Religion spaltet
War nicht immer so
Die Jesidin Badiah Jazzaa, die mit 18 Jahren vom IS verschleppt wurde, hat ein Buch über ihr Schicksal geschrieben. Wir berichteten am 5. Januar, wie sie heute in Tübingen lebt.
Mit Badiah Jazzaa können wir uns darüber freuen, dass sie nun in einem Land leben kann, in dem religiöse Verfolgung weitgehend der Vergangenheit angehört. Das war nicht immer so. Alle Freiheiten, die wir in diesem Land genießen können, mussten den Herrschenden, Kaisern, Diktatoren, vor allem aber den Kirchen, in einem heftigen Kampf abgerungen werden. Heute möchten die Kirchen sich gerne als Vorkämpfer dieser Menschenrechte darstellen, was ziemlich absurd ist.
Weltweit ist es leider immer noch so, dass Religionen Gräben zwischen den Menschen schaffen, wo es gar keine gäbe, wenn Schüler nicht in früher Kindheit mit verschiedenen Märchen indoktriniert würden. Märchen, die zu Misstrauen und Abgrenzung und im schlimmsten Fall zu Verfolgung und Vernichtung der Andersdenkenden führen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass es auch bei uns zu vielfältigem religiösem Mobbing gegen islamische Mädchen kommt, die kein Kopftuch tragen und ein selbstbestimmtes Leben führen wollen.
Die Freiheit wird uns nicht geschenkt, sondern muss erkämpft und immer wieder verteidigt werden, gegen jene, die aus ihrem absoluten Wahrheitsanspruch einen absoluten Herrschaftsanspruch ableiten. Säkularität und Demokratie sind die Lösung!