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Roland Fakler

Jesu Herrschaftsanspruch

Der Herrschaftsanspruch Jesu Christi 

Aus einem absoluten Wahrheitsanspruch entsteht ein absoluter Herrschaftsanspruch.
Aus einem zweifelhaften Herrschaftsanspruch entstehen Streit, Krieg und Verfolgung!

Der Herrschaftsanspruch Jesu zieht sich wie ein roter Faden durch das Neue Testament. Er zeigt sich in seinen Worten, seinen Taten, seinen Titeln und im Zeugnis seiner Jünger. Die folgenden Bibelstellen sind thematisch geordnet und zeigen, wie Jesus seine göttliche Herrschaft offenbart – von seiner Verkündigung bis zur ewigen Königsherrschaft.

 1. Jesu Herrschaft in seiner Verkündigung

Jesus verkündet nicht nur das Reich Gottes – er bringt es angeblich selbst. 

 2. Jesu Herrschaft als König und Messias

Jesus tritt als der verheißene König Israels auf – jedoch nicht als politischer Herrscher, sondern als geistlicher König mit himmlischer Autorität.

3. Jesu göttliche Selbstoffenbarung

Jesus spricht mit göttlicher Vollmacht. Er beansprucht, eins mit Gott zu sein, Sünden zu vergeben und der einzige Weg zum Vater zu sein.

4. Jesu Herrschaft nach der Auferstehung

Nach seiner angeblichen Auferstehung beansprucht Jesus universale Macht über Himmel und Erde. Die frühe Kirche bekennt ihn als Herrn über alle Mächte.

 5. Jesu ewige und endzeitliche Herrschaft

In der Offenbarung wird Jesus als ewiger Herrscher über alle Mächte und als König der Könige dargestellt.

 Zusammenfassung

Thema Kernaussage Bibelstelle
Verkündigung Das Reich Gottes kommt mit Jesus selbst Markus 1,15
König & Messias Jesus ist der verheißene, geistliche König Johannes 18,36
Göttliche Autorität Jesus beansprucht Einheit mit Gott Johannes 10,30
Auferstehung & Erhöhung Jesus erhält alle Macht im Himmel und auf Erden Matthäus 28,18
Ewige Herrschaft Christus herrscht ewig als König der Könige Offenbarung 19,16

Der Anspruch Jesu

Jesus Christus trat mit dem Anspruch auf, Herr und Sohn Gottes zu sein. Seine Autorität begründet er nicht durch menschliche Macht, sondern durch seine selbstbekundete, besondere Beziehung zu Gott, seine Lehren und sein Wirken. In den Evangelien erklärt Jesus, dass ihm „alle Macht im Himmel und auf Erden“ gegeben ist (Matthäus 28,18). Durch seine angeblichen Wunder, Heilungen und die Verkündigung vom Reich Gottes soll angeblich Gottes Herrschaft mit ihm selbst begonnen haben. Zudem erfüllt er gemäß den Evangelien viele alttestamentliche Prophezeiungen über den Messias aus dem Haus Davids. Der entscheidende Beweis seines göttlichen Anspruchs soll schließlich in seiner Auferstehung liegen, durch die Gott seine Herrschaft über Leben und Tod bestätigt habe.

Begründungen für Jesu Herrschaftsanspruch

Gegenargumente und Zweifel

Trotz seiner Lehre und Taten wurde Jesu Herrschaftsanspruch von vielen angezweifelt. Er war kein politischer König, hatte keine irdische Macht und entsprach nicht den Erwartungen an einen Messias, der Israel befreien sollte. Die Evangelisten schrieben ihre Texte so, dass altestamentarische Prophezeiungen für Jesus als Messias erfüllt wurden. Sein Leiden und Tod am Kreuz galten dagegen vielen Juden als Zeichen des Scheiterns. Nach seinem Tod lief die Welt genauso weiter wie vor ihm, mit Kriegen und Verfolgungen, und die Christen gaben ihren Beitrag dazu. Auch die Auferstehung wird nur als Glaubenserfahrung, nicht als historisches Ereignis gedeutet. Es ist noch nie ein Mensch von den Toten auferstanden. Es gibt nur viele Legenden darüber. Geschichten von Wundern sind aber noch keine Wunder. Jesus wird im Judentum nicht als Messias anerkannt und im Islam nur als Prophet gesehen – sein göttlicher Herrschaftsanspruch bleibt daher umstritten.

Fazit

Jesu Herrschaftsanspruch gründet auf seiner selbstgeglaubten, göttlichen Sendung, seinen angeblichen Wundern und seiner angeblichen Auferstehung von den Toten. Für gläubige Christen mag er der wahre Herr und Retter sein. Doch aus historischer und interreligiöser Sicht gibt es berechtigte Zweifel und unterschiedliche Deutungen. Die Welt ist durch sein Auftreten nicht friedlicher geworden, im Gegenteil, er war Anlass für zahllose Streitigkeiten und Kriege.