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Roland Fakler

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Ketzer

Ketzer
 
Die großen Ketzereien der frühen Kirche: Markionismus, Donatismus, Arianismus und Manichäismus.
 
In der Geschichte der katholischen Kirche gab es zahlreiche Bewegungen, die vom offiziellen Glaubensverständnis abwichen und als Ketzereien verurteilt wurden. Diese Bewegungen waren nicht einfach „falsch“, sondern oft Reaktionen auf echte Probleme der Zeit – sie warfen Fragen auf, die die Kirche theologisch herausforderten. In diesem Artikel stelle ich vier der bedeutendsten Ketzereien der Antike vor: Markionismus, Donatismus, Arianismus und Manichäismus.
 
Markionismus
 
Zeitraum: 2. Jahrhundert
Herkunft: Rom
Begründer: Markion von Sinope 85-160 
Hintergrund und Lehre:
 
Markion entwickelte eine radikal antijüdische Theologie. Er lehnte das Alte Testament komplett ab und behauptete, der alttestamentliche Gott (ein strenger, strafender Gott) sei nicht identisch mit dem barmherzigen Vater Jesu Christi.
 
Markion stellte ein eigenes „Evangelium“ zusammen, das nur aus einem gekürzten Lukasevangelium und zehn Paulusbriefen bestand – der erste bekannte „Kanonversuch“ der Kirchengeschichte.
 
Reaktion der Kirche: Die Kirche reagierte entschieden: Der Gott des Alten und Neuen Testaments ist derselbe. Markions Bibel wurde verworfen – und gerade diese Kontroverse trug zur Entstehung des neutestamentlichen Kanons bei.
 
Markion wurde exkommuniziert, seine Lehre aber blieb über viele Jahrzehnte populär.
 
Mein Kommentar: wenn der Gott des Alten Testaments auch der des Neuen wäre, gäbe es keinen ethischen und humanen Fortschritt, denn der Gott des Alten Testaments ist ein Scheusal.
 

Montanismus

Zeitraum: ab ca. 160 n. Chr. Begründer: Montanus

  • ca. 150–180 n. Chr. (genaue Daten unbekannt)

  • Herkunft: Phrygien (Kleinasien, heutige Türkei)

  • Bekannt als: Begründer der christlichen Sekte des Montanismus

  • Besonderheit: Galt als Prophet, wurde aber später als Häretiker verurteilt.

Herkunft: Phrygien (Kleinasien)

Lehre:

Montanus beanspruchte, in direkter göttlicher Eingebung zu reden, zusammen mit zwei Prophetinnen. Die Bewegung erwartete unmittelbar das Weltende, lehnte kirchliche Autorität ab und forderte extreme Askese.

Reaktion:

Die Kirche erkannte die Gefahr einer neuen Offenbarung jenseits der apostolischen Überlieferung. Der Montanismus wurde als schwärmerisch und spaltend verurteilt.

Kommentar: Diese Variante des Christentums hätte wohl weniger Unheil in der Welt angerichtet als der Katholizismus, der alles beherrrschen wollte. Das baldige Ende der Welt erwarten noch viele evangelikale Gruppen, vermutlich auch Jesus.

Sabellianismus (Modalismus)

Zeitraum: 3. Jahrhundert Vertreter: Sabellius Herkunft: Rom/Nordafrika

Lehre:

Sabellius behauptete, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist nur verschiedene Erscheinungsformen (Modi) ein und derselben göttlichen Person seien – also keine drei ewigen Personen.

Reaktion:

Der Modalismus wurde als Verleugnung der Dreifaltigkeit verurteilt. Die Kirche bekennt: Ein Gott in drei Personen – nicht bloß Masken eines Gottes.

 
Donatismus
 
Zeitraum: 4. – 5. Jahrhundert
Herkunft: Nordafrika

Hauptvertreter: Donatus Magnus

  • Er wurde vermutlich um 300 n. Chr. geboren (genaues Geburtsdatum unbekannt).

  • Um 313–315 trat er als Führungsfigur der Donatisten auf, einer Gruppe, die sich von der Großkirche abspaltete.

  • Er wurde zum „Gegenbischof“ von Karthago gewählt und war dort jahrzehntelang aktiv.

  • Nach 355 n. Chr. verliert sich seine Spur; er dürfte in den späten 350er-Jahren gestorben sein.

Hintergrund und Lehre:
 
Der Donatismus entstand nach den Christenverfolgungen unter Diokletian. In Nordafrika war die Frage aufgetaucht: Können Bischöfe und Priester, die während der Verfolgung den Glauben verleugnet haben, gültig taufen und Sakramente spenden?
 
Die Donatisten sagten Nein: Nur moralisch „reine“ Kleriker könnten gültige Sakramente spenden. Sie spalteten sich daher von der offiziellen katholischen Kirche ab und bildeten eine eigene, „reine“ Kirche.
 
Reaktion der Kirche: Die katholische Kirche – vor allem durch Augustinus von Hippo – argumentierte, dass die Gültigkeit der Sakramente nicht vom moralischen Zustand des Spenders abhängt, sondern allein auf Christus zurückgeht. Der Donatismus wurde als Schisma und Häresie verurteilt. Durch politische Maßnahmen und theologische Argumentation verschwand die Bewegung im 5. Jahrhundert.
 
Kommentar: Mit Gebeten und Weihwasser ändert man weder die Menschen noch die Welt, unabhängig von wem sie gespendet werden. Sie sind so oder so wirkungslos. Die Trennung von Religion und Staat ist eine gute Idee.
 
Arianismus
 
Zeitraum: 4. Jahrhundert
Herkunft: Alexandria
Hauptvertreter: Arius ca. 256–336Er starb im Jahr 336 n. Chr. in Konstantinopel (heute Istanbul), kurz vor seiner geplanten Wiedereinsetzung in kirchliche Ämter. Sein Tod war plötzlich und wurde von Gegnern als göttliches Gericht interpretiert.
Hintergrund und Lehre:
 
Arius, ein Priester aus Alexandria, lehrte, dass Jesus Christus nicht wesensgleich mit Gottvater sei, sondern ein geschaffenes Wesen – höher als alle anderen Geschöpfe, aber dennoch nicht Gott im vollen Sinn. Sein berühmter Satz:
 
    „Es gab eine Zeit, da war er nicht.“
 
Reaktion der Kirche: Diese Lehre rüttelte am Fundament des christlichen Gottesverständnisses. Beim Konzil von Nicäa (325) wurde der Arianismus verurteilt. Das Glaubensbekenntnis von Nicäa betont ausdrücklich, dass Christus „wesensgleich (homoousios) mit dem Vater“ ist.
 
Trotz der Verurteilung hielt sich der Arianismus noch lange – vor allem unter den germanischen Völkern wie den Westgoten und Ostgoten – und wurde erst im 6. Jahrhundert endgültig zurückgedrängt.
 
Kommentar: Die vernünftigsten Ideen wurden von der Kirche verworfen. Es ist doch klar, dass ein Kind, das von einer Frau geboren wurde, kein Gott sein kann. Das gibt es nur in mythologischen Erzählungen.
 
Manichäismus
 
Zeitraum: 3. – 6. Jahrhundert
Herkunft: Persien

Begründer: Mani (216–276 n. Chr.)

Mani wurde verhaftet und vermutlich wegen seiner religiösen Lehren als Ketzer betrachtet. Es gibt unterschiedliche Überlieferungen über seinen Tod:

  1. Hinrichtung durch Kreuzigung oder Pfählung: Manche Quellen berichten, Mani sei gekreuzigt oder gepfählt worden – ein symbolischer Akt, um ihn als „falschen Christus“ zu entlarven, da Mani sich selbst als Fortsetzer der Offenbarungen von Zarathustra, Buddha und Jesus sah.

  2. Gefängnistod: Andere Quellen berichten, dass Mani im Gefängnis starb, möglicherweise durch Folter oder unter extrem schlechten Bedingungen.

Hintergrund und Lehre: Der Manichäismus war nicht rein christlich, sondern eine synkretistische Weltreligion, die Elemente aus Christentum, Zoroastrismus und Gnostizismus vereinte. Er lehrte einen radikalen Dualismus: Die Welt ist ein Kampfplatz zwischen dem Reich des Lichts (Gott) und der Finsternis (Materie, Satan). Materie galt als böse – Erlösung bedeutete daher Befreiung des Lichts aus der materiellen Welt…durch Askese. Die Manichäer waren für Geburtenkontrolle.
 
Reaktion der Kirche: Die Kirche lehnte den Dualismus strikt ab. Die Schöpfung wurde als grundsätzlich gut verstanden. Berühmtester Ex-Manichäer war Augustinus, der sich später als Kirchenlehrer besonders stark gegen diese Lehre stellte.
 
Der Manichäismus wurde von Kirche und römischem Staat bekämpft und verschwand spätestens im 6. Jahrhundert im Westen.
 
Kommentar: Die Welt ist so wie sie ist, weil kein höheres Wesen sie geschaffen hat und kein höheres Wesen sich um sie kümmert. Der Mensch ist ein unvollendetes Produkt einer jahrmillionen langen Evolution.
 

Apollinarismus

Zeitraum: 4. Jahrhundert Begründer: Apollinaris von Laodicea

Lehre:

Apollinaris meinte, Christus habe keinen menschlichen Geist (Verstand) gehabt – die göttliche Natur habe diesen ersetzt.

Reaktion:

Die Kirche verurteilte dies als Verleugnung der vollen Menschheit Christi. Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch – mit Leib, Seele und Verstand.


Nestorianismus

Zeitraum: 5. Jahrhundert Begründer: Nestorius Herkunft: Konstantinopel

Lehre:

Nestorius trennte die göttliche und menschliche Natur Christi so stark, dass er Maria nicht mehr als „Gottesgebärerin (Theotokos)“, sondern nur als „Christusgebärerin“ bezeichnen wollte.

Reaktion:

Das Konzil von Ephesus (431) verurteilte diese Lehre. Christus ist eine Person in zwei Naturen, und Maria ist zu Recht „Gottesgebärerin“.


Monophysitismus (Eutychianismus)

Zeitraum: ab ca. 450 n. Chr. Vertreter: Eutyches Herkunft: Konstantinopel

Lehre:

Die göttliche Natur Christi habe die menschliche „aufgesogen“, sodass nur noch eine Natur (mono-physis) in Christus übrigbleibe.

Reaktion:

Das Konzil von Chalcedon (451) legte fest: Christus ist eine Person in zwei vollständigen, unvermischt bestehenden Naturen – göttlich und menschlich.


Pelagianismus

Zeitraum: ca. 400–430 Begründer: Pelagius Herkunft: Britannien/Rom

Lehre:

Der Mensch sei durch den freien Willen in der Lage, ohne Gnade Gottes das Gute zu tun und selig zu werden. Die Erbsünde sei keine Last für alle Menschen.

Reaktion:

Augustinus trat ihm entschieden entgegen. Die Kirche bekennt:

Die Erlösung ist ein Gnadengeschenk. Ohne Gottes Gnade kann der Mensch nicht aus eigener Kraft das ewige Leben erreichen. Pelagianismus wurde mehrfach verurteilt (Konzil von Karthago 418).

 
Fazit: Warum die Auseinandersetzung mit Häresien wichtig war
 
Die Auseinandersetzung mit Ketzereien zwang die junge Kirche dazu, zentrale Fragen des Glaubens klar zu formulieren und zu “durchdenken”:
 
    Was bedeutet es, wenn Christus Gott und Mensch ist?
 
    Wie hängen Altes und Neues Testament zusammen?
 
    Was macht die Sakramente gültig?
 
Viele dieser Fragen wurden in den frühen Jahrhunderten durch Konzilien und Kirchenväter beantwortet – oft gerade im Widerstand gegen Häresien. Ohne diese Herausforderungen wäre die katholische Theologie nicht das, was sie heute ist.
 
Kommentar: Sie hätte auf jeden Fall nicht soviele abgedrehte Dogmen entwickelt.

AFD

Leserbrief im Tagblatt Tübingen 25.07.2025

Diskussion mit AFD?

Audio

      AFD[1]

Der Oberbürgermeister von Tübingen hat der AFD als Ausgleich für eine geplante, aber dann abgesagte, Demo in Tübingen eine Gesprächsrunde angeboten. Darüber gab es viele Diskussionen.

Die AFD ist stark geworden, weil die anderen Parteien das Land nicht im Interesse der Wahlbevölkerung regiert haben. Staatsterror während der Coronakrise, Verheimlichung bekannter, gesundheitsschädlicher Impffolgen führte zum Vertrauensverlust. Dazu kommt die völlig unkontrollierte Aufnahme krimineller, demokratiefeindlicher Asylanten, die hier die Scharia einführen wollen. Der Islam ist in seinen Grundideen verfassungsfeindlicher als die AFD. Die Folgen waren wachsende Kriminalität, Antisemitismus, Wohnungsnot, Bildungsverfall. Ausländische Konflikte werden auf unseren Straßen ausgetragen, die Freiheit im öffentlichen Raum, vor allem für Frauen, wurde dadurch eingeschränkt. Der Staat erscheint wehrlos! Die EU maßt sich immer mehr Rechte an und müsste längst reformiert werden. Ohne AFD gibt es keine Opposition und damit keine echte Kontrolle der Regierung mehr. Man kann in einer Demokratie nicht 20% der Bevölkerung als dumm hinstellen, auch nicht in einer Unistadt, sondern man muss sich argumentativ mit ihr auseinandersetzen. Dabei werden alle Beteiligten lernen. Deswegen finde ich die Entscheidung von Herrn Palmer richtig. Man sollte diese Aufgabe aber nicht ihm allein überlassen.

Auch in der Bürgerredaktion veröffentlicht.

Mein Standpunkt

Thema: Islam – Asyl – Migration

Die AFD ist islamkritisch, ich auch, weil der Islam in seinen Fundamenten eine totalitäre Weltanschauung ist. Siehe: Was ist Scharia.  Muslime, die sich an unsere Gesetze halten, sollten darunter aber nicht leiden, sondern bestmöglich in die freiheitliche Demokratie integriert werden. Dazu müssen sie selbst ihren Beitrag leisten. Dann können wir Freunde werden und friedlich zusammenleben. Wir müssen sie höflich davon überzeugen, dass ein Leben unter dem Grundgesetz besser, freier, humaner ist als unter der Scharia! Die Scharia ist das Machwerk herrschsüchtiger Männer aus dem mittelalterlichen Orient, zur Sicherung ihrer patriarchalischen Herrschaft, und das Grundgesetz ist die Summe wohlüberlegter Lehren aus der schrecklichen abendländischen Geschichte mit ihren endlosen Verfolgungen, Religionskriegen und Diktaturen, um ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben aller StaatsbürgerInnen zu garantieren.

Wer hier die Scharia einführen will, ist ein Verfassungsfeind und sollte kein Asyl erhalten. Asyl sollten Leute erhalten, die politisch verfolgt sind. 

Religionsfreiheit kann es nur im Rahmen der hier geltenden Gesetze geben. Muslime können hier ihre Religion im Rahmen der geltenden Gesetze leben, aber sie können nicht herrschen, wie das die Scharia vorgesehen hat.

Parallelgesellschaften mit Scharia-Richtern sind nicht zu dulden.

Religionskritik, Satire und Karikaturen gehören zur Meinungsfreiheit. 

Auslandsfinanzierung von Moscheen ist nicht erlaubt, weil es sich dabei meist um Diktaturen wie Saudi-Arabien, Türkei, Iran…handelt, die der freiheitlich-demokratischen Ordnung feindlich bis ablehnend gesinnt sind.

Verfassungsfeindlichen Vereinen ist der Bau und Betrieb von Moscheen untersagt.

Imame sollen in deutscher Sprache an deutschen Universitäten ausgebildet werden. Hassprediger sollten remigriert werden. 

Das Minarett lehne ich als islamisches Herrschaftssymbol ebenso ab wie den Muezzinruf, nach dem es außer dem islamischen Allah keinen Gott gibt. Das ist ein Zeichen der Intoleranz. In Wirklichkeit gibt es natürlich weder den einen noch den anderen Gott. Außerdem gibt es ein Recht, nicht von Religion belästigt zu werden.

Keine öffentlich-rechtliche Körperschaft für islamische Organisationen.

Keine Vollverschleierung im öffentlichen Raum. Burka oder Niqab errichten eine Barriere zwischen der Trägerin und ihrer Umwelt und erschweren damit die kulturelle Integration und das Zusammenleben in der Gesellschaft. Außerdem ist eine Verschleierung geeignet kriminelle Aktivitäten zu verschleiern.

Im öffentlichen Dienst soll kein Kopftuch getragen werden; in Bildungseinrichtungen auch nicht von Lehrerinnen.

Kein Kopftuch für Kinder unter 14 Jahren. Der Integration und Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen sowie der freien Entfaltung der Persönlichkeit widerspricht das Kopftuch als religiös-politisches Zeichen der Unterordnung von muslimischen Frauen unter den Mann.

Thema: Gender – Sexualität

Es gibt zwei Geschlechter, aber es ist möglich, dass sich ein Mensch mit dem falschen Geschlecht geboren fühlt. Deswegen müssen Umwandlungen möglich sein. Niemand darf diskriminiert werden. Das Leben ist nicht einfältig, sondern vielfältig. Eine Gesellschaft muss dieser Vielfalt Rechnung tragen. Homosexuelle sind gleichwertige Menschen und dürfen nicht benachteiligt werden.

Thema: Klimaerwärmung – Energie

Die Klimaerwärumung ist eine wissenschaftliche Tatsache. Regierungen sollten Maßnahmen ergreifen, um ihr entgegen zu wirken. Die Umstellung auf alternative Energien ist richtig, besser wäre Energiesparen. Wir müssen unabhängig werden von Öl und Gas, das vor allem von Schurkenstaaten wie Russland, Iran und Saudi – Arabien geliefert wird. Warum hat man nicht die drei Kernkraftwerke laufen lassen, bis wir über den Berg sind mit erneuerbaren Energien?

Schlimmer als der Klimawandel und besser erkennbar ist die Zerstörung unserer Umwelt durch die verschwendungsüchtige Lebensweise der Reichen und die bedenkenlose Vermehrung der ärmeren Weltbürger.

Thema: Schurkenstaaten Mit Diktaturen Geschäfte zu machen, ist politisch und moralisch verwerflich, vor allem, wenn sie, wie Russland friedliche Staaten, wie die Ukraine angreifen und unterwerfen wollen oder wenn sie, wie der Iran, in der ganzen Welt Terror verbreiten oder wenn sie, wie die Türkei, die Opposition unterdrücken.

Thema: Medien

Die Vielfalt der Medien ist wichtig, aber die öffentlich rechtlichen Medien verhindern, dass die größten Schreier den Ton angeben und die reichsten Medien das Volk verdummen. Siehe: Brexit, russische Propagenda, Türkei, China, Nordkorea,…

Thema: EU – Europa

Es ist wichtig, dass Europa zusammenhält, damit die einzelnen Staaten nicht Spielball der Großmächte USA, Russland und China werden. Aber die EU müsste reformiert werden und müsste wieder mehr Kompetenzen an die Einzelstaaten abgeben.

Wirtschaft
 
– Soziale Marktwirtschaft 
– Vermögens- und Erbschaftssteuer muss erhalten bleiben
– Schutz des Bargelds als Freiheit
 
Arbeit und Soziales
 
– Förderung von “heimischen Potenzialen” gegen Fachkräftemangel
– Gemeinnützige Tätigkeit fördern
– Erhöhung der Renten und steuerliche Förderung der Altersvorsorge
 
 Bildung
 
– Stärkung des Leistungsprinzips in der Bildung
 
Migration und Integration
 
– Nationale Grenzkontrollen
– Abschiebungen von Menschen ohne Bleiberecht
– Anpassung und Bejahung der “deutschen Verfassung” als Voraussetzung für Integration
 
Außen- und Sicherheitspolitik
 
– Wiedereinführung eines sozialen Jahres für alle; keine Wehrpflicht aber Dienstpflicht – Stärkung der europäischen Verteidiung.
 

Siehe auch: Wer ist verfassungsfeindlicher der Islam oder die AFD

Islam – AFD

Vergleich der Verfassungsfeindlichkeit von Islam-ismus und AFD

Kriterium

 

🕌 Islamismus 🟦 AfD (Teilorganisationen sind)
Grundausrichtung Politisch-extremer Islam Nationalistisch, rechtspopulistisch
Zielsetzung Einführung der Scharia, Ablehnung westlicher Demokratie Stärkung nationaler Identität, 
Verhältnis zur Demokratie Ablehnend – Demokratie gilt als unislamisch Kritisch – teils autoritär, Systemkritik
Verfassungsfeindliche Aspekte Islamisches Recht über Grundgesetz Völkisches Denken, Angriffe auf Rechtsstaat
Feindbilder Demokratie, Liberalismus, „Ungläubige“ Islam, Migranten, EU, Medien
Einstufung durch Verfassungsschutz Klar verfassungsfeindlich (z. B. Salafismus) Verdachtsfall, Teilorganisationen rechtsextrem
Methoden Missionierung, Netzwerke, z. T. Gewalt Wahlen, Rhetorik, gezielte Provokation
Gewaltbereitschaft Teils hoch (z. B. bei Jihadismus) Rhetorisch radikal, aber institutionell gewaltfrei
Religiöser Bezug Stark religiös begründet Kein religiöser Kern, eher kulturell
Internationaler Kontext Global islamistische Netzwerke Netzwerke mit europäischer Rechter
Geschichte Beschönigung der gewaltsamen Eroberungen; Sklaverei vom 7. – 20.Jh. Verharmlosung der NS- Zeit

 

 

Verfassungsfeindlich an der AFD ist nur das völkische Denken; Islamkritik, Begrenzung der Migration und EU-Kritik sind nicht verfassungsfeindlich; 

AFD Geschichtsrevisionismus: Die Aufarbeitung der Geschichte ist absolut notwendig, um aus ihr lernen zu können. Natürlich ist es besonders wichtig, die eigene Geschichte aufzuarbeiten. Das Blickfeld sollte aber nicht auf 12 Jahre und das eigene Land beschränkt werden.

Ethnische Reinheit – völkisches Denken Die Menschen sind schon immer gewandert und haben sich schon immer vermischt. Menschen gemäß ihrer Hautfarbe und Ethnie unterschiedliche Rechte zu geben, ist weder möglich, noch wünschenswert, noch völkerrechtlich gut. Wünschenswert ist allerdings die Verfassungstreue und der Wille zur Integration.

Verfassungsfeindlich am Islam: Ablehnung der Demokratie; Ungleichheit von Gläubigen und Ungläubigen von Männern und Frauen, von Hetero- und Homosexuellen; keine Kritik an Mohammed erlaubt, keine Meinungsfreiheit; keine Religionsfreiheit; keine Trennung von Religion und Staat; Zwangsehen; 

Siehe: Sollte man mit der AFD diskutieren

Gestatten Muslim

Gestatten Muslim! Wieso? Weshalb? Warum?
 
Die Muslime in Ulm haben in der Fußgängerzone  mit diesem Bild und der Rose eine Charmoffensive gestartet. Dazu mein Text.
 
 
Kurz: Warum sind Muslime Muslime? Wegen frühkindlicher Indoktrination mit einer totalitären Religion! Abgeschirmt von vernünftiger Information! Keine anderen Angebote werden zugelassen. Unfähigkeit selbständig zu denken! Furcht vor Höllenstrafen und dem Druck der islamischen Gemeinschaft!
 
Weil im 7. Jahrhundert ein arabischer Karawanenhändler mit seiner Stellung und seinem Einkommen nicht zufrieden war, hatte er eine glänzende Geschäftsidee: „Ich gründe eine neue Religion!“ Nun hat er vieles aus den vorhandenen Religionen, dem Heidentum, dem Judentum und dem Christentum zusammengesammelt und hat behauptet, er sei der letzte aller Propheten und wer ins Paradies wolle, der müsse ihn und seine neue Lehre als die einzig wahre anerkennen, allen anderen drohte er mit ewigen Höllenstrafen. Der Beweis für seinen Herrschaftsanspruch als letztem Propheten waren seine Offenbarungen, die er vom Engel Gabriel in einer Höhle empfing.
Der Engel sandte regelmäßig Suren direkt von Allah herab, die ihm sehr gefielen. Sie festigten seine Machtposition, mehrten  seinen Reichtum und befriedigten seine sexuellen Gelüste. Laut göttlicher Offenbarung steht dem Propheten und seinen gläubigen Anhängern die absolute Macht im Staat zu. Der Prophet erhält den fünften Teil der Beute aus allen Raubzügen, er darf so viele Frauen heiraten wie er will, dazu darf er sich noch beliebig viele Sexsklavinnen halten. Allen Zweiflern an seinem Prophetentum drohte er mit ewigen Höllenstrafen. Seine gläubigen Mitstreiter dürfen sich hingegen auf das Paradies mit 72 Jungfrauen freuen, vor allem, wenn sie im Kampf für den Islam fallen.
 
Manche lachten über solche „Offenbarungen“ und vertrieben ihn aus Mekka. Er floh nach Medina, verübte mit seinen Anhängern Raubzüge auf die Karawanen der Mekkaner, baute seine Herrschaft aus, sammelte ein Heer und eroberte seine Heimatstadt zurück. Jetzt wurde richtig aufgeräumt und abgerechnet mit seinen Gegnern und den alten Kulten. Die Vielgötterei wurde verboten, ehemalige Spötter wurden hingerichtet, Juden und Christen wurden zwar noch geduldet, aber nur als Menschen zweiter Klasse, als Steuerzahler mit minderen Rechten. Nach und nach eroberte Mohammed ganz Arabien, tötete, vertrieb, versklavte oder bekehrte die dort lebenden Heiden, Juden und Christen. 
 
Nach seinem Tod wollten wieder viele Stämme vom Islam abfallen, aber mit Terror, Gewalt, Eroberungen und Versprechungen vom Paradies gelang es seinen Nachfolgern in nur 100 Jahren große Teile des ursprünglich christlichen Kernlandes von Arabien, Kleinasien, Nordafrika bis nach  Spanien zu erobern. In diesen Gebieten lebende Muslime hatten bald viele Privilegien gegenüber den „Ungläubigen”   und so traten auch viele Christen, z.B. die Monophysiten, die vom Katholizismus verfolgt wurden, zum Islam über. In manchen Ländern gilt bis heute für Leute, die sich vom Islam lossagen wollen, die Todesstrafe. Das nennt man islamische Religionsfreiheit.
 
Ziel des Islams ist es, letztlich die ganze Welt zu erobern und wer dabei mithilft, dem wird das Paradies versprochen…so wie den Christen das Paradies versprochen wird, wenn sie Jesus als ihren Herrn und Meister anerkennen….den anderen droht die Hölle. Nun weiß natürlich niemand, welche Hölle heißer und welches Paradies süßer ist, weil alles nur menschliche Erfindungen sind, um Herrschaft ausüben zu können über ungebildete und unmündige Gläubige, die sich nach intensiver frühkindlicher Indoktrination für die einzig Rechtgläubigen halten.
 

Göttliche Legitimation

Herrscher mit göttlicher Legitimation?

Die Könige des christlichen Abendlandes beriefen sich zur göttlichen Legitimation ihrer Herrschaft auf eine Stelle im Brief des Apostels Paulus an die Römer Röm. 13:1-2: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen.“

Beispiele für abgeschaffte oder stark reduzierte Formen des Gottesgnadentums:

Früher waren praktisch alle christlichen Monarchien Europas („von Gottes Gnaden“ auf Münzen und Urkunden). Heute sind sie weitgehend säkularisiert.

Die Monarchen von Dänemark (protestantisch-episkopal), Liechtenstein (katholisch), Monaco (katholisch), der Niederlande (reformiert) und des Vereinigten Königreichs (anglikanisch-episkopal) führen in ihrem großen Titel bis heute den Zusatz „von Gottes Gnaden“. Dabei stellt sich die Frage: Warum sollte eine Familie das erbliche Recht haben, das Staatsoberhaupt zu stellen?

Die brutalsten abendländischen Herrscher, die sich “Könige von Gottes Gnaden” nannten

Ludwig XIV. von Frankreich („der Sonnenkönig“) Herrschaft „von Gottes Gnaden“ beansprucht. Absolutist, führte viele Kriege, unterdrückte Protestanten (Widerruf des Edikts von Nantes). Brutalität v.a. in Repression und Kriegspolitik.

Philipp II. von Spanien: Eiserner Katholik, verfolgte Protestanten (Inquisition, Niederlande-Aufstand). Anspruch: Gottgegebene Herrschaft. Brutale Unterdrückung der Aufstände in den Niederlanden.

Iwan IV. „der Schreckliche“ von Russland. Zar „von Gottes Gnaden“. Bekannter für seine grausame Unterdrückung (Opritschnina, Massaker von Nowgorod). Extrem brutale Herrschaftsform.

Karl V. (HRR, Spanien) Führte viele Kriege im Namen des Katholizismus. Verfolgung der Reformation. Weniger „blutrünstig“ als andere auf dieser Liste, aber er ergriff durchaus harte Maßnahmen im Namen Gottes.

Ferdinand II. Treibende Figur im Dreißigjährigen Krieg. Rekatholisierung mit Gewalt, Krieg als Gottes Werk interpretiert.

Heinrich VIII. von England Monarch „von Gottes Gnaden“. Exekutionen politischer Gegner, brutale Niederschlagung von Aufständen.

Die spanischen Kolonialherren allgemein herrschten „im Namen Gottes“ über Amerika. Extreme Gewalt gegen indigene Völker.

Auch heute legitimieren sich noch einige Herrschaften mit Gott

Dabei stellen sich Fragen: Welcher Gott ist der richtige und wo ist er überhaupt? Hat es ihn jemals wirklich gegeben?

Explizit religiös legitimiert („von Gottes Gnaden“ betrachten sich die Herrscher von:

Saudi-Arabien: Die Könige führen den Titel „Hüter der heiligen Stätten“. Ihre Legitimation beruht auf dem Wahhabismus und der religiösen Rolle als Verteidiger des Islams.

Iran: Der oberste Führer (Rahbar) hat religiöse Autorität, legitimiert durch das Prinzip der velayat-e faqih (Herrschaft des islamischen Rechtsgelehrten). Das ist eine theokratische Herrschaftsideologie.

Vatikanstadt: Der Papst gilt als Stellvertreter Christi auf Erden. Seine Herrschaft ist eindeutig religiös begründet.

Monarchien mit religiöser / halbreligiöser Symbolik (weniger „hart“): Vereinigtes Königreich: Der britische Monarch wird als „von Gottes Gnaden“ gekrönt und ist Oberhaupt der Anglikanischen Kirche. Sehr formell-symbolisch heute, keine theokratische Herrschaft.

Thailand: Der König gilt traditionell als Devaraja (Gottkönig) oder Bodhisattva-ähnliche Figur. Auch heute noch wird der König religiös verehrt, hat aber keine absolute Macht mehr.

Japan: Der Tenno (Kaiser) war bis 1945 göttlich (Abstammung von Sonnengöttin Amaterasu). Heute offiziell „Symbol des Staates“, die Göttlichkeit wird nicht mehr politisch beansprucht, ist aber kulturell präsent.

Marokko: Der König gilt als „Amir al-Mu’minin“ (Fürst der Gläubigen), religiös legitimiert durch Abstammung vom Propheten.

Äthiopien bis 1974: Der Kaiser galt als „Löwe von Juda“, direkter Nachfahre von Salomo und der Königin von Saba.

Herrscher der Weltgeschichte, die ihre Legitimität von Gott herleiteten

  1. Rom: Caesar stammte angeblich von der Göttin Venus (über Äneas) ab. Augustus: Wurde nach dem Tod vergöttlicht. Tote römische  Kaiser wurden oft zu Göttern erklärt, manche fühlten sich schon zu Lebzeiten als Götter und führten sich auch so auf. Nero, Caligula, Domitian, Hadrian, Elagabal…
  2. China – Mandat des Himmels (天命, Tiānmìng) Dynastien: Zhou bis Qing (ca. 1046 v.u.Z. – 1912 u.Z.) Idee: Der Kaiser herrscht, weil der Himmel (Tian), eine höchste moralische Instanz, ihm das Mandat gibt. Besonderheit: Das Mandat kann entzogen werden, wenn der Herrscher tyrannisch oder unfähig ist (Naturkatastrophen galten oft als Zeichen dafür).
  1. Ägypten – Pharaonen als Götter oder Göttersöhne, Zeitraum: ca. 3000 v.u.Z. – 30 v.u.Z. Idee: Die Pharaonen galten entweder als Inkarnationen von Göttern (z. B. Horus) oder als ihre direkten Nachkommen. Zweck: Diente der Rechtfertigung absoluter Herrschaft und zentraler religiöser Rolle.
  2. Japan – Tennō (天皇, Kaiser von Japan) als Nachfahre der Sonnengöttin Amaterasu. Idee: Der Kaiser leitet seine Abstammung direkt von der Shintō-Göttin Amaterasu ab. Folge: Bis 1945 galt der Tennō als lebender Gott. Heute: Die Verfassung von 1947 entzieht ihm formale politische Macht, aber die göttliche Abstammung ist kulturell noch präsent. 
  3. Inka – Sapa Inka als Sohn der Sonne. Idee: Der Inka-Kaiser war der direkte Sohn der Sonnengottheit Inti. Folge: Religiöse und politische Macht verschmolzen vollständig. 
  4. Islamische Herrscher – Kalifen, Imame und Mahdis Kalifen (z. B. Umayyaden, Abbasiden) Gaben vor, Nachfolger des Propheten Muhammad zu sein – nicht göttlich, aber religiös legitimiert. Schiitischer Islam: Die Zwölf Imame gelten als unfehlbar und von Gott bestimmt. Mahdi-Figuren: In verschiedenen Bewegungen (z. B. im Sudan) wurden Herrscher als gottgesandte Erlöser angesehen.
  1. Indien – Göttliche Königtümer (Devaraja-Konzept) Besonders in Südostasien (z. B. Khmer-Reich) Devaraja: Der König ist entweder eine Inkarnation eines Gottes (z. B. Vishnu, Shiva) oder wird nach dem Tod göttlich verehrt. Ziel: Legitimation und Sakralisierung der Macht. 
  2. Afrikanische Königreiche Beispiel: Yoruba-Könige (Obas), Zulu-Könige, äthiopische Kaiser Äthiopien: Herrscher der Salomonischen Dynastie leiteten ihre Abstammung direkt von König Salomo und der Königin von Saba ab. Zulu-Könige: Wurden häufig mit spiritueller Kraft und göttlichem Auftrag verbunden.
  1. Maya und Azteken – Theokratische Herrscher Aztekischer Tlatoani: Wurde als Repräsentant der Götter auf Erden verehrt. Maya-Könige: Gaben vor, göttliche Vermittler zu sein, mit Ritualen zur Aufrechterhaltung der kosmischen Ordnung.

Fazit:

Die Idee göttlicher Legitimation ist universell – sie diente in fast allen Kulturen dazu, weltliche Macht zu festigen und zu sakralisieren. Je nach Religion, Weltbild und Kultur variierte jedoch die Form: mal als Sohn Gottes, mal als Auserwählter des Himmels, mal als Inkarnation eines Gottes.

Nachteile: Entrechtung des Volkes – Willkürherrschaft – Keine Machtkontrolle

Eine Herrschaft, die sich göttlich legitimiert fühlt, bringt erhebliche Nachteile mit sich. Hier sind die wichtigsten:

  1. Kritik ist Sakrileg – keine Kontrolle der Macht. Problem: Wenn der Herrscher als Gott oder Gottes Auserwählter gilt, wird Kritik zur Gotteslästerung. Folge: Keine freie Meinungsäußerung, kein Raum für politische Opposition oder Reformen.
  2. Unfehlbarkeitsanspruch führt zu Starrheit. Konsequenz: Göttlich legitimierte Herrscher sehen sich oft als unfehlbar oder vom Schicksal bestimmt. Risiko: Selbst offensichtliches Scheitern wird nicht anerkannt – Reformen gelten als Misstrauen gegen den „Willen Gottes“.
  3. Machtwechsel wird zur Krise Warum? Wenn Macht durch göttliche Abstammung oder Erwählung legitimiert ist, wird jeder Wechsel zur Infragestellung göttlicher Ordnung. Folge: Bürgerkriege, religiöse Spannungen oder Zusammenbruch des Staates bei Thronstreitigkeiten.
  4. Stillstand statt Fortschritt Grund: Religiös sanktionierte Systeme neigen dazu, überkommene Traditionen zu konservieren. Beispiel: Wissenschaft, Menschenrechte oder neue Gesellschaftsmodelle können als „gotteswidrig“ gebrandmarkt werden. 
  5. Instrumentalisierung der Religion. Ergebnis: Die Religion wird zur Machtstütze des Herrschers – nicht zur spirituellen Orientierung der Gemeinschaft. Gefahr: Geistliche Führer verlieren ihre Unabhängigkeit, werden zu Funktionären der Macht.
  6. Legitimationskrisen bei Katastrophen oder Niederlagen. Beobachtung: Naturkatastrophen, Hungersnöte oder Kriegsniederlagen stellen die göttliche Legitimation infrage. Folge: Plötzlicher Autoritätsverlust, soziale Unruhen oder radikale Umstürze.
  7. Ausgrenzung Andersgläubiger Wer nicht an den „richtigen Gott“ glaubt oder das göttliche Mandat des Herrschers nicht anerkennt, gilt als Feind.

Folge: Verfolgung, Diskriminierung, Religionskriege.

Eine göttlich legitimierte Herrschaft ist autoritär, unflexibel und gefährlich für die Freiheit und Pluralität einer Gesellschaft. Die Verbindung von Religion und absoluter Macht führt oft dazu, dass Irrtümer nicht korrigiert, sondern vergöttlicht werden.

Der Weg zur Befreiung

Europa hat sich nicht über Nacht, sondern in einem langen, konfliktreichen Prozess von der Herrschaft der Könige „von Gottes Gnaden“ befreit.

Die Idee, dass die Staatsgewalt von der Zustimmung der Regierten abhängig sein sollte, kam im antiken Athen auf und wurde dort von etwa 508 v.u.Z. bis 322 v.u.Z. mit Unterbrechungen von den wahlberechtigten Bürgern praktiziert. Sklaven, Frauen und Fremde waren nicht wahlberechtigt.

Es war eine komplexe Mischung aus Ideen, Krisen, Aufständen und politischen Veränderungen, die die göttlich legitimierte Monarchie Schritt für Schritt ablöste. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Etappen:

Ideengeschichte – Das Ende des göttlichen Absolutismus beginnt im Kopf und in den Stadtstaaten des antiken Griechenlands.

1525 Reformation und Bauernkrieg in Europa. Die absolute Herrschaft von Kirche und Adel wurde durch die Reformation gebrochen. Die “Memminger Forderungen” der Bauern wurden zwar nicht durchgesetzt, wiesen aber als Vorbild in die Zukunft.

Aufklärung (17.–18. Jahrhundert)

Kernidee: Vernunft statt göttlicher Offenbarung als Grundlage für die Politik.

Denkende Wegbereiter waren John Locke; Volkssouveränität, Recht auf Widerstand;  Montesquieu: Gewaltenteilung; Rousseau: Gesellschaftsvertrag

Folge: Wachsende Zweifel an der Legitimation durch Gott. Der Mensch selbst wird als Träger politischer Rechte verstanden. Wenn wir keine gerechte Welt schaffen, wird es keine geben.

Konflikte und Revolutionen – Wenn Gedanken zu Handlungen werden.

Englische Revolution (1640–1689) Resultat: König Karl I. wird hingerichtet, Parlamentarismus setzt sich schrittweise durch.

Wendepunkt: Die „Glorious Revolution“ (1688) etabliert eine konstitutionelle Monarchie in England. Der König regiert nicht mehr „von Gottes Gnaden“, sondern mit Zustimmung des Parlaments.

Französische Revolution (1789) Sprengkraft: Der Glaube an göttlich eingesetzte Monarchen wird radikal zurückgewiesen. Folgen: Ende der Bourbonenmonarchie. Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte. Geburtsstunde moderner Republik-Ideen in Europa.

Verfassungen und Säkularisierung 19. Jahrhundert: Verfassungsbewegungen in ganz Europa. Monarchen verlieren zunehmend die absolute Macht. Die Bürgerliche Revolution von 1848 wurde in Deutschland zwar niedergeschlagen, aber die Ideen von einer Verfassung und von Bürgerrechten blieben bestehen.

Neue Staaten (z. B. Italien, Deutschland) erhalten Verfassungen – oft mit beschränkter monarchischer Rolle. Trennung von Kirche und Staat

Säkularisierung schreitet voran (z. B. Frankreich 1905: Laizismus per Gesetz).

Religion wird Privatsache, sie ist nicht mehr Grundlage staatlicher Autorität.

Zäsur durch den Ersten Weltkrieg (1914–1918)

Monarchien stürzen: Deutschland (Kaiser Wilhelm II. abgesetzt, 1918) Österreich-Ungarn (Zusammenbruch, 1918) Russland (Zar Nikolaus II. wird 1917 gestürzt).

Die „Gottgesandten“ verlieren ihre Throne.

Demokratie als neues Legitimationsprinzip

Volkssouveränität ersetzt die göttliche Gnadenwahl.

Wahlen, Verfassungen und Grundrechte bilden die neue Ordnung.

In vielen Ländern Europas sind Monarchen heute nur noch symbolisch – ohne politische Macht.

Fazit:

Die Befreiung Europas von der Herrschaft der Könige „von Gottes Gnaden“ war kein einziger Umsturz, sondern ein langes Ringen zwischen Kirche und Staat, König und Volk, Tradition und Aufklärung. Sie gelang durch Bildung und kritisches Denken, mutige Revolutionen, institutionelle Reformen, sowie eine allmähliche Trennung von religiöser und politischer Macht. Europa wurde damit politisch säkular – und öffnete den Weg für moderne Demokratien ohne göttliche Legitimation.

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Kurze Zusammenfassung

 Herrschaft „von Gottes Gnaden“ – historische Formen, Kritik und Ablösung


1. Biblische Grundlage

  • Römer 13,1–2:

    „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet …“

  • Begründung: Widerspruch gegen die Obrigkeit = Widerspruch gegen Gottes Ordnung.

2. „Von Gottes Gnaden“ in Europa

2.1 Früher

  • Fast alle christlichen Monarchien Europas führten den Titel „von Gottes Gnaden“ (auf Münzen, Urkunden).
  • Legitimation: Gott habe ihnen angeblich die Herrschaft verliehen.

2.2 Heute

  • Meist säkularisiert.
  • Nur symbolisch erhalten, z. B. im Titel:
    • Dänemark (protestantisch-episkopal)
    • Liechtenstein (katholisch)
    • Monaco (katholisch)
    • Niederlande (reformiert)
    • Vereinigtes Königreich (anglikanisch-episkopal)

Kritische Frage: Warum sollte eine Familie ein „erbliches Recht“ auf das Amt des Staatsoberhaupts haben?


3. Beispiele brutaler Herrscher „von Gottes Gnaden“

  • Ludwig XIV. (Frankreich)
    • Absolutist, Widerruf Edikt von Nantes → Unterdrückung Protestanten.
  • Philipp II. (Spanien)
    • Inquisition, Aufstand in den Niederlanden blutig niedergeschlagen.
  • Iwan IV. „der Schreckliche“ (Russland)
    • Grausame Unterdrückung, Massaker von Nowgorod.
  • Karl V. (HRR, Spanien)
    • Krieg gegen Reformation.
  • Ferdinand II.
    • Dreißigjähriger Krieg, gewaltsame Rekatholisierung.
  • Heinrich VIII. (England)
    • Exekution politischer Gegner.
  • Spanische Kolonialherren
    • Gewaltsame Missionierung und Unterdrückung indigener Völker.

4. Heute noch religiös legitimierte Herrschaften

4.1 Explizit religiös

  • Saudi-Arabien
    • „Hüter der heiligen Stätten“.
    • Legitimation: Wahhabismus.
  • Iran
    • Oberster Führer mit religiöser Autorität (velayat-e faqih).
  • Vatikanstadt
    • Papst als Stellvertreter Christi.

4.2 Mit religiös-symbolischer Legitimation

  • Vereinigtes Königreich
    • Monarch/in als Oberhaupt der Anglikanischen Kirche.
  • Thailand
    • König als Devaraja (Gottkönig-ähnliche Verehrung).
  • Japan
    • Kaiserliche Abstammung von der Sonnengöttin Amaterasu.
  • Marokko
    • König als „Amir al-Mu’minin“ (Fürst der Gläubigen).
  • Äthiopien (bis 1974)
    • Kaiser als Nachfahre Salomos und der Königin von Saba.

5. Göttliche Legitimation weltweit (historische Beispiele)

5.1 China

  • Mandat des Himmels (Tiānmìng)
    • Himmel verleiht Legitimation → kann aber bei schlechter Herrschaft entzogen werden.

5.2 Ägypten

  • Pharaonen als Götter oder Göttersöhne.

5.3 Japan

  • Kaiser als Nachfahre Amaterasus → bis 1945 als Gottkaiser verehrt.

5.4 Inka-Reich

  • Sapa Inka = Sohn der Sonne (Inti).

5.5 Islamische Herrscher

  • Kalifen: Nachfolger des Propheten (nicht göttlich, aber religiös legitimiert).
  • Schiitische Imame: von Gott bestimmt und unfehlbar.
  • Mahdi-Bewegungen: gottgesandte Erlöser.

5.6 Indien / Südostasien

  • Devaraja-Konzept:
    • König als Inkarnation eines Gottes (z. B. Vishnu, Shiva).

5.7 Afrika

  • Yoruba-Könige, Zulu-Könige, äthiopische Kaiser.
    • Kombination von weltlicher und spiritueller Macht.

5.8 Mesoamerika

  • Azteken: Tlatoani als Repräsentant der Götter.
  • Maya-Könige: göttliche Vermittler.

6. Kritik an göttlicher Legitimation

  • Entrechtung des Volkes
  • Kritik = Sakrileg
    • Keine Meinungsfreiheit, keine Opposition möglich.
  • Unfehlbarkeitsanspruch
    • Keine Reformen, keine Lernprozesse.
  • Krisen bei Machtwechsel
    • Thronstreitigkeiten, Bürgerkriege.
  • Stillstand statt Fortschritt
    • Wissenschaft und Menschenrechte als Bedrohung gebrandmarkt.
  • Instrumentalisierung der Religion
    • Religion als Machtstütze.
  • Legitimationskrisen
    • Naturkatastrophen, Niederlagen → Autoritätsverlust.
  • Ausgrenzung Andersgläubiger
    • Diskriminierung, Verfolgung, Religionskriege.

7. Europas Weg aus der göttlichen Legitimation

7.1 Ideengeschichte

  • 1525: Reformation und Bauernkrieg → Beginn der Kritik.
  • Aufklärung (17.–18. Jh.)
    • John Locke: Volkssouveränität, Widerstandsrecht.
    • Montesquieu: Gewaltenteilung.
    • Rousseau: Gesellschaftsvertrag.
    • → Vernunft statt göttlicher Offenbarung.

7.2 Revolutionen und politische Umbrüche

  • Englische Revolution (1640–1689)
    • Parlamentarismus, „Glorious Revolution“ → konstitutionelle Monarchie.
  • Französische Revolution (1789)
    • Ende des Glaubens an göttlich eingesetzte Könige.
    • Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte.

7.3 Verfassungen und Säkularisierung

    1. Jh.: Trennung von Kirche und Staat.
  • Monarchen verlieren absolute Macht.
  • Laizismus in Frankreich (1905).

7.4 Erster Weltkrieg als Zäsur

  • Sturz vieler Monarchien:
    • Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland.
  • Demokratie ersetzt Gottesgnadentum.

8. Fazit

  • Göttliche Legitimation diente überall zur Festigung weltlicher Macht.
  • Nachteile: Machtmissbrauch, fehlende Kontrolle, Stillstand, Verfolgung.
  • Europas Befreiung:
    • Bildung, Aufklärung, Revolutionen, Reformen.
    • Trennung von Religion und Staat.
  • Ergebnis: Moderne Demokratie auf Basis von Volkssouveränität und Menschenrechten.

Goethe

 Ein schöner und ermutigender  Spruch!

Religionsunterricht

Religionsunterricht für alle

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      Religionsunterricht[1]

In Hamburg wird ein Religionsunterricht für alle erprobt. Dazu hätte ich mal ein paar interessante Fragen, die im Religionsunterricht für alle gestellt werden könnten:

Ist Gott ein einfacher (Islam), ein dreifacher (Christentum) oder ein vielfacher (Hinduismus)?

Warum hat sich der eine Gott mehrfach auf verschiedene Weise geoffenbart?

Warum hat er in Israel die Juden zum auserwählten Volk erklärt und in Arabien die Araber?

Hat Gott einen Sohn oder nicht?

War Jesus Prophet oder Gott oder Mensch?

Ist Mohammed wirklich der letzte Prophet oder war es Joseph Smith der, mit seinen goldenen Platten die Mormonen gegründet hat?

Sind Jesus, Maria und Mohammed tatsächlich in den Himmel aufgefahren?

Gibt es einen oder sieben Himmel oder das Nirwana?

Sind wir mit einer Erbsünde belastet, die von einem Paar im Paradies verursacht wurde?

Kann sie durch die Taufe bereinigt werden?

Kommen die Ungetauften wirklich in die Hölle, auch wenn sie nie etwas von Jesus gehört haben?

Kommen Christen in die islamische und Muslime in die christliche Hölle?

Ist es in der christlichen oder in der islamischen Hölle heißer?

Sind genau 144000 auserwählt oder dürfen es auch 2 mehr sein (Zeugen Jehovas)?

Ist die Welt vor 6000 Jahren in 6 Tagen erschaffen worden oder hat es etwas länger gedauert?

Haben dreimal wiederholte Gebete auch dreifache Wirkung?

Wurde Jesus an einem Kreuz oder an einem Pfahl (Zeugen Jehovas) zu Tode gemartert.

War Maria nach Jesu Geburt immer noch Jungfrau?

Entstehen bei der Wandlung von Brot und Wein tatsächlich der Leib und das Blut Christi?

Sind Buddhismus, Hinduismus und Pastafarianismus auch Religionen?

Ist Mohammed tatsächlich auf einem geflügelten Reittier nach Jerusalem geflogen und hat er dort Abraham und Jesus getroffen?

Sind Atheisten auch Menschen mit Menschenrechten? 

Ich hoffe, der Unterricht kann alle Fragen klären!

Märchenbuch

Ist die Bibel ein Märchenbuch? – Ein kritischer Blick

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      Ist_die_Bibel_ein_Märchenbuch[1]

 

Ist die Bibel ein Märchenbuch

Die Bibel ist für viele Menschen ein heiliges Buch. Sie enthält Geschichten, die Tausende Jahre alt sind. Manche glauben, dass alles, was darin steht, genauso passiert ist. Aber kann das wirklich sein?

Ein Märchenbuch erzählt Geschichten mit sprechenden Tieren, Zauberkräften oder Wundern – Dinge, die in der echten Welt nicht passieren. Historische Bücher dagegen versuchen, die Wirklichkeit zu beschreiben. Also: Ist die Bibel eher wie ein Märchenbuch oder wie ein Geschichtsbuch?

Hier sind ein paar bekannte Bibelgeschichten – und was man als kritisch denkender Mensch dazu sagen kann:

  1. Die Schöpfung der Welt in sieben Tagen Was steht drin? Gott erschafft die Welt in sechs Tagen: Licht, Wasser, Pflanzen, Tiere – und schließlich den Menschen. Die Frau entsteht aus einer Rippe des Mannes. Was sagt die Wissenschaft? Die Erde ist über 4,5 Milliarden Jahre alt. Die Entstehung von Leben erklärt die Evolution. Kein seriöser Biologe glaubt, dass der Mensch aus Lehm gemacht wurde. Kritische Frage: Warum sollte man diese Geschichte wörtlich glauben, wenn es wissenschaftlich ganz andere Belege gibt?
  2. Die Arche Noah Was steht drin? Gott schickt eine große Flut. Noah baut ein riesiges Schiff und rettet von jeder Tierart ein Paar. Realistisch? Wie soll ein einziger Mensch alle Tierarten der Welt einsammeln? Und woher kommen z. B. Pinguine oder Kängurus in der Wüste? Kritische Frage: Klingt das nicht eher wie ein Symbol für Neuanfang – oder wie ein Märchen? 
  3. Jona im Bauch des Fisches Was steht drin? Jona wird von einem Fisch verschluckt und lebt drei Tage in dessen Bauch. Wirklich möglich? Ohne Sauerstoff, Wasser, Nahrung? Nein. Das geht nicht. Kritische Frage: Vielleicht ist das eine Geschichte über Mut und Veränderung – aber wörtlich kann das nicht passiert sein. 
  4. Der Turmbau zu Babel Was steht drin? Menschen wollen einen Turm bis in den Himmel bauen. Gott stört das, indem er ihre Sprache verwirrt. Wissenschaftlich gesehen: Sprachen sind durch Kultur und Geschichte entstanden, nicht durch göttliche Eingriffe. Kritische Frage: Warum sollte ein Gott Fortschritt und Zusammenarbeit verhindern? 
  5. Samsons Superkraft in den Haaren Was steht drin? Samson ist extrem stark – solange er seine Haare nicht schneidet. Klingt eher wie ein Comic-Held, oder? Magische Haare machen niemanden stark. Kritische Frage: Ist das nicht eher ein Symbol für Identität oder Vertrauen als eine echte Superkraft? 
  6. Daniel in der Löwengrube Was steht drin? Daniel wird zu den Löwen geworfen, aber sie tun ihm nichts – Gott schützt ihn. Realistisch? Löwen sind Raubtiere. Solche Wunder passieren in der Realität nicht. Kritische Frage: Warum sollten manche gerettet werden – und andere nicht? 
  7. Die zehn Plagen in Ägypten Was steht drin? Gott schickt Frösche, Heuschrecken, Blutregen und mehr, um den Pharao zu bestrafen. Ein bisschen viel Drama, oder? Manche Plagen lassen sich vielleicht als Naturkatastrophen erklären, aber nicht alle. Kritische Frage: Warum straft ein “gerechter” Gott unschuldige Menschen – und sogar Kinder?

Was kann man daraus lernen?

Die Bibel ist kein Geschichtsbuch und auch kein Naturwissenschafts-Lehrbuch. Viele ihrer Geschichten sind symbolisch gemeint. Sie wollen Werte vermitteln – aber sie tun das in der Sprache und Denkweise von Menschen vor über 2.000 Jahren.

Als aufgeklärte Menschen sollten wir:

  • Fragen stellen, statt blind zu glauben
  • zwischen Realität und Symbolik unterscheiden
  • uns für das Gute einsetzen – unabhängig von Religion
  • unsere Werte auf Vernunft, Mitgefühl und Freiheit gründen

Die Bibel gehört zur Weltkultur – aber das bedeutet nicht, dass alles darin wörtlich wahr ist.

 

Fluch

Warum die abrahamitischen Religionen ein Fluch für die Menschheit waren und sind?
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      Fluch[1]
 
 
 
1. Absoluter Wahrheitsanspruch – absoluter Herrschaftsanspruch
Die abrahamitischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam erheben den Anspruch, allein im Besitz der „Wahrheit“ zu sein. Daraus leiten sie nicht nur einen religiösen, sondern auch einen politischen Herrschaftsanspruch ab. Der Staat – idealerweise die ganze Welt – soll unter die Herrschaft der „wahren Religion“ kommen. Die Legitimität von Regierung wird dabei nicht aus dem Vertrauen des Volkes, sondern aus einer göttlichen Berufung abgeleitet. Tatsächlich dient das als Rechtfertigung für theokratische, undemokratische Systeme, in denen eine religiöse Elite über Reichtum und Macht verfügt – zu Lasten der Allgemeinheit.
 
2. Unveränderbare Werte aus vordemokratischen Quellen
Die moralischen und rechtlichen Vorstellungen der abrahamitischen Religionen gründen sich auf Jahrtausende alte Texte (Bibel und Koran), die als göttlich inspiriert gelten – und damit als unveränderbar. Viele dieser Vorstellungen stehen im Widerspruch zu modernen Menschenrechten: Weltanschauungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Geschlechtergerechtigkeit, sowie Gleichberechtigung von Gläubigen und Nichtgläubigen werden systematisch untergraben.
 
3. Auserwähltheitsdenken – Spaltung der Menschheit
Die Vorstellung, das eigene Volk oder die eigene Glaubensgemeinschaft sei „auserwählt“, führt zwangsläufig zur Abwertung aller anderen. Wer nicht dazugehört, gilt als minderwertig, ungläubig oder gar verdammt. Diese Denkweise produziert Feindbilder, spaltet Gesellschaften und schafft künstliche Gräben zwischen Menschen, wo ohne religiöse Einteilung keine wären. Die daraus resultierenden Konflikte sollen dann durch staatlich geförderte „interreligiöse Dialoge“ überbrückt werden – also durch Lösungen für Probleme, die die Religionen selbst erzeugt haben.
 
4. Flucht ins Jenseits statt Einsatz für das Diesseits
Religionen lenken enorme Energien auf ein imaginiertes Jenseits. Durch Gebete, Rituale und Vertröstung auf eine „ewige Belohnung“ im Himmel werden reale Ungerechtigkeiten im Hier und Jetzt verharmlost, statt bekämpft. Glaube wird zur Passivierung, nicht zur Mobilisierung.
 
5. Wissenschaftsfeindliches Weltbild – reale Schäden
Religionen verbreiten ein überholtes und wissenschaftlich nicht haltbares Weltbild. Irrationale Praktiken wie Beten, Selbstkasteiung oder Wundererwartungen ersetzen sachliche Problemlösungen. Religiöse Dogmen – etwa das Verbot künstlicher Empfängnisverhütung – führen zu globalen Problemen wie Überbevölkerung. Kompromisslose Positionen zu Abtreibung, Sterbehilfe oder Besitzansprüchen auf „heiliges Land“ (z. B. in Israel / Palästina) blockieren humane, rationale Lösungen.
 
6. Glaubensgehorsam statt kritischem Denken
Abrahamitische Religionen fördern blinden Gehorsam und untergraben die persönliche Mündigkeit. Anstelle von Bildung, Aufklärung und kritischem Denken treten Dogmen, Mythen und eine Vielzahl von Geboten und Verboten, deren Einhaltung mehr mit Kontrolle als mit Moral zu tun hat. Dies bereitet autoritären und totalitären Strukturen den Boden.
 

Wie Deutschland christlich wurde

Wie Deutschland christlich wurde

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      Wie_Deutschland_christlich_wurde[1]

Eine historische Anklageschrift

Was heute als „christliches Abendland“ verklärt wird, war in Wahrheit das Ergebnis eines jahrhundertelangen Prozesses der Missionierung, der nicht selten durch Gewalt, Zwang, Einschüchterung und Machtpolitik geprägt war. Die Ausbreitung des Christentums im Gebiet des heutigen Deutschlands folgte weniger einem freien Glaubensbekenntnis als einer Strategie der Unterwerfung.


I. Von Verfolgten zu Verfolgern

Das Christentum entstand im 1. Jahrhundert als kleine Sekte innerhalb des Römischen Reiches. Seine frühe Botschaft richtete sich an die Ausgegrenzten: Arme, Sklaven, Frauen¹. Es versprach ihnen ein besseres Leben nach dem Tod – ein Trost für die Entrechteten.

Doch aus der Hoffnung wurde Herrschaft: Mit der Mailänder Vereinbarung (313) legalisierte Kaiser Konstantin die neue Religion². Nur wenige Jahrzehnte später – 380 – erklärte Theodosius I. das katholische Christentum zur einzigen Staatsreligion³. Andere Glaubensrichtungen wurden als „Ketzerei“ kriminalisiert und systematisch unterdrückt⁴. Aus den einst Verfolgten wurden Verfolger.


II. Das Kreuz als Machtinstrument

Der Frankenkönig Chlodwig I. ließ sich um das Jahr 500 taufen – nicht aus Überzeugung, sondern aus politischem Kalkül⁵. Seine Untertanen hatten sich zu fügen. Die neue Religion sicherte ihm Einfluss und das Wohlwollen der gallorömischen Oberschicht.

511 berief Chlodwig die Synode von Orléans ein – kein religiöses Reformprojekt, sondern ein Schritt zur klerikalen Machtsicherung im Frankenreich⁶.

Irische Mönche, die von Westen aus missionierten, profitierten von der militärisch gesicherten Vormacht des katholischen Glaubens. Heidentum wurde als rückständig, ja gefährlich gebrandmarkt.


III. Bekehrung durch Blut

Die Christianisierung der heutigen deutschen Gebiete war keineswegs friedlich. 746 ließ der fränkische Hausmeier Karlmann beim Blutgericht von Cannstatt nahezu die gesamte alamannische Führungsschicht ermorden⁷ – ein Akt politischer und religiöser Säuberung. Der Adel wurde durch katholische Gefolgsleute ersetzt.

Noch brutaler agierte sein Neffe: Karl der Große führte ab 772 einen jahrzehntelangen Vernichtungskrieg gegen die Sachsen. Er ließ heidnische Heiligtümer zerstören, zwang die Bevölkerung zur Taufe, verhängte Todesstrafen für „heidnische Riten“⁸. Der Widerstand endete erst, als der Anführer Widukind 785 kapitulierte und sich taufen ließ⁹. Keine freie Entscheidung – sondern ein Akt der politischen und religiösen Kapitulation.


IV. Missionare als Vorhut der Herrschaft

Die Legende vom friedlichen Glaubensboten ist ein Zerrbild. Bonifatius, oft als „Apostel der Deutschen“ verehrt, predigte zwar in Teilen Hessens und Thüringens – doch seine Mission stand stets unter dem Schutz fränkischer Machtinteressen¹⁰. Seine Ermordung 754 in Friesland war keine „barbarische Tat“, sondern ein Aufbegehren gegen die Zwangsbekehrung.

Otto I., ab 936 König und später Kaiser, setzte die kirchliche Ordnung weiter durch – mit Bistumsgründungen als Werkzeug der Kontrolle über slawische Gebiete¹¹.


V. Kreuzzug gegen die Freiheit

Im 13. Jahrhundert schließlich führte der Deutsche Orden – ein militärischer Arm der Kirche – eine regelrechte Zwangschristianisierung durch Schwert und Feuer. In den Gebieten der Pruzzen und Wenden wurden Dörfer niedergebrannt, Völker unterjocht und Tempel zerstört¹². Der Glaube wurde mit der Axt durchgesetzt – notfalls gegen den Willen der Bevölkerung.


Fazit: Der Preis der Erlösung

Die Christianisierung Deutschlands war kein heiliger Auftrag, sondern ein Machtprojekt. Sie diente der Kontrolle, nicht der Erlösung. Sie ersetzte alte Götter durch neue Herren. Wo das Kreuz errichtet wurde, fiel oft das Schwert nicht weit davon entfernt.


Fußnoten

  1. Brown, Peter: Die Christen in der Spätantike. Stuttgart 2003.
  2. Mailänder Vereinbarung 313: Legalisierung des Christentums.
  3. Edikt Cunctos populos, 380: Christentum wird Staatsreligion.
  4. Pagane Schulen, Tempel und Bräuche wurden verboten oder zerstört.
  5. Vgl. Ian Wood: The Merovingian Kingdoms, London 1994.
  6. Synode von Orléans: Beginn der engen Allianz von Thron und Altar.
  7. Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen, Stuttgart 2005.
  8. Sachsengesetze (Capitulatio de partibus Saxoniae): Androhung der Todesstrafe für Heidentum.
  9. Widukind ließ sich taufen – ob freiwillig, bleibt fraglich.
  10. Von Padberg, Lutz: Bonifatius – Missionar und Reformer, München 2003.
  11. Althoff, Gerd: Otto der Große, Darmstadt 2012.
  12. Arnold, Udo (Hg.): Der Deutsche Orden, Marburg 2015.

Wie Deutschland christlich wurde – kurz erklärt

Die Christianisierung Deutschlands war ein langer und oft gewaltsamer Prozess. Die neue Religion verbreitete sich nicht durch freien Glauben, sondern oft durch Zwang, Gewalt und Machtpolitik.

  1. Anfang im Römischen Reich
    Das Christentum begann als Glaube der Armen und Ausgegrenzten. Doch ab dem 4. Jahrhundert wurde es zur Staatsreligion. Andere Religionen wurden verboten – aus Verfolgten wurden selbst Verfolger.

  2. Macht statt Glaube
    Herrscher wie der Frankenkönig Chlodwig ließen sich taufen, um ihre Macht zu sichern. Wer nicht mitmachte, wurde unter Druck gesetzt. Mönche predigten zwar, aber oft begleitet von militärischer Gewalt.

  3. Gewalt gegen Heiden
    Herrscher wie Karl der Große führten Kriege gegen heidnische Völker wie die Sachsen. Heiligtümer wurden zerstört, Menschen zur Taufe gezwungen. Wer sich weigerte, wurde getötet oder bestraft.

  4. Mission mit Macht
    Berühmte Missionare wie Bonifatius arbeiteten mit den Herrschern zusammen. Ihre Predigt war oft Teil eines politischen Plans. Die Kirche wurde zur Helferin der Könige.

  5. Kreuzzüge im Osten
    Im Mittelalter zog der Deutsche Orden in den Osten, um die dortigen Völker zum Christentum zu zwingen. Viele Dörfer wurden zerstört, Menschen unterworfen.