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Roland Fakler

Spinoza

Spinoza über Jesus

1. Spinozas Ansicht über Jesus

Spinoza lehnte die Göttlichkeit Jesu ab, schätzte ihn aber außerordentlich hoch.

➡️ Jesus war für Spinoza der höchste Lehrer der Ethik, nicht der Erlöser durch Kreuzestod.

Die Erbsünde und die Erlösungstat sind Erfindungen des Paulus.


2. Wunder, Auferstehung, Jungfrauengeburt

Spinoza verwarf alle Wunder:

Daher:

Diese Berichte seien symbolisch oder volkspädagogisch zu verstehen.

Diese Dinge sind Erfindungen des Paulus und der Kirche. Sie stammen aus anderen Religionen, aus dem Zoroastrismus, sowie griechischen und römischen Glaubensvorstellungen.


3. Spinozas Kritik am Christentum

Spinoza unterschied zwischen:

Seine Kritik:

Die katholische Kirche setzte das verfälschte Christentum ein, um sich Macht und Reichtum zu sichern.


4. Was war für Spinoza „wahre Religion“?

Nicht:

Sondern:

Berühmter Kerngedanke:

Wahre Frömmigkeit besteht im rechten Handeln, nicht im rechten Glauben.


5. Verhältnis zu Gott

Spinozas Gottesbegriff:

➡️ Damit war das klassische Christentum für ihn theologisch falsch, aber ethisch teilweise wertvoll, sofern es Jesu Moral ernst nimmt.


Kurz zusammengefasst

Spinoza wurde von jüdischen wie christlichen Autoritäten als Ketzer betrachtet – heute gilt er als einer der Vordenker der Aufklärung.

Spinoza wurde 1656 feierlich aus der jüdischen Gemeinde Amsterdams ausgeschlossen, schwer verflucht und sozial isoliert. Jeglicher Kontakt mit ihm – mündlich, schriftlich oder persönlich – wurde verboten; seine Schriften durften nicht gelesen werden. Der Bann war dauerhaft gemeint.

Gründe für den Bann (rekonstruiert, da nicht genannt):
Die Gemeinde nannte im Text keine konkreten Lehren. Aus zeitgenössischen Berichten und Spinozas späteren Schriften ergeben sich jedoch zentrale Punkte:

  1. Radikale Gottesauffassung
    Spinoza identifizierte Gott mit der Natur (Deus sive Natura), lehnte einen personalen, eingreifenden Gott ab.

  2. Ablehnung zentraler jüdischer Dogmen
    Zweifel an Offenbarung, Erwähltheit Israels, Unsterblichkeit der Seele und göttlicher Autorschaft der Tora.

  3. Bibelkritik
    Historisch-rationaler Umgang mit der Schrift statt traditioneller Auslegung.

  4. Gefahr für die Gemeinde
    In der politisch heiklen Lage der sephardischen Juden in den Niederlanden galten solche Ansichten als Risiko für Toleranz und Schutz durch die Obrigkeit.

Kurz gesagt: Nicht ein einzelner Satz, sondern die Konsequenz seines rationalistischen Denkens machte Spinoza für die Gemeinde untragbar.

Teilweise mit Hilfe von ChatGPT erstellt.