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Wie die Hölle entstand
Wie die Hölle entstand – Von Roland Fakler
Die Hölle wurde vermutlich im Vorderen Orient, ein paar Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung erfunden, vermutlich von Priestern oder Herrschern. Die Menschen sollten dazu angehalten werden, “richtig zu handeln“ und die „richtigen Götter“ zu verehren. Man erkannte, dass es im Diesseits nicht immer gerecht zuging. Oft ging es dem Guten schlecht und der Böse triumphierte über die Guten. So sollte nach dem Tod eine ausgleichende Gerechtigkeit geschaffen werden. Man erfand das Gericht nach dem Tod (z.B in Ägypten) den Himmel für die Guten und die Hölle für die Bösen. Zu den Bösen gehörten vor allem auch diejenigen, die sich der Herrschaft der Priester nicht unterwerfen wollten, die Gottlosen und Ungläubigen. Dadurch erhielten die Priester und Propheten sehr viel Macht. Sie konnten oft sogar Könige ab- bzw. einsetzen. (Im Judentum und christlichen Abendland)
Da die Hölle nur eine Idee ist, hat sie auch eine vielfältige Entwicklung durchgemacht. Im Judentum gibt es die Hölle erst seit dem 1-2 Jh. vor unserer Zeit. Vermutlich haben die Juden diese Idee von den persischen Zoroastriern aus ihrem Exil in Babylon mitgebracht. Die kannten einen starken Dualismus von Gut und Böse. Der gute und er böse Gott sind gleich stark.
Die Christen haben die Hölle von den Juden übernommen und die Kirchenväter haben sie drastisch ausgebaut. Bei ihnen kommt oft die Freude zum Ausdruck, bei der Folterung der Verdammten zuschauen zu dürfen. Helfershelfer der Kirchen waren die Künstler. Dichter, wie Dante und viele Maler, halfen dabei, dem Volk die Hölle heiß zu machen. Die katholische Kirche hat aus der Angst der Menschen vor der Hölle auch viel Kapital geschlagen. Sie vertrat die Lehre, dass man sich und seine Angehörigen auch mit Geldzahlungen von Höllenstrafen freikaufen konnte. So entstand der Ablasshandel. Der Islam hat die Hölle von Judentum und Christentum übernommen und benutzt sie, vor allem dazu, Gläubige und Ungläubige zum rechten islamischen Glauben zu zwingen. Da merkt man doch, dass das alles menschliche Machenschaften sind. Wenn du mich in deine Hölle steckst, dann stecke ich dich in meine! Ätsch! Kindischer geht’s nicht mehr!
Es schälten sich gewisse Ansichten über die Hölle heraus, an denen man erkennt, dass es die Fantasien unwissender Menschen sind. In der Hölle würde der Körper ewig brennen: Geht nicht, weil die Körper irgendwann zu Asche verbrannt sind. Außerdem hat man wohl vergessen, dass gar nicht die Körper, sondern nur die körperlosen Seelen in die Hölle geschickt werden. Die Seele trennt sich ja angeblich beim Tod vom Körper. Auch ein Denkfehler! Eine Seele, was immer das sei, ohne Körper kann aber gar keinen Schmerz mehr empfinden, weil ihr die Nerven fehlen.
Zusammenfassung: Die Hölle ist ein Ort bronzezeitlicher Fantasie, der mit einer modernen, naturwissenschaftlichen Erklärung der Welt nicht zu vereinbaren ist!
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Quellen:
Wie die Hölle entstand: Quellen
Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Religionen und ihrer Entstehung. Eine wichtige Erkenntnis aus langjährigem Studium ist: Religionen sind Herrschaftsinstrumente, d.h. sie werden von Herrschern oder Propheten benutzt, um Herrschaften zu errichten. Oft geht es darum, Gesetzen des Herrschers oder Propheten Autorität zu verleihen. Das funktioniert am besten, indem man Gott als Quelle dieser Gesetze angibt und auch als den Belohnenden und Bestrafenden erfindet. Der Lohn ist das glückselige Leben im Jenseits und die Strafe ein entsprechend finsterer Ort im Jenseits.
Nun fragen wir: Woher kommen die Einflüsse für das Christentum?
Der Vordere Orient: Sumer, Ägypten, Babylon, Palästina, Griechenland, Rom hat sich über Jahrtausende etwa ab 3000 v.u.Z. gegenseitig beeinflusst.
Das Christentum hat Vieles, auch die Hölle, aus dem Judentum übernommen, aber auch aus der griechischen Mythologie. Im 10. Buch von Platons Politeia wird erzählt, dass gerechte Menschen nach dem Tod zehnfach belohnt würden, ungerechte Menschen jedoch zehnfach bestraft.
Welche Einflüsse wirkten auf Judentum und die griech. Religion? Die ägyptische Religion ist eine der ältesten im Vorderen Orient. Sie kennt schon im 3. Jahrtausend v.u.Z das Gericht nach dem Tod, etwas jünger dürfte die Idee in der babylonischen / persischen Religion (Zoroastrismus) auftauchen. Siehe unten. Dort waren die Juden in Gefangenschaft 597 v.u.Z. und haben sie wohl von dort mitgebracht.
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Eine gute Zusammenfassung, die mit meinen Erkenntnissen weitgehend übereinstimmt, habe ich auf Wikipedia gefunden: „Kritik der Aufklärung und der Moderne Seit dem Zeitalter der Aufklärung bis in die Gegenwart wird die Hölle als angstauslösende Vorstellungswelt kritisiert bzw. verworfen, die für weltliche Zwecke oder zur Unterwerfung der Gläubigen eingesetzt worden sei –
Altes Ägypten Im altägyptischen Glauben war am Ende des Lebens die Reise nach Sechet-iaru, dem Lichtland im Totenreich, das Ziel. Das Totenreich ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, beispielsweise in die Duat und die Vernichtungsstätte Hetemit. In der dunklen Region der Vernichtungsstätte mangelt es an allem, an Wasser, Brot und Licht. Dämonische Wesen schlagen Köpfe ab, trennen Hälse vom Rumpf, reißen Herzen aus der Brust, richten Blutbäder an. Nur das Bestehen des negativen Sündenbekenntnisses in der Halle der Vollständigen Wahrheit, dem Sitzungsort des Totengerichtes, konnte die Verbannung in die Vernichtungsstätte verhindern.
Altes Persien
In der mittelpersischen Literatur werden eine Hölle (dushox) und eine Art Fegefeuer (hammistagan) genannt.[19] In der Vorstellungswelt des Zoroastrismus gibt es am Ende der Welt eine Schlacht zwischen den Kräften des Lichts und den Kräften der Finsternis. Für Gläubige, die sich den Dogmen von Zarathustra angeschlossen hatten, gab es in diesem „Jüngsten Gericht“ die Möglichkeit, sich den „Geistern des Lichts“ anzuschließen und damit gerettet zu werden, oder als Ablehnende dieser Weltsicht zusammen mit dem bösen Geist Ahriman und den gefallenen Engeln, weiblichen Schutzgeistern, die versagt hatten, in einem Feuerschlund in Pech und Schwefel zu versinken (siehe auch: Fraschokereti).
Griechische und römische Mythologie In der griechischen und römischen Mythologie gelangten die Verstorbenen, wenn sie rituell bestattet wurden und den Fährmann Charon bezahlen konnten, über den Totenfluss in die Unterwelt – andernfalls mussten ihre Seelen hundert Jahre lang an den Ufern des Flusses umherflattern, bis Charon ihnen doch die Überfahrt gestattete.[20] Für besonders schwere Frevler existierte, nach Auffassung einiger antiker Autoren, im tiefsten Teil der Unterwelt der Tartaros, der von einer Mauer umschlossen war. Zeus hatte in den Tartaros die Titanen verbannt, auch Arke, Tantalos, Sisyphos, Tityos, Ixion (König der Lapithen), Oknos, Phlegyas, Salmoneus, die Aloiden und die Danaiden. In der platonischen Seelenlehre stellt der Tartaros einen Strafort für die Ungerechten dar, in welchem der Aufenthalt, je nach Schwere der Schuld, vorübergehend oder ewig sei.“ Wikipedia
Ethik in Schule und Uni
Dialogrunde, Humanisten Tübingen ETHIK AN SCHULE UND UNI Ethik in Schule und Uni von Roland Fakler
Ethikunterricht verbindet – Religionsunterricht spaltet!
In dem Bewusstsein, eine gemeinsame Lebensgrundlage für zukünftige Generationen schaffen zu wollen, sollte von den verantwortlichen Politikern in Deutschland ein konfessionsübergreifender Werte-Unterricht für alle ab Klasse 1 eingerichtet werden. Dazu gehört meiner Ansicht nach auch eine politische Bildung, die die friedenssichernde Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten lehrt.
Im Interesse unserer Gesellschaft muss es liegen, die Schule zu einem Ort zu machen, an dem weltanschauliche Unterschiede überwunden und die Schüler auf ein gemeinsames Leben in unserem Staat vorbereitet werden.
Die Spaltung der Bürger in Rechtgläubige und Falschgläubige, die um Macht und Einfluss ringen, muss vermieden werden. Der Staat darf sich nicht zum Handlanger der religiösen Unterweisung unmündiger Kinder machen. Kinder haben ein Recht auf umfassende Bildung! Information statt Indoktrination!
Die Kosten des konfessionellen Unterrichts sind zu hoch! Da alle Religionsgemeinschaften das gleiche Recht auf Religionsunterricht haben, würde es für den Staat sehr kostspielig werden, allen gerecht zu werden, denn nicht nur Katholiken, Evangelische, Juden, Sunnitische Muslime, Aleviten, auch Humanisten, Shiiten, Hindus, Buddhisten, Zeugen Jehovas und Pastafaris haben dieses Recht. Es müssten also vom Staat Lehrstühle für die Ausbildung all dieser Religionen eingerichtet werden.
Grundgesetz Artikel 3, Abs. 3: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Kein moralischer Gewinn durch konfessionellen Unterricht! Konfessioneller Unterricht ist Indoktrination mit Vorurteilen und Glaubensdogmen aus unwissenden Zeiten. Neben selbstverständlichen Normen, die für jede Gesellschaft gelten müssen, wie: Du sollst nicht lügen, stehlen, töten, werden mit den biblischen und koranischen Geschichten auch Intoleranz und Auserwähltheitswahn gefördert. Hierarchische und patriarchalische Herrschaftssysteme werden abgesichert, um das Volk in unmündiger Untertänigkeit zu halten.
In angeblich „Heiligen Büchern“, die sich in vielen Punkten widersprechen, werden Moralvorschriften gelehrt und schlechte Vorbilder vermittelt, die keine Gültigkeit mehr haben dürfen, wie das Steinigen von Ehebrechern, Verprügeln von Kindern, Handabhacken bei Dieben, Auspeitschen von Frauen, Intoleranz gegen Ungläubige oder Homosexuelle. Die Beschneidung und das Schächten von Tieren sind archaische Traditionen. Auch Drohungen mit ewigen Höllenstrafen sind unzeitgemäß. Kinder sollen angstfrei aufwachsen!
Ethikunterricht fördert die Integration und bildet alle Bürger dieses Staates!
Anstatt Schüler zu blindem Glauben und blindem Gehorsam zu erziehen, würde sie ein gemeinsames Pflichtfach „Ethik“ verbinden und die Werte vermitteln, die hier und jetzt für alle mündigen Bürger Gültigkeit haben sollten, nämlich die Menschenrechte und die Werte der freiheitlichen Demokratie.
Durch konfessionsübergreifenden Ethikunterricht könnten die Integrations- und Bildungsprobleme der muslimischen Schüler am besten behoben, das selbständige Denken gefördert und der weltanschauliche Horizont erweitert werden. Gemeinsam mit Christen, Orthodoxen und Evangelikalen, mit Agnostikern und Atheisten, mit Buddhisten, Hindus usw. sollten sie die Fragen diskutieren, die sie tatsächlich bewegen, Fragen zu Gewalt und Gewaltlosigkeit, den gerechten und den ungerechten Staat, die legitime Regierung, Freundschaft und Liebe, Weltanschauungs- und Meinungsfreiheit, Gerechtigkeit und Toleranz, Alkohol und Drogen, Fragen zu Weltanschauungen, ihren Gemeinsamkeiten, ihre Unterschiede, ihre positiven und negativen Seiten. Sie sollten lernen, Kritik zu äußern und Kritik zu ertragen, Andersgläubige als gleichwertige Gesprächspartner zu akzeptieren – und all dies frei von der Furcht, eventuelle Dogmen zu verletzen, auf der Grundlage von Vernunft und Mitgefühl.
Einigkeit und Recht und Freiheit für alle in Deutschland lebenden Menschen, auf der Basis unseres Grundgesetzes!
DE-GB Ethikunterrich
Leserbrief im Tagblatt Tübingen am 19.12.2015
Zum Artikel: Reli ist kein alter Zopf im Tagblatt am 17.12.2015
Sinnvoller als Religionsunterricht wäre Ethikunterricht oder Religionskundeunterricht. Statt verschiedener, konfessionell gebundener „Glaubenswahrheiten“, die die Gräben zwischen den Schülern nur vertiefen, sollten die Werte vermittelt werden, auf denen unsere Gesellschaft aufbaut. Meinungsfreiheit, Weltanschauungsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie, Gleichheit der Geschlechter, Toleranz für die Vielfalt des Lebens, die Fähigkeit mit friedlichen Mitteln zu kämpfen, Verachtung grausamer Strafen, Verbundenheit aller Menschen, sogar aller Lebewesen, weil wir mit ihnen verwandt sind, der sorgsame Umgang mit der Erde, weil sie unsere einzige Heimat ist: Diese Werte haben leider sehr wenig mit Religion und sehr viel mit Vernunft und Aufklärung zu tun. Mündige Bürger erzieht man nicht, indem man sie lehrt, sich an bronzezeitlichen oder mittelalterlichen Texten zu orientieren, sondern indem man sie lehrt, selbständig zu denken. – Dazu müssen sie kundig gemacht werden.
Answer to the article: „Reli(gion) is no old stuff“ in the Tuebingen Newspaper.
Much more meaningful than teaching religion would be teachings in ethics or teachings about religion. Instead of teaching various “truth of faith” dependent of the confession, which will deepen the gaps between the pupils, values should be taught, which our society is build on. Freedom of speech, freedom of believe, press freedom, democracy, equality of the genders, tolerance towards the diversity of live, the ability to fight with peaceful means, abhorrence for cruel punishments, solidarity of all humans, even of all living beings, as we are related to them, the mindful interaction with mother earth, as it is our only homeland: These values unfortunately have little to do with religion and very much with reason and enlightenment. Adult people are not educated by teaching them to follow Bronze Age or mediaeval texts, but by teaching them to think by themselves. – For that they must be provided with knowledge.
ID: f428eefd290f4d63849dba216e88f77a
Juden und Christen: Feinde
Feinde von Anfang an
Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt. Frau R. kritisiert das Wort „jüdisch-christliche Tradition“ in meinem letzten Leserbrief als „Unwort“, das von Juden nie verwendet werden würde. Hier ist meine Antwort: 2016-08-25
Liebe Frau R., danke für Ihren kritischen Hinweis! Sie haben Recht! Mit dem „Unwort“ „christlich – jüdische Tradition“ wird der falsche Eindruck erweckt, als seien Christen und Juden Hand in Hand durch die Kulturgeschichte gewandert. Tatsächlich waren sie Feinde von Anfang an, weil die Juden Jesus nicht als ihren Messias anerkannt haben und weil die Christen das heilige Buch der Juden, die hebräische Bibel = Altes Testament, für sich in Anspruch genommen haben, als sei es nur dazu geschaffen, um auf ihren Messias, Jesus, hinzuweisen. Die hebräische Bibel war zwar auch eine gemeinsame Quelle, aus der Juden und Christen geschöpft haben, sie wurde aber von beiden ganz unterschiedlich gedeutet.
Tatsache ist: Weder das Alte noch das Neue Testament eignen sich mit ihrem Verständnis des Menschen als gehorsamer Untertan Gottes dazu, Demokratie und Menschenrechte zu begründen. Die mussten vielmehr gegen den heftigen Widerstand von Theologie und Kirchen aus dem Geist der Aufklärung säkular und vernünftig gerechtfertigt werden.
Denken statt Glauben
Von klein auf
Leserbrief im Tübinger Tagblatt am 17.08.2016
Herr A. fragte in einem Leserbrief, ob Humanisten Atheisten seien und warnte, dass atheistische Staaten untergegangen seien.
Vernünftiges Denken statt Blindem Glauben – von klein auf!
Lieber Herr A., ich fühle mich angesprochen, auf ihren Leserbrief zu antworten. Weltliche Humanisten sind, wie ich selbst, Agnostiker oder wie viele andere: Atheisten. Agnostiker sind Leute, die, wie ein Herr Imanuel Kant, zu dem Schluss kommen: Ein Gott, was immer das sei, ist nicht erkennbar! Positiv ausgedrückt bin ich Humanist, das heißt, dass ich mich an meiner Vernunft, an wissenschaftlichen Erkenntnissen und an den Werten unserer freiheitlich- demokratischen Ordnung orientiere. Sie ist das Ergebnis aus dem Denken der griechisch-römischen Antike, der Aufklärung und ein klein wenig der jüdisch-christlichen Tradition. *Wobei letztere doch eher als Hindernis denn als treibende Kraft gewertet werden muss.
Einig sind wir uns wohl, dass totalitäre Herrschaften, ob nun atheistisch, wie unter Lenin, Stalin, Mao…, ob klero – faschistisch, wie unter Mussolini, Hitler, Franko… oder islamisch, verhindert werden müssen. Nur mündige Menschen, die fähig sind, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen, werden dies leisten können. Deswegen ist es wichtig, dass Kinder von klein auf nicht dazu angehalten werden, blind zu glauben, was ihre Vorfahren geglaubt haben oder was ihnen irgendeine Propaganda eintrichtert, sei sie nun religiöser oder weltlicher Natur, sondern dass sie lernen, vernünftig zu denken. Dazu brauchen sie Wissen. Dieses Wissen sollte in einem religionsübergreifenden Fach: Religionskunde, Ethik oder Philosophie unparteiisch vermittelt werden…und dann sollte jedem, ohne Furcht, ohne Drohung und Benachteiligung, die freie Entscheidung gelassen werden, was ihm glaubwürdig erscheint.
* Demokratie und Menschenrechte wurden gegen den heftigen Widerstand der Kirchen erstritten.
341 beschloss der Sohn Konstantins, Konstantius II., um 317 bis 361, „die Ausrottung des (nichtkatholischen) Aberglaubens“ und ordnete 346 die Schließung aller heidnischen Tempel an. 356 wurden alle, die Götzenbilder verehrten, mit der Todesstrafe bedroht. Der Übertritt eines Christen zum Judentum wurde mit der Einziehung seines ganzen Vermögens geahndet, die Heirat eines Juden mit einer Christin, sowie die Beschneidung von Sklaven wurden unter Todesstrafe gestellt.
Theodosius I. 380 befahl das Religionsedikt von Thessalonich jedem römischen Bürger „unter Androhung himmlischer und irdischer Strafen“ die Annahme des katholischen Glaubens. Alle, die dies nicht freiwillig taten, wurden für „toll und wahnsinnig“ erklärt und „Ketzer“ genannt. Dieses Edikt richtete sich vor allem gegen die Arianer, die glaubten dass Jesus Mensch war.
Theodosius II. Im Reichsgesetzbuch, dem Codex Theodosianus 438, werden unter Theodosius II., 408-450, achtzig Gesetze gegen Ketzer aufgeführt. Man verbietet Kultbauten, Gottesdienste, Versammlungen, Lehrtätigkeit und vernichtet das ganze Schrifttum der „Ketzer“.
Papst Gelasius I. 492-496,hat den Satz geprägt: „Toleranz gegen Ketzer ist verderblicher als die schrecklichsten Verwüstungen der Provinzen durch die Barbaren.“
Chlodwig I. König der Franken: Durch die Synode von Orleans wurde 511 der katholische Glaube als verbindlicher Glaube im Frankenreich festgelegt. Durch die zur Pflicht gewordene Taufe wurden alle ausnahmslos in die katholische Gemeinschaft gezwungen. Die Ausübung heidnischer Bräuche, Gesänge, Tänze, Totenkulte, wurde mit hohen Strafen belegt: mit Landverweisung, Einzug des Vermögens und Versklavung. Kurz zuvor um 500 hatten die Franken die Alemannen besiegt, die sich diesm Diktat beugen mussten.
Gregor I. der Große (Heiliger und Kirchenlehrer) 590-604, kann als der Begründer der weltlichen Macht der Päpste betrachtet werden. Er führte zahllose Kriege und lenkte unzählige Machenschaften. Unter Gregor I. erschlichen sich die Päpste durch die gefälschte „Konstantinische Schenkung“ ihren Kirchenstaat. Wie kein Papst vor ihm betonte er seinen Rang und Vorrang, nicht nur gegenüber allen anderen Priestern, sondern auch gegenüber dem Kaiser, der vor ihm „fromm den Nacken“ zu beugen habe. Seine Lehre von den „zwei Schwertern“ soll besagen, dass Gott zur Leitung der Welt eine geistliche (Papsttum und Priesterschaft) und eine weltliche Macht (Kaiser und Fürsten) geschaffen habe. Dabei stehe die geistliche über der weltlichen Macht, weil die Geistlichen für das ewige Heil der Herrscher verantwortlich seien. Letztlich versuchten die Päpste auf diese Weise die irdische Macht an sich zu reißen. Ziel des Papsttums wurde mehr und mehr die politische Weltherrschaft mit religiöser Rechtfertigung.
Karl der Große: Mit strengen „Blutgesetzen“ wurde die gottesstaatliche Diktatur in Sachsen gefestigt und jedes abweichende Verhalten im Keime erstickt. Das hört sich so an: – Wenn jemand gewaltsam in eine Kirche eindringt und in ihr etwas raubt oder stiehlt oder die Kirche in Brand steckt, so sterbe er des Todes. – Wenn jemand das heilige vierzigtägige Fasten aus Missachtung des Christentums nicht hält und Fleisch isst, so sterbe er des Todes … – Wenn jemand nach heidnischer Sitte den Leib eines verstorbenen Menschen durch Feuer verzehren lässt und seine Gebeine zu Asche brennt, so sterbe er des Todes. – Wenn jemand künftig im Sachsenvolk ungetauft sich verstecken möchte und unterlässt, zur Taufe zu kommen, weil er Heide bleiben will, so sterbe er des Todes … – Wenn jemand gemeinsam mit Heiden etwas gegen Christen plant und mit ihnen in Feindschaft gegen die Christen zu verharren sucht, so sterbe er des Todes. Und wenn jemand diesem selben Verbrechen gegen den König und das christliche Volk zustimmt, so sterbe er des Todes. Gregor VII. trug 1076 einen Machtkampf mit Kaiser Heinrich IV. aus. Es ging um die Frage: Wer ist der Höchste im christlichen Abendland? Wer vertritt Gott auf Erden? Bei ihm finden sich Anklänge an die Theorie, der zufolge dem Papst alle Gewalt gebühre, auch das Verfügungsrecht über die Staaten. „Der wahre Kaiser ist der Papst“. „Nur der Papst kann den Kaiser einsetzten und absetzten.“ „Der Papst sagt, was Wahrheit ist.“ „Der Papst ist allein schon durch die Weihe heilig“.“ Keiner kann zum Heil gelangen ohne den Papst.“ „Die Kirche, das sind der Papst und seine Priester.“ Er setzt Heinrich den IV. ab und bannt ihn; worauf der sich demütigend dem Papst unterwirft. (Gang nach Canossa) Nach Gregor VII. und seinen hochmittelalterlichen Nachfolgern geht, gemäß den Aussagen des heiligen Augustinus, die kaiserliche Macht auf den Teufel zurück. Sie ist, wie überhaupt jedes weltliche Fürstentum „fleischlich“ und das heißt seit Paulus „sündig“.
Innozenz III. um 1160-1216, Papst 1198-1216. Mit Innozenz III. erreichte das Papsttum den Gipfel seiner irdischen Macht, aber auch den Gipfel seiner Verfolgungswut. Innozenz war mit 37 Jahren einer der jüngsten Päpste, entsprechend größenwahnsinnig war seine Politik. Innozenz stachelte die Franzosen gegen die „häretischen“ Waldenser und Albigenser auf, die eigentlich nur einen Wunsch hatten: Jesus ernsthafter nachzufolgen als dies die Kirche tat. Gegen die Verheißung eines Ablasses aller Sünden wurden seine Soldaten zu Mordtaten angetrieben: „Auf, Streiter Christi! Das Blut der Gerechten schreit zu dir, dass du der Kirche den Schild des Glaubens gegen deren Feinde vorhältst; erhebe dich und umgürte dich mit dem Schwert“. Darauf erschlug man im Juli 1209 in Beziers etwa 20000 Einwohner und brannte die Stadt nieder. Ein zwanzigjähriger „heiliger Bürgerkrieg“ begann. Bis zu Innozenz III. hielten sich die Päpste, bescheiden wie sie waren, für Stellvertreter Petri. Innozenz setzte noch eins drauf, er nennt sich „Statthalter Jesu Christi“ und „Stellvertreter Gottes auf Erden“, und er droht: Wer gegen ihn ist, macht sich Gott zum Feind. Ketzerei ist Majestätsbeleidigung.
Innozenz IV. 1252 erließ Papst Innozenz IV. die Bulle Ad Extirpanda. Darin werden andersgläubige Christen mit Räubern, Mördern und Dieben auf eine Stufe gestellt. Sie verpflichtet die Herrscher, alle „Häretiker“ zu einem Geständnis auch durch Anwendung der Folter und zum Verrat ihrer Genossen zu zwingen und an den für schuldig Befundenen binnen fünf Tagen die Todesstrafe zu vollstrecken.
Bonifaz VIII. * um 1235 in Anagni; † 1303 in Rom. Er verkündete 1302 in der Bulle „Unam Sanctam“ es sei „für jede Kreatur heilsnotwendig, dem römischen Pontifex zu unterstehen“.
1252 erließ Papst Innozenz IV. die Bulle Ad Extirpanda. Darin werden andersgläubige Christen mit Räubern, Mördern und Dieben auf eine Stufe gestellt.
Papst Nikolaus V. erlaubte in seiner Bulle Romanus Pontifex 1455 dem portugiesischen König Alfons V. alle nicht- christlichen Menschen zu versklaven.
Ab 1559 wurde von Papst Paul IV. der „Index librorum prohibitorum“ = Verzeichnis der verbotenen Bücher herausgegeben.
Pius VI. verurteilt 1791 die Gleichheit aller vor dem Gesetz. Die Gedanken-, Rede- und Pressefreiheit verdammte er als Ungeheuerlichkeiten.
Im Jahre 1832 verurteilte auch Papst Gregor XVI. Gewissensfreiheit als „Wahnsinn“ (deliramentum).
1823-1829, wendet sich Leo XII. in fortschrittsfeindlicher Weise gegen die napoleonischen Freiheiten, gegen Tolerantismus und Indifferentismus (Gleichgültigkeit). Er schickte nach dem Sieg der „Heiligen Allianz“ über Napoleon 1815 die Juden in die Ghettos zurück, belebte die Inquisition und verbot Nacktdarstellungen in der Kunst.
1864 verurteilte Pius IX. im Syllabus Errorum = Buch der Irrungen, einige fortschrittliche Ideen, die für uns heute selbstverständlich sind: z.B. Demokratie, Menschenrechte, die freie Wahl der Religion. 1864 stellt er sich ausdrücklich gegen jenen „Indifferentismus“, der jedem gestatte, die Religion zu ergreifen, die er für wahr hält. Der Staat habe vielmehr das Recht, alle anderen Religionen als die katholische auszuschließen.
Antimodernisteneid Von 1910 bis 1968 verlangte die katholische Kirche von ihren Studierenden und Pfarrern einen Eid zu schwören, dass sie in ihren Glaubensaussagen nicht von den Lehren der Kirche abweichen. Dazu gehört: Dass Gott als Ursprung allen Seins mit der Vernunft bewiesen werden kann. Dass zu diesen Beweisen die Offenbarung, Wunder und Prophezeiungen gehören, die unzweifelhaft seien. Dass die katholische Kirche den richtigen Glauben des geschichtlichen Jesus vertritt und in der Nachfolge Petri steht. Auch die Gedanken der Aufklärung, Demokratie, Menschenrechte, Weltanschauungsfreiheit usw. konnten nur gegen den zähen Widerstand der Kirchen durchgesetzt werden. Viele freie Denker durften im christlichen Europa nicht kund tun, dass sie an der Existenz Gottes, welchen Gottes? ihre Zweifel hatten und dass sie die Dogmen der Kirche für menschliche Machenschaften hielten. Religionskritische Philosophen wie David Hume, Christian Wolff, Johann Gottlieb Fichte, Auguste Comte, Ludwig Feuerbach, David Friedrich Strauß, 1808-1874, hatten zu ihrer Zeit kaum Möglichkeiten an einer Universität zu lehren.
Pius XI. 1922 – 1939 bestätigte die antidemokratische Politik seiner Vorgänger und schloss Bündnisse mit den größten Verbrechern der Weltgeschichte: mit Mussolini 1929, mit Hitler 1933; später mit Franco.
Es ist äußerst schwer im Alten wie im Neuen Testament Stellen zu finden, mit denen Menschenrechte begründet werden könnten, aber es ist leicht welche zu finden, die ihnen widersprechen.
In der Bibel, AT und NT ,werden die Theokratie und die Königsherrschaft gerechtfertigt, niemals die Demokratie. „Gib dem Kaiser was des Kaisers ist“, meint Jesus. „Alle Obrigkeit kommt von Gott“, meint Paulus. Das erste der Zehn Gebote: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“, widerspricht der Weltanschauungsfreiheit. Damit wurde die Verfolgung Andersdenkender gerechtfertigt. Gerechtfertigt werden in der Bibel die Minderwertigkeit der Frau, vor allem bei Paulus, die Sklaverei, die Prügelstrafe, grausame Strafen für Banalitäten, die Todesstrafe, das Steinigen von Ehebrechern, die Verunglimpfung unehelicher Kinder und Behinderter… Verdammt wird die Homosexualität.
Siehe: Werte der Aufklärung
Kommen die Menschenrechte von den Zehn Geboten?
Erziehung: Frei von Furcht
Leserbrief zum Bericht: „Der Koran hat keine Zunge“ (26.Juli) zum Auftakt der Tübinger Sommer Uni. 28.07.2016
Frei von Furcht
Es ist erfreulich, wenn man in Deutschland versucht, den Islam zu reformieren. Dazu bräuchte man mehr Zustimmung von Seiten der Muslime. Ich hätte deswegen eine bessere Idee: Anstatt Schüler durch konfessionellen Religionsunterricht erst mal zu spalten, würde sie ein gemeinsames Pflichtfach „Ethik“ verbinden. So könnten die Integrationsprobleme der muslimischen Schüler am besten behoben werden. Gemeinsam mit Christen, Orthodoxen und Evangelikalen, mit Agnostikern und Atheisten, mit Buddhisten, Hindus usw. sollten sie die Fragen diskutieren, die sie tatsächlich bewegen, Fragen zu Gewalt und Gewaltlosigkeit, den gerechten und den ungerechten Staat, die legitime Regierung, Freundschaft und Liebe, Weltanschauungs- und Meinungsfreiheit, Gerechtigkeit und Toleranz, Alkohol und Drogen, Fragen zu Religionen, ihren Gemeinsamkeiten, ihre Unterschiede, ihre positiven und negativen Seiten. Sie sollten lernen, Kritik zu äußern und Kritik zu ertragen, Andersgläubige als gleichwertige Gesprächspartner zu akzeptieren – und all dies frei von der Furcht, eventuelle Dogmen zu verletzen, auf der Grundlage von Vernunft und Mitgefühl und in dem Bewusstsein, eine gemeinsame Lebensgrundlage schaffen zu wollen.
Im Religionsunterricht kann man dann so wichtige Themen besprechen wie: Ist Gott ein einfacher (Islam), ein dreifacher (Christentum) oder ein vielfacher? Hat er einen Sohn oder nicht? War Jesus Prophet oder Gott oder Mensch? Gibt es einen oder sieben Himmel oder das Nirwana?…
Glaube oder Vernunft?
Glaube oder Vernunft
Zum Wort zum Sonntag von Manfred Oevers, der „den Glauben“ der Vernunft gegenüberstellt. Leserbrief am 6. Juli 2016 im Tübinger Tagblatt. Man beachte die zensierte Stelle, die weggelassen wurde. * rot
Glaube oder Vernunft? Das hört sich so an, als ob es „den Glauben“ gäbe. Aber, lieber Herr Oevers, das ist genau das Problem. Es gibt so viele verschiedene Glauben, wie es Gläubige gibt. Es gibt eigentlich nichts, was Menschen nicht glauben könnten. Als Katholik vergisst man das leicht, weil man glaubt, den einzig wahren Glauben zu haben. Aber das, sagt mir meine Vernunft, ist ein Irrtum. Wie oft musste die „unfehlbare“ katholische Kirche schon Irrtümer einräumen. Sie hat gelehrt, dass die Erde eine Scheibe ist, dass Krankheit von Sünde kommt, dass uneheliche Kinder, Homosexuelle, Ketzer, Juden, Atheisten… minderwertigere Menschen sind. Vor Kurzem erst hat Papst Benedikt XVI. die Vorhölle für die Seelen der ungetauften Kinder abgeschafft. Welches reale Leid wurde durch diese falschen Glaubensvorstellungen verursacht? Werden wir bald erfahren, dass auch die Lehre von „Hölle und Teufel“ nur Spaß waren? Das wäre eine Frohe Botschaft!
Wie sollte man den wahren oder besser den heilenden vom unheilvollen Glauben unterscheiden können, wenn nicht durch die Vernunft! Natürlich kann die Vernunft oder die Wissenschaft nicht alles erklären, aber sie hat uns, seit dem sie von den Kirchen nicht mehr verteufelt, unterdrückt und verfolgt wurde, doch viele Erkenntnisse und einen Fortschritt bei der Beherrschung der Natur gebracht. Jetzt verbreitet der Islam einen Glauben, der der Welt mehr Unheil als Heil bringt! Da können uns nur noch die Vernunft und die Kritik retten!
Zitate einiger Kirchenlehrer:
Tertullian 150-220 und Augustinus 354-430: Credo quia absurdum est. = »Ich glaube, weil es unvernünftig ist«
Petrus Damiani: um 1 006-1082 Das Denken hat seinen Ursprung im Teufel und gilt nichts vor Gott. Die Philosophie ist die Magd der Theologie.
Luther: 1542 Die Vernunft „ist die höchste Hur, die der Teufel hat“.
„Wer … ein Christ sein will, der … steche seiner Vernunft die Augen aus.“
„Die schwersten Anfechtungen sind, wenn der Teufel uns dahin bringt, dass wir nach den Ursachen des Wohlergehens und des Unglücks forschen … Das ´Warum` hat alle Heiligen gequält.“
„Aber sie [die Ärzte] sehen nicht auf den Teufel als den Urheber der sonst natürlichen Ursache einer Krankheit … Ich glaube, dass bei allen schweren Krankheiten der Teufel der Urheber und Anstifter ist.“
„Ich wenigstens glaube, Gott diesen Gehorsam zu schulden, gegen die Philosophie wüten (…) zu müssen.“ WA LVI371
Merkmale des orthodoxen Islams
Merkmale des orthodoxen Islams
Anmerkung zum Interview mit dem Philosophen Otfried Höffe.
Leserbrief im Tübinger Tagblatt 25.05.2016
Muslime, die unsere freiheitliche Ordnung anerkennen, gehören zu Deutschland, nicht aber der orthodoxe Islam, der sie nicht anerkennt und sich dabei auf den Koran als unveränderliches Wort Gottes beruft.
Der orthodoxe Islam ist nicht einfach nur eine auf Spiritualität ausgerichtete Religion, sondern ein totalitäres Herrschaftssystem, das die ganze Welt beherrschen möchte. Hier beschränkt er sich vorläufig auf die Kontrolle der eigenen Anhängerschaft, auf die Veränderung der Rechtsnormen in Richtung Scharia und auf die Vortäuschung eines friedlichen Islams (Taqiya). Der Islam behauptet von sich, die einzig wahre Religion zu sein und zieht aus diesem Glauben seinen Herrschaftsanspruch. Er teilt die Welt in das Reich des Islam, in dem die rechtgläubigen Muslime in Frieden leben und in das Reich des Krieges, in dem die Ungläubigen bis zu ihrer Bekehrung bekämpft werden müssen. Nur richtige Muslime sind „richtige Menschen“. Den anderen stehen keine gleichen Rechte zu. Der Mann herrscht über die Frau. Menschenrechte im Sinne des Islams gelten nur innerhalb der Scharia. Das individuelle Recht auf Meinungs- und Weltanschauungsfreiheit wird nicht gewährt. Rechtgläubige Muslime sollen herrschen und alle Rechte besitzen; Juden und Christen werden als Menschen minderen Rechtes geduldet, wenn sie die Herrschaft der Muslime anerkennen und dafür Steuern zahlen. Wer nicht zum Islam übertritt und sich der Herrschaft des Islams nicht unterwirft, also Freidenker und Atheisten, werden nicht geduldet. Sie zu bekämpfen ist Pflicht jedes Gläubigen.
Nur das ist für einen gläubigen Muslim ein „gerechter“ Staat. Wenn ihr das wollt, dann lehnt euch zurück und lasst die Dinge laufen. Wenn ihr das nicht wollt, wird es Zeit, dass ihr Rückgrad zeigt!
Während unsere Meinungsfreiheit Religionskritik zulässt, ist gemäß der Scharia Kritik am Islam verboten.
Scharia lässt keine Vielfalt und keine Toleranz zu, sie ist totalitär!
Sie teilt die Menschen in wertvolle Rechtgläubige und wertlose Falschgläubige ein und ist damit faschistisch!
Ich hab nichts gegen Muslime, aber ich hab was gegen den Islam, weil er totalitär und faschistisch ist und mir als Ungläubigem keine Daseinsberechtigung einräumt. Also muss ich entweder die Scharia bekämpfen oder meine Daseinsberechtigung aufgeben.
Ich hab mich für die Bekämpfung der Scharia entschieden! Ich bin ein Feind aller totalitären Weltanschauungen – dazu gehören Islam und Faschismus – weil ich in einem freiheitlich demokratischen Gemeinwesen weiterhin meine Menschenrechte und meine Menschenwürde genießen möchte!
Ursprung der Gesetze
Leserbrief im der Tübinger Zeitung am 10.05.2016
Vom „göttlichen“ Ursprung der Normen und Gesetze
Menschen möchten mit ihren „Normen“ auf festem Grund stehen. Deswegen haben Gesetzgeber wie Hammurapi, Moses oder Mohammed versucht, ihren Völkern weiszumachen, dass ihre „Normen = Gesetze“, nicht durch eigene Überlegungen entstanden seien, sondern direkt von Gott stammten. Der Sinn ist klar: Dadurch sollten diese Gesetze mehr Gewicht bekommen. Die Menschen sollten sie auch dann befolgen, wenn keine irdische „Polizei“ da war. Gott sah alles und die Abrechnung kam beim Jüngsten Gericht. Diese Gesetze, die ja angeblich den Menschen für alle Ewigkeit von Gott gegeben wurden, können aber nicht mehr so einfach geändert werden, wie ein Gesetz, das der Bundestag beschlossen hat. Das ist das Problem, das Buchreligionen haben: Darf die Scharia an das Grundgesetz angepasst werden oder wäre das ein Frevel gegen Gott? Konkret: Müssen Muslime und Juden ihre Buben beschneiden und Tiere schächten oder können sie auch darauf verzichten? Dürfen sie Männer und Frauen gleichstellen? Müssen sie die Todesstrafe für Gotteslästerer, Falschgläubige und Zauberinnen anwenden? Durch angeblich „göttliche“ Gebote wird ein Fortschritt bei der „Normänderung“ erheblich erschwert. Immerhin werden heute Leute, die am Sabbat Holzholen, nicht mehr gesteinigt – soviel ich weiß – obwohl dies von Gott ausdrücklich befohlen wird: 4 Mose 15:35. Das lässt hoffen, dass man heute in mythologischen Texten das erkennt, was sie sind: menschliche Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit!
Wert für die Weltgemeinschaft
Werte für eine Weltgemeinschaft fördern, statt religiösen Wahn!
Antworten auf die Leserbriefe von Herrn N. 15.03 und Herrn A. 19.03. und zum Artikel „Islamzentrum mit großen Plänen“. 19.03.2016
Ein Leserbrief ist keine wissenschaftliche Abhandlung, zwangsläufig kurz und leider auch oft einseitig. Ein „Fundi“ bin ich insofern, als ich mir tatsächlich fundamentale Gedanken über Gott, das Leid in der Welt, die Propheten und ihre Religionen mache, die leider allzu oft Ursache dieses Leids waren. Der ständige Rückgriff auf widersprüchliche, verwirrende, bisweilen unmenschliche Texte hält die Menschheit auf einer Kulturstufe fest, die längst überwunden sein sollte! Judentum und Islam sind als Stammesreligionen entstanden und hatten als solche wichtige Funktionen, nämlich den Stamm zusammenzuhalten, gemeinsame Sitten und Moralvorstellungen zu pflegen und sich vor allen anderen Völkern auserwählt zu fühlen. Im Namen des richtigen Gottes konnten so die Falschgläubigen bedenkenlos abgeschlachtet, ihr Land und ihre Frauen geraubt werden. Leider haben Christen viel davon übernommen, was sicher nicht im Sinne des Erfinders war.
Heute leben wir in einer Weltgemeinschaft, in der sich der Auserwähltheitswahn einzelner Religionsgemeinschaften ziemlich störend auswirkt. Deswegen würde ich es für sinnvoller halten, statt einem islamischen ein humanistisches Zentrum in Tübingen einzurichten, wo man sich weniger Gedanken über mythologische Texte, über Götter und Propheten, über nicht-existierende Höllen und Teufel als über vernünftige Werte machen sollte, die notwendig sind, um eine bessere Welt, jenseits von religiösem Wahn, zum Wohle der Erde und der Menschheit zu schaffen!
Therapie mit Koran?
Muslimische Therapeuten behandeln Flüchtlinge in Reutlingen 11.02.2016
Mit Hilfe des Korans und der islamischen Religion wollen sie Depressionen heilen.
Leserbriefe an die Bürgerredaktion.de und im Tübinger Tagblatt am 22.02.2016
Es ist immer erfreulich zu hören, wenn es gelingt, Menschen von „Furcht und Not “ zu befreien. So ist die Aktion der Stadt Reutlingen nur zu begrüßen. Ich frage mich allerdings, wie dabei ein Buch, der Koran, hilfreich sein kann, in dem Gläubige und Ungläubige dutzende Male mit Hölle und Teufel bedroht werden. Dazu kommt noch, dass Muslime, die ihren Glauben ernst und gewissenhaft ausüben wollen, unzählige Reinheits-, Speise- und Verhaltensvorschriften befolgen müssten, um ihren Gott gnädig zu stimmen. Sie müssen fünf Mal am Tag beten, hoffentlich in die richtige Richtung, dürfen Verbeugungen und Waschungen nicht vergessen, müssen alle Speisen prüfen: Was ist Halal (erlaubt) und was ist Haram (verboten) ? Ständig müssen nicht-existierende Dämonen mit Gebeten abgewehrt werden. Jede Angelegenheit ihres Alltags, Schlafrhythmus, Kleiderordnung, Sexualität, Reisebestimmungen, alles ist durch den Koran und die Hadithe bestimmt. Da es gar niemandem gelingen kann, all diese Vorschriften zu befolgen, leben sie in einem ständigen Zustand der Furcht und der Schuld. Ich hoffe, dass auch die Therapeuten dieses Problem erkannt haben und es bei ihren Patienten statt mit orthodoxer Religion mal mit Gedanken der Aufklärung versuchen werden. Über den Flüchtlingen steht jetzt nicht mehr die strenge Religionsbehörde, sondern unser freiheitliches Grundgesetz, das es jedem Menschen erlaubt, selbständig zu denken und frei zu handeln, sogar einer angst- und krankmachenden Religion den Rücken zu kehren.