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Interview in “Hallo Ammerbuch”
Donnerstag, 20. April 2017
Autor und Maler Roland Fakler im Gespräch mit „Hallo Ammerbuch”
Roland Fakler kennt die Reustener Geschichte durch und durch. Seit mehr als vier Jahrzehnten lebt der freischaffende Künstler, der 1953 in Leutkirch geboren ist, nun schon in dem Ammerbucher Ortsteil. Der Autor, der auch Maler und Musikschaffender ist, hat gerade sein neuestes Buch „Falsches Denken > Falsches Handeln – Eine Kulturgeschichte von der Jungsteinzeit bis heute” veröffentlicht.
Herr Fakler, Sie wohnen schon seit 1976 in Reusten. Was ist das Besondere für Sie an dem Ortsteil? Und wie empfinden Sie Ihr Leben dort?
Roland Fakler: Als ich mein Medizinstudium in Tübingen aufgab, habe ich in der Umgebung einen stillen Ort gesucht, um mich so schnell wie möglich zu einer Persönlichkeit entwickeln zu können. Darum ging es, damals und heute. Wie das geht, konnte mir an der Uni niemand sagen. Das musste ich selbst herausfinden. Ein Künstler braucht Einsamkeit, um in sich zur Ruhe zu kommen. Ich habe in Reusten einen idealen Ort dafür gefunden. Ich bin ihm treu geblieben und hab es nie bereut. Etwas Besseres hätte ich nicht finden können. Auf dem Wolfsberg wohne ich seit dem Jahr 2000, in einer Wohnung mit viel Licht und Sonnenschein. Von Freunden und freundlichen Nachbaren umzingelt, genieße ich ideale Arbeits- und Lebensbedingungen in dieser idyllischen Landschaft. Ich lebe einen gesunden Wechsel zwischen Einsamkeit und Freundschaften. Ich bin Teil einer Gemeinde und einer Gemeinschaft, in der ich mich sehr wohl fühle.
Sie haben ein Buch über die Gemeinde Ammerbuch und eines über Reusten und seine Geschichte geschrieben. Was hat sie dazu bewogen? Roland Fakler: Zuerst habe ich das Buch über Reusten geschrieben. Geschichte hat mich schon immer interessiert und dieser kleine Ort hatte eine faszinierende Geschichte, wie ich allmählich herausfand: Es gibt jungsteinzeitliche, keltische, römische, alemannische Funde, es gab einen alemannischen Gerichtsplatz, eine mittelalterliche Burg, ein Bergkirchlein mit einer Glocke aus dem Jahr 1300, eine Römerstraße, eine Kelter, die in eine Kirche umgebaut wurde – und all das war nicht aufgearbeitet und in keinem Buch zusammengefasst. Durch meine gleichzeitige Arbeit an der Grundschule konnte ich dann dieses mir erworbene und zusammengefasste Wissen an die Schüler weitergeben. Die Gemeinde Ammerbuch besteht aus sechs ehemals unabhängigen und eigenständigen Dörfern. Alle bemühen sich heute redlich, die sechs zusammenzubringen und ein Ammerbuch-Bewusstsein zu entwickeln. Meinen Beitrag sah ich darin, diese sechs Dörfer in einem Buch zu vereinen.
Was sind Ihre Gedanken im Zeitalter von Machtmenschen wie Trump, Putin und Erdogan?
Roland Fakler: Ich habe ja auch ein Buch über Cäsar geschrieben, den typischen Machtmenschen, und eines über „Verfolger und Verfolgte – Lehren aus der Weltgeschichte”. Das ist ein faszinierendes Thema, weil sogenannte „starke Männer” die Weltgeschichte maßgeblich geprägt haben. Die wichtigste Lehre, die wir aus der Geschichte ziehen sollten, ist die, dass Macht immer beschränkt und kontrolliert werden muss, damit sie nicht entartet.
Sie sagen von sich selbst, dass sie ein Mensch sind, der malt, komponiert und denkt. Woher nehmen Sie die Anregungen für Ihre Werke und finden Sie auch in der Ammerbucher / Reustener Landschaft Motive, an die Sie sich anlehnen? Roland Fakler: Ich male nie draußen, dennoch sind viele meiner Bilder von der Ammerbucher Landschaft inspiriert. Ich habe sie ziemlich frei nach Fotos gemalt. Außerdem gibt es viele Illustrationen zur Reustener Geschichte. Sie sind in meinem Reusten-Buch und auf den Tafeln des Geschichtspfades abgebildet. Die Burg wurde nach einem Ausgrabungsbericht der Uni Tübingen rekonstruiert. In letzter Zeit male ich fantastische Weltallbilder in Acryl. Und ich lebe viel mit Ohrenpfropfen und habe innerlich oft Musik gehört. Die wollte ich festhalten, weil sie mir sehr originell erschien. Das war meine Musik. Ich paukte eine neue Notenschrift (Klavarskribo) und lernte Keyboardspielen. Meine Musik, etwa 200 Melodien, ruht als Klavar-Notenschrift in einem Ordner und in Form von MP3-Dateien auf meinem PC, bis sie entdeckt wird.
Weitere Informationen zu Roland Fakler gibt es auf seiner Internetseite unter www.rolandfakler.de
Interview: Corina Neuer-Veit neuer@presseschiel.de
Ammerbuch Nummer 16 • Donnerstag, 20. April 2017
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Leserbrief im Tagblatt am 28.11. 2014
Reusten einbinden
Die Ammerbucher Gemeinschaftsschule soll wesentlich teurer werden als geplant. Wir wussten es schon immer. Böte sich jetzt, wo neu kalkuliert werden muss, nicht die Chance, aus der Not eine Tugend zu machen, die Reustener Schule in das Altinger Schulkonzept einzubinden und dabei ein paar Millionen zu sparen? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Schüler, die die nächsten Jahre zwangsläufig in Reusten zur Schule gehen müssen, für immer traumatisiert sind, weil sie nicht streng nach dem Altinger Konzept unterrichtet werden können. Reisen bildet, ein „Auslandsaufenthalt“ kann nur den Horizont erweitern und wohldosierte Stressfaktoren stärken die Persönlichkeit. Ob das auf Dauer nicht das viel bessere Konzept wäre?
Was bedeutet Diktatur
Selbst ermächtigt
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Leserbrief im Tübinger Tagblatt am 10.01.2017
Der württembergische Ministerpräsident Eugen Bolz gilt zwar als ehrenwerter Widerstandskämpfer, hat aber selbst mit seiner katholischen Zentrumspartei 1933 dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und damit Hitler zur Diktatur verholfen.
Lehren aus der Geschichte
Ich möchte hier an Leserbriefe von A. Bodenmüller und A. Knoll über den Widerstandskämpfer Eugen Bolz anknüpfen, weil wir daraus eine Lehre von zeitloser Gültigkeit ziehen können. Sie lautet: „Macht muss immer beschränkt und kontrolliert werden, damit sie nicht in Tyrannei ausartet.“ Seid Cäsars Zeiten, über Hitler bis Erdogan glaubte das naive Volk, dass ein Diktator alle Probleme lösen wird, wenn er nur alle Macht dazu bekommt. Ein Diktator wird aber den Rechtsstaat und die Verfassung aushebeln und totale Unterwerfung fordern. Er wird das Volk in Anhänger und Gegner spalten. Er wird seine Anhänger begünstigen und seine Gegner verhaften und er wird damit den Nährboden für Verfolgung, Vertreibung, Flucht und Bürgerkrieg schaffen. Nicht die 44% der Deutschen, die Hitler 1933 gewählt haben, haben die Diktatur ermöglicht, sondern – das ist leider so – Parlamentarier wie Eugen Bolz, die dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und den Wolf damit von seinen Fesseln befreit haben. Es wäre ihre wichtigste und vornehmste Aufgabe gewesen, die Verfassung, die Demokratie und den Rechtsstaat mit ihrer Stimme zu schützen. Wer sonst hätte dies tun können? Sie haben die Lage falsch eingeschätzt! In ähnlicher Verblendung haben das Volk und die Parlamentarier in der Türkei geholfen, einem Diktator den Weg zu ebnen. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. Die willkürlichen Verhaftungen und die Flucht der Intellektuellen wecken schlimme Erinnerungen an vergangene Zeiten in Deutschland. Q.e.d.
Wie die Hölle entstand
Wie die Hölle entstand – Von Roland Fakler
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Die Hölle wurde vermutlich im Vorderen Orient, ein paar Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung erfunden, vermutlich von Priestern oder Herrschern. Die Menschen sollten dazu angehalten werden, “richtig zu handeln“ und die “richtigen Götter” zu verehren. Man erkannte, dass es im Diesseits nicht immer gerecht zuging. Oft ging es dem Guten schlecht und der Böse triumphierte über die Guten. So sollte nach dem Tod eine ausgleichende Gerechtigkeit geschaffen werden. Man erfand das Gericht nach dem Tod (z.B in Ägypten) den Himmel für die Guten und die Hölle für die Bösen. Zu den Bösen gehörten vor allem auch diejenigen, die sich der Herrschaft der Priester nicht unterwerfen wollten, die Gottlosen und Ungläubigen. Dadurch erhielten die Priester und Propheten sehr viel Macht. Sie konnten oft sogar Könige ab- bzw. einsetzen. (Im Judentum und christlichen Abendland)
Da die Hölle nur eine Idee ist, hat sie auch eine vielfältige Entwicklung durchgemacht. Im Judentum gibt es die Hölle erst seit dem 1-2 Jh. vor unserer Zeit. Vermutlich haben die Juden diese Idee von den persischen Zoroastriern aus ihrem Exil in Babylon mitgebracht. Die kannten einen starken Dualismus von Gut und Böse. Der gute und der böse Gott sind gleich stark.
Die Christen haben die Hölle von den Juden übernommen und die Kirchenväter haben sie drastisch ausgebaut. Bei ihnen kommt oft die Freude zum Ausdruck, bei der Folterung der Verdammten zuschauen zu dürfen. Helfershelfer der Kirchen waren die Künstler. Dichter, wie Dante und viele Maler, halfen dabei, dem Volk die Hölle heiß zu machen. Die katholische Kirche hat aus der Angst der Menschen vor der Hölle auch viel Kapital geschlagen. Sie vertrat die Lehre, dass man sich und seine Angehörigen auch mit Geldzahlungen von Höllenstrafen freikaufen konnte. So entstand der Ablasshandel. Der Islam hat die Hölle von Judentum und Christentum übernommen und benutzt sie, vor allem dazu, Gläubige und Ungläubige zum rechten islamischen Glauben zu zwingen. Da merkt man doch, dass das alles menschliche Machenschaften sind. Wenn du mich in deine Hölle steckst, dann stecke ich dich in meine! Ätsch! Kindischer geht’s nicht mehr!
Es schälten sich gewisse Ansichten über die Hölle heraus, an denen man erkennt, dass es die Fantasien unwissender Menschen sind. In der Hölle würde der Körper ewig brennen: Geht nicht, weil die Körper irgendwann zu Asche verbrannt sind. Außerdem hat man wohl vergessen, dass gar nicht die Körper, sondern nur die körperlosen Seelen in die Hölle geschickt werden. Die Seele trennt sich ja angeblich beim Tod vom Körper. Auch ein Denkfehler! Eine Seele, was immer das sei, ohne Körper kann aber gar keinen Schmerz mehr empfinden, weil ihr die Nerven fehlen.
Zusammenfassung: Die Hölle ist ein Ort bronzezeitlicher Fantasie, der mit einer modernen, naturwissenschaftlichen Erklärung der Welt nicht zu vereinbaren ist!
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Quellen:
Wie die Hölle entstand: Quellen
Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Religionen und ihrer Entstehung. Eine wichtige Erkenntnis aus langjährigem Studium ist: Religionen sind Herrschaftsinstrumente, d.h. sie werden von Herrschern oder Propheten benutzt, um Herrschaften zu errichten. Oft geht es darum, Gesetzen des Herrschers oder Propheten Autorität zu verleihen. Das funktioniert am besten, indem man Gott als Quelle dieser Gesetze angibt und auch als den Belohnenden und Bestrafenden erfindet. Der Lohn ist das glückselige Leben im Jenseits und die Strafe ein entsprechend finsterer Ort im Jenseits.
Nun fragen wir: Woher kommen die Einflüsse für das Christentum?
Der Vordere Orient: Sumer, Ägypten, Babylon, Palästina, Griechenland, Rom hat sich über Jahrtausende etwa ab 3000 v.u.Z. gegenseitig beeinflusst.
Das Christentum hat Vieles, auch die Hölle, aus dem Judentum übernommen, aber auch aus der griechischen Mythologie. Im 10. Buch von Platons Politeia wird erzählt, dass gerechte Menschen nach dem Tod zehnfach belohnt würden, ungerechte Menschen jedoch zehnfach bestraft.
Welche Einflüsse wirkten auf Judentum und die griech. Religion? Die ägyptische Religion ist eine der ältesten im Vorderen Orient. Sie kennt schon im 3. Jahrtausend v.u.Z das Gericht nach dem Tod, etwas jünger dürfte die Idee in der babylonischen / persischen Religion (Zoroastrismus) auftauchen. Siehe unten. Dort waren die Juden in Gefangenschaft 597 v.u.Z. und haben sie wohl von dort mitgebracht.
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Eine gute Zusammenfassung, die mit meinen Erkenntnissen weitgehend übereinstimmt, habe ich auf Wikipedia gefunden: „Kritik der Aufklärung und der Moderne Seit dem Zeitalter der Aufklärung bis in die Gegenwart wird die Hölle als angstauslösende Vorstellungswelt kritisiert bzw. verworfen, die für weltliche Zwecke oder zur Unterwerfung der Gläubigen eingesetzt worden sei –
Altes Ägypten Im altägyptischen Glauben war am Ende des Lebens die Reise nach Sechet-iaru, dem Lichtland im Totenreich, das Ziel. Das Totenreich ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, beispielsweise in die Duat und die Vernichtungsstätte Hetemit. In der dunklen Region der Vernichtungsstätte mangelt es an allem, an Wasser, Brot und Licht. Dämonische Wesen schlagen Köpfe ab, trennen Hälse vom Rumpf, reißen Herzen aus der Brust, richten Blutbäder an. Nur das Bestehen des negativen Sündenbekenntnisses in der Halle der Vollständigen Wahrheit, dem Sitzungsort des Totengerichtes, konnte die Verbannung in die Vernichtungsstätte verhindern.
Altes Persien
In der mittelpersischen Literatur werden eine Hölle (dushox) und eine Art Fegefeuer (hammistagan) genannt.[19] In der Vorstellungswelt des Zoroastrismus gibt es am Ende der Welt eine Schlacht zwischen den Kräften des Lichts und den Kräften der Finsternis. Für Gläubige, die sich den Dogmen von Zarathustra angeschlossen hatten, gab es in diesem „Jüngsten Gericht“ die Möglichkeit, sich den „Geistern des Lichts“ anzuschließen und damit gerettet zu werden, oder als Ablehnende dieser Weltsicht zusammen mit dem bösen Geist Ahriman und den gefallenen Engeln, weiblichen Schutzgeistern, die versagt hatten, in einem Feuerschlund in Pech und Schwefel zu versinken (siehe auch: Fraschokereti).
Griechische und römische Mythologie In der griechischen und römischen Mythologie gelangten die Verstorbenen, wenn sie rituell bestattet wurden und den Fährmann Charon bezahlen konnten, über den Totenfluss in die Unterwelt – andernfalls mussten ihre Seelen hundert Jahre lang an den Ufern des Flusses umherflattern, bis Charon ihnen doch die Überfahrt gestattete.[20] Für besonders schwere Frevler existierte, nach Auffassung einiger antiker Autoren, im tiefsten Teil der Unterwelt der Tartaros, der von einer Mauer umschlossen war. Zeus hatte in den Tartaros die Titanen verbannt, auch Arke, Tantalos, Sisyphos, Tityos, Ixion (König der Lapithen), Oknos, Phlegyas, Salmoneus, die Aloiden und die Danaiden. In der platonischen Seelenlehre stellt der Tartaros einen Strafort für die Ungerechten dar, in welchem der Aufenthalt, je nach Schwere der Schuld, vorübergehend oder ewig sei.“ Wikipedia
Ethik in Schule und Uni
Dialogrunde, Humanisten Tübingen ETHIK AN SCHULE UND UNI
Ethik in Schule und Uni von Roland Fakler
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Ethikunterricht verbindet – Religionsunterricht spaltet!
In dem Bewusstsein, eine gemeinsame Lebensgrundlage für zukünftige Generationen schaffen zu wollen, sollte von den verantwortlichen Politikern in Deutschland ein konfessionsübergreifender Werte-Unterricht für alle ab Klasse 1 eingerichtet werden. Dazu gehört meiner Ansicht nach auch eine politische Bildung, die die friedenssichernde Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten lehrt.
Im Interesse unserer Gesellschaft muss es liegen, die Schule zu einem Ort zu machen, an dem weltanschauliche Unterschiede überwunden und die Schüler auf ein gemeinsames Leben in unserem Staat vorbereitet werden.
Die Spaltung der Bürger in Rechtgläubige und Falschgläubige, die um Macht und Einfluss ringen, muss vermieden werden. Der Staat darf sich nicht zum Handlanger der religiösen Unterweisung unmündiger Kinder machen. Kinder haben ein Recht auf umfassende Bildung! Information statt Indoktrination!
Die Kosten des konfessionellen Unterrichts sind zu hoch! Da alle Religionsgemeinschaften das gleiche Recht auf Religionsunterricht haben, würde es für den Staat sehr kostspielig werden, allen gerecht zu werden, denn nicht nur Katholiken, Evangelische, Juden, Sunnitische Muslime, Aleviten, auch Humanisten, Shiiten, Hindus, Buddhisten, Zeugen Jehovas und Pastafaris haben dieses Recht. Es müssten also vom Staat Lehrstühle für die Ausbildung all dieser Religionen eingerichtet werden.
Grundgesetz Artikel 3, Abs. 3: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Kein moralischer Gewinn durch konfessionellen Unterricht! Konfessioneller Unterricht ist Indoktrination mit Vorurteilen und Glaubensdogmen aus unwissenden Zeiten. Neben selbstverständlichen Normen, die für jede Gesellschaft gelten müssen, wie: Du sollst nicht lügen, stehlen, töten, werden mit den biblischen und koranischen Geschichten auch Intoleranz und Auserwähltheitswahn gefördert. Hierarchische und patriarchalische Herrschaftssysteme werden abgesichert, um das Volk in unmündiger Untertänigkeit zu halten.
In angeblich „Heiligen Büchern“, die sich in vielen Punkten widersprechen, werden Moralvorschriften gelehrt und schlechte Vorbilder vermittelt, die keine Gültigkeit mehr haben dürfen, wie das Steinigen von Ehebrechern, Verprügeln von Kindern, Handabhacken bei Dieben, Auspeitschen von Frauen, Intoleranz gegen Ungläubige oder Homosexuelle. Die Beschneidung und das Schächten von Tieren sind archaische Traditionen. Auch Drohungen mit ewigen Höllenstrafen sind unzeitgemäß. Kinder sollen angstfrei aufwachsen!
Ethikunterricht fördert die Integration und bildet alle Bürger dieses Staates!
Anstatt Schüler zu blindem Glauben und blindem Gehorsam zu erziehen, würde sie ein gemeinsames Pflichtfach „Ethik“ verbinden und die Werte vermitteln, die hier und jetzt für alle mündigen Bürger Gültigkeit haben sollten, nämlich die Menschenrechte und die Werte der freiheitlichen Demokratie.
Durch konfessionsübergreifenden Ethikunterricht könnten die Integrations- und Bildungsprobleme der muslimischen Schüler am besten behoben, das selbständige Denken gefördert und der weltanschauliche Horizont erweitert werden. Gemeinsam mit Christen, Orthodoxen und Evangelikalen, mit Agnostikern und Atheisten, mit Buddhisten, Hindus usw. sollten sie die Fragen diskutieren, die sie tatsächlich bewegen, Fragen zu Gewalt und Gewaltlosigkeit, den gerechten und den ungerechten Staat, die legitime Regierung, Freundschaft und Liebe, Weltanschauungs- und Meinungsfreiheit, Gerechtigkeit und Toleranz, Alkohol und Drogen, Fragen zu Weltanschauungen, ihren Gemeinsamkeiten, ihre Unterschiede, ihre positiven und negativen Seiten. Sie sollten lernen, Kritik zu äußern und Kritik zu ertragen, Andersgläubige als gleichwertige Gesprächspartner zu akzeptieren – und all dies frei von der Furcht, eventuelle Dogmen zu verletzen, auf der Grundlage von Vernunft und Mitgefühl.
Einigkeit und Recht und Freiheit für alle in Deutschland lebenden Menschen, auf der Basis unseres Grundgesetzes!
Warum Ethikunterricht für alle – und nicht konfessioneller Religionsunterricht?
In einer vielfältigen Gesellschaft brauchen wir einen gemeinsamen Werteunterricht, der verbindet – nicht religiösen Unterricht, der trennt.
Was wir brauchen:
- Einen überkonfessionellen Ethikunterricht ab Klasse 1
- Politische Bildung, die Demokratie und Menschenrechte stärkt
- Schulen als Orte der Integration statt Spaltung
Warum Religionsunterricht problematisch ist:
- Hohe Kosten durch Gleichbehandlung aller Glaubensrichtungen
- Gefahr der Indoktrination statt freier Bildung
- Weitergabe von veralteten moralischen Vorstellungen und Ausschlussdenken
Ethik verbindet:
- Vermittlung universeller Werte
- Förderung von kritischem Denken
- Austausch über zentrale Fragen: Gerechtigkeit, Toleranz, Freiheit, Verantwortung
„Kinder sollen lernen zu denken, nicht zu glauben – und das angstfrei.“
DE-GB Ethikunterrich
Leserbrief im Tagblatt Tübingen am 19.12.2015
Zum Artikel: Reli ist kein alter Zopf im Tagblatt am 17.12.2015
Sinnvoller als Religionsunterricht wäre Ethikunterricht oder Religionskundeunterricht. Statt verschiedener, konfessionell gebundener „Glaubenswahrheiten“, die die Gräben zwischen den Schülern nur vertiefen, sollten die Werte vermittelt werden, auf denen unsere Gesellschaft aufbaut. Meinungsfreiheit, Weltanschauungsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie, Gleichheit der Geschlechter, Toleranz für die Vielfalt des Lebens, die Fähigkeit mit friedlichen Mitteln zu kämpfen, Verachtung grausamer Strafen, Verbundenheit aller Menschen, sogar aller Lebewesen, weil wir mit ihnen verwandt sind, der sorgsame Umgang mit der Erde, weil sie unsere einzige Heimat ist: Diese Werte haben leider sehr wenig mit Religion und sehr viel mit Vernunft und Aufklärung zu tun. Mündige Bürger erzieht man nicht, indem man sie lehrt, sich an bronzezeitlichen oder mittelalterlichen Texten zu orientieren, sondern indem man sie lehrt, selbständig zu denken. – Dazu müssen sie kundig gemacht werden.
Answer to the article: “Reli(gion) is no old stuff” in the Tuebingen Newspaper.
Much more meaningful than teaching religion would be teachings in ethics or teachings about religion. Instead of teaching various “truth of faith” dependent of the confession, which will deepen the gaps between the pupils, values should be taught, which our society is build on. Freedom of speech, freedom of believe, press freedom, democracy, equality of the genders, tolerance towards the diversity of live, the ability to fight with peaceful means, abhorrence for cruel punishments, solidarity of all humans, even of all living beings, as we are related to them, the mindful interaction with mother earth, as it is our only homeland: These values unfortunately have little to do with religion and very much with reason and enlightenment. Adult people are not educated by teaching them to follow Bronze Age or mediaeval texts, but by teaching them to think by themselves. – For that they must be provided with knowledge.
ID: f428eefd290f4d63849dba216e88f77a
Ursprung der Gesetze
Leserbrief im der Tübinger Zeitung am 10.05.2016
Vom “göttlichen” Ursprung der Normen und Gesetze
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Menschen möchten mit ihren „Normen“ auf festem Grund stehen. Deswegen haben Gesetzgeber wie Hammurapi, Moses oder Mohammed versucht, ihren Völkern weiszumachen, dass ihre „Normen = Gesetze“, nicht durch eigene Überlegungen entstanden seien, sondern direkt von Gott stammten. Der Sinn ist klar: Dadurch sollten diese Gesetze mehr Gewicht bekommen. Die Menschen sollten sie auch dann befolgen, wenn keine irdische „Polizei“ da war. Gott sah alles und die Abrechnung kam beim Jüngsten Gericht. Diese Gesetze, die ja angeblich den Menschen für alle Ewigkeit von Gott gegeben wurden, können aber nicht mehr so einfach geändert werden, wie ein Gesetz, das der Bundestag beschlossen hat. Das ist das Problem, das Buchreligionen haben: Darf die Scharia an das Grundgesetz angepasst werden oder wäre das ein Frevel gegen Gott? Konkret: Müssen Muslime und Juden ihre Buben beschneiden und Tiere schächten oder können sie auch darauf verzichten? Dürfen sie Männer und Frauen gleichstellen? Müssen sie die Todesstrafe für Gotteslästerer, Falschgläubige und Zauberinnen anwenden? Durch angeblich „göttliche“ Gebote wird ein Fortschritt bei der „Normänderung“ erheblich erschwert. Immerhin werden heute Leute, die am Sabbat Holzholen, nicht mehr gesteinigt – soviel ich weiß – obwohl dies von Gott ausdrücklich befohlen wird: 4 Mose 15:35. Das lässt hoffen, dass man heute in mythologischen Texten das erkennt, was sie sind: menschliche Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit!
Dass Gesetze nicht von einem weisen und guten Gott stammen können, erkennt man am besten an ihrer primitiven Grausamkeit. In der Bibel wird für die banalsten Vergehen die Todesstrafe verhängt, im Koran sollen unkeusche Leute ausgepeitscht und Dieben die Hand abgehakt werden. Das ist einfach nur finsteres Mittelalter und nicht göttliche Weisheit. Siehe: Todesstrafe in der Bibel
Und: Was ist Scharia
Flüchtlinge in Deutschland
Wie viele Flüchtlinge verträgt Deutschland? Ein Standpunkt in der Debatte zur Asylpolitik.
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Leserbrief im Tübinger Tagblatt am 6.11.2015
Nicht allein lösen
Die AFD ist so stark geworden, weil unsere Regierung
die Interessen der hier lebenden Bevölkerung aus den Augen verloren hat. Nicht alle Menschheitsprobleme können dadurch gelöst werden, dass die Menschheit in Deutschland Asyl findet. Deutschland kann das Flüchtlingsproblem nicht allein lösen. Dazu ist es nicht groß genug und nicht reich genug. Es muss auch noch anderswo so regiert werden, dass die Menschen bleiben wollen z.B. in Albanien, Afghanistan, Irak, Türkei usw. Es steht Deutschland zwar gut an, wenn es sich mit Herz und Verstand um die Notleidenden der Welt kümmert, schließlich exportiert es ja auch Waffen in alle Welt, unsere Regierung ist aber vor allem dazu gewählt worden, dafür zu sorgen, dass in diesem Land geordnete und lebenswürdige Verhältnisse herrschen. Sie darf die Interessen der hier lebenden, einheimischen Bevölkerung, die dieses Land in Generationen geprägt und aufgebaut hat, nicht außer Acht lassen, die Interessen der Menschen, die sich verantwortlich fühlen für die Zustände in diesem Land, weil sie hier sesshaft sind und sesshaft bleiben wollen. Sie machen sich Sorgen, wegen der wachsenden Kriminalität, der Wohnungsnot, dem Bildungsverfall, den ausländischen Konflikten, die hier ausgetragen werden, dem Antisemitismus…Unsere Demokratie erträgt nicht beliebig viele Leute, die zur Einhaltung der freiheitlichen Grundordnung gezwungen werden müssen. Die vermehren sich jetzt nicht nur durch den unkontrollierten Zuzug aus vordemokratischen, insbesondere aus islamischen Ländern, sondern auch als Reaktion auf diesen Zuzug von innen. Militante Linke, Rechte, Religiöse haben zugenommen, weil unsere Regierung ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat.
Vandalismus am Thingplatz
Bericht im Tagblatt am 26.08.2015
Vandalismus am Thingplatz
Reusten. Roland Fakler traute seinen Augen nicht. Als der Hobbyhistoriker kürzlich von Reusten mit dem Fahrrad Richtung Entringen fuhr, passierte er auch eine Station des Geschichtspfades, den er gemeinsam mit Reustens zweitem Ortschronisten Jürgen Parchem vor ein paar Jahren ausgewiesen hat. Etwa 500 Meter nach dem Wolfsberg verweist am Radweg nach Entringen eine Aluminiumtafel auf den ehemaligen Gerichts- und Hinrichtungsplatz, der sich dort nachweislich zwischen 1140 und 1336 befunden hat und wahrscheinlich bereits von den Germanen als Thingplatz genutzt wurde. Die von Fakler selbst gestaltete Tafel, immerhin einen Zentimeter dick, wurde zerstört. „Die hat jemand mutwillig zusammengeknickt”, sagt Fakler. „Wer macht so was?”, fragt sich der Ortshistoriker, der solchen „Vandalismus nicht verstehen” kann. Um die „Sache aufzuklären”, will Roland Fakler jetzt Anzeige bei der Polizei erstatten, uha / Bild: Fakler
Leider war das nicht der einzige Anschlag auf eine der sechs Geschichtstafeln, die im Dorf verteilt sind. Bei der Tafel auf dem Friedhof am Kriegerdenkmal störte sich ein Leser an dem Wort “Friedensmahnmal” und hat versucht, es mit dem Messer herauszuschneiden, auch das Wort “Kelterkirche” missfiel ihm offensichtlich und schnitt es ebenfalls mit dem Messer heraus.
Die Tafel, die auf Burg Kräheneck verweist, wurde offensichtlich mit einem schweren Gegenstand von Hinten attackiert.
Was sollte man von solchen Zeitgenossen halten, die ehrenamtliche Arbeit mit solchem Vandalismus quittieren? Es ist einfach nur traurig!
Siehe Geschichtspfad Ammerbuch – Reusten
Die Stationen sind:
Auf dem Kirchberg | Kaiserlinde – Jungsteinzeitliche Funde |
Am Radweg nach Entringen | Gerichtsplatz an der Römerstrasse |
Auf dem Kirchberg | Kriegerdenkmal / Bergkirche |
Auf dem Kirchberg | Burg Kräheneck |
Parkplatz am Hardtwald | Betteleiche |
noch immer nicht aufgestellt | Kelterkirche – Zehntscheuer – Backhaus |
Der Schatz auf dem Dach
Zeitungsbericht im Schwäbischen Tagblatt Tübingen von Uschi Hahn
Der Umbau der Zehntscheuer Reusten zu einem Bürgertreff und Kulturscheuer hat begonnen.
Der Schatz auf dem Dach
Die Reustener Zehntscheuer ist mit handgestrichenen wohl 450 Jahre alten Ziegeln gedeckt.
Die Sanierung alter Gemäuer birgt meistens Überraschungen. Aber damit hätte wirklich niemand gerechnet: Auf dem Dach der Zehntscheuer in Reusten liegen jahrhundertealte Ziegel. Der Förderverein will sie auf alle Fälle erhalten. Die Frage ist nur, wo.
USCHI HAHN
Reusten. „Erbaut im 18. Jahrhundert“, steht auf der Zehntscheuer in Reusten. Doch das hat Roland Fakler „noch nie geglaubt“. Der Ortshistoriker war „schon immer der Ansicht“, dass das ortsprägende Gebäude an der Stirnseite des Zehnthofs aus der selben Zeit stammt wie die quer davorstehende Kelter, die nachweislich 1575 gebaut wurde. Und er hat wohl recht, wie sich jetzt herausstellte.
Die Kelter dient seit über 250 Jahren als Kirche. Die Zehntscheuer diente seit 1852, als die Zehntabgabe in Württemberg aufgehoben wurde, ganz unterschiedlichen Zwecken. Nun soll sie zur Kulturscheuer umgebaut werden.
Ein Kreis von Ehrenamtlichen begann zwar schon im Jahr 2007 mit der Aufwertung des davor lange vernachlässigten Gebäudes. Zunächst wurde der Zehnthof gepflastert. Dann renovierten die Freiwilligen Putz, Boden und Tore des Mittelteils der imponierend großen, aus Feldsteinen, mit Ecksteinen aus riesigen Sandstein-Quadern errichteten Scheune. Jetzt ist dort ein schmucker Veranstaltungsraum entstanden.
Doch dann stockte der Umbau. Denn das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes war undicht. Mindestens 200 000 Euro würde die Dachsanierung kosten, das war klar. Aber die klamme Gemeinde Ammerbuch wollte das Geld dafür nicht aufwenden. Erst als sich ein Förderverein für die Zehntscheuer gegründet hatte und ein Nutzungskonzept vorlag, bewilligte der Gemeinderat im vergangenen Jahr die nötigen Mittel.
Für Bauhistoriker ist das Dachgebälk der Zehntscheuer in Reusten eine Sensation. Zimmerleute nehmen jetzt die historischen Ziegel – hier auf der Südseite des Daches – ab.
Zuvor schaute sich der im benachbarten Oberndorf lebende Bauhistoriker Tilmann Marstaller die Zehntscheuer an. Er sei keineswegs im Auftrag des Denkmalamtes dort gewesen, sagt Marstaller. „Einfach nur so aus Interesse habe er sich das Dach von innen und außen näher betrachtet. Seither ist der Fachmann ziemlich aus dem Häuschen. Das mit der Erbauung im 18. Jahrhundert „kann man vergessen”, sagt Marstaller. Der Dachaufbau verweise eindeutig aufs 16. Jahrhundert. Doch nicht nur das Alter, das Marstaller jetzt auch noch mit einer dendrochronologischen Untersuchung beweisen will, machte ihn Staunen. “Die Konstruktion und der Erhaltungszustand” seien so außergewöhnlich, „dass einem der Mund offen bleibt“. Der Bauhistoriker ist überzeugt, dass sich nach der wissenschaftlichen Datierung der Holzbalken im Scheunendach herausstellt, „dass es sich hier um eine der tollsten Zehntscheuern in der Gegend handelt”. Das Gebäude sei von seiner bauhistoriehen Bedeutung vergleichbar mit dem Schwedenhaus in Altingen, sagt Marstaller. „Das ist die gleiche Kragenweite.“
Vor allem auf der Rückseite der Zehntscheuer bestehe die Deckung noch „zu vier Fünfteln” aus den historischen Ziegeln; handgestrichene Biberschwanzziegel – ein paar davon sogar mit Ornamenten verziert. Feierabendziegel ist der Fachbegriff dafür.
Weshalb die Arbeiter in den Ziegeleien zu früheren Zeiten bei manchen Ziegeln nicht nur mit den Fingern Ablaufrinnen fürs Regenwasser gestrichen haben, sondern die Mühe auf sich nahmen, den noch ungebrannten Lehm auch noch mit Mustern oder auch Sprüchen zu verzieren, weiß niemand so genau. Möglich, dass sie damit am Ende ihres Arbeitstages, am Feierabend also, dokumentieren wollten, wie viele Ziegel sie geschafft haben.
Jedenfalls sind diese besonderen Ziegel sehr begehrt. „Es gibt auch Feierabendziegel-Jäger“, sagt der Zimmermann Martin Held. Er steht mit seinen Mitarbeitern seit dieser Woche auf dem Gerüst und deckt das Dach ab. Die moderneren Ziegel, mit denen vor allem die Dach Vorderseite immer wieder ausgebessert wurde, wandern In den Bauschuttcontainer. Die handgestrichenen Exemplare aber stapeln die Zimmerleute vorsichtig auf dem Dachboden der Scheune.
Besonders angetan haben es dabei dem Fachmann die Dachziegel. Viele stammen seiner Ansicht nach nämlich noch aus der Bauzeit der Zehntscheuer, sind also 500 Jahre alt.
Nicht alle Balken sind noch so gut erhalten, dass sie auch die nächsten Jahrhunderte gut überstehen würden.
Vergangene Woche endlich wurde die Zehntscheuer eingerüstet. Zuvor allerdings schaute sich der dem Fachmann dabei die Dachziegel an.
Held ist selbst Mitglied im Fördervereinsvorstand, ebenso wie der Ortshistoriker Roland Fakler. Auch der Architekt des Umbaus Martin Gesk ist im Förderverein. Nach einer informellen Besprechung mit Tilmann Marstaller und der Restauratorin Julia Feldtkeller vor knapp zwei Wochen waren sie sich einig, dass sie ihren ursprünglichen Plan über den Haufen werfen müssen, das Dach komplett mit neuen Ziegeln einzudecken. Die handgestrichenen Bierschwänze sollen wieder aufs Zehntscheuerdach. Schließlich, so der Vereinsschriftführer Roland Fakler, „handelt es sich um einen einmaligen historischen Schatz, der erhalten werden muss”. Noch nicht ganz klar ist bisher, wo der Ziegelschatz das Zehntscheuerdach schmücken soll.
Einer der Feierabendziegel, die wohl seit dem 16. Jahrhundert auf dem Zehntscheuerdach in Reusten liegen.
Gut zu erkennen; die Ornamente und die von Hand gestrichenen Ablaufrinnen.
Manche im Ort halten die alten Lehmziegel mit ihrer 500 Jahre alten Patina für alles andere als eine Zierde und wollen sie nicht auf der weithin sichtbaren Vorderseite des Daches sehen. So hat sich der Ortsvorsteher Herbert Grab vehement gegen den „Flickenteppich“ ausgesprochen. Man hat sich schließlich auf einen Kompromiss geeinigt: Dort, wo die meisten alten Ziegel die Jahrhunderte überdauert haben, auf der Rückseite der Zehntscheuer also, sollen sie auch wieder drauf, ergänzt um jene, die auf der dem Wetter zugewandten Nordseite Hagel, Wind und Wetter getrotzt haben.
Entscheiden muss das alles sowieso das Denkmalamt. Für den 23. September ist ein Termin mit der zuständigen Behördenvertreterin angesetzt. Die Arbeiten am Dach der historischen Zehntscheuer in Reusten gehen derweil weiter. „Wir bereiten das Dach und die Lattung so vor, dass die alten Ziegel auf beiden Seiten drauf können“, sagt Martin Held.
Rings um den Zehnthof an der Durchgangsstraße in Reusten gruppieren sich die 1575 als Weinkelter erbaute und 1760 geweihte Kelterkirche, die wohl ebenfalls im 16. Jahrhundert errichtete Zehntscheuer und das Backhaus von 1855.
Der Ortshistoriker Roland Fakler nimmt an, dass ursprünglich auch das stattliche Haus direkt neben der Zehntscheuer zu dem Komplex gehört hat – als Verwaltungshaus. Der hier abgelieferte zehnte Teil der Ernte gehörte dem Dorfherren. Der war seit 1293 das Kloster Bebenhausen, nach der Reformation die Herrschaft Württemberg.
Nach Abschaffung der Zehntabgabe 1852 diente die Zehntscheuer ganz unterschiedlichen Zwecken. So wurde sie von 1927 bis 1965 als Turnhallenersatz genutzt, danach als Schafstall, Salzlager und auch als Stall für den Dorfbullen (Farren). Ein Teil der Scheune war bis 2010 bewohnt.
Für und gegen den Islam
Islam: Für und wider
Tatsache ist: Der Islam hat im 8. – 13. Jahrhundert eine Kulturblüte erlebt, vor allem weil er die Errungenschaften der eroberten Länder, der Griechen, der Römer, der Perser und Inder in seine Kultur aufgenommen und ihren Wert, im Gegensatz zum christlichen Abendland, erkannt hat. Übersetzerschulen gab es in Bagdad und Toledo. Die Homophobie ist im 19. Jh. durch Europäer eingeführt worden. Der Islam kannte sie lange nicht. Muslimische Staaten wurden in der Kolonialzeit von europäischen Ländern, vor allem von Frankreich, England und Italien besetzt und ausgebeutet. In der Zeit des Kalten Krieges haben die USA und europäische Staaten demokratisch gewählte Staatsmänner in islamischen Staaten durch willfährige Diktatoren ersetzt. Beispiel Iran: Der demokratisch gewählte Mossadegh wurde in einem Staatsstreich der CAI durch Reza Pahlewi ersetzt.
Tatsache ist auch, dass der Islam selbst vom 7. bis 20. Jahrhundert Sklaverei in Afrika und Europa in großem Stil betrieben hat. Mindestens 1 Million Europäer wurden von islamischen Ländern versklavt und etwa 7 Millionen Afrikaner.
Die Kreuzzüge setzten erst ein, nachdem der Islam vom 7.-10. Jh. Eroberungskriege in Europa geführt hat. Sie waren dumm und grausam, wie alle Kriege.
Um es vorweg zu nehmen: Ich bin kein Christ, der das Christliche Abendland verteidigen will, sondern ein säkularer Humanist, der durch eine hinterwäldlerische Ideologie, die der Islam heute leider ist, die freiheitlich – demokratische Ordnung und die Errungenschaften der Aufklärung in Gefahr sieht. Es ist eine erfreuliche Sache, wenn Menschen sich um den Abbau von Vorurteilen bemühen. Es ist eine schlechte Sache, wenn sie dabei totalitäre Weltanschauungen verharmlosen.
Totalitär heißt, dass diese Religion glaubt, die einzig wahre zu sein und daraus den Anspruch erhebt, die Welt beherrschen zu dürfen. Dagegen habe ich etwas!
Natürlich können die Muslime nichts dafür. Sie sind selbst Opfer.
Der Islam ist in seinen 3 Fundamenten: Leben Mohammeds, Koran und Sunna eine totalitäre Weltanschauung, die überall dort, wo sie die Macht hat, keine geistige Freiheit zulässt. Wir sehen das im Iran (Kopftuchzwang), in Saudi-Arabien (Badawi), in Pakistan und in Ägypten, wo Atheisten als Kriminelle verfolgt werden.
Toleranz hat seine Grenzen. Warum sollte ich tolerant sein gegenüber einer Weltanschauung, die meine Ungläubigkeit an Götter, Teufel und Propheten nicht toleriert, eine Weltanschauung, die mich als Mensch dritter Klasse betrachtet und die mich in ihrem heiligsten Buch x-mal verdammt, verflucht und in die Hölle wünscht? Diese Verfluchungen gegen Ungläubige finden Sie auf jeder Seite des Korans. Siehe dazu: Nicht-Muslime im Koran.
Ich habe nichts gegen Muslime, aber eine Weltanschauung, die in ihren Zielen erkennen lässt, dass sie die Freiheit abschaffen wird, sobald sie die Macht dazu hat, muss man kritisieren, kontrollieren und stoppen, bevor sie die Macht dazu hat! 37% der jungen Muslime in Deutschland setzen die Scharia über das Grundgesetz. Ihr Vorbild ist Mohammed, der in 20 Jahren 80 Kriege geführt und seine Gegner ermordet hat – einmal waren es 600 Juden in Medina – und der ein absoluter Diktator war. Das hat niemand besser beschrieben als Hamed Ab-del Samad, der wohl der beste zurzeit lebende Islamkenner ist.
Die Deutschen sind noch immer damit beschäftigt die NS- Diktatur zu verhindern und merken nicht, dass eine ganz andere vor der Tür steht: der Islam!
Islamkritik hat mit Rassismus gar nichts zu tun. Der Islam ist keine Rasse, sondern eine Weltanschauung, wie der Faschismus auch. Er ist genauso verwerflich, weil er die Menschen in wertvolle und wertlose einteilt. Der Unterschied ist nur, dass er die Einteilung nicht nach Hautfarbe, sondern nach Glaubensvorstellungen vornimmt. Die Stellung der „Ungläubigen“ im Islam ist dieselbe wie die der rassisch Minderwertigen im Faschismus.
Überall wo der Islam herrscht und geherrscht hat, hat er diese Einteilung vorgenommen: Muslime mit allen Rechten sind oben und sollen herrschen – Christen und Juden sind Menschen zweiter Klasse; sie werden geduldet – Atheisten / Humanisten werden nicht geduldet, sondern verfolgt und vernichtet. So eine Herrschaft kann ich nicht tolerieren!
Siehe auch: Was ist Scharia; Koran: Fragen und Antworten
Tausend Peitschenhiebe
Tausend Peitschenhiebe
Leserbrief zur unmenschlichen Strafe für Raif Badawi
in Saudi-Arabien, der für sein Eintreten für die Menschenrechte eine zehnjährige Gefängnisstrafe und 1000 Peitschenhiebe, jeden Freitag 50, erhalten soll.
Das kommt einem Todesurteil gleich.
Jahrhundertelang haben absolutistische Könige in Europa Kritiker, die für Freiheit, Gleichheit und Rechtstaatlichkeit eintraten, verfolgt und vernichtet. Diese Könige haben immer versucht, ihre Willkürherrschaft mit Gott und der Religion zu rechtfertigen, wie heute Saudi Arabien. Mit Gott konnte jedes Verbrechen und jede Terrorherrschaft begründet werden. Gott hat nichts dagegen unternommen. Er hat sich nie zu Wort gemeldet. Noch 1822 stellte Ludwig XVIII. von Frankreich Zweifel an seinem Gottesgnadentum unter Todesstrafe. Die Aufklärer in Europa, z.B. J. Locke und Rousseau, haben den Menschen schließlich die Augen geöffnet und gelehrt, dass ein Staat nicht dazu da ist, den Interessen der Herrscherfamilie und der Geistlichkeit zu dienen, die diese Herrschaft, wie ungerecht sie auch war, immer abgesegnet hat, sondern dass er dem Wohl aller Bürger dienen muss. Dazu ist es nötig, dass die Regierenden ihre Machtbefugnis in freien Wahlen vom Volk erhalten, dass ihre Herrschaft zeitlich begrenzt, geteilt, kontrolliert und beschränkt wird, dass jeder Mensch unveräußerliche Menschenrechte hat, die ihm niemand, auch der Staat nicht, nehmen darf. Heute wiederholt sich diese Geschichte in den islamischen Staaten, wo die Menschen allmählich aufwachen und die Rechtmäßigkeit ihrer korrupten Regierungen in Frage stellen, die mit Gott absolute Herrschaft ausüben wollen. Bleibt zu hoffen, dass sie aus unserer Geschichte lernen, damit ihnen all die Rückschläge erspart bleiben, die Europa endlich zur Demokratie geführt haben. Demokratie braucht mündige Bürger, keine fanatisch Gläubigen…was dort oft das Problem ist!
Inzwischen 2025 wurde Raif Badawi aus dem Gefängnis entlassen, darf aber das Land zehn Jahre nicht verlassen und zu seiner Familie nach Kanada reisen. Ein harte Strafe!