sinne, auf unsere Vernunft und auf die Wissenschaft, die wir nicht für unfehlbar halten. Grundlagenforschung muss der Wahrheit dienen, angewandte Wissenschaft dem Menschen. Ein realistisches Weltbild ist Voraussetzung für vernünftiges Handeln. Die Welt verhält sich überall nach festen Regeln, die wir Naturgesetze nennen. Es gibt keine Wunder und keine Geister. Die Evolutionslehre erklärt uns die Entwicklung des Lebens wissenschaftlich. Die Schöpfungsgeschichten der verschiedenen Religionen sind Mythen, nicht Wahrheit.
Bewahrung der Natur
Wir begreifen uns als lebendigen Teil einer allumfassenden Natur, die wir im eigenen Interesse bewahren wollen. Auch Tiere haben Rechte und dürfen nicht unnötig gequält werden. Deswegen sind wir gegen das Schächten von Tieren aus religiösen Gründen und gegen Massentierhaltung. Jedes Leben ist einmalig. Es hat einen Anfang und ein Ende und ist deswegen wertvoll. Wir dürfen uns heute nicht mehr an Werten orientieren, die orientalischen Stammesgesellschaften vor 2000 oder 1400 Jahren das Überleben gesichert haben. Wir müssen den Werten zur Geltung verhelfen, die der Menschheit in Zukunft das Überleben sichern, nämlich Demokratie, Menschenrechte, ökologisches Bewusstsein. Wenn wir das ungezügelte Wachstumsstreben des Kapitalismus über die Sorge um eine lebenswerte Umwelt stellen, werden wir untergehen…weil wir zu dumm waren, dies zu erkennen oder zu schwach waren, die richtigen Schlüsse in die Tat umzusetzen.
Einheit von Körper und Geist (Seele)
Säkulare Humanisten glauben nicht an ein Jenseits und nicht an die Unsterblichkeit der Seele. Die Seele ist die Summe aller unserer Empfindungen. Körper und Seele bilden eine Einheit. Sie wachsen und vergehen zusammen. Nach dem Tod werden wir uns vermutlich fühlen wie vor unserer Geburt – nämlich gar nicht! Das scheint mir ein angenehmer Zustand zu sein, den ich nicht fürchten muss. Wir bemühen uns, das Beste aus diesem einen Leben zu machen, das uns “Mutter Natur” geschenkt hat. Wir müssen unserem Leben selbst Sinn geben. Als Humanist trete ich auch für eine gesunde und suchtfreie Lebensweise ein.
Vernünftige Ethik
Für Humanisten ist es wichtig, eine „vernünftige“ Ethik zu entwickeln, die sich aus dem Zusammenleben mit anderen in der Gemeinschaft ergibt. Für uns gilt die “Goldene Regel”: “Was du nicht willst, das dir man tu, das füg’ auch keinem andern zu!” Oder positiv ausgedrückt: “Alles was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tuet ihnen auch.” Sie tun das Gute, um sich gut zu fühlen, nicht für einen Lohn im Jenseits. „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst!“ Goethe
Wir verachten grausame Strafen, Folter, Todesstrafe, Sklaverei, fühlen uns verbunden mit allen Menschen und Lebewesen und treten ein für eine gerechte Welt auf der Basis humanistischer Werte.
Frieden, Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte
Für Humanisten gibt es keine Auserwählten und keine Verdammten, sondern nur Mitmenschen und verwandte Lebewesen. Sie sind tolerant gegenüber allen Toleranten und sie wehren sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung in aller Welt. Keine Weltanschauung darf die andere beherrschen wollen. Es gilt Gleichheit aller vor dem Gesetz.
Sie treten ein für eine friedliche, gerechte und lebenswürdige Welt, in der alle Menschen ihr Glück suchen und finden können. Sie versuchen Konflikte gewaltfrei zu lösen. Sie bekennen sich zu den Werten der westlichen Welt, die aus der griechisch-römischen Antike und der Aufklärung hervorgegangen sind und zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit Gewaltenteilung und unveräußerlichen Menschenrechten. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Diese Grundordnung ist es wert, verteidigt zu werden!
Trennung von Staat und Religion
Humanisten treten für eine Trennung von Religion und Staat ein. Die Religion darf nicht den Staat beherrschen wollen. Nur so ist gleichberechtigte Vielfalt möglich. Religion sollte nicht in das Leben von Menschen eingreifen, die sich davon belästigt fühlen: Kirchengeläut; Muezzinruf; Tanzverbot an Karfreitag; Fastenzwang im Ramadan… Nicht Indoktrination, sondern Information soll den Unterricht in den Schulen bestimmen. Es widerspricht der Idee, selbstdenkende und mündige Bürger heranzubilden, wenn man Kinder von klein auf religiös indoktriniert, mit unvernünftigen Vorschriften reglementiert (Kopftuchzwang) und mit unwiderruflichen Eingriffen stigmatisiert (Beschneidung).
Bringt den Kindern vernünftige Verhaltensregeln bei und lasst sie spielen, denken und fragen – Ethik ab Kindergarten! Schräge Ideen können sie sich später reinziehen.
Toleranz hat seine Grenzen, wenn andere intolerant sind und nach Herrschaft und Dominanz streben. Weltanschauungsfreiheit kann nur im Rahmen des Grundgesetzes gelten. Religionen haben sich den Gesetzen des Staates unterzuordnen. Nicht blinder Glaube, sondern vernünftige Werte sollen gelehrt werden, die gemeinsamen Werte nämlich, die die Schüler im Leben verbinden und nicht die Glaubenssätze, Märchen, Legenden und Dogmen, die sie in Konfessionen spalten. Deswegen sind wir für säkularen Ethikunterricht ab Klasse 1 und im Kindergarten.
Selbstbestimmung und Toleranz
Für Humanisten ist Selbstbestimmung sehr wichtig. Sie möchten selbst über ihre Weltanschauung, ihre Sexualität und ihren Tod bestimmen können. Das Leben ist nicht einfältig, sondern vielfältig. Deswegen muss man tolerant sein gegenüber der Vielfalt des Lebens (Homosexualität). Wir lehnen die Kindertaufe, die Beschneidung von unmündigen Buben und Mädchen aus religiösen Gründen ab. Es wäre ehrlicher, Gläubige erst im Erwachsenenalter zu taufen oder endgültig in eine Glaubensgemeinschaft aufzunehmen, wenn sie eine reife Entscheidung für oder gegen eine Religion treffen können. Aber genau das ist der Konflikt: Den Kirchen und dem Islam ging es selten um eine ehrliche Entscheidung mündiger Bürger, sondern um die Maximierung ihrer Macht und ihres Reichtums. Aus einer Herde auszubrechen, erfordert Kühnheit, in einer Herde zu bleiben Bequemlichkeit.
Offenheit und Lernfähigkeit
Es ist uns bewusst, dass wir vieles nicht wissen, sondern nur vermuten können. Gerne lassen wir uns von Philosophen und weisen Menschen beraten, bei der Suche nach einem sinnerfüllten Leben auf der Basis humaner Werte. Bildung ist wichtig. Wir müssen zuerst an uns selbst verändern, was wir in der Welt verändert haben wollen. Wir setzen bei der Selbsterkenntnis und bei der Erweiterung unseres Horizonts auf den kritischen Dialog mit Andersdenkenden. Die Freiheit des Denkens und die offene Kritik sind wichtig für jeden Fortschritt.
Kurze Zusammenfassung
Diesseitigkeit | Unser diesseitiges Leben ist kostbar, weil es wahrscheinlich kein anderes gibt. |
Mensch im Mittelpunkt | Wir tun alles für den Menschen und nichts für Gott |
Vernunft | Wissenschaftliches Weltbild; die Welt läuft nach ewig gültigen Gesetzen ab; es gibt keine Wunder |
Demokratie | Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Offene Gesellschaft |
Rechtstaatlichkeit | Die Gesetze werden von freigewählten Abgeordneten gemacht und gelten für alle gleichermaßen |
Menschenrechte | Meinungsfreiheit – Weltanschauungsfreiheit – Toleranz
Selbstbestimmung über den eigenen Körper im Leben und im Tod; gegen Beschneidung; für selbstbestimmten Tod; |
Vergleich mit den Religionen:
Säkularer Humanismus | Religion |
Diesseitigkeit im Mittelpunkt – Mensch im Mittelpunkt | Jenseitigkeit – Gott im Mittelpunkt |
Das richtige Leben findet im Diesseits statt | Das Erdenleben muss im Hinblick auf die Unsterblichkeit im Jenseits geführt werden. |
Individualität – Bildung | Unterordnung unter geistliche Führer |
Wir müssen die Welt verändern und machen die Geschichte | Ergebung in den angeblichen Willen Gottes |
Leitung durch den eigenen Verstand | Leitung durch geistliche Führer, heilige Bücher, Propheten |
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind maßgebend | Heilige Bücher sind maßgebend |
Wir können vieles nicht wissen, sondern nur vermuten | Die heiligen Bücher sind angeblich unfehlbar Gottes Wort und wissen alles |
Es gibt keine Götter, keine Wunder, keine Geister, keinen Himmel, keine Hölle, kein Endgericht, keinen Lohn, keine Strafe und keine Angst davor. Nach dem Tod herrscht ewige Ruhe, wie vor unserer Geburt. | Gott wird nach dem Tod die Guten mit dem ewigen Leben im Himmel belohnen und die Bösen mit ewigen Höllenqualen bestrafen. In Wundern beweist er seine Existenz. |
Neugier – Forschen – Fortschritt | Demut – Glauben – Stillstand |
Alle Menschen sind Mitmenschen | Es gibt Rechtgläubige und Falschgläubige,
Auserwählte und Verdammte. |
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Siehe auch: Vernünftiges Denken statt Blindem Glaubem – von klein auf!
Benachteiligung Konfessionsfreier
Benachteiligungen bzw. Forderungen Konfessionsfreier in Deutschland
Aus Gründen der sozialpolitischen Gleichstellung fordern wir… ein Ende der Benachteiligung fast der Hälfte der Bevölkerung in Deutschland, das keiner Konfession angehört. Die Benachteiligung bzw. Nichtberücksichtigung von Menschen mit einem religionsfreien (säkularen) Welt- und Menschenbild in vielen öffentlichen Einrichtungen und Gremien ist im 21. Jahrhundert nicht länger hinnehmbar und widerspricht zuallererst den Grund- und Menschenrechten.
Daraus folgt:
1. Keine einseitigen oder privilegiert religiösen Bezüge in Gesetzen und Verordnungen (z.B. Landesverfassung BWArtikel12 und Schulgesetz §1 Absatz 2 siehe unten), d.h. weltanschaulich neutrale Verfassungen, Schulgesetze, Lehr-und Bildungspläne. Keine staatlich geförderten „Bekenntnis“-Schulen.
Streichung des „Blasphemie“-Paragraphen166StGB.
- Abschaffung des konfessionellen Religionsunterrichts, statt dessen Ethikunterricht mit Religions- und Weltanschauungskunde als Pflichtfach für alle SchülerInnen ab 1. Klasse Grundschule.
- Altersgerechte Vermittlung von Erkenntnissen über die Evolution als Unterrichtsinhalt schon ab 1. Klasse Grundschule. (siehe Evokids-Projekt)
- Entfernung aller religiösen Symbole aus öffentlichen Gebäuden. Der öffentliche Raum gehört allen und sollte möglichst frei bleiben von religiösen Symbolen. Gipfelkreuze etc.
- In Programm- und Aufsichtsgremien des Rundfunks und des Fernsehens muss es eine faire Beteiligung konfessionsfreier Menschen durch Vertreter säkular- humanistischer Verbände und Stiftungen geben. Dies gilt in gleichem Maße für Ethik-Kommissionen und vergleichbare Einrichtungen.
- Sendezeiten in Rundfunk und Fernsehen auch für säkular-humanistische Verbände; keine Privilegierung kirchlich beeinflusster Redaktionen.
- Abschaffung des kirchlichen Arbeitsrechts in Einrichtungen unter christlicher Trägerschaft (v.a. Kliniken, Altenheime, Kitas), da durch dieses Arbeitsrecht vor allem Konfessionsfreie benachteiligt beziehungsweise ausgeschlossen werden.
- Schaffung von sozialen Einrichtungen (Krankenhäuser, Pflegeheimen, Schulen, Kitas usw.) in ausreichender Anzahl mit nicht-religiös gebundener Trägerschaft.
- Gleichberechtigte Einbeziehung humanistischer, konfessionsfreier Berater Innen in der„Seelsorge“ und ethischen Entscheidungen (z.B. bei Militär und Katastropheneinsätzen, in Krankenhäusern).
- Die Abschaffung einer weltweit beispiellosen und einseitigen finanziellen Privilegierung der christlichen Kirchen. (Ca. 18 Milliarden jährlich erhalten die christlichen Kirchen zusätzlich zu den ca. fast 10 Mrd. Kirchensteuern über den Staat, d.h. wiederum durch das allgemeine Steueraufkommen.) Sie steht in eklatantem Widerspruch zur weltanschaulichen Neutralitätsverpflichtung des Staates. Diese ist in der Verfassung festgelegt.
- Abschaffung der sogenannten Staatsleistungen (ca. 600Mill. jährlich). Diese werden von den Kirchen als Entschädigung für verlorengegangene Gebiete und Güter (eigentlich nur verliehen, siehe mittelalterliches Lehnsrecht) seit 1806 (!)bezogen. Wir fordern ein Ende dieser längst übererfüllten „Entschädigungen“!
- Abschaffung des Kirchensteuer-Einzugs durch den Staat.
- Beschränkung der finanziellen Unterstützung von Kirchentagen durch allgemeine Steuergelder.
- Sonderstellung der sogenannten stillen Feiertage beenden. Z.B. Aufhebung des Tanzverbots
- Einführung weiterer nicht religiöser Feiertage (z.B.Tag der Menschenrechte) bei gleichzeitiger Reduzierung religiöser Feiertage.
§ 12 der Landesverfassung Baden – Württemberg Vom 11. November 1953
(1) Die Jugend ist in der Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen Nächstenliebe, zur Brüderlichkeit aller Menschen und zur Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zu sittlicher und politischer Verantwortlichkeit, zu beruflicher und sozialer Bewährung und zu freiheitlicher demokratischer Gesinnung zu erziehen.
Schulgesetz §1 Absatz 2
(2) Die Schule hat den in der Landesverfassung verankerten Erziehungs- und Bildungsauftrag zu verwirklichen. Über die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten hinaus ist die Schule insbesondere gehalten, die Schüler
- in Verantwortung vor Gott, im Geiste christlicher Nächstenliebe, zur Menschlichkeit und Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zur Achtung der Würde und der Überzeugung anderer, zu Leistungswillen und Eigenverantwortung sowie zu sozialer Bewährung zu erziehen und in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Begabung zu fördern.
-
§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Religiöse Überzeugung ist Privatsache
§ 136 (3) der Weimarer Verfassung heißt es “Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren.” Ingrid Matthäus-Maier wies darauf hin, dass in Deutschland jeder Steuerpflichtige danach gefragt wird und die Angaben gegenüber seinem Arbeitgeber, dem Finanzamt (Lohnsteuerkarte) und gar Banken und Sparkassen gegenüber machen müsse. Das ist ein Verfassungsbruch. Ein weiterer bestehe darin, dass – im Gegensatz zu den Regelungen des Artikels 137 (3) der Weimarer Verfassung (“Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes.”) – die Rechtsprechung mit aktiver Unterstützung der Kirchen daraus ein “Selbstbestimmungsrecht” gemacht habe. Die Auswirkungen kann man am kirchlichen Arbeitsrecht sehen.
Verfassungsauftrag: Ablösung der Staatsleisungen an die Kirchen
Das Grundgesetz bestimmt in § 140 GG in Verbindung mit § 138 Weimarer Reichsverfassung (WRV):
(1) Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesetzgebung abgelöst. Die Grundsätze hierfür stellt das Reich auf.
(2) Das Eigentum und andere Rechte der Religionsgesellschaften und religiösen Vereine an ihren für Kultus-, Unterrichts- und Wohltätigkeitszwecken bestimmten Anstalten, Stiftungen und sonstigen Vermögen werden gewährleistet.
Gottlose in der Bibel
Sind Gottlose böse und ungerecht?
von Roland Fakler
Immer wieder stoße ich bei Konfirmandensprüchen, in Gesangbüchern, bei Inschriften auf Bibelzitate, mit denen „Gottlose“ ganz offensichtlich herabgewürdigt werden. Vor kurzem starb ein älterer Bekannter, was mir die Gelegenheit gab, beim Trauergottesdienst seinen Konfirmandenspruch zu hören: „… ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause, denn wohnen in der Gottlosen Hütten“.[1]
Auf einer festlichen Tafel zur Einweihung unserer Dorfkirche 1760 steht: „Ich hasse die Versammlung der Boshaften und sitze nicht bei den Gottlosen“.[2] Die Tafel wurde inzwischen auf den Dachboden verbannt, wo sie niemand mehr sieht und hoffentlich niemanden mehr inspiriert. Vielleicht ist da jemandem aufgefallen, dass damit nicht Liebe, sondern Hass gesät wird?
Gibt man in eine Online Bibel wie www.biblegateway.com das Suchwort „gottlos“ ein, kommt man auf 298 Treffer. Zum Glück, möchte man sagen, sind davon nur 13 im Neuen Testament, die meisten in der Alten hebräischen Bibel. Inzwischen ist man unter Pfarrern auch etwas sensibler geworden mit diesen „Hetzparolen“. In Predigten hört man sie wohl kaum mehr. Manchmal wird auch der “gefährliche” Teil weggelassen, wie bei diesem Spruch: „Harre auf den HERRN und halte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, dass du das Land erbest;
(folgender Teil wird weggelassen) „du wirst es sehen, dass die Gottlosen ausgerottet werden“.[3]
Rückmeldungen hierzu wären interessant.
Die Gottlosen werden immer mehr und lassen sich nicht mehr alles gefallen. Sie sind schwerlich auszurotten. Sie können nicht einmal mehr zum Schweigen gebracht werden.
„Gottlos“ wird in der Bibel stets mit negativer Bedeutung verwendet. Der Gottlose wird vor allem gerne als Gegensatz zum Gerechten genannt z.B. „Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?“[4]… „der Gerechte kann nicht gleich sein mit dem Gottlosen“.[5]
Den Gottlosen werden ganz üble Eigenschaften zugesprochen
Das Übel beginnt angeblich schon vor der Geburt: „Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterschoß an; die Lügner irren vom Mutterleib an.“[6] Auf ihren Rat sollte man nicht hören. [7] Von den Gottlosen kommt die Untugend.[8] „Der Gottlose borgt und bezahlt nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt.“[9] „Heimlich spannen sie die Pfeile und schießen auf die Frommen“.[10] „Der Gottlose lauert auf den Gerechten und gedenkt ihn zu töten“.[11] „Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun;“…[12] „Der Gottlosen Reden richten Blutvergießen an;“…[13]
„Ein gottloser Bote bringt Unglück“…[14] „Der Gerechte braucht sein Gut zum Leben; aber der Gottlose braucht sein Einkommen zur Sünde“.[15] „Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul gegen mich aufgetan und reden wider mich mit falscher Zunge“;[16] „Aber die Gottlosen sind wie ein ungestümes Meer, das nicht still sein kann, und dessen Wellen Kot und Unflat auswerfen“.[17]
„Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übeltäter blühen alle, bis sie vertilgt werden immer und ewiglich“.[18]
Wie sollte man sich ihnen gegenüber verhalten?
„Weichet von den Hütten dieser gottlosen Menschen und rührt nichts an, was ihr ist, dass ihr nicht vielleicht umkommt in irgendeiner ihrer Sünden“.[19] „Dem Gottlosen soll kein Beistand geleistet werden.“[20] Selbst die Kinder gottloser Leute sind verachtenswert.[21] „Er hat Schläge verdient für seine Missetat“[22] und sollte am besten von der Erde verschwinden.[23]
Sollte man da nicht ihr Blut fordern und sie vom Erdboden verschwinden lassen?[24]
„Ach dass die Gottlosen müssten zur Hölle gekehrt werden, alle Heiden, die Gottes vergessen!“[25]
„Und dort sollen sie schweigen“.[26] „Den Gottlosen wird das Unglück töten“…;[27]
„Eine Stadt freut sich, wenn’s den Gerechten wohl geht; und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh“.[28] Ein weiser König zerstreut die Gottlosen und bringt das Rad über sie.[29]
„…und Feuer ward unter ihrer Rotte angezündet, die Flamme verbrannte die Gottlosen“.[30]
Welche Strafe droht von Gott?
Gott lässt den Gottlosen niemals Recht haben.[31] Er muss immer verdammt werden.[32] Aber seid getrost:
„Der Herr wird sie zermalmen“[33] „und „zerschmettert das Haupt im Hause des Gottlosen“[34] „Denn die Gottlosen werden umkommen; und die Feinde des HERRN, wenn sie gleich sind wie köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergeht“.[35]
„Der HERR hat zu rechten mit den Heiden und will mit allem Fleisch Gericht halten; die Gottlosen wird er dem Schwert übergeben, spricht der HERR“.[36]
„Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen im Lande, dass ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des HERRN“.[37]
Gott hat sie ausgestoßen, damit die Rechtgläubigen das Land besetzen können: „Wenn nun der HERR, dein Gott, sie ausgestoßen hat vor dir her, so sprich nicht in deinem Herzen: Der HERR hat mich hereingeführt, dies Land einzunehmen, um meiner Gerechtigkeit willen, wo doch der HERR diese Heiden vertreibt vor dir her um ihres gottlosen Wesens willen.“[38]
„Er wird regnen lassen über die Gottlosen Blitze, Feuer und Schwefel und wird ihnen ein Wetter zum Lohn geben“.[39] „Er hasst die Gottlosen, die gerne freveln“.[40] ; „der Gottlosen Same wird ausgerottet“.[41]
Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht…
„Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut“,[42] „Ja du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird“.[43]
Was wäre zu tun?
Nun könnte man vermuten, dass die Zeiten Luthers, aus dessen Übersetzung ich hier zitiere, vorbei sind und dass neuere Übersetzter „gottlos“ anders übersetzen. Leider ist dem nicht so. Selbst in der neuesten Ausgabe, die ich online prüfen konnte „Schlachter 2000“ hat sich an der Verwendung des Wortes „gottlos“ nichts geändert.
Ich würde vorschlagen es durch „böse“ oder „unmoralisch“ zu ersetzen, denn es ist doch klar, dass dieses Gift aus einem angeblich “heiligen” Buch sich gegen den immer größer werdenden Anteil der Gottlosen richtet und schlimme Vorurteile schürt. Die Abwertung von Menschen beginnt im Kopf.
Wieviel Unheil und Verfolgung, wieviel Kriege, Hass und Unglück dieses Gift angerichtet hat, das nun schon zwei oder drei Jahrtausende wirkt, ist schwerlich zu überschätzen. Das wird am ehesten dem klar, der weiß, dass die Bibel jahrtausendelang für das christliche Abendland Maßstab und Richtlinie des Handelns war. Viele Evangelikale, die Zeugen Jehovas, bibeltreue Christen und Juden halten diese schrecklichen Sätze immer noch für das unfehlbare Wort Gottes. Das kann nicht ohne Folgen bleiben! Wenn Gott die Ungläubigen hasst, ist es nur logisch, dass die Gläubigen ihm helfen, sie in die Hölle zu schicken….und dabei können sie überzeugt sein, eine gottwohlgefällige Tat begangen zu haben und beim Jüngsten Gericht dafür belohnt zu werden. So schafft Religion die Hölle auf Erden! Nur die Kritik kann dem ein Ende setzen.
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Vorurteil
Als Ergänzung poste ich hier noch einen Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt vom 24.10.2019
Liebe Frau M. S.,
mit ihrem „Wort zum Sonntag“ festigen sie ein 2500 Jahre altes Vorurteil; dass nämlich „Gottlose“ böse und sozial minderwertige Menschen seien. Diese Ansicht, die vor allem im Alten Testament an mindestens 300 Stellen vertreten wird, im Neuen Testament seltener und im Koran immerhin an 200 Stellen, widerspricht der Kriminalstatistik, die besagt, dass gerade in sehr religiösen Ländern wie Südamerika oder Afghanistan die Zahl der Morde wesentlich höher ist als in den Ländern, in denen die Menschen am wenigsten gläubig sind, nämlich in den nordeuropäischen Staaten. Das mag sicher auch etwas mit dem wirtschaftlichen Zustand dieser Länder zu tun haben, aber dieses pauschale Vorurteil hat sehr viel ungerechtfertigtes Misstrauen gegen „Ungläubige“ geschürt. Es ist Zeit, damit endlich aufzuräumen.
Ungläubige sind Leute, die lediglich von ihren Sinnen und ihrem Verstand Gebrauch machen. Von den Herrschenden wurden sie verfolgt und vernichtet, weil sie sich nicht ihrer Herrschaft fügten und selbstständig denken konnten. Sokrates galt in Athen als Gottloser, ebenso wie die Christen in Rom, weil sie andere Vorstellungen von Gott hatten als es die Staatsreligion vorschrieb. Also: Solange der einzig wahre und richtige Gott es nicht für nötig hält, jedermann und jederfrau seine Existenz klar und überzeugend zu beweisen, ist es auch nur verständlich, wenn es „Gottlose“ gibt. Mehr zum Thema auf: https://rolandfakler.de/gottlose/
Missachtung der Republik
Missachtung der Republik
Über die große Gedenkfeier in Rottenburg am Todestag von Eugen Bolz berichteten wir am 24. Januar (Rottenburger Seite). Dazu gab es einen Leserbrief von Albert Bodenmiller (31. Januar).
04.02.2019 Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Von Roland Fakler,
Lieber Herr B., Geschichtsfälschungen werden nicht nur von den Rechten, sondern auch von den Kirchen betrieben. Die richtige Feststellung, dass die Zentrumspartei die Weisung aus Rom bekam, dem Ermächtigungsgesetz zuzustimmen, läuft in letzter Konsequenz darauf hinaus, dass Papst Pius XI. Hitler an die Macht gebracht hat. Er hat sich von diesem Schauspieler und Opportunisten, der gerne den gläubigen Katholiken spielte, vor den Karren spannen lassen, weil er sich selbst für die Kirche ein Konkordat und eine Aufwertung versprochen und 1933 auch erhalten hat.
Der Vatikan war der erste Staat, der das NS-Regime anerkannt und damit enorm aufgewertet hat. Das Konkordat wiederum sichert der Kirche bis heute ihre privilegierte Stellung in Deutschland. Ihm ist der staatlich geförderte Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach zu verdanken und der Kirchensteuereinzug durch den Staat. Bis heute hat unser Staat aber die von der Weimarer Republik 1919 und vom Grundgesetz 1949 geforderten Ablösungszahlungen an die Kirchen für die Säkularisation von 1803 nicht umgesetzt. Das ist eine fortwährende Missachtung der Republik.
Während sich die Kirchen in Sicherheit glaubten, wurden auf der anderen Seite schon 1933 die Freidenker, die SPD, die Kommunisten, die Juden, die Zeugen Jehovas … und alle verfolgt, die sich nicht in den klero-faschistischen Unrechtstaat einpassen wollten. Danke Pius XI.! Das war göttliche Eingebung und ein wichtiger Schritt für die Heiligsprechung!
Ergänzung: Geschichtsfälschungen gibt es leider vor allem dort, wo treue Anhänger ihre Weltanschauung gegen Kritik schützen wollen. Sie wollen nicht nach der „Wahrheit“ forschen, sondern ihre Weltanschauung in möglichst gutem Licht zeigen, obwohl sie in hohem Grade unrühmlich war. Man kann auch durch Verschweigen von Tatsachen Geschichte fälschen.
Das gilt für den Katholizismus genauso wie für Lutheraner oder Calvinisten, die nicht weniger intolerant und verfolgungswütig waren. Das gilt für den Islam, der eine breite Blutspur in der Geschichte hinterlassen hat und das gilt in hohem Maße für den Faschismus und den Kommunismus. Zu Vertuschungen und Fälschungen kommt es vor allem dort, wo die Anhänger dieser totalitären Weltanschauungen noch Macht und Einfluss haben.
Leserbrief im Tagblatt: 2011-09-15
Was sich Menschen alles einbilden können
„Gottes Segen“ ruhe auf dem umstrittenen Bahnhofsprojekt Stuttgart 21, hatte kürzlich der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Baden-Württemberg, Claus Schmiedel erklärt.
Meine Antwort: Wenn Stuttgart 21 für den göttlichen Heilsplan von Interesse ist, muss man sich doch fragen, warum sich der Sohn Gottes nicht schon vor 2000 Jahren dazu geäußert hat!
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