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Roland Fakler

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Männer auf Sockeln

Silcherdenkmal – Platanenallee Tübingen

Soll das Silcherdenkmal auf der Tübinger Platanenallee bleiben oder weg? 23.01.2023

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Verstaendlich-574655.html

Der Nationalsozialismus wollte mit seinen monumentalen Denkmalen die angebliche „Größe“ seiner Idee beweisen und im Gegensatz dazu die Winzigkeit und Ohnmacht der Untertanen herausstellen. Der kritische Verstand sollte getrübt, am besten erschlagen werden. So erzeugten sie Staunen, Furcht, Begeisterung und Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, und so konnten sie über die bedenklichen geistigen Inhalte ihrer Ideologie hinwegtäuschen.

Alle für sie gefährlichen Fragen, nach der Willkürherrschaft, den Menschenrechtsverletzungen, dem Militarismus, der Legitimität und der Machtkontrolle, sollten zum Schweigen gebracht und der perfekte Untertan erschaffen werden.

Dasselbe Prinzip verfolgen alle autoritären Herrschaftssysteme, die mit Pomp, Lärm, Aufmärschen, Geschichtslügen, Monsterdenkmalen und Wahnsinnsbauten überwältigen wollen. Damit wollen sie den Verstand ausschalten und blinden Glauben, Unterwerfung und Gehorsam erzwingen.

Das Silcherdenkmal ist mit entsprechender Beschriftung diesbezüglich geeignet, als Mahnmal zu dienen. Es kann zwar nicht mehr täuschen, aber leider noch immer erschlagen. Verständlich also, dass es Leute, die öfter damit konfrontiert werden, weghaben wollen.

Ein Leserbriefschreiber kritisiert, dass es doch auch in unserem Land Größenwahn gibt, den ich nicht sehen will

Meine Antwort: Offen kritisieren

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Offen-kritisieren-577756.html

Uwe Brauner hatte auf einen Leserbrief dieses Schreibers zum Silcherdenkmal geantwortet. 16.02.2023

 

Lieber Herr Brauner, wie ihre Kritik zeigt, gelingt es mir nicht immer, globale Probleme in einem kurzen Leserbrief abzuhandeln. Größenwahn gibt es auch in unserer Demokratie. Das liegt aber daran, dass vielfältige Kontrollmechanismen, die es auch gibt, versagt haben. Die Projekte, die Sie ansprechen, Stuttgart 21 und Kanzleramt, sehe ich genauso kritisch wie Sie. Der Unterschied zur Diktatur ist aber, dass wir dies offen kritisieren und eventuell mit einer Bürgerinitiative – siehe Stuttgart 21 – stoppen könnten. Sowas ist weder in Russland noch in China denkbar. Fremd wurde mir unser Land auch während der Coronazeit, als der Staat wirklich rigoros gegen Andersdenkende vorgegangen ist und damit Staatsfeinde geschaffen hat. Inzwischen beginnt die Aufarbeitung, also ein Lernprozess. In einer Diktatur wird das unter den Teppich gekehrt.

Fazit: Menschenrechte, vor allem die Meinungsfreiheit, müssen immer wieder erkämpft werden, weil sie immer in Gefahr sind, von der Obrigkeit eingeschränkt zu werden. Fortschritt durch Kritik ist nur in einer offenen Gesellschaft möglich. Dazu leistet auch das TAGBLATT mit seinen vielfältigen Artikeln und den Leserbriefseiten einen wichtigen Beitrag.

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Seckel auf den Sockel

Hat Josef Ratzinger einen Straßennamen verdient?

Leserbrief im Tagblatt am 13.01.2023 https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Ins-Nirwana-573680.html

Hätte Joseph Ratzinger eine Chance, in Tübingen mit einem Straßennamen geehrt zu werden? Wohl kaum! Als Großinquisitor mit absolutem Wahrheitsanspruch hatte er wenig Verständnis für weltanschauliche Toleranz. Er führte seine Kirche ins Mittelalter zurück, war ein Gegner der Befreiungstheologie, der Gleichstellung von Männern und Frauen, sowie der Homosexuellen. Er verhinderte ein modernes Sterbehilfegesetz. Er hoffierte die erzkonservativen Piusbrüder mit ihrem Holocaustleugner und vertuschte die Missbrauchsfälle. Er war Oberhaupt einer absoluten Monarchie und hatte von daher wenig Verständnis für „demokratischen Firlefanz“. Im Katechismus von 1997, der wesentlich seine Handschrift trägt, droht er mit dem realen Höllenfeuer. Dort wird auch die Sexualmoral der Kirche festgeschrieben: keine künstlichen Verhütungsmittel, z.B. Kondome; kein Sex außerhalb der Ehe; keine Ehescheidung; Sex nur zum Kinderzeugen erlaubt; kein Schwangerschaftsabbruch; keine Masturbation; keine Homosexualität; keine erotischen Gedanken, keine Priesterehe… alles Sünde, außer für Priester und heimlich.

Damit wird die Überbevölkerung angeheizt, die Umweltkatastrophe befördert und der Planet ins Nirwana geleitet!

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Merowinger und Karolinger

Leserbrief im Tagblatt Tübingen 16.03.2022 https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Seckel-auf-den-Sockel-538574.html

Im neuen Baugebiet „Obere Kreuzäcker“ im Tübinger Ortsteil Bühl sollen Straßen nach den Merowingern und Karolingern benannt werden (9. März).

In Bühl sollen die Merowinger und Karolinger mit Straßennamen geehrt werden. Dazu gebe ich zu bedenken, dass die Merowinger zum skrupellosesten Herrschergeschlecht Europas gehörten. Es hat sich durch fortwährende Vertragsbrüche, Meuchelmorde und Angriffskriege ausgezeichnet. Das trifft in besonderem Maße auf das wichtigste Mitglied dieser Familie, auf Chlodwig I. zu, der seine ganze Familie heimtückisch aus dem Weg geräumt und mit seinen Angriffskriegen für jahrzehntelanges Elend in Europa gesorgt hat. Nicht viel besser waren die Karolinger, die die Merowinger durch einen Staatsstreich abgelöst haben. Dabei war schon die Legitimität der Merowinger nur auf Mythen und Märchen gegründet. Am Übergang der beiden Dynastien steht das abscheuliche Abschlachten des alemannischen Adels beim Blutgericht von Cannstatt. Weiter ging es mit den lebenslangen Raub- und Eroberungskriegen Karls I. d.Gr. gegen Sachsen, Friesen, Bayern, Langobarden, Basken…mit der Vernichtung ihrer Kultstätten, den „Blutgesetzen“, der Hinrichtung von 4500 Sachsen beim Blutgericht von Verden 782.

Wenn nicht dauernd Seckel auf den Sockel gestellt worden wären, wäre die Weltgeschichte auch ganz anders verlaufen!

 

Nachhaltig wirtschaften

Nachhaltig

Das „Bürgerprojekt Zukunft Tübingen“ will über die Grenzen des Wachstums nachdenken (Bericht vom 5. Oktober).

Leserbrief am 08.10.2021Von Roland Fakler

Ein Problem der Demokratie ist, dass die Politiker nur bis zur nächsten Wahl denken müssen. Menschen, die hier über Generationen beheimatet sind und sich auch in Zukunft eine lebenswerte Umwelt bewahren wollen, sollten aber weiter denken. Es muss so gebaut und gewirtschaftet werden, dass weder unsere Umwelt noch andere Nationen langfristig geschädigt werden, das heißt nachhaltig. Dies ist nur möglich, wenn die Bevölkerungsdichte nicht ständig zunimmt. Mehr Menschen bedeutet: mehr Umweltbelastung, Straßen, Autos, Wohnungen, Industrie, Energieverbrauch, Abfall …

Mehr Kontrolle von unten, mehr Volksentscheide, wären da wohl hilfreich. Die Menschen in der Region wissen sehr gut, was ihnen nützt und was ihnen schadet. Deswegen sollte die Devise gelten: Wehrt euch gegen die Zerstörung eurer Umwelt durch profitgeile, multinationale Konzerne! Bewahrt euch eine lebenswerte Umwelt durch nachhaltiges Wirtschaften!

Zuwanderung und Umweltzerstörung hängen zusammen. 400000 Zuwanderer pro Jahr nützen nur einigen Industriekapitänen, die billige Arbeitskräfte wollen. Den Geburtenüberschuss Afrikas, das alle 14 Tage um eine Million Einwohner wächst, kann und sollte Tübingen nicht auffangen.

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Anmerkung: Noch immer verbietet der Vatikan “künstliche Empfängnisverhütung”, z.B. Kondome.

Das Verhängnisvolle ist, dass es dieser Kirche, wie dem Islam, mit dem sie jetzt so gerne zusammenarbeitet, nicht darum geht, irdische Probleme zu lösen, sondern möglichst viele hoffnungslose Seelen auf ein jenseitiges Paradies zu vertrösten.

Fortschritte durch Kritik

Fortschritte durch Kritik

von Roland Fakler 2020

Wir brauchen ein realistisches Weltbild, weil die religiöse, mythische Welterklärung uns ins Verhängnis führt. Aus falschem, d.h. unvernünftigem Denken, entsteht auch falsches, verhängnisvolles Handeln.

Es gibt viele Märchen, aber nur eine Wahrheit! Siehe dazu mein Buch: Falsches Denken – Falsches Handeln. Die Geschichte wird von den Menschen gemacht!

Welche Befreiungs- und Humanisierungsprozesse konnten in den letzten Jahrhunderten, durch die Aufklärung, meist gegen den heftigen Widerstand der Herrschenden, erreicht werden?

Legitimation der Herrschaft: Nach Paulus kommt alle Obrigkeit von Gott Röm. 13:1-2 =  Legitimation der Könige von Gottes Gnaden, bis 1918. Seit 1965 bekennt sich die katholische Kirche in Deutschland zur  Demokratie, die evangelische Kirche seit 1986. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus! Das ist die einzig vernünftige Legitimation eines demokratischen Rechtsstaats.

Rassismus: Er ist unter anderem auch biblisch begründet. Noah und Söhne 1Mos 9:25. Seit 1949 offiziell aufgehoben. Gleiche Rechte für alle.

Folter: Sie wurde von Augustinus und einigen Päpsten, z. B. Gregor I., Gregor IX;  Innozenz IV. zur Inquisition befürwortet. 1809 wurde sie in Württemberg abgeschafft.

Hexenverfolgung: biblisch und päpstlich begründet. 1775 letzter Hexenprozess in Deutschland: Fürstbischof von Kempten. Die “Hexe” Anna Schwegelin starb aber im Gefängnis und wurde aus irgendwelchen Gründen nicht verbrannt.

Sklaverei: auch biblisch begründet, von den Kirchenvätern gut geheißen; von Aufklärern, wie Thomas Paine, und  Baptisten und Mennoniten abgelehnt. Schon die Stoiker – alle Menschen sind Brüder – oder Priscillian hatten die Sklaverei abgelehnt. Priscillian wurde 385 in Trier hingerichtet.

1841 wurde die Sklaverei in Württemberg abgeschafft.

Bauernbefreiung: 1525 Bauernkrieg fehlgeschlagen 100000 Tote; Leibeigenschaft bis 1794; Zehntabgabe und Frondienste bis 1848.

Judenemanzipation: 18. und 19. Jh. Juden sollen am Jesu Tod schuldig sein; in ihrer Religion hat er keine Bedeutung.

Vereinsgründung: Seit 1848 erlaubt; Demokraten lehnten das Königtum zu Recht ab und waren „verdächtig“!

Soziale Frage: Erste Christen fanden Zulauf durch Gemeinschaft und Fürsorge für die Schwachen. Ab ~ 400 raffgierige katholische Kirche bis 21. Jh. Gemäß Luther und kath. Kirche sind die hierarchische Ordnung und die Armut gottgewollt. Marx und die Sozialisten wollten eine gerechtere Gesellschaftsordnung auf Erden.

Ordentliche Gerichte werden nach 1848 gegen die Willkürherrschaft von Kirche und Adel eingeführt. 1215 in der Magna Charta wurden dem König Johann Ohneland von England erste Rechte abgetrotzt.

Kirchenkonvente:  1642-1891: Sittengerichte mit Bespitzelung und Bevormundung der Bevölkerung bei „Kirchsäumigkeit”, „Zusammenschlupfen“ unverheirateter Paare, ledigen Müttern, Kehrwoche… Frauen in Hosen.

Menschenrechte: Die kath. Kirche setzte 1864, unter Pius IX., die Menschenrechte auf den Index der gottlosen Schriften = 1557-1965 Index librorum prohibitorum.  Bis heute wurde die Menschenrechtskonvention vom Vatikan nicht unterzeichnet.

Syllabus Errorum = Liste der Irrungen 1864. Die katholische Kirche hielt sich bis zum II. Vatikanischen Konzil 1965 für die einzig wahre Kirche. Austritt war nicht erlaubt. Demokratie, Leugnung Gottes, freie Religionswahl werden verdammt.

Friedhofswesen: seit 1871 in staatlicher Hand. Schauspieler, Gaukler und „Selbstmörder“ wurden davor außerhalb des Kirchhofs begraben. Kirchennähe = Altar- u. Reliquiennähe = hohe Heilserwartung.

Feuerbestattung  in Deutschland ist seit 1878 möglich; seit 1954 für Evangelische, seit 1963 für Katholische erlaubt. Der Leib soll für die Auferstehung erhalten bleiben. Unter Karl dem Großen wurde Einäscherung der Angehörigen “nach Art der Heiden” mit dem Tode bestraft.

Standesämter staatlich seit 1792 in linksrheinischen Gebieten; seit 1876 im gesamten 2. Deutschen Reich 1871-1918. Bismarck – Wilhelm II.

Zivilehe: im 2. Reich ist für den Staat seit 1875 nur die standesamtliche Ehe gültig.

Mischehen zwischen Menschen verschiedener Konfession wurden schon im 4. Jh. von der katholischen Kirche verboten.

Scheidung: 1873 für Nicht- Katholiken möglich; für Katholiken gibt es nur die Eheungültigkeitserklärung. Kirchliche Wiederverheiratung ist „auf katholisch“ nicht möglich. 1998 neues Scheidungsrecht: Zerrüttungs- statt Schuldprinzip.

Kirchenaustritt bei Evangelischen seit 1873 erlaubt, weil Glaubensfreiheit und Religionsfreiheit staatlich garantiert wurde. Das 1. Gebot der Bibel verbietet den Glauben an andere Götter. Im Islam droht bei Austritt (Apostasie), die Todesstrafe. Gemäß Grundgesetz darf jeder soviele Götter und Gartenzwerge anbeten wie er möchte…oder keinen.

Schulaufsicht seit 1872  durch den Staat im Bismarckreich. Seit 1649 Schulpflicht in Württemberg.

Gemeinsame Erziehung: Seit 1919 dürfen Buben und Mädchen gemeinsam unterrichtet werden.

Adel: seit Weimarer Republik, 1919, ist der Adel abgeschafft.

Gleichberechtigung von Mann und Frau: seit 1848 Männer- seit 1919 Frauenwahlrecht. Laut Paulus, Bibel und Kirche sind Frauen den Männern untergeordnet 1Kor.11; 1Mos. 3:16; die Frau ist ein Nebenprodukt aus Rippe des Mannes. An der Erbsünde ist eine Frau (Eva) schuldig, ein Glück, dass uns ein Mann (Jesus) wieder erlöst hat.

Sexualmoral: Seit 1919 gilt Homosexualität nicht mehr als Krankheit oder Verbrechen 3Mos 20:13, wie in der Bibel. Im Alten Testament Lev 20:13 und im Neuen, bei Paulus Röm 1:21-32 werden Homosexuelle mit dem Tode bestraft.

Schwangerschaftsabbruch ist seit 1919 legal möglich, für die kath. Kirche ist sie bis heute Sünde und Mord.

Sexualität wird vom Christentum verteufelt, vor allem von Paulus. Röm. 8:7

Verunglimpfung unehelicher Kinder: bis 2011. Sie wurden im Erbrecht und gesellschaftlich vielfach benachteiligt. Bis 1983 konnten sie keine katholischen Priester werden. In der Bibel werden sie bis zur 10. Generation aus der Gesellschaft ausgeschlossen, 5Mos 23:3,  im NT Off. 2:23, totgeschlagen, beschimpft und entrechtet.

„Dt:23:2: 2 [23:3] Es soll auch kein Hurenkind in die Gemeinde des Herrn kommen, auch nach dem zehnten Glied, sondern soll allewege nicht in die Gemeinde des Herrn kommen.“ Lutherbibel  Und: …21Und ich habe ihr Zeit gegeben, dass sie sollte Buße tun für ihre Hurerei; und sie tut nicht Buße. 22 Siehe, ich werfe sie in ein Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben, in große Trübsal, wo sie nicht Buße tun für ihre Werke, 23 und ihre Kinder will ich zu Tode schlagen. Off. 2:23

Ohne diese Anregung aus der Bibel käme wohl niemand auf die Idee, uneheliche Kinder tot zu schlagen.

Freie Schulen:  Zwischen 1919 – 1933 gab es keinen Teilnahmezwang an religiösen Ritualen, Schulgebeten, Gottesdiensten. Religion war kein Prüfungsfach mehr. Lebenskundeunterricht / Ethik als Alternative zum Religionsunterricht zwischen 1919 -1933 möglich. Rückschritte durch das Konkordat der kath. Kirche mit dem Faschismus 1933. Religionsunterricht wurde Pflicht; Kirchensteuereinzug durch den Staat. Bis heute ist der Ethikunterricht nur teilweise wieder verwirklicht, in Baden-Württemberg ab Kl. 7

Prügelstrafe wurde 1919 in weltlichen Schulen abgeschafft; 1933 wieder eingeführt; erst 1973 wurde die Prügelstrafe in der BRD abgeschafft, in der DDR schon 1949. In der Bibel (AT), wird sie mehrfach empfohlen. 5 Mose 25:2; Sprüche 13:24

Schutz von Unbeteiligten am Krieg: seit 1864 Genfer Konvention. Das AT fordert den totalen Vernichtungskrieg: Jes. 13:16

Geschäftsfähigkeit der Frau seit 1958 möglich.  Davor Zustimmung des Mannes für Bankkonto und Berufstätigkeit nötig

Todesstrafe: 1949 abgeschafft; im AT wird sie für die banalsten Vergehen verhängt: z.B. störrische Söhne. 5.Mos 21:18-21; Holzholen am Sabbat. 4Mos.15:36

Pressefreiheit: Milton, Locke. 1789 in den USA, 1864 in Württemberg, 1920 in Deutschland keine Zensur. Rückschritte im Faschismus und Kommunismus. Von 1557-1966 verbat der katholische Index 6000 Bücher…z. B. Kant, Voltaire, Locke…

Kuppelparagraph: 1973 Unverheiratete Paare durften nicht zusammenwohnen. Vermieter machten sich strafbar.

Ehebruch: wird in der Bibel mit Steinigung bestraft. In Deutschland ist Ehebruch seit 1969 straffrei, auch Sex vor der Ehe.

Seele: Gemäß kath. Kirche haben Tiere keine Seele. Haben „Indianer“ oder „Frauen“ eine Seele? Dies wurde bis ins 19. Jh. in der kath. Kirche ernsthaft diskutiert. Entsprechend war der Umgang mit Frauen und Tieren.

Tierschutz: Tiere wurden bis ins 18. Jh. wie Sachen behandelt. Sie hatten angeblich keine Seele und waren laut Bibel dem Menschen untertan. In Wirklichkeit, laut Evolutionslehre, sind die Tiere unsere Verwandten.

Evolutionslehre: Entstehung und Entwicklung des Lebens, wurde von der katholischen Kirche erst 1986 anerkannt.

Umweltschutz: Die biblische Anweisung: „Macht euch die Erde untertan und vermehret euch“ ist zerstörerisch. Der Club of Rome warnte schon 1972 vor den Grenzen des Wachstums  und der Überbevölkerung  > Grüne Bewegung 1980~ Auch die Kirchen sind inzwischen auf den fahrenden Zug aufgesprungen.

Freitod:   –  2020 kippte das Bundesverfassungsgericht das Sterbeverhinderungsgesetz, das der Bundestag 2015 mit seiner Mehrheit aber gegen 70% der Bevölkerung beschlossen hatte. Wieder unterlagen die Kirchen nach zähem Widerstand mit ihrer religiösen Position dem weltlichen Fortschritt.

Das angebliche Recht eines nicht- existierenden Geistes, das Leben zu beenden, wird für null und nichtig erklärt. § 217 gibt nun dem mündigen Bürger ein Selbstbestimmungsrecht über seinen Tod. 72% der Bevölkerung begrüßen dies.


Was fehlt? Teufel, Himmel, Hölle, Fegfeuer, Limbus (Ort für verstorbene, aber ungetaufte Kinder)

Mit diesen „mythologischen“ Begriffen wollen Kirchen immer noch realen Einfluss auf diese Welt nehmen.

Exorzismus: Die katholische Kirche bildet immer noch Exorzisten = Teufelsaustreiber aus. Bekanntestes Todesopfer durch Exorzismus ist Anneliese Michel 1976. Für uns gibt es keine Geister!

Hetze gegen Gottlose: In den Gottesdiensten werden immer noch fleißig das Alte und Neue Testament zitiert, in denen, wie im Koran, an etwa 300 Stellen gegen Gottlose gehetzt wird. Siehe dazu meinen Artikel: Gottlose in der Bibel.

Familienplanung: Die kath. Kirche erlaubt bis heute nur natürliche Mittel. Siehe Enzyklikae Carite connunbi 1908 und Humanae Vitae 1968. Außerdem gibt es Evangelikale, die Verhütung ablehnen. Quiverfull – Bewegung. “Quiver” heißt Köcher, den man voll mit Pfeilen (Knaben) füllen sollte.

Überbevölkerung: ist das größte Problem für die Menschheit. Je mehr Menschen es gibt, desto schwieriger wird es, eine gerechte Welt für alle zu schaffen und die Umwelt vor Zerstörung zu bewahren.

Wir brauchen Nachhaltigkeit, nicht zerstörerisches Wachstum!

Trennung von Kirche und Staat ist 1848 gescheitert; seit 1919 offiziell, aber bis heute nicht wirklich durchgesetzt: Kirchenstaat Deutschland. Nur der säkulare Staat kann Gerechtigkeit und Freiheit garantieren!

Gleichstellung säkularer Vereine mit Kirchen gilt seit 1953 nur in der Theorie. Eine Staatskirche hat stets Andersdenkende verfolgt oder zumindest benachteiligt.

Ende der Kirchenprivilegien: Alle Weltanschauungsgemeinschaften, die sich auf dem Boden des Grundgesetzes befinden, sollten gleiche Rechte haben.

Privilegien der Großkirchen: 500 Mill. Staatsleistungen pro Jahr als Entschädigung für Enteignungen von 1803 sind unzeitgemäß. Andere finanzielle Privilegien: bezahlte Kirchentage; Ausbildung der Theologen nur für die Großkirchen und Religionsunterricht nur für privilegierte Weltanschauungen; Kirchensteuereinzug durch den Staat. Betreuer bei der Bundeswehr nur für Großkirchen, Muslime und Juden, nicht für Säkulare. Die Kirchen sind überproportional in Medien vertreten.

Keine Paralleljustiz: Keine muslimischen Friedensrichter. (Kirchenrecht / Schariarecht) Alle Religionsgemeinschaften sollten nur der staatlichen Gerichtsbarkeit unterliegen, die für alle gleichermaßen gelten muss.

Weltanschauliche Neutralität: Öffentliche Gebäude und der öffentliche Raum sollten weltanschaulich neutral sein; keine religiösen Symbole in öffentlichen Gebäuden und auf Berggipfeln, wie z.B. Kreuze. Rechtstaatlichkeit einhalten. Kopftücher, Kreuze, Kippas und andere religiöse Symbole haben in deutschen Gerichtssälen nichts zu suchen.

Feiertagsgesetz: Tanzverbot an stillen Feiertagen abschaffen. Eine Religion darf anderen nicht diktieren, wie sie sich an ihren Feiertagen zu verhalten haben z. B. Karfreitag. Neue, zeitgemäße Feiertage sind erforderlich, die für alle gelten können. Z. B. Tag der Menschenrechte, Evolutionstag, Umwelttag, Sonnwendfeiern, Kirchenfeiertage gelten für Kirchengemeinde.

Kein Gottesbezug in der Verfassung. Das ist eine Missachtung von 40% der Bevölkerung, für die Gott nicht erkennbar ist!

Schaffung sozialer Einrichtungen, mit nicht-religiös gebundener Trägerschaft in ausreichender Anzahl (Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen, Kitas usw.) Obwohl soziale Einrichtungen der Kirchen zu mindestens 90% vom Staat bezahlt werden, besteht die Kirche auf ihrem eigenen Arbeitsrecht.

Sonderarbeitsrecht für Kirchen abschaffen.

Frauen sind immer noch vielfach benachteiligt. Es muss gelten: gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Verbindener Ethikunterricht mit gemeinsamen Werten, statt spaltendem, konfessionellem Religionsunterricht.

Blasphemieparagraph § 166 abschaffen. Um Beleidigungen sollten sich die Götter selber kümmern.

Beschneidung: im Kindesalter für Juden und Muslime widerspricht dem Recht auf Selbstbestimmung. Körperverletzung.

Schächten für Juden und Muslime widerspricht dem Tierschutzgesetz / Tierrechte; Massentierhaltung abschaffen.

Der politische Islam: Ich sehe darin eine neue Bedrohung unserer Freiheitsrechte. Deshalb muss von ihm ein klares Bekenntnis zur Demokratie gefordert werden. Nicht-Muslime und Muslime sind gleichberechtigt, ebenso Männer und Frauen. Frauen haben das Recht, sich so zu kleiden wie sie wollen und zu heiraten wen sie wollen. Jeder hat das Recht aus dem Islam auszutreten und ihn zu kritisieren. Das Grundgesetz steht über der Scharia, die das verbietet. Die Orientierung von Christentum und Islam an Bibel und Koran, die sie ja für göttlich und unfehlbar halten, birgt in sich immer auch die Gefahr eines Rückfalls in vordemokratische Zeiten.

Weder mit der Bibel noch mit dem Koran lassen sich Demokratie und Menschenrechte begründen… aber mit unserer Vernunft, die die Lehren aus der Geschichte ziehen sollte.

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Hegel

Hegel

Geistige Brandstifter 29.01.2020  Leserbrief  Von Roland Fakler, Ammerbuch Reusten

Zum 250. Geburtstag des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel am 27. August verfasste Manfred Hantke ein kritisches „Übrigens“ („Ausgetanzt – die Marseillaise hörte er in Berlin nicht mehr“, 27. Januar). https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Geistige-Brandstifter-445072.html

 Es ist erfreulich, dass Herr Hantke es in seinem „Übrigens“ vom Montag gewagt hat, die dunklen Seiten des ,heiligen‘ Hegel zu beleuchten. Während die meisten Denker mit zunehmendem Alter der Nachwelt reifere Früchte präsentierten, war es bei Hegel umgekehrt. Während der junge Revoluzzer noch für die freiheitliche Republik schwärmte, bemühte er sich mit zunehmendem Alter, die unbeschränkte Tyrannei seines königlichen Arbeitgebers mit abgedrehten Mythen aus der theologischen Trickkiste zu rechtfertigen.

Die Vordenker der Französischen Revolution, John Locke und Jean Jacques Rousseau, hatten durch ihre Ideen des Gesellschaftsvertrages und der Gewaltenteilung längst die Grundlagen für den freiheitlichen Verfassungsstaat geschaffen, als er sich dazu anstellen ließ, aufmüpfigen Studenten den revolutionären Geist auszutreiben. Der ganze Hof kam zu seinen Vorlesungen, fühlte sich von ihm bestätigt und bezahlte ihn gut für seine rückschrittlichen ,Weisheiten‘. Solche geistigen Brandstifter zu feiern, ist nicht nur unangebracht, sondern gefährlich, weil sie Nachahmer finden werden.

Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund, warum eine Familie das erbliche Recht haben sollte, das Staatsoberhaupt zu stellen und es ist ganz einfach eine Dummheit, einer Regierung unbeschränkte und unkontrollierte Macht zu geben. Eine Regierung ist dann rechtmäßig, wenn sie sich auf die Zustimmung der Regierten stützen kann und sie wird dazu eingesetzt, für Freiheit, Recht und Wohlergehen der Regierten zu sorgen.

Aus meinem Buch: „Von Verfolgern und Verfolgten“

Georg Wilhelm Friedrich *1770 Stuttgart – …1831 Berlin, war ein deutscher Philosoph, der als wichtiger Vertreter des deutschen Idealismus aber auch des Nationalismus gilt.

In seiner Vorlesung über die Philosophie der Geschichte äußert Hegel als preußischer Staatsphilosoph etwa folgende Gedanken: Die Weltgeschichte läuft nach dem stets vernünftigen Plan Gottes ab und zwar in Richtung wachsender Freiheit. Zumindest glaubt er das aus der Entwicklung von den frühen despotischen Hochkulturen in Ägypten, Sumer, Babylon, China, in denen nur der Herrscher frei war, über die freieren Gemeinwesen im antiken Griechenland und Rom, in denen einige frei waren, bis zu den modernen Staaten seiner Zeit, um 1830, ablesen zu können, in denen alle frei sein sollten. Die Heroen der Weltgeschichte sind von Gott dazu erwählt, die Geschichte zu machen, die anderen sind dazu bestimmt, sie zu erleiden. Vor allem militärische Führer wie Cäsar, Alexander und Napoleon… seien solche auserwählten Werkzeuge Gottes.

Natürlich gilt das dann auch für Stalin, Hitler und Mao, die er leider nicht gekannt hat. Vielleicht hätte ihn das nachdenklich gestimmt.

Gott wählt die Führer, die seinen Willen ausführen. Diese stehen außerhalb der bürgerlichen Moral. Da standen sie in der Tat. Kritik ist nicht angebracht. Welcher Sterbliche wollte es wagen den „Geist Gottes“ zu kritisieren, der in den Heroen der Geschichte verkörpert ist? Sie sind Schicksale, jenseits von gut und böse, so wie Stürme und Naturgewalten. Sie dürfen, nach Hegel, nicht moralisch gewertet werden.

Auch einige Völker seien auserwählt, den Plan Gottes zu erfüllen. Das zeige sich daran, dass sie siegten und mächtig waren: Ägypten, Indien, China, Griechenland, Rom und jetzt, gerade jetzt, wo er Staatsphilosoph in Berlin ist, sind es die germanischen Völker, insbesondere Deutschland, die den Lauf der Geschichte bestimmen sollen. Die kriegerische Auseinandersetzung der Staaten ist wichtig und notwendig, um den Willen Gottes zu erkennen und die Geschichte vorwärts zu bringen, denn Gott steht immer auf Seiten der Sieger. Jeder Krieg endet praktisch mit einem Gottesurteil. Perioden der Harmonie und des Friedens sind leere Seiten in der Weltgeschichte und eigentlich nicht wünschenswert. Ein Ende der Gewalt ist erst erreicht, wenn die Geschichte ihr Ziel erreicht hat.

„Der Krieg ist der Vater aller Dinge!“ meint schon Heraklit von Ephesus, *-550 bis -480, griech. Philosoph. Denker holen ihre Gedanken manchmal weit her und können sich nicht vorstellen, was andere damit anrichten. Heraklit dachte sicher nicht an den Krieg mit Giftgas und Granaten, sondern wohl eher an ein Ringen der Naturkräfte.

Nach Hegel ist der Staat alles. Er ist unantastbar, er ist das Ziel, verkörpert die höchste Moral. Er ist eine göttliche Idee, kann also nicht verbrecherisch sein; (so wenig wie die Kirche dies in den Augen der Päpste sein konnte.) Gemäß der idealistischen Theorie von Platon und Aristoteles sollten der Staat und seine Führer die Tugend und das Gute verkörpern. Der einzelne Mensch ist nur Teil dieses Organismus. Er hat sich ihm einzugliedern und die Geschichte, die die Heroen machen, mitzutragen bzw. zu erdulden.

Heißt das: Hitler und der Holocaust waren von Gott gewollt und hätten nicht verhindert werden können? Sollen wir die Geschichte laufen lassen wie sie läuft? Sie ist ja gottgewollt, mit all ihrem Schrecken? „Gott“ wird hier zum Verhängnis, zur Denksperre.

Das sind Gedanken eines Berliner Staatsphilosophen, der sich die Schrecken des 20. Jahrhunderts nicht vorstellen konnte. Hat man von ihm etwas anderes erwartet?

Rassenwahn, Nationalismus, Kolonialismus und Krieg wurden damit vorbereitet und weltanschaulich untermauert. Dem Mächtigen wurden alle Fesseln genommen; all seine Verbrechen wurden im Sinne der Vorsehung gerechtfertigt. Sie waren ja nur Werkzeuge des göttlichen, vernünftigen Weltgeistes und was Gott will, ist wohlgetan.

Angesichts der grauenhaften Geschichte kann man sich da nur die Augen reiben. Es war ihm nicht klar, dass in der Weltgeschichte nicht das Gute und Vernünftige siegt, sondern immer der Brutalste, wenn er die Macht hat. Unterstützt wurde dieses Denken von einer weiteren Idee des 19. Jahrhunderts, dem Sozialdarwinismus, einem missverstandenen Darwinismus: Das stärkere Volk siegt „wohlverdient“, wie in der Natur, über das schwächere.

 Ähnliche Ansichten wie Hegel vertrat der Brite Thomas Carlyle, 1795-1881, in seinem Buch „Über Helden“ mit dem Unterschied, dass er nicht das deutsche Volk, sondern die Briten für das von Gott erwählte Helden- und Gottesvolk hielt. Verständlich, er war ja schließlich Brite.

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Feld- und Gipfelkreuze

Feld- und Gipfelkreuze… Anblick tolerieren?

Die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart lobt den mit 2000 Euro dotierten Stiftungspreis für den Erhalt von Wegkreuzen, Bildstöcken und Kapellen und für die Errichtung neuer aus.

(„Für den Erhalt christlicher Wegzeichen“, 5. Juli, Rottenburger Seite).

Leserbrief im Tagblatt am 10.07.2019

Ich gehöre selbst zu den Ehrenamtlichen, die sich für den Erhalt von Kleindenkmalen einsetzen. Sie sind Zeugnisse unserer Geschichte. Sie wurden aber oft als Reviermarkierungen und Zeichen katholischer Herrschaft gesetzt, als diese sich noch für die einzig wahre Religion hielt und die Macht hatte, ihre Herrschaftssymbole an allen Ecken und Enden, vor allem an den Grenzen zu reformierten Gebieten zu errichten.

Andererseits hatte diese Kirche jahrhundertelang keinerlei Skrupel, griechische, römische, germanische und andere Heiligtümer zu verwüsten oder zu überbauen. Die fanatischsten Zerstörer gelten heute als Heilige: Theodosius, Kyrill, Martin, Bonifatius, Karl…

Sie sollte sich nun, da wir in einem weltanschaulich vielfältigen und säkularen Staat leben, in christlicher Demut üben und nicht mehr den ganzen öffentlichen Raum für sich beanspruchen. Dieser Raum gehört Gläubigen und Ungläubigen, die schließlich auch nicht auf allen Gipfeln ihre ,Zeichen‘ errichten dürfen. Wo kämen wir da hin? Dies gilt insbesondere für Kreuze mit blutüberströmten Leichnamen. Das ist nun mal kein schöner Anblick, sondern einfach schrecklich!

In Poltringen wurde vor Jahren ein drei Meter hohes Kreuz mehrmals absichtlich beschädigt, bis es nicht mehr restauriert wurde. Das halte ich für Barbarei. Trotzdem stellt sich die Frage: Gehören solche Kreuze an den Wegesrand? Müssen Menschen verschiedenster Weltanschauung den Anblick Gekreuzigter, die überall in der idyllischen Landschaft herumhängen, tolerieren?

Ergänzung: Die Spur der Zerstörung von Heiligtümern begann mit der Macht der katholischen Kirche unter Konstantin und seinen Nachfolgern, vor allem von Theodosios II. unter dessen Herrschaft die katholische Kirche 380 zur einzig wahren erklärt wurde. Dort wo die Kirche Macht hatte, wurden ab dem 4. Jh. die ägyptischen, griechischen, römischen, germanischen, keltischen Heiligtümer zerstört und mit der Entdeckung Amerikas auch die indianischen, der Maya, Azteken und Inka.

Leichname an Kreuzen wurden von den Römern als Abschreckung gegen Verbrechen aufgestellt. Das Kreuz wurde von den Christen erst im 5. Jh. als ihr „Heilszeichen“ übernommen. Vorher war es der Fisch.

Erstmals von Christen eingeführt: Ostern 115 ; Sonntag 321; Weihnachten 336; 381 zu Gottvater und Sohn kommt der Heilige Geist;  Kreuz 431;

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Lesung: Verfolger

Lesung:

Foto: Andreas Straub

Roland Fakler 2019

Foto: Steffen Mühlhöfer

Live Mitschnitt des Vortrages am 17. Mai 2019 ohne Diskussion

Tagblattartikel von Andreas Straub Bild und Text

In der Reustener Zehntscheuer sprach Roland Fakler über „Verfolger und Verfolgte” – so der Titel seines Buchs. von Andreas Straub

 Reusten. Es war die erste Lesung in der renovierten Reustener Zehntscheuer. Der Förderverein will sie mit Veranstaltungen beleben. Die 25 Gäste, darunter die frühere SPD-Landtagsabgeordnete Rita Haller-Haid, behielten ihre Jacken an, da es ohne Heizung am Freitag­abend recht kühl war. Der vortra­gende Autor Roland Fakler lebt seit 43 Jahren im Ort. Sein im Selbstverlag veröffentlichtes Buch „Von Verfolgern und Verfolgten” umfasst 300 Seiten, die er mehrfach überar­beitet hat. Es trägt den unbeschei­denen Untertitel “Lehren aus der Weltgeschichte”. Fakler empfahl, wichtige und deshalb fett gedruck­te Sätze mehrfach zu lesen. Er hat 100 Zitate von bekanntenPersön­lichkeiten eingebaut.

„Ich habe versucht zusammen­zufassen, was man über Geschichte wissen sollte, um alles anders und besser zu machen”, sagte Fakler über das Buch, an dem er sein gan­zes Leben gearbeitet habe. Er las nicht daraus, sondern referierte über die Inhalte. Seit 3000 Jahren gehe es immer wieder um Verfol­gung. Bisweilen werde sie unter­schiedlich begründet, doch es ge­be Parallelen. „Demokratie, Frei­heit und Menschenrechte haben nur Bestand, wenn sie fest im Bewusstsein mündiger Bürger veran­kert sind”, so Fakler. Deshalb wolle er den Geist der Aufklärung ver­breiten. „Häufig werden Befreier später zu Tyrannen”, sagte Fakler. Als Beispiele nannte er Hitler und Lenin. Martin Luther sei beispiels­weise anfangs tolerant gewesen, später zum Antisemiten geworden. „Nicht die Geschichte wiederholt sich, aber Verhaltensweisen.”

Verfolgung beginne oft damit, dass in richtige und falsche Men­schen und Überzeugungen unter­schieden werde. Den Islam in or­thodoxer Form bezeichnete Fakler als „totalitäre Weltanschauung”. Die Scharia passe nicht zum deut­schen Grundgesetz und westli­chen Werten. „Islamkritik ist Selbstverteidigung mündiger Bür­ger”, so Fakler. US-Präsident Do­nald Trump sei ein „Möchtegern-Diktator”, der nur von der Verfas­sung gehindert werde. Mit Sorge beschrieb Fakler Tendenzen in einigen europäischen Ländern, die Pressefreiheit einzuschränken und erstarkende Gruppierungen wie die Reichsbürger. Fakler for­derte, Kirche und Staat strikt zu trennen.


Hier noch einmal mein Schlusswort: RF.

Wir brauchen eine Weltanschauung und Werte, die die Menschheit verbinden, nicht Auserwähltheit für die einen und Verdammung für die anderen.

Ein gemeinsamer Ethikunterricht, der die Werte der freiheitlichen Demokratie und die Menschenrechte lehrt, muss Vorrang haben, vor dem konfessionellen Religionsunterricht, der die Kinder in Rechtgläubige und Falschgläubige spaltet.

Wir brauchen eine Weltanschauung, die der Vernunft und wissenschaftlichen Erkenntnissen standhält und diese Weltanschauung ist der (säkulare) Humanismus der keine Feindbilder aufbaut, sondern allen Menschen Würde und Menschenrechte zugesteht… im Rahmen der freiheitlich – demokratischen Ordnung.

 

Missachtung der Republik

Missachtung der Republik

Über die große Gedenkfeier in Rottenburg am Todestag von Eugen Bolz berichteten wir am 24. Januar (Rottenburger Seite). Dazu gab es einen Leserbrief von Albert Bodenmiller (31. Januar).

04.02.2019 Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Von Roland Fakler,

Lieber Herr B., Geschichtsfälschungen werden nicht nur von den Rechten, sondern auch von den Kirchen betrieben. Die richtige Feststellung, dass die Zentrumspartei die Weisung aus Rom bekam, dem Ermächtigungsgesetz zuzustimmen, läuft in letzter Konsequenz darauf hinaus, dass Papst Pius XI. Hitler an die Macht gebracht hat. Er hat sich von diesem Schauspieler und Opportunisten, der gerne den gläubigen Katholiken spielte, vor den Karren spannen lassen, weil er sich selbst für die Kirche ein Konkordat und eine Aufwertung versprochen und 1933 auch erhalten hat.

Der Vatikan war der erste Staat, der das NS-Regime anerkannt und damit enorm aufgewertet hat. Das Konkordat wiederum sichert der Kirche bis heute ihre privilegierte Stellung in Deutschland. Ihm ist der staatlich geförderte Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach zu verdanken und der Kirchensteuereinzug durch den Staat. Bis heute hat unser Staat aber die von der Weimarer Republik 1919 und vom Grundgesetz 1949 geforderten Ablösungszahlungen an die Kirchen für die Säkularisation von 1803 nicht umgesetzt. Das ist eine fortwährende Missachtung der Republik.

Während sich die Kirchen in Sicherheit glaubten, wurden auf der anderen Seite schon 1933 die Freidenker, die SPD, die Kommunisten, die Juden, die Zeugen Jehovas … und alle verfolgt, die sich nicht in den klero-faschistischen Unrechtstaat einpassen wollten. Danke Pius XI.! Das war göttliche Eingebung und ein wichtiger Schritt für die Heiligsprechung!


Ergänzung: Geschichtsfälschungen gibt es leider vor allem dort, wo treue Anhänger ihre Weltanschauung gegen Kritik schützen wollen. Sie wollen nicht nach der „Wahrheit“ forschen, sondern ihre Weltanschauung in möglichst gutem Licht zeigen, obwohl sie in hohem Grade unrühmlich war. Man kann auch durch Verschweigen von Tatsachen Geschichte fälschen.

Das gilt für den Katholizismus genauso wie für Lutheraner oder Calvinisten, die nicht weniger intolerant und verfolgungswütig waren. Das gilt für den Islam, der eine breite Blutspur in der Geschichte hinterlassen hat und das gilt in hohem Maße für den Faschismus und den Kommunismus. Zu Vertuschungen und Fälschungen kommt es vor allem dort, wo die Anhänger dieser totalitären Weltanschauungen noch Macht und Einfluss haben.


Leserbrief im Tagblatt: 2011-09-15

Was sich Menschen alles einbilden können

„Gottes Segen“ ruhe auf dem umstrittenen Bahnhofsprojekt Stuttgart 21, hatte kürzlich der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Baden-Württemberg, Claus Schmiedel erklärt.

Meine Antwort: Wenn Stuttgart 21 für den göttlichen Heilsplan von Interesse ist, muss man sich doch fragen, warum sich der Sohn Gottes nicht schon vor 2000 Jahren dazu geäußert hat!


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Sozialdarwinismus

Leserbrief im Tagblatt vom 16.08.2018

Das ist die Wahrheit

Karin R. beklagte „horrende“ Vorwürfe gegen Säkulare – „bis hin zum Sozialdarwinismusverdacht“ 11. 8.

Säkulare Humanisten stünden vor allem bei Christen unter dem Verdacht, „Sozialdarwinisten“ zu sein. Man muss nicht allen Blödsinn widerlegen wollen. Damit das aber mal geklärt ist, werde ich es trotzdem tun.

Im Gegensatz zu vielen anderen Weltanschauungen teilen die Humanisten die Menschheit nicht in Auserwählte und Verdammte, in minderwertige und hochwertige Menschen ein, sondern sie erstreben eine gerechte und lebenswürdige Welt für alle Menschen.

Der Sozialdarwinismus ist ein missverstandener Darwinismus, bei dem die angeblichen Gesetze der Natur auf die menschliche Gesellschaft übertragen wurden. „Survival of the fittest“ (Darwin) heißt aber nicht, dass der Stärkere überlebt, sondern der am besten an die Umwelt angepasste.

Der Sozialdarwinismus wurde im 19. Jahrhundert von den Kolonialmächten als Rechtfertigung ihrer Herrschaft über angeblich “minderwertigere Rassen” verstanden.

Wer waren die Kolonialmächte? Es waren zu 99 Prozent „christlich“ geprägte Staaten: Portugal, Spanien, England, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Deutschland, Italien, Russland, USA, nur Japan war nicht christlich. Die Eroberung, Ausbeutung, Versklavung anderer Völker fand vom 16. bis 20. Jahrhundert unter dem Zeichen des Kreuzes statt.

Papst Nikolaus V. gab dafür grünes Licht. Er erlaubte in seinen Bullen „Romanus Pontifex“ und „Dum Diversas“ 1455 dem portugiesischen König Alfons V., alle nicht-christlichen Menschen zu versklaven und ihren Besitz zu rauben. Das ist die geschichtliche Wahrheit!

Herr S. schreibt: Ich hätte durch die Lektüre von Karlheinz Deschners “Kriminalgeschichte des Christentums” einen verzerrten Blick auf die Geschichte

Leider muss ich annehmen, dass Herr S. meine Leserbriefe nicht regelmäßig liest und dass dadurch eine Bildungslücke entstanden ist. Das größte Problem der Weltgeschichte – das habe ich immer wieder geschrieben –  sind totalitäre Herrschaften verschiedenster Art. Das Problem entsteht durch das Machtstreben sogenannter starker Männer, die deswegen nie unkontrollierte Macht bekommen sollten. Dafür müssen aufgeklärte Bürger sorgen. Das ist die wichtigste Lehre aus der Geschichte! Wegen ihrer Machtfülle, während ihrer tausendjährigen totalitären Herrschaft ist die kath. Kirche auch verantwortlich zu machen, für die Verfolgungen, die Kriege, die Ausbeutung, die Entmündigung des Volkes. Nur die „wahre“ Geschichte hilft uns, aus der Geschichte zu lernen. Die Geschichte des Christentums wurde aber in vielfältiger Weise verfälscht und geschönt. Ich möchte nur daran erinnern, wie sehr die beiden Großkirchen ihre schuldhafte Verstrickung in das Naziregime verdrängen und verleugnen, wie Mörder und geistige Brandstifter zu Helden und Heiligen erklärt werden: Kyrill, Paulus, Konstantin, Karl, Luther, Martin…Deswegen kann man Deschner nur dankbar sein, dass er diese Geschichte akribisch aufgearbeitet hat. Natürlich waren und sind auch der Faschismus, der Kommunismus, der Islam, die Herrschaft Kim Jong Uns, die Herrschaft Assads und Erdogans…. unheilvoll, eben weil sie auch totalitär, intolerant und verfolgungswütig sind. Die Gründe dafür und die Maßnahmen dagegen habe ich genannt. Sie sollten im Geschichtsunterricht erörtert werden.

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Kriege seit 1648

Schachpartien

„Der 30-jährige Krieg wurde nicht mit Kanonen beendet, sondern durch mehrjährige Verhandlungen aller Beteiligter und danach gab es 150 Jahre Frieden in Deutschland.“ Dies schrieb Frank H. am 8. August in einem Leserbrief.

09.08.2018 Roland Fakler, Ammerbuch

So schön kann Geschichte sein, wenn man die Kriege ausblendet. Nun weiß ich nicht, was Herr H. unter „Krieg“ versteht. Tatsächlich waren für die Päpste, Könige und Fürsten Kriege oft nichts anderes als Schachpartien mit Figuren, die man leicht ersetzen konnte, wenn ihnen die Köpfe im Tausenderpack abgesäbelt worden waren. Kriege führen und sich gegenseitig abschlachten galt hierzulande jahrhundertelang als die männlichste aller Sportarten. Deswegen gibt es auch kein Jahrhundert ohne Kriege in Europa. Krieg gab es auf jeden Fall, wenn es ums Erbe der fürstlichen Damen und Herren ging. Im Fall des Sieges wurde die Beute redlich geteilt: Land und Macht für die Fürsten; Ruhm und Ehre für die Krüppel und Leichen.

Hier seien nur mal ein paar dieser „Schachpartien“ in und um Deutschland nach 1648 aufgeführt.

1663–1664 Türkenkriege

1672–1679 Holländischer Krieg

1674- 1679 Nordischer Krieg

1674–1679 Schwedisch-

Brandenburgischer Krieg

1683–1684 Reunionskrieg Frankreich / Deutschland

1683–1699 Großer Türkenkrieg

1688–1697 Pfälzischer Erbfolgekrieg Neunjähriger Krieg

1700–1721 Großer Nordischer Krieg

1701–1714 Spanischer Erbfolgekrieg

1733–1735 Polnischer Thronfolgekrieg

1736–1739 Russisch-Österreichischer Türkenkrieg

1740–1748 Österreichischer Erbfolgekrieg

1756–1763 Siebenjähriger Krieg

1778/79 Bayerischer Erbfolgekrieg

1792–1815 Revolutions- und Napoleonische Kriege

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Die Lehre aus der Geschichte: Es ging den adligen Herren, nie um das Wohl des Volkes, sondern sie haben das Wohl des Volkes stets für ihre Machtinteressen, für den Landerwerb, für ihren Reichtum und ihre Güter geopfert.

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Wertefundament – Menschenrechte

Auslegungsbedürftig

Leserbrief im Tagblatt am 26.07.2018

Es war ein großer Fortschritt, dass nach den schrecklichen Erfahrungen der Geschichte, Regeln aufgestellt wurden, die letztlich das Leben für alle Menschen erträglicher machen sollen. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass dieses Wertefundament von Menschen erarbeitet wurde. Die Menschenrechte sind die Lehren aus der Weltgeschichte. Jedes Nachdenken darüber zu verbieten, wäre Fundamentalismus. Auch Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht. Menschenrechte sind nicht immer eindeutig, sondern auslegungsbedürftig. Das Asylrecht war ursprünglich nicht für Asyltouristen gedacht, sondern für Verfolgte von Terrorregimen.

Ein Nachdenken kann meiner Ansicht nur zu ihrer Festigung und Verinnerlichung führen, Wenn man etwas mit gutem Grund und mit Überlegung vertritt, kann man es überzeugender vertreten als wenn man nur glaubt, was alle glauben. Es gibt wirklich gute Gründe für die Menschenrechte: Sie haben sich bewährt, stiften weltweit Frieden und Gerechtigkeit, sind ethisch und human, stärken die Rechte des Individuums. Es sind Regeln, denen ein vernünftiger Mensch aus ganzem Herzen zustimmen kann, was ich weder von den „Zehn Geboten“ noch von der „Scharia“ sagen könnte.

Zähes Ringen

Tagblatt 5.6.2018

„Seit 2000 Jahren setzen sich in Europa Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit durch,“ meint Frau R.  Schön wär’s gewesen, nur war’s ganz anders! Es gab viele Rückschläge, denn diese Werte sind nicht  vom Himmel gefallen, sondern mussten in einem zähen irdischen Ringen gegen ihre Feinde erkämpft werden. Obwohl es Ansätze schon in der Antike gab, sind dies die Lehren aus der Weltgeschichte, insbesondere aus den Schrecken des 20. Jahrhunderts.  1900 der letzten 2000 Jahre herrschte hier Diktatur: königliche, kaiserliche, kirchliche Diktatur.

Es gab viele Widerstände und Rückschläge auf dem Weg zur Demokratie, 1815 und 1848 die Niederschlagung der bürgerlichen Revolution, 1933 Faschismus,  1945 kommunistische Diktatur im Osten. Diese Herrschaften, haben sich nicht die Freiheit des Individuums und die Rechtstaatlichkeit auf die Fahnen geschrieben, sondern seine Beherrschung und Unterwerfung… und die Feinde der Freiheit leben immer noch: Faschisten,  Reichsbürger, Kommunisten, seit neuestem wieder viele, die einen Gottesstaat mit geistlichen Führern wollen,  von Gott selbst ernannt, wobei dann wohl wieder unklar wäre, von welchem Gott. Jedenfalls ist es so: Freiheit und Menschenrechte gibt es hier erst seit sehr kurzer Zeit, weil das Volk mündig geworden und ihre Feinde besiegt oder überzeugt wurden. Freiheitliche Werte können nur in einer republikanischen Verfassung und einem säkularen Staat gedeihen. Sie müssen ständig neu gerechtfertigt und wachsam verteidigt werden!

Ewiger Kampfplatz

Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt: 4.April 2018

Der Tübinger Historiker Ewald Frie hat „Die Geschichte der Welt“ als Buch für junge Leute aufgeschrieben („Der Tod des Seefahrers und das große Missverstehen“, 29. März).

Anmerkungen zu Ewald Fries Buch: Die Geschichte der Welt.

Die beste Idee, die Menschen je hatten, ist die Idee von den Menschenrechten.

Auch wenn die Menschen nicht gleich sind, ist es gut für den Weltfrieden, wenn man von ihrer Gleichwertigkeit ausgeht und allen unveräußerliche Rechte zugesteht.

Um diese Menschenrechte für die Zukunft zu sichern, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wer ihre Freunde und wer ihre Feinde sind?

Die Feinde waren immer diejenigen, die eine hierarchische oder autoritäre Herrschaft wollten, die Gottkönige, die Pharaonen, die Kaiser, die Päpste, die Könige von Gottes Gnaden, die Diktatoren, die totalitären Religionen und Ideologien, Faschismus und Kommunismus.

Die Befürworter waren meist Philosophen, die sich die Menschen als selbständig denkende, mündige Bürger vorstellten. Sie traten für die Demokratie ein, weil sich die Freiheit in ihr am ehesten verwirklichen und die Macht am besten beschränken ließ.

Leider ist es so, dass die ungebildete Masse sich von einem Führer mit unbeschränkter Macht, einem Messias, immer das Paradies versprochen hat. Mächtige neigen aber dazu, ihrer Widersacher, die sie mit Sicherheit haben werden zu verfolgen. Deswegen muss Macht immer beschränkt und kontrolliert werden.

Die Menschenrechte sind Freiheitsrechte, bzw. Abwehrrechte der Bürger gegen die Zugriffe der Herrschenden. Sie sollen dem Einzelnen Schutz vor deren Willkür und Übergriffen garantieren.

Es sind vernünftige Grundsätze, die aus dem Geist der Aufklärung entstanden sind. Die Welt ist ein ewiger Kampfplatz zwischen denen, die möglichst viel Macht wollen und denen, die ihre Freiheit behalten wollen. Die stärkeren Kräfte werden siegen! Das waren leider nicht immer die Vernünftigen, sondern meist die Skrupellosen, die unbedenklich über Leichenberge gingen und die man dann die „Großen“ nannte.

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