Header Image

Roland Fakler

Showing posts from category: Politik

Ursprung der Gesetze

Leserbrief im der Tübinger Zeitung am 10.05.2016

Vom „göttlichen“ Ursprung der Normen und Gesetze

Menschen möchten mit ihren „Normen“ auf festem Grund stehen. Deswegen haben Gesetzgeber wie Hammurapi, Moses oder Mohammed versucht, ihren Völkern weiszumachen, dass ihre „Normen = Gesetze“, nicht durch eigene Überlegungen entstanden seien, sondern direkt von Gott stammten. Der Sinn ist klar: Dadurch sollten diese Gesetze mehr Gewicht bekommen. Die Menschen sollten sie auch dann befolgen, wenn keine irdische „Polizei“ da war. Gott sah alles und die Abrechnung kam beim Jüngsten Gericht. Diese Gesetze, die ja angeblich den Menschen für alle Ewigkeit von Gott gegeben wurden, können aber nicht mehr so einfach geändert werden, wie ein Gesetz, das der Bundestag beschlossen hat. Das ist das Problem, das Buchreligionen haben: Darf die Scharia an das Grundgesetz angepasst werden oder wäre das ein Frevel gegen Gott?  Konkret: Müssen Muslime und Juden ihre Buben beschneiden und Tiere schächten oder können sie auch darauf verzichten? Dürfen sie Männer und Frauen gleichstellen? Müssen sie die Todesstrafe für Gotteslästerer, Falschgläubige und Zauberinnen anwenden? Durch angeblich „göttliche“ Gebote wird ein Fortschritt bei der „Normänderung“ erheblich erschwert. Immerhin werden heute Leute, die am Sabbat Holzholen, nicht mehr gesteinigt – soviel ich weiß – obwohl dies von Gott ausdrücklich befohlen wird: 4 Mose 15:35. Das lässt hoffen, dass man heute in mythologischen Texten das erkennt, was sie sind: menschliche Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit!

Geheimverhandlungen zu TTIP?

Der Vorsitzende der FDP Deutschlands Christian Lindner sprach in Tübingen über das TTIP-Abkommen.

Verschiebemasse

Mein Leserbrief dazu am 3.2.2016

Hab ich richtig gelesen? Hat ihr Reporter richtig zitiert? Herr Lindner meint zu den TTIP-Verhandlungen: ´Dass im Geheimen verhandelt werde, sei nicht verwunderlich – schließlich sei der Westfälische Frieden „auch nicht auf dem Marktplatz verhandelt worden.“ Soll das heißen, weil damals, 1648, im Geheimen verhandelt wurde, ist das auch heute ok? Damals wurde grundsätzlich über die Köpfe der Menschen hinweg regiert, weil Menschen von den Herrschenden nicht als mündige Bürger mit eigenem Verstand und eigenen Interessen, sondern höchstens als nützliche oder unnütze Verschiebemasse behandelt wurden. Weil sich daran offensichtlich nichts geändert hat, ist es nur logisch, dass auch über TTIP im Geheimen verhandelt wird. Ich glaub, jetzt hab ich’s verstanden!

Mein Kampf, Bibel und Koran

Leserbrief: Zu ihrem Artikel am 29.12.2015. Ohne Kommentar voll strafbar. Hitlers Hetzschrift „Mein Kampf“ soll nur noch in kommentierter Fassung unters Volk gebracht werden.

Mein Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen am 7.1.2016

Heilige Hetzschriften

Wer „Mein Kampf“ nur in kommentierter Fassung unters Volk bringen will, beweist damit, dass er das Volk für unmündig hält. Damit mag er Recht haben. Wie steht es dann mit Bibel und Koran? Wäre es nicht längst Zeit, auch sie nur noch in kommentierten Ausgaben unters Volk zu bringen, um Kollateralschäden zu vermeiden? Seit Jahrhunderten wird mit diesen Büchern in menschenverachtender Weise Hass gegen Gottlose und Falschgläubige geschürt: Gn:34:12 … ihre Altäre sollst du umstürzen, ihre Steinmale zerbrechen und ihre heiligen Pfähle umhauen;… Jes 13:16 „Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden“… Dt. 20:16 „…in den Städten dieser Völker, die dir der Herr, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat“,… Koran: Sure 4:89 „Nehmt euch daher niemand von ihnen zu Freunden… Und wenn sie sich abwenden und eurer Aufforderung zum Glauben kein Gehör schenken, dann greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet, …“  und so weiter. Jeder, der sich mit Geschichte beschäftigt und die Gegenwart mit wachen Augen betrachtet, kennt die verheerenden Folgen, die sich aus dem blinden Glauben an den göttlichen Ursprung dieser „heiligen Hetzschriften“ ergeben. Aber statt sie zu kritisieren und vor ihren Folgen zu warnen, werden sie in alle Sprachen übersetzt und im Religionsunterricht gelehrt. Es wird höchtste Zeit für kommentierte Ausgaben, damit an der richtigen Stelle der kritische Verstand einsetzt. R.F.


Herr H. antwortet am 13.1.2016 auf meinen Leserbrief

Kommentierte Ausgaben der Bibel und des Korans forderte Roland Fakler

Von diesem Geist

Wieder einmal wurden mit verdrehten Zitaten Bibel und Koran schlecht gemacht. Tatsächlich finden sich im Alten Testament (AT) Worte, die zu Gewalt auffordern. So EX. 34:13 (nicht Gen 34.13) Dort wurde vor der Verführung durch alte Religionen gewarnt, die (unter anderem) Menschenopfer als Gott wohlgefällig fordern. Andere Stellen wurden im oben genannten Leserbrief zur Gewaltaufforderung umgedeutet. Wir Christen halten uns an das NT in dem Jesus wie schon das AT die Nächstenliebe auch dem Feind gegenüber fordert. Jesus selbst war bereit, ohne zu fliehen oder sich zu wehren, die brutale Kreuzigung zu erdulden und betete sogar noch für seine Feinde. Von diesem Geist lebt die christliche Kirche (auch wenn Christen bisweilen schuldig werden) zum Beispiel Pflege von Alten und Kranken. Über die Schätze des christlichen Glaubens ist viel zu berichten. Der Briefschreiber fordert Toleranz, ist aber ganz intolerant gegenüber einer anderen Meinung, hier gegen den christlichen Glauben. MH.


 

Meine Antwort am 21.01.2016

Lieber Herr H.,

die Menschen haben im Laufe ihrer Geschichte bedauerlicherweise immer wieder Gründe gefunden, um Andersdenkende mit gutem Recht zu töten. Leider geht Gott in meinem Zitat Jes. 13:16 noch einen Schritt weiter. Er gibt den Befehl, unbeteiligte Kinder zu töten: „Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert werden…“. Was immer jemand getan haben mag, es wäre ein großes Unrecht, dafür seine Kinder und Angehörigen zu töten.

In meinem Zitat 2 Mos 34:12 ging es darum, dass Gott den Israeliten den Befehl gab, die Heiligtümer aller „falschgläubigen“ Völker zu zerstören. Was hätte das für Folgen, wenn alle Gläubigen diesen Befehl in die Tat umsetzen würden,… für Kirchen, Tempel, Synagogen, Moscheen?

Ich habe weder das Neue Testament noch das Christentum kritisiert. Ich betrachte Jesus als eine positive Gestalt, *obwohl auch er mit Hölle und Teufel droht. Kritik ist  sehr wichtig, um einen Fortschritt des Denkens zu bewirken. Kritik ist nicht Intoleranz! Jesus selbst war ja einer der größten Kritiker des Alten Testaments. Wie oft beginnt er: „Es steht geschrieben…, ich aber sage euch…!“ Manche christliche Gemeinschaften, z.B. die Marcioniten, haben das Alte Testament in Bausch und Bogen verworfen, weil es so unmenschlich ist. Bischof Wulfila, der das Neue Testament ins Gotische übersetzt hat, wollte das Alte Testament nicht übersetzten, weil er verheerende Folgen bei seinen germanischen Gefolgsleuten vermutet hat. Eine sehr weise Entscheidung, wie ich finde!


Jesuszitate


Flüchtlinge in Deutschland

 

Wie viele Flüchtlinge verträgt Deutschland? Ein Standpunkt in der Debatte zur Asylpolitik.

Leserbrief im Tübinger Tagblatt am 6.11.2015

Nicht allein lösen

Die AFD ist so stark geworden, weil unsere Regierung die Interessen der hier lebenden Bevölkerung aus den Augen verloren hat. Nicht alle Menschheitsprobleme können dadurch gelöst werden, dass die Menschheit in Deutschland Asyl findet. Deutschland kann das Flüchtlingsproblem nicht allein lösen. Dazu ist es nicht groß genug und nicht reich genug. Es muss auch noch anderswo so regiert werden, dass die Menschen bleiben wollen z.B. in Albanien, Afghanistan, Georgien, Irak, Türkei usw. Es steht Deutschland zwar gut an, wenn es sich mit Herz und Verstand um die Notleidenden der Welt kümmert, schließlich exportiert es ja auch Waffen in alle Welt, unsere Regierung ist aber vor allem dazu gewählt worden, dafür zu sorgen, dass in diesem Land geordnete und lebenswürdige Verhältnisse herrschen. Sie darf die Interessen der hier lebenden, einheimischen Bevölkerung, die dieses Land in Generationen geprägt und aufgebaut hat, nicht außer Acht lassen, die Interessen der Menschen, die sich verantwortlich fühlen für die Zustände in diesem Land, weil sie hier sesshaft sind und sesshaft bleiben wollen. Sie machen sich Sorgen, wegen der wachsenden Kriminalität, der Wohnungsnot, dem Bildungsverfall, den ausländischen Konflikten, die hier ausgetragen werden, dem Antisemitismus…Unsere Demokratie erträgt nicht beliebig viele Leute, die zur Einhaltung der freiheitlichen Grundordnung gezwungen werden müssen. Die vermehren sich jetzt nicht nur durch den unkontrollierten Zuzug von außen, sondern auch als Reaktion auf diesen Zuzug von innen. (Militante Linke, Rechte, Religiöse)

Polen zerstückelt

Leserbrief im Tagblatt am 16.05.2015

100 Tübinger erinnerten am 8. Mai vor der Stiftskirche an die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands und dankten den Allierten, der Roten Armee und den Partisanen für die Befreiung vom Faschismus.

Wenn der Roten Armee für den Sieg über Nazideutschland gedankt wird, sollte man sich bei ihr auch gleich für die Terrorherrschaft über Osteuropa bedanken, die sie vor dem Krieg und nach dem Krieg ermöglicht hat. Diese Terrorherrschaft hat sich nicht groß von der nationalsozialistischen unterschieden. Der Kampf zwischen Nationalsozialismus und Bolschewismus war der zwischen zwei Verbrecherbanden. Man darf nicht vergessen, dass Hitler und Stalin kurz zuvor Polen zerstückelt und ausgelöscht haben. Kommunisten sollten sich nicht allzu viel auf ihren Sieg über den Nationalsozialismus einbilden. Schließlich haben sie den Nationalsozialisten kräftig dabei geholfen, die Weimarer Republik, die Demokratie und die verfassungsmäßige Ordnung zu zerstören.

Kritik an Voltaire

Friedenspreisträger Boualem San-sal hatte sich jemanden wie Vol­taire gewünscht, weil dieser sich getraut habe, Werte wie Religion und Fanatismus anzugreifen. Herr M. kritisierte daraufhin: Die Juden waren für Voltaire „das abscheulichste Volk der Erde“, „dem verabscheuungswürdigsten Aber­glauben und dem unüberwindlichs­ten Hass gegenüber allen Völkern“ ergeben. Nach Voltaire stan­den die Schwarzen den Affen näher als der weißen Menschenrasse. Er hielt es für erwiesen, dass Kopulati­onen zwischen schwarzen Frauen und Affenmännchen stattfanden. Echte Demokratie konnte sich Voltaire nicht vorstellen. Dem Volk sagte er: „Es wird immer dumm und barbarisch sein; es sind Ochsen, die einen Joch, einen Stachel und Heu brauchen.“

Meine Antwort: Ich glaube, dass Herr M. ganz im Geiste Voltaires handelt, wenn er Voltaire kritisiert. Auch Voltaire hat sich die Freiheit / Frechheit genommen, alles und jeden zu kritisieren, vor allem diejenigen, die sich für unfehlbar und außerhalb jeder Kritik hielten. Nichts und niemand ist unfehlbar – auch nicht Voltaire. Das hat er uns gelehrt! Das bleibt sein Vermächtnis! Da müssen wir weitermachen! – Gut so Herr M.!

Untertanen verkauft

Leserbrief im Tagblatt am 29.10.2014

Untertanen verkauft

Eine Antwort auf den Leserbrief von R.B., der die Anrede von Michael Herzog von Württemberg als „königliche Hoheit“ verteidigte.

1. Eine falsche Bezeichnung ist irreführend und schadet deswegen sehr wohl! Wir haben hier eine freiheitliche Demokratie und keinen königlichen Landesherren! Wenn einer der König ist, dann ich! (Das war Spaß)

2. Wenn eine Familie durch ihre Machtposition jahrhundertelang Güter und Privilegien sammeln konnte, die sie heute zum großen Teil immer noch besitzt, dann hat sie auch Verpflichtungen gegenüber diesem Staat.

3. Wenn 1649 die Schulpflicht in Württemberg eingeführt wurde, war das reichlich spät. In Rom konnten 1500 Jahre zuvor 90% der Bevölkerung lesen und schreiben, in Württemberg konnten um 1649 90% weder lesen noch schreiben. Klosterschulen waren dazu da, um eine Elite heranzubilden, die die Herrschaft von Adel und Geistlichkeit absichern sollte, nicht etwa um mündige Staatsbürger zu erziehen. Fragen sie Hölderlin oder Schiller! Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Württemberg waren so drückend, dass Hunderttausende ausgewandert sind.

4. Noch zwei Beispiele für die „landesväterliche Fürsorge“ der württembergischen Herzöge / Könige: Als das Volk im 18. Jh. unter unerträglicher Steuerlast ächzte, unterhielt Herzog Carl Eugen in Stuttgart einen verschwenderisch prächtigen Hof. Um ihn zu finanzieren verkaufte er seine „Landeskinder“ als Soldaten ins Ausland. König Friedrich I. vergnügte sich in dem Augenblick mit Mord- und Lustjagden im Schönbuch, als 15000 seiner Soldaten, die er Napoleon ausgeliefert hatte, elend in Russland verreckten.

Datenschnüffelei

Leserbrief im Tagblatt 2013-11-20

Die frühere Justizministerin Däubler-Gmelin über Datenschnüffelei 18.Nov

Beihilfe

Was kann der Bundesbürger gegen das Ausspähen durch die Krake NSA tun? Von wem könnte er Hilfe erwarten, wenn seine Regierung dem Feind Beihilfe leistet? Man kann doch nur hoffen, dass die Bundesregierung endlich ihre Pflicht selbst erkennt, die Menschenrechte ihrer Bürger vor den Angriffen einer ausländischen Macht zu schützen. Auch menschenrechtswidrige Drohnenangriffe von deutschem Boden, sowie Waffenexporte in Krisengebiete widersprechen unserer Verfassung und dem deutschen Ansehen.

Unser Freund USA hat sich leider vom Vorreiter für die Menschenrechte zu einem bedenkenlosen Verletzer der Menschenrechte entwickelt…und Deutschland zu seinem kritiklosen Komplizen.

P.S Wer sich seinen Freunden gegenüber wie eine feindliche Macht verhält, darf sich nicht über die Folgen wundern.