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Religion “light”
Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen heute 31.08.2017 über Vor- und Nachteile der Religion.
Für und wider die Religion – darüber tauschen sich einige unserer Leser ausgiebig aus.
Religion „light“
Herr A., Sie unterschieben mir seltsame Ansichten, wohl wegen einer krassen Überschrift, vom TAGBLATT gewählt. Deswegen Folgendes: Grundsätzlich halte ich alles, was den Menschen dazu dient, das Leben auf diesem Planeten zu bewältigen, für hilfreich. Dazu gehören für mich die Musik, die Kunst und die Philosophie. Dazu gehören Liebe und Freundschaft, die Schönheit der Frauen…und dazu gehört auch die Religion „light“, die sicher vielen Menschen Trost und Hoffnung in einer Welt gibt, die nicht so ist, wie man sie sich wünschen möchte.
Leider weiß ich aber – weil ich mich mit Geschichte beschäftigt habe – dass die intoleranten abrahamitischen Religionen auch ein Fluch für die Menschheit waren und sind. Diese Religionen werden seit Jahrhunderten benutzt, um ungerechte Herrschaften mit einem nicht erkennbaren Gott zu rechtfertigen. Mit Gott begründeten die „Könige von Gottes Gnaden“ bis Erdogan ihren Herrschaftsanspruch und hatten damit leichtes Spiel, alle demokratischen Bestrebungen und die Durchsetzung der Menschenrechte zu verhindern, angeblich, weil göttliches Recht über menschenlichem steht, dabei wurde Recht nur als göttliches erklärt, um ihm mehr Autorität zu verschaffen. Alle Gesetze wurden ausnahmslos von Menschen gemacht.
Mit der Religion werden heute noch die Verfolgung Ungläubiger, Kriege, Landansprüche und Vorrechte begründet. Man könnte hier auch die Sklaverei, Prügelpädagogik, Verachtung von Vernunft und Wissenschaft, die Minderwertigkeit der Frau, die Todesstrafe, die Folter, Beschneidung, Verunglimpfung unehelicher Kinder und Homos, Schächten, Aberglauben, Heilige Kriege nennen. Nur die Vernunft, die Aufklärung und der Machtverlust der religiösen Herrschaften konnten letztlich diese negativen Folgen „biblischer/koranischer Weisheit“ überwinden.
Gestylte Legenden: Lenin
Neuer Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt über Lenin und die MLPD 24.08.2017
Gestylte Legenden
Und weiter geht die Debatte um Lenin und die MLPD.
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„Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft!“ Schön gesagt, Frau S.! Nur, ob Lenin dazu der geeignete Wegweiser ist, möchte ich bezweifeln. Die Gesellschaft, die er maßgeblich geprägt hat, war jedenfalls nicht die „ohne Herr und Knecht“– im Gegenteil!
Lenin hat zwar das verfolgungswütige, ausbeuterische, ungerechte und autokratische Zarenregime abgesägt – zweifellos ein Verdienst – aber dann leider nichts besser gemacht. Weil er auf demokratische Weise nicht an die Macht kam – die Mehrheit hat nicht immer dumm entschieden – hat er eine Elitepartei gegründet, die sich nicht mehr viel um demokratische Gepflogenheiten geschert, sondern einfach die Macht ergriffen und sich an der Macht gehalten hat – für 70 Jahre, mit entsprechendem Terror und Leichenbergen.
Wie jeder Diktator hat er die Gesellschaft in Verfolger und Verfolgte gespalten.
Statt dem Zaren diktierten jetzt seine Partei und ihr Vorsitzender, statt Bauern, Leibeigenen und Sozialrevolutionären wurden Adlige, Geistliche und Klassenfeinde verfolgt, verbannt, gedemütigt und erschossen. Vor Stalin hat Lenin politische Säuberungen und Arbeitslager eingeführt und massenhafte Vernichtung betrieben.
Und jetzt gibt es also wieder eine Partei, die MLPD, die mit dem Antidemokraten Lenin in den demokratischen Wahlkampf zieht und ihn zum Programm macht. Da ist es gut, wenn man das Volk mit Brechtschen Märchen und gestylten Legenden über die wahre Geschichte der Kommunisten hinwegtäuscht, denn die war vor allem schrecklich!
Noch ein Leserbrief von mir als Antwort auf einen Brief aus den Reihen der MLPD 30.08.2017
Sicher nicht ideal
Und weiter geht die Debatte über die Marxistisch Leninistische Partei (MLPD). Jetzt mit einem Schwenk auf Flüchtlinge.
Der Kapitalismus kann nicht das letzte Wort der Geschichte sein, aber die soziale Marktwirtschaft hat sich bewährt. Der Kommunismus war eine Illusion. Diktatur – auch die des Proletariats – ist verwerflich. Was ich an Lenin kritisiere, sind weniger seine Ansichten über die gerechte Gesellschaft – da ist auch Gutes dabei –, als sein Umgang mit Andersdenkenden. Wie jeder Diktator wollte er sie nicht überzeugen, sondern vernichten.
Unsere Demokratie ist sicher nicht ideal, aber sie unterscheidet sich von totalitären Systemen dadurch, dass sie Kritik zulässt, das Erkennen der Fehler und eine Korrektur ermöglicht. Nur durch diese geistige Auseinandersetzung ist Fortschritt möglich. Ich begrüße es deshalb, dass die FDP zur Diskussion mit der AfD bereit ist.
Wir können nicht die 500 Millionen Menschen hier aufnehmen, die dies gerne möchten. Die Flüchtlinge brauchen Perspektiven in ihren Ländern. Männer, die den Mut haben, sich ins Meer zu werfen, sollten auch die Kraft aufbringen, ein korruptes System zu bekämpfen. Dabei sollte man sie unterstützen. Entwicklungshilfe darf aber nur an demokratische Regierungen geleistet werden, die die Menschenrechte beachten und den Reichtum gerecht verteilen.
Den Islam kritisiere ich, weil ich die Gefahr sehe, dass diese mittelalterliche, totalitäre, auf Herrschaft ausgerichtete Religion unsere freiheitlich-demokratische Ordnung untergräbt, wenn sie sich nicht reformieren und hier einordnen kann…was viele Muslime durchaus geschafft haben.
Mitschuldig am Nationalsozialismus
Mitschuldig
Zwei Leserbriefe vom 27. Juli werden hier kommentiert. Im einen ging es um Klassenfahrten in ehemalige Konzentrationslager und um Stolpersteine (Joachim S.), im anderen bezog Rudolf B. zum Rottenburger Kopp-Verlag Stellung.
Die Beschäftigung mit der Geschichte sollte vor allem den Sinn haben, aus ihr zu lernen. Dazu ist es notwendig, die Täter und die Opfer, frei von jeder Ideologie, zu benennen. Luther hat zwar die totalitäre Herrschaft der katholischen Kirche beendet, aber ein Vorbild ist er nicht. Er war ein Hetzer gegen Bauern und Juden. Zusammen mit Paulus, Augustinus und Bismarck hat er seinen Beitrag zum Obrigkeitsstaat und damit zur Unmündigkeit der Deutschen geleistet.
Der Mössinger Streik hat wahrscheinlich nur deswegen stattgefunden, weil die Initiatoren keine rechte, sondern eine linke Diktatur wollten. Zusammen mit den Rechten und den Kirchen haben die Linken jedenfalls ihren Beitrag zum Untergang der Weimarer Republik geleistet. Für Demokratie und Menschenrechte hat sich keine dieser Gruppierungen eingesetzt. Es ging lediglich um die Verteidigung ihrer Macht.
Die Deutschen können in der Tat stolz darauf sein, dass sie ihre Geschichte – in letzter Zeit – ehrlicher aufgearbeitet haben als andere. Dazu muss man natürlich auch an die Bombardierungen deutscher Städte und an die Kriegsverbrechen der Alliierten erinnern und sie einordnen. Wie ist es soweit gekommen? Mein Vater – Jahrgang 1922 – hat Hitler nicht gewählt, aber er zog in den Krieg, weil er das Vaterland verteidigen wollte / musste. Er wollte seine Pflicht tun, weil er ein Opfer der verlogenen Propaganda war, die von Tübinger Professoren mitgetragen wurde. Die hätten es wahrhaft besser wissen können.
Sind die Türken, die jetzt Erdogan zum Diktator gewählt haben, mitschuldig für seine ungerechten Verhaftungen? Ich glaube schon!
Lebensqualität mit IT
Lebensqualität mit IT ein Kommentar auf:
Wir sind uns wohl einig, dass IT = Internet Technologie und KI = Künstliche Intelligenz dem Menschen dienen müssen und dienen können und dass nicht umgekehrt, der Mensch zum Sklaven seiner Technologie werden darf. Ich finde es äußerst hilfreich einen PC zu haben, der mir das Schreiben von Texten und ganzen Büchern erheblich erleichtert, dass ich Fotos bearbeiten und Daten brennen kann. Diese Technik hilft mir, Zeit zu sparen, indem ich Arbeiten schneller erledigen kann als ohne sie, aber ich will nicht Sklave dieses „Fortschritts“ sein, ich will nicht von Facebook terrorisiert und unter E-Mailschwemmen verschüttet werden. Ich genieße es, nicht immer und jederzeit per Handy erreichbar zu sein. Ich habe nicht den Ehrgeiz und die Neugier über alle Banalitäten der „Promis“ informiert zu sein. D.h. ich muss mich ausklicken können, wann ich will und wenn es mir gut tut! Für mein Wohlbefinden und für meine Persönlichkeitsentwicklung brauche ich Zeit zum freien Sinnieren. Wie beim Essen müssen wir lernen, Maß zu halten, lernen, welche geistige Nahrung uns gut tut und welche uns schadet. IT und KI müssen Angebote bleiben, die ich annehmen oder ablehnen, am besten sinnvoll für mich nutzen kann, sie dürfen mich nicht beherrschen. Das ist alles nicht einfach nur gut und nützlich, sowenig wie das Angebot in einer Konditorei, die uns freien Zugriff erlaubt und die uns schwer schaden würde, wenn wir uns keine Grenzen setzen würden.
Die beste Methode, mich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, ist es, nicht in einen Bildschirm zu starren, sondern nach innen zu blicken, zu träumen, zu sinnieren. Am besten gelingt mir dies, wenn ich mit verstopften Ohren auf dem Rücken liege. So kann ich meine Erlebnisse verdauen, Gespräche rekapitulieren und neu aufrollen, meine Gedanken ordnen, Texte entwerfen, Bilder entwerfen. Am meisten tu ich, wenn ich scheinbar nichts tue.
Leserbrief im Tagblatt 2013-11-20
Die frühere Justizministerin Däubler-Gmelin über Datenschnüffelei 18.Nov
Beihilfe zur Datenschnüffelei
Was kann der Bundesbürger gegen das Ausspähen durch die Krake NSA tun? Von wem könnte er Hilfe erwarten, wenn seine Regierung dem Feind Beihilfe leistet? Man kann doch nur hoffen, dass die Bundesregierung endlich ihre Pflicht selbst erkennt, die Menschenrechte ihrer Bürger vor den Angriffen einer ausländischen Macht zu schützen. Auch menschenrechtswidrige Drohnenangriffe von deutschem Boden, sowie Waffenexporte in Krisengebiete widersprechen unserer Verfassung und dem deutschen Ansehen.
Unser Freund USA hat sich leider vom Vorreiter für die Menschenrechte zu einem bedenkenlosen Verletzer der Menschenrechte entwickelt…und Deutschland zu seinem kritiklosen Komplizen.
P.S Wer sich seinen Freunden gegenüber wie eine feindliche Macht verhält, darf sich nicht über die Folgen wundern.
Der Vorsitzende der FDP Deutschlands Christian Lindner sprach in Tübingen über das TTIP-Abkommen.
Verschiebemasse
Mein Leserbrief dazu am 3.2.2016
Hab ich richtig gelesen? Hat ihr Reporter richtig zitiert? Herr Lindner meint zu den TTIP-Verhandlungen: ´Dass im Geheimen verhandelt werde, sei nicht verwunderlich – schließlich sei der Westfälische Frieden „auch nicht auf dem Marktplatz verhandelt worden.“ Soll das heißen, weil damals, 1648, im Geheimen verhandelt wurde, ist das auch heute ok? Damals wurde grundsätzlich über die Köpfe der Menschen hinweg regiert, weil Menschen von den Herrschenden nicht als mündige Bürger mit eigenem Verstand und eigenen Interessen, sondern höchstens als nützliche oder unnütze Verschiebemasse behandelt wurden. Weil sich daran offensichtlich nichts geändert hat, ist es nur logisch, dass auch über TTIP im Geheimen verhandelt wird. Ich glaub, jetzt hab ich’s verstanden!
Interview in “Hallo Ammerbuch”
Donnerstag, 20. April 2017
Autor und Maler Roland Fakler im Gespräch mit „Hallo Ammerbuch”
Roland Fakler kennt die Reustener Geschichte durch und durch. Seit mehr als vier Jahrzehnten lebt der freischaffende Künstler, der 1953 in Leutkirch geboren ist, nun schon in dem Ammerbucher Ortsteil. Der Autor, der auch Maler und Musikschaffender ist, hat gerade sein neuestes Buch „Falsches Denken > Falsches Handeln – Eine Kulturgeschichte von der Jungsteinzeit bis heute” veröffentlicht.
Herr Fakler, Sie wohnen schon seit 1976 in Reusten. Was ist das Besondere für Sie an dem Ortsteil? Und wie empfinden Sie Ihr Leben dort?
Roland Fakler: Als ich mein Medizinstudium in Tübingen aufgab, habe ich in der Umgebung einen stillen Ort gesucht, um mich so schnell wie möglich zu einer Persönlichkeit entwickeln zu können. Darum ging es, damals und heute. Wie das geht, konnte mir an der Uni niemand sagen. Das musste ich selbst herausfinden. Ein Künstler braucht Einsamkeit, um in sich zur Ruhe zu kommen. Ich habe in Reusten einen idealen Ort dafür gefunden. Ich bin ihm treu geblieben und hab es nie bereut. Etwas Besseres hätte ich nicht finden können. Auf dem Wolfsberg wohne ich seit dem Jahr 2000, in einer Wohnung mit viel Licht und Sonnenschein. Von Freunden und freundlichen Nachbaren umzingelt, genieße ich ideale Arbeits- und Lebensbedingungen in dieser idyllischen Landschaft. Ich lebe einen gesunden Wechsel zwischen Einsamkeit und Freundschaften. Ich bin Teil einer Gemeinde und einer Gemeinschaft, in der ich mich sehr wohl fühle.
Sie haben ein Buch über die Gemeinde Ammerbuch und eines über Reusten und seine Geschichte geschrieben. Was hat sie dazu bewogen? Roland Fakler: Zuerst habe ich das Buch über Reusten geschrieben. Geschichte hat mich schon immer interessiert und dieser kleine Ort hatte eine faszinierende Geschichte, wie ich allmählich herausfand: Es gibt jungsteinzeitliche, keltische, römische, alemannische Funde, es gab einen alemannischen Gerichtsplatz, eine mittelalterliche Burg, ein Bergkirchlein mit einer Glocke aus dem Jahr 1300, eine Römerstraße, eine Kelter, die in eine Kirche umgebaut wurde – und all das war nicht aufgearbeitet und in keinem Buch zusammengefasst. Durch meine gleichzeitige Arbeit an der Grundschule konnte ich dann dieses mir erworbene und zusammengefasste Wissen an die Schüler weitergeben. Die Gemeinde Ammerbuch besteht aus sechs ehemals unabhängigen und eigenständigen Dörfern. Alle bemühen sich heute redlich, die sechs zusammenzubringen und ein Ammerbuch-Bewusstsein zu entwickeln. Meinen Beitrag sah ich darin, diese sechs Dörfer in einem Buch zu vereinen.
Was sind Ihre Gedanken im Zeitalter von Machtmenschen wie Trump, Putin und Erdogan?
Roland Fakler: Ich habe ja auch ein Buch über Cäsar geschrieben, den typischen Machtmenschen, und eines über „Verfolger und Verfolgte – Lehren aus der Weltgeschichte”. Das ist ein faszinierendes Thema, weil sogenannte „starke Männer” die Weltgeschichte maßgeblich geprägt haben. Die wichtigste Lehre, die wir aus der Geschichte ziehen sollten, ist die, dass Macht immer beschränkt und kontrolliert werden muss, damit sie nicht entartet.
Sie sagen von sich selbst, dass sie ein Mensch sind, der malt, komponiert und denkt. Woher nehmen Sie die Anregungen für Ihre Werke und finden Sie auch in der Ammerbucher / Reustener Landschaft Motive, an die Sie sich anlehnen? Roland Fakler: Ich male nie draußen, dennoch sind viele meiner Bilder von der Ammerbucher Landschaft inspiriert. Ich habe sie ziemlich frei nach Fotos gemalt. Außerdem gibt es viele Illustrationen zur Reustener Geschichte. Sie sind in meinem Reusten-Buch und auf den Tafeln des Geschichtspfades abgebildet. Die Burg wurde nach einem Ausgrabungsbericht der Uni Tübingen rekonstruiert. In letzter Zeit male ich fantastische Weltallbilder in Acryl. Und ich lebe viel mit Ohrenpfropfen und habe innerlich oft Musik gehört. Die wollte ich festhalten, weil sie mir sehr originell erschien. Das war meine Musik. Ich paukte eine neue Notenschrift (Klavarskribo) und lernte Keyboardspielen. Meine Musik, etwa 200 Melodien, ruht als Klavar-Notenschrift in einem Ordner und in Form von MP3-Dateien auf meinem PC, bis sie entdeckt wird.
Weitere Informationen zu Roland Fakler gibt es auf seiner Internetseite unter www.rolandfakler.de
Interview: Corina Neuer-Veit neuer@presseschiel.de
Ammerbuch Nummer 16 • Donnerstag, 20. April 2017
Erdogan: Wählt ihn, wenn…
Wählt ihn, wenn…
Neuer Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen 24.03.2017
Wir berichteten über die Kundgebung gegen das Machtstreben des türkischen Ministerpräsidenten.
Mit ihrer Wahl im April könnten Deutsch-Türken ihr Land aus sicherer Entfernung ins Verhängnis stürzen, denn in einer freiheitlichen Demokratie zu leben und zugleich die Diktatur für ein anderes Land zu wählen, erlaubt nur ein schwerer Fehler im System.
Dieses Privileg gibt es nur einmal. Diktatoren kann man nur einmal wählen. Wählt ihn, wenn euch die Freiheiten und Menschenrechte eurer Landsleute nichts bedeuten, wenn ihr alle Macht für immer in die Hände eines Mannes legen wollt, wenn ihr wollt, dass eine Führungsclique alle wichtigen Positionen des Staates besetzen und der säkulare Staat islamisiert werden soll, wenn die ganze Wirtschaft auf den Wohlstand eines Clans ausgerichtet und das übrige Volk seine Beute werden soll, wenn Privilegien nach Gunst und Laune verteilt und Kritiker mit derselben Laune im Gefängnis verschwinden sollen, wenn Richter dieses Verhalten ohne Rechtsgrundlage gewissenlos absegnen sollen, wenn jede Kritik und jede Kontrolle der Macht in Zukunft unterbleiben sollen, wenn ihr die Türkei an der Seite all der korrupten, zerstrittenen und unfähigen islamischen Staaten sehen wollt, aus denen die Menschen in Massen hierher fliehen, wenn ein Staat in seiner Selbstgerechtigkeit über alle anderen gestellt werden soll, wenn ihr einem Führer zustimmen wollt, der durch absurde Vergleiche die Bürger anderer Staaten beleidigen und damit die friedliche Staatengemeinschaft aufs Spiel setzen will.
Wählt ihn, wenn ihr euch selbst entmündigen wollt!
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2025 Inzwischen hat Erdogan seine Macht zwar gefestigt. Nachdem er seinen schärfsten Konkurrenten für das Präsidentenamt Ekrem İmamoğlu verhaften ließ, kam es im ganzen Land zu Massenprotesten, deren Ausgang noch ungewiss ist. Die Lage erinnert an Russland, wo Putin seinen schärfsten Gegner Alexej Nawalny verhaften und nach Sibirien verschleppen ließ, wo er starb.
Wenn ich Gott wäre
Wenn ich Gott wäre!
Ein Leserbrief zum LTT-Stück „Believe Busters“ und zum Weltethos.
Dann müsste ich wohl ein Wort zur missratenen Schöpfung sagen: warum ich, der Allmächtige, der Allweise und Allgütige überhaupt so eine Welt geschaffen habe, in der es so viel Leid und Krieg gibt und in der es an Weisheit und Güte mangelt. Ich müsste erklären, warum ich bei Bombardierungen von unschuldigen Opfern tatenlos zuschaue, warum ich zwei aufeinander zurasende Züge zwar beobachten, aber nicht stoppen kann, warum ich bei Hungersnöten kein Manna regnen lasse … usw.
Die Leute, die glauben, sie könnten sich zu mir empor bomben, um ins Paradies mit 72 Jungfrauen zu kommen, müsste ich aufklären: „Hier oben gibt es nur Wolken und dünne Luft! Es lohnt sich also echt nicht, sich in diese Luft zu sprengen. Wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, dann arbeitet zusammen mit den ,Ungläubigen’ am irdischen Paradies, denn ein anderes gibt es leider nicht!“
Eine allmächtige Gottheit, die eine gerechte Welt erschaffen will, müsste einige grundlegende Prinzipien berücksichtigen:
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Freier Wille und moralische Verantwortung
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Eine gerechte Welt sollte den Wesen darin ermöglichen, frei zu handeln, aber ohne dass ihre Freiheit auf Kosten anderer geht.
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Konsequenzen für Handlungen sollten fair und vorhersehbar sein.
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Gleichheit und Gerechtigkeit
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Alle Wesen sollten mit gleichen Chancen ausgestattet sein.
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Keine ungerechtfertigten Privilegien oder Nachteile aufgrund von Herkunft, Umständen oder Zufällen.
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Kein unnötiges Leid
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Wenn Leid nötig ist, um Wachstum zu ermöglichen, sollte es minimal und mit einem höheren Zweck verbunden sein.
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Keine unschuldigen Opfer von Katastrophen oder Ungerechtigkeiten.
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Wissen und Erkenntnis fördern
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Eine gerechte Welt sollte den Zugang zu Wahrheit und Wissen erleichtern, sodass Wesen ihre Entscheidungen bewusst treffen können.
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Fehlerfreundlichkeit und Entwicklungsmöglichkeiten
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Wesen sollten die Möglichkeit haben, Fehler zu machen und daraus zu lernen, ohne unwiderruflich zu scheitern.
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Ein gerechtes System sollte Raum für Reue und Wiedergutmachung bieten.
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Transparenz göttlichen Handelns
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Eine allmächtige Gottheit sollte klar kommunizieren, was gerecht ist und warum.
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Keine versteckten Tests oder Rätsel, die nur einige lösen können.
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Fazit
Eine gerechte Welt durch einen allmächtigen Gott müsste Freiheit, Fairness, Sinn und Transparenz vereinen – ohne unnötiges Leid oder Ungleichheit.
Zur Macht verholfen
Zur Macht verholfen
Der Artikel vom 24. Januar über die Gedenkfeier für den von den Nationalsozialisten hingerichteten Eugen Bolz im Rottenburger Dom bietet Anlass, die Rolle der Kirchen im Dritten Reich und heute kritisch zu hinterfragen.
Die beiden Großkirchen in Deutschland haben fleißig daran gearbeitet, ihre Verantwortung für die Terrorherrschaft Hitlers zu minimieren. Sie behaupten, Hitler sei ein Atheist gewesen, dabei ist er immer Katholik geblieben, hat bei seinen Feldzügen immer die Unterstützung Gottes erbeten und ist dafür bis zum Schluss von beiden Kirchen unterstützt worden. Er war ein Machtmensch, der täuschen konnte, wie alle Machtmenschen.
Sie benutzen die Weltanschauung, die ihnen zur Macht verhilft: Hitler das Christentum, Lenin und Stalin den Kommunismus, Erdogan den Islam… Die Bischöfe haben ihn dafür stets in ihre Gebete eingeschlossen und haben ihm zur Macht verholfen. Während viele Christen, auch Eugen Bolz, die Bösartigkeit dieses Mannes schon vor 1933 erkannten, haben ihn beide Kirchen voll unterstützt. Das zeigt sich daran, dass die katholische Zentrumspartei, die einzige, die ihn hätte stoppen können – wohl mit Zustimmung des Papstes – für das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat. Die katholischen Bischöfe haben sich davon ein Konkordat und viele weitere Privilegien versprochen und auch erhalten. Sie wollten nicht die freiheitliche Demokratie, sondern sie wollten eine klero-faschistische Diktatur nach dem Vorbild Mussolinis in Italien.
Anstatt sich bei der Abwehr totalitärer Herrschaften auf die Seite der Freiheit zu stellen, haben sie sich immer mit denen verbündet, die das Volk entmündigen wollten: mit Königen von Gottes Gnaden, mit dem Adel, mit Diktatoren und heute mit dem Islam!
Jammeh – Gambia
Diktator Jammeh ist abgetreten, aber wie!
Am Schluss hat er einfach noch die Staatskasse mitgenommen. Auch zuvor hat er ein luxuriöses Leben geführt und hat sich zu seinem Ruhm diesen Triumphbogen gebaut.
Deutsche Sternsinger sammeln für Afrika. Die katholische Kirche verhindert dort eine effektive Familienplanung.
Sollten nicht erst mal solche Löcher gestopft werden?
Mit ihrer Antwort trotzen die Kinder zwei Diktatoren??
Was bedeutet Diktatur
Selbst ermächtigt
Leserbrief im Tübinger Tagblatt am 10.01.2017
Der württembergische Ministerpräsident Eugen Bolz gilt zwar als ehrenwerter Widerstandskämpfer, hat aber selbst mit seiner katholischen Zentrumspartei 1933 dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und damit Hitler zur Diktatur verholfen.
Lehren aus der Geschichte
Ich möchte hier an Leserbriefe von A. Bodenmüller und A. Knoll über den Widerstandskämpfer Eugen Bolz anknüpfen, weil wir daraus eine Lehre von zeitloser Gültigkeit ziehen können. Sie lautet: „Macht muss immer beschränkt und kontrolliert werden, damit sie nicht in Tyrannei ausartet.“ Seid Cäsars Zeiten, über Hitler bis Erdogan glaubte das naive Volk, dass ein Diktator alle Probleme lösen wird, wenn er nur alle Macht dazu bekommt. Ein Diktator wird aber den Rechtsstaat und die Verfassung aushebeln und totale Unterwerfung fordern. Er wird das Volk in Anhänger und Gegner spalten. Er wird seine Anhänger begünstigen und seine Gegner verhaften und er wird damit den Nährboden für Verfolgung, Vertreibung, Flucht und Bürgerkrieg schaffen. Nicht die 44% der Deutschen, die Hitler 1933 gewählt haben, haben die Diktatur ermöglicht, sondern – das ist leider so – Parlamentarier wie Eugen Bolz, die dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt und den Wolf damit von seinen Fesseln befreit haben. Es wäre ihre wichtigste und vornehmste Aufgabe gewesen, die Verfassung, die Demokratie und den Rechtsstaat mit ihrer Stimme zu schützen. Wer sonst hätte dies tun können? Sie haben die Lage falsch eingeschätzt! In ähnlicher Verblendung haben das Volk und die Parlamentarier in der Türkei geholfen, einem Diktator den Weg zu ebnen. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. Die willkürlichen Verhaftungen und die Flucht der Intellektuellen wecken schlimme Erinnerungen an vergangene Zeiten in Deutschland. Q.e.d.