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Roland Fakler

Herrschaftsanspruch Zweifel

QJesu Herrschaftsanspruch – Begründungen und Gegenargumente

Der Anspruch Jesu

Jesus Christus trat mit dem Anspruch auf, Herr und Sohn Gottes zu sein. Seine Autorität begründet er nicht durch menschliche Macht, sondern durch seine selbstbekundete, besondere Beziehung zu Gott, seine Lehren und sein Wirken. In den Evangelien erklärt Jesus, dass ihm „alle Macht im Himmel und auf Erden“ gegeben ist (Matthäus 28,18). Durch seine angeblichen Wunder, Heilungen und die Verkündigung vom Reich Gottes soll Gottes Herrschaft mit ihm selbst begonnen haben. Zudem erfüllt er gemäß den Evangelien viele alttestamentliche Prophezeiungen über den Messias aus dem Haus Davids. Der entscheidende Beweis seines göttlichen Anspruchs soll schließlich in seiner Auferstehung liegen, durch die Gott seine Herrschaft über Leben und Tod bestätigt habe.

Begründungen für Jesu Herrschaftsanspruch

  • Göttliche Sendung: Jesus versteht sich als vom Vater gesandter Sohn Gottes.
  • Erfüllung der Prophetien: Er sieht sich als den verheißenen Messias aus Davids Geschlecht.
  • Wunder und Vollmacht: Seine Taten sollen göttliche Autorität zeigen.
  • Verkündigung des Reiches Gottes: Mit seiner Person soll Gottes Herrschaft beginnen.
  • Auferstehung: Soll seine göttliche Macht und Herrschaft über den Tod bestätigen.

Gegenargumente und Zweifel

Trotz seiner Lehre und Taten wurde Jesu Herrschaftsanspruch von vielen angezweifelt. Er war kein politischer König, hatte keine irdische Macht und entsprach nicht den Erwartungen an einen Messias, der Israel befreien sollte. Die Evangelisten schrieben ihre Texte so, dass altestamentarische Prophezeiungen für Jesus als Messias erfüllt wurden. Sein Leiden und Tod am Kreuz galten vielen als Zeichen des Scheiterns. Nach seinem Tod lief die Welt genauso weiter wie vor ihm, mit Kriegen und Verfolgungen und die Christen gaben keinen unerheblichen Beitrag dazu. Auch die Auferstehung wird als Glaubenserfahrung, nicht als historisches Ereignis gedeutet. Es ist noch nie ein Mensch von den Toten auferstanden. Es gibt nur viele Legenden darüber. Geschichten von Wundern sind aber noch keine Wunder. Jesus wird im Judentum nicht als Messias anerkannt und im Islam nur als Prophet gesehen – sein göttlicher Herrschaftsanspruch bleibt daher umstritten.

Fazit

Jesu Herrschaftsanspruch gründet auf seiner selbstgeglaubten göttlichen Sendung, seinen angeblichen Wundern und seiner angeblichen Auferstehung. Für gläubige Christen ist er der wahre Herr und Retter. Doch aus historischer und interreligiöser Sicht gibt es berechtigte Zweifel und unterschiedliche Deutungen.