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Die wahre Wahrheit
Leserbrief im Tagblatt 2013-01-24
Zum Leserbrief von Hochschulpfarrer Michael Seibt 21.01.2013 der schreibt, dass die Bibel aus „Legenden, Sagen, Mythen, Gedichten, Symbolen und Metaphern besteht, deren Wahrheit sich nicht auf historische oder „objektive“ Fakten bezieht.“
Die wahre Wahrheit
Es ist erfreulich, aber auch erstaunlich, dass ein Pfarrer so aufklärerische Worte über die Bibel schreibt. Von Theologen ist man ja eher gewohnt, dass sie die Gehirne ihrer Hörer mit Wortwolken in Nebel hüllen. Das mag für manche tröstlich sein im irdischen Jammertal, andere verführt es zu Rechthaberei auf schwankendem Grund. Letztlich ist es eben die „wahre Wahrheit“, nicht die unzähligen „Glaubenswahrheiten“, die dazu führt, dass die Menschen vernünftig miteinander umgehen, dass sie sich nicht ständig wegen ihrer gegensätzlichen „Glaubenswahrheiten“ die Schädel einschlagen. Die „wahre Wahrheit“ kann aber nur durch freie Forschung ermittelt werden. „Glaubenswahrheiten“ basieren auf Mythen, Dogmen, menschlichen Wünschen und der Absicht, damit Herrschaften zu errichten.
Mohrendebatte
Leserbrief an das Tagbatt 2013-01-09
Negativ und dunkel
Darf man „Mohrenköpfe“ so nennen oder Neger sagen? Eine endlose Debatte im Schwäbischen Tagblatt.
Eigentlich wollte ich mich nicht in die „Mohrendebatte“ einschalten, aber nachdem die nun schon Aussichten hat, zu einer universitären Disziplin zu werden, möchte ich noch mein Scherflein beitragen. Ist den Leuten, die die Bezeichnungen „Mohren“ und „Neger“ mit der Bezeichnung „Schwarze“ ersetzt sehen wollen, schon klar geworden, wie negativ und dunkel diese Bezeichnung ist? Ist es nicht die Nacht, die schwarz ist, im Gegensatz zum Tag? Reden wir nicht von „Schwarzen Tagen“, wenn wir unheilvolle Tage meinen. Glaubte man nicht den Teufel in „Schwarzen Katern“ und schieben wir nicht jemandem den „Schwarzen Peter“ zu, wenn wir ihm nicht gut gesonnen sind? Also jemanden als „Schwarz“ zu bezeichnen kann ja wohl keine Lösung sein, sondern höchstens eine neue rassistische Variante. Suchen sie sich bitte einen positiveren Ausdruck! Vielleicht könnte man „Schwarze“ ja einfach als Menschen bezeichnen, deren Melanosomen länger in den Keratinocyten verweilen.
Also kurz: „MelanoKeratinos“!
Gott: eine gute Idee?
Leserbrief an Philosophiemagazin: 2013-01-07
Ist Gott eine gute Idee?
„Ist Gott eine gute Idee“. Nun, es kommt darauf an, wie man diese Idee auslegt. Das ist das Problem. Es gibt so viele verschiedene Vorstellungen von Gott und den Göttern wie es Gläubige gibt, eben weil eine Idee nur eine Idee ist. Frau Käßmann führt selbst ein lustiges Beispiel an: „Gott sieht alles“, glaubt der Pfarrer, „aber er petzt nicht“, glauben die Kinder. Viele Gläubige, und das ist kein Witz, glauben: Gott steht immer auf der Seite der Rechtgläubigen und Auserwählten, zu denen natürlich vor allem sie selbst gehören. Vor 200 Jahren hätte es unter Katholiken wahrscheinlich als eine „gute Tat“ gegolten, dem evangelischen Pfarrer die Äpfel zu stehlen. …Und Jahrtausende lang, bis heute, fühlten sich die Auserwählten Gottes im Recht, wenn sie die Falschgläubigen bestahlen, verfolgten, ausrotteten…mit Gottes Hilfe, oft auf Gottes Befehl. Da ist es doch wesentlich sinnvoller, vernünftige Prinzipien = Menschenrechte für alle Menschen zu verkünden und sie mit irdischen Mitteln durchzusetzen.
Judenhass
Leserbrief an das Tagblatt 2012-11-27
Ursprung des Judenhasses
Dem Leserbrief von Herrn X kann ich voll zustimmen, möchte aber noch Folgendes ergänzen. Der christliche Hass auf die Juden, die in Jesus nicht den lange erwarteten „Messias“ erkennen wollten (konnten) und sich angeblich als „Gottesmörder“ schuldig gemacht haben, beginnt nicht erst mit den Kirchenvätern und mit Luther, sondern schon mit den ersten christlichen Autoren. Der Jude Paulus bezeichnete den ganzen geistigen Besitz der Juden als „Kot“ (Phil 3:8), bei Matthäus (Mat. 23:33) werden die Juden als „Schlangen- und Otterngezücht“ bezeichnet und der Ausdruck, dass die Juden „Kinder des Teufels“ sind, stammt nicht etwa von Goebbels, sondern vom Evangelisten Johannes (Joh. 8:44), der ihn Jesus zuschreibt.
Der Ursprung des Judenhasses geht aber noch viel weiter zurück in die Antike. Die Juden wurden von den Ägyptern, Babyloniern, Griechen, Römern…als „Fremdkörper“ empfunden, weil die Juden sich für das einzig von Gott auserwählte Volk hielten, weil sie selbst jede Gemeinschaft und Ehe mit den „Götzendienern“ ablehnten. Das erzeugte natürlich eine Gegenreaktion. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus schreibt über die Juden: Die Juden seien „den Göttern verhasst und den übrigen Religionen entgegengesetzt“. Er wirft ihnen Verachtung der Götter und des Vaterlandes vor. „Sie halten zusammen und betrachten den Rest der Welt mit Feindschaft“.
Tübinger Vertrag
Leserbrief im Tagblatt: Zum Tübinger Vertrag 2012-10-25
Mit Geschmäckle
Mit dem Tübinger Vertrag hat die Tübinger Oberschicht, „die Ehrbarkeit“, Herzog Ulrich Rechte abgehandelt. Sie musste dafür den Herzog bei der Niederschlagung eines Bauernaufstandes unterstützen. Wenn man das traurige Schicksal der Bauern mit einbezieht, war das aus heutiger Sicht nicht nur ein „ehrenhafter“ Vertrag. Den Bauern wurde ein Widerstandsrecht gegen die Willkürherrschaft des Herzogs ausdrücklich versagt. Bei einer Ausstellung müsste zumindest die hoffnungslose Lage der Bauern, die seit Jahrhunderten von Adel und Geistlichkeit ausgebeutet und nun von den Tübinger Honoratioren verkauft und verraten wurden, gebührenden Raum einnehmen. Es sollte besser mit kritischen Fragen als mit euphorischem Jubel erinnert werden. Wieso konnten Herrscher überhaupt unbeschränkte und unkontrollierte Macht gewinnen? Wieso konnten sie ihre Legitimität von „Gottes Gnaden“ herleiten und über ein rechtloses und unmündiges Volk herrschen? Wie sind diese ungerechten und ungerechtfertigten Herrschafts- und Wirtschaftsstrukturen entstanden? Der Tübinger Vertrag ist eine Magna Charta mit Gschmäckle, aber eine Ausstellung könnte durchaus aufklärend wirken.
Leserbrief im Tagblatt am 12.03.2014
Zum Tübinger Vertrag! Am 7. März begannen die Feierlichkeiten zu 500 Jahre Tübinger Vertrag.
Unglückliche Idee
Die Wurzel allen Übels war die Überheblichkeit eines Herzogs, der glaubte, ein von Gott gegebenes Recht auf seine Willkürherrschaft zu haben. Woher kam das? Bei den Alemannen wurde der König noch von gleichrangigen Männern gewählt. Er war nicht allmächtig, er konnte nicht absolut herrschen, er konnte sogar wieder abgewählt werden. Er musste sich durch seine Tüchtigkeit und seine Erfolge zum Wohl des Volkes bewähren.
Nach dem Sieg des Christentums im Frankenreich, insbesondere nach dem Pippin d. J. mit Hilfe des Papstes die Merowingerdynastie entmachtet hatte, kam im Abendland die Idee eines „Königtums von Gottes Gnaden“ auf. Damit wurde das Volk auf die Stufe eines unmündigen und rechtlosen Kindes heruntergedrückt, das nur noch die Willkürherrschaft angeblich von Gott eingesetzter Idioten und Despoten zu erdulden hatte. Widerstand, war Widerstand gegen Gott. Tatsächlich wurde der Papst, der sich gerne als Stellvertreter Gottes auf Erden sah, und seine Kirche zum Königs-, bzw. Kaisermacher.
Die Idee, dass alle „Obrigkeit“, wir würden heute sagen: „Staatsgewalt“, von Gott und nicht etwa vom Volk ausgeht, findet man im Christentum zuerst bei Paulus: Röm. 13:1 … „es ist keine Obrigkeit ohne von Gott“. Vermutlich haben ihn dazu die Gottkönige Ägyptens, Babylons und Assyriens inspiriert. Unabhängig davon gab es diese Idee auch in anderen Kulturen z.B. in China, in Japan und bei den Inkas.
Letztlich war es eine verhängnisvolle und unglückliche Idee, wie uns die Geschichte lehrt, weil sie dem Herrscher alles gab und dem Volk alles nahm!
Beschneidung
Leserbrief an das Tagblatt 2012-07-10
Zur Beschneidung von islamischen und jüdischen Buben!
Urteil des Landgerichtes Köln ist sehr zu begrüßen!
Die Religionsfreiheit endet da, wo Menschen verletzt und Tiere gequält werden. Dazu gehören die Beschneidung von Kindern und die Schächtung von Opfertieren. Mit Religionsfreiheit ließen sich auch die massenhaften Menschenopfer vieler Völker und andere Absurditäten rechtfertigen. Deswegen ist dieses Urteil nur zu begrüßen. Es weist in die richtige Richtung, nämlich in die Richtung einer humaneren Gesellschaft, die ihr Verhalten nicht mehr an bronzezeitlichen Texten ausrichtet, sondern an der Vernunft und der Menschenwürde. Das Urteil passt zu unserer Verfassung, die jedem Menschen die Möglichkeit verspricht, über sich selbst zu bestimmen. Nicht umsonst verbietet der Gesetzgeber das Piercing von Jugendlichen. Wenn sich jemand beschneiden lassen möchte, kann er das im Erwachsenenalter tun. In einer pluralistischen Gesellschaft kann es nur Frieden geben, wenn der Staat, die Vernunft und die Menschenrechte über den Religionen stehen.
Info:
Jugendschutz: Strafe bei Tätowierung ohne Einwilligung der Eltern
Hat sich ein Jugendlicher unter 18 Jahren ohne die Einwilligung seiner Eltern tätowieren oder piercen lassen, können die Eltern das Geld vom Studio zurückverlangen und Schadenersatz geltend machen.
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Zu dem Beschneidungs-Urteil eine Antwort auf den Leserbrief von Roland Fakler („Nur zu begrüßen“, 10. Juli). Von Professor S.
Selten so gelacht!
„Jungsteinzeitliche Texte“? Die sähe ich gern einmal. Vielleicht sind die Höhlenmalereien eine erste Form von medialer Mitteilung, aber „Texte“ aus dieser Zeit gibt es nicht, weshalb man sie auch nicht in einen Gegensatz zur ach so aufgeklärten Vernunft unserer Zeit bringen kann. Selten so gelacht!
Meine Antwort 2012-07-14
Angst und Schrecken
Lieber Herr Professor S., mit dem Wort „jungsteinzeitlich“ wollte ich vor allem ausdrücken, dass diese Texte in einer „sehr alten“ und „moralisch rückständigen“ Zeit entstanden sind. Tatsächlich muss man wohl sagen: „bronzezeitliche“ Texte, das heißt: 3. bis 1. Jahrtausend v. Chr., als die Menschen noch geglaubt haben (manche glauben es heute noch), ein Gott würde so menschenverachtende, bedrohliche und absurde Sätze von sich geben wie den unten stehenden. Im Übrigen wurden die Texte der Bibel lange mündlich überlierfert, bevor sie verschriftlicht wurden, deswegen kommen wir damit der Jungsteinzeit sehr nahe.
Lutherbibel Genesis 17:14 „Und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, darum dass es meinen Bund unterlassen hat.“
Was soll das eigentlich für ein Gott sein? Er sät damit nur Angst und Schrecken, Verwirrung und Zwietracht – wie Sie ja sehr schön an der aktuellen Diskussion über die Beschneidung sehen können. Mein Gott ist das jedenfalls nicht!
Ergänzender Kommentar:
Da stellt sich doch die Frage: Kann der obige Bibelspruch Orientierung für unser Handeln sein?
– Sollten sich jetzt alle Unbeschnittenen so schnell wie möglich beschneiden lassen, um den Forderungen Gottes nachzukommen?
– Oder sollten wir vor Schreck erstarren und auf die unausweichliche Ausrottung durch den „lieben Gott“ warten?
– Oder sollten wir uns gelassen zurücklehnen und über den Monstergott schmunzeln, den die jüdische Priesterschaft zur totalen Beherrschung des Volkes erfunden hat?
Mir geht es hier wie beim Lesen von Rotkäppchen oder beim Wolf und den sieben Geißlein. Es fährt einem ein Schauer über den Rücken, aber zum Glück weiß man: Es ist alles nur ein Märchen!
Zum Artikel: Signal zur Beschneidung 20. Juli 2012 Der Bundestag erlaubte Juden und Muslimen ihre Kinder zu beschneiden.
Satire zum Urteil des Bundestages:
Nehmen wir an, bei uns lebten noch ein paar alte Azteken, die hier, wie sich das für ein liberales Land mit Grundrechten gehört, auch ihre Religion ausüben wollten. Dazu gehören regelmäßige Menschenopfer für ihren Gott Quetzalcoatl. Da sich viele Deutsche gegen diese barbarischen Sitten empören und sie abschaffen wollen, tritt der Bundestag zu einer Sondersitzung zusammen und beschließt in einem Eilverfahren, dass die Azteken in ihrer Religionsausübung nicht eingeschränkt werden dürfen. Begründung: Es handelt sich hier um ein „wichtiges Ritual mit langer Tradition“, das für die Religion der Azteken „essentielle“ Bedeutung hat. Schließlich müssten sie bei Einstellung der Opferhandlungen mit der Rache ihres Gottes und mit dem Ende der Welt rechnen. Außerdem zählten die Azteken zu den rassisch Verfolgten unter dem Naziregime (oder war das unter den Spaniern? Egal!). Eine Beschränkung ihrer Religion in Deutschland sei der Welt deshalb nicht zu vermitteln. Wichtige Auflage: Die Menschen müssen in Zukunft unter ärztlicher Aufsicht und schmerzfrei geopfert werden. Damit wurden die Menschenrechte bewahrt und der Rechtsfrieden in Deutschland wieder hergestellt.
Ich will damit sagen, dass man mit religiösen Begründungen alle Menschenrechtsverletzungen rechtfertigen kann; und dies ist in der Geschichte ausgiebig getan worden. Auch die Einführung der Scharia könnte religiös gerechtfertigt werden.
Ich bin gegen Beschneidung. Allein die Diskussion darüber wird wohl manche Eltern davon abbringen, ihre Buben beschneiden zu lassen. Und das ist gut so! Mädchenbeschneidung sollte grundsätzlich bestraft werden.
Abschließender Kommentar: Kein Recht auf Beschneidung!
Ein Kind hat kein „Recht auf Beschneidung“, so wenig wie es ein „Recht auf einen Vollrausch“ hat. Ein Kind hat vielmehr ein Recht darauf, von seinen Erziehern unversehrt an Leib und Seele und mit Wertvorstellungen, die zur Gesunderhaltung von Leib und Seele beitragen, ins Erwachsenenalter geleitet zu werden…dann kann es über sich selbst bestimmen.
Tradition
Tradition rechtfertigt keine Handlung. Tradition ist es Mädchen zu beschneiden und Tiere zu schächten. Das gehört schon längst abgeschafft. Tradition war es auch mal Menschen zu opfern und Sklaven zu halten. Die Menschheit muss nach vorne blicken und darf sich nicht ständig durch Traditionen und Texte aus der Bronzezeit und dem Mittelalter auf einem Kulturniveau festhalten lassen, das längst überwunden ist. Piercing ist in Deutschland frühestens ab dem 14. Lebensjahr mit Einwilligung der Eltern erlaubt.
Zwei grundsätzlich verschiedene Positionen:
1. Das Selbstbestimmungsrecht des Individuums wird dem Recht der Religionsgemeinschaft untergeordnet. Das wünscht sich der herrschsüchtige Klerus aller Religionen und nennt das dann Religionsfreiheit. Dieses Recht gilt vor allem in Gottesstaaten.
2. Das Selbstbestimmungsrecht wiegt stärker als die absurden Bestimmungen der Religionsgemeinschaft. Das ist kennzeichnend für einen aufgeklärten Rechtsstaat, für den ich eintrete und in dem ich leben will. Da Deutschland ein klerikaler Staat ist, ist auch das Selbstbestimmungsrecht des Individuums auf Beschneidung den Religionsgemeinschaften der Juden und Muslime übertragen worden, was eigentlich unseren Rechtsvorstellungen widerspricht.
Die Religionsfreiheit muss in einem aufgeklärten Rechtsstaat durch Gesetze beschränkt werden, weil sonst die Hindus ihre Witwen verbrennen, die Skopzen sich die Penise abschneiden, die Parsen ihre Toten den Geiern ausliefern, die Juden Leute steinigen, die am Sabbat Holz holen, die Muslime den Ungläubigen die Hälse abschneiden, die Christen freche Knaben totprügeln würden.
Es gehört mit zu den abwegigsten Irrtümern der Religiösen, zu glauben, man könne einen Menschen moralisch besser machen, indem man ihm als Baby Wasser über den Kopf schüttet oder ihm ein Stück vom Penis wegschneidet.
Entstehung der Bibel
Leserbrief im Tagblatt am 2011-12-10
Blut und Tränen
Lieber Herr P., ewiges Leben hat die Natur nicht vorgesehen. Das ist leider nur ein frommer oder eitler Menschheitswunsch. Ich vertraue da lieber auf meine Vernunft und meine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse als auf heilige Texte. Es gab und gibt nämlich sehr viele heilige Texte, die sich alle gegenseitig ausschließen. Deswegen gibt es so viele verschiedene Religionen und Götter. Auch die Bibel, das Alte und das Neue Testament, ist eine sehr willkürliche Auswahl von dutzenden von Texten. Eine Generation lang wurde das Evangelium mündlich in aramäischer Sprache überliefert, aufgeschrieben wurde es frühestens im Jahre 70 in griechischer Sprache, es wurde x-mal kopiert und manipuliert. Ende des 4. Jahrhunderts gab es mindestens 100 verschiedene christliche Sekten, die sich auf verschiedene Texte beriefen. Von der herrschenden katholischen Kirche wurden willkürlich Texte ausgewählt, die unpassenden verboten und vernichtet. Die gewalttätigen Sieger der Geschichte, das ist die katholische Kirche und der Islam, haben den Menschen ihren Glauben diktiert. Jeder versucht mit himmlischen Versprechungen und höllischen Drohungen so viele Anhänger wie möglich zu gewinnen. Wer an Jesus als Sohn Gottes glaubt, gilt bei den Muslimen als Ungläubiger, der die Hölle verdient und umgekehrt. Das sind doch nichts als menschliche Machenschaften. Man kann solche Texte nicht einfach wörtlich nehmen und so tun als seien es unfehlbare, göttliche Worte, an denen es nichts mehr zu zweifeln gibt. Wenn’s nicht so traurig wäre, wenn deswegen nicht so viel Blut und Tränen geflossen wären und immer noch fließen, müsste man drüber lachen.
Pastorin heiratet Muslim
Leserbrief im Tagblatt : 2011-12-02
Nicht verdammen
Darf eine Pastorin einen Muslim heiraten
Der Leserbrief von Herrn P. beweist mir vor allem, dass es zwischen strenggläubigen Christen und strenggläubigen Muslimen keine Verständigung geben kann. Tatsächlich, und da muss ich Herrn P. recht geben, schließen sich beide Religionen in ihren Fundamenten aus. Beide sind intolerant. Für beide ist der Andersgläubige der Ungläubige. Man kann sich nur meiden oder sich bekämpfen oder vielleicht auch seine Vernunft gebrauchen. Die sagt mir nämlich, dass alle Religionen von Menschen geschaffen wurden. Heilige Texte mit unheilvollem Inhalt gehören somit in die Mülltonne der Geschichte und nicht in die Köpfe von Zeitgenossen. Dann können sich Menschen als Menschen begegnen und müssen sich nicht als Ungläubige verdammen.
Papst im Bundestag
Leserbrief: 2011-10-04 Tagblatt
Durchaus angebracht
Zum umstrittenen Auftritt des Papstes im Deutschen Bundestag
Inzwischen wurden schon ein paar sehr gute Leserbriefe als Antwort geschrieben (siehe 27.9.2011), deswegen möchte ich nur noch ergänzend hinzufügen: Kritik ist absolut notwendig, um einen Fortschritt des Denkens zu bewirken. Da die katholische Kirche noch immer zu den rückschrittlichsten Organisationen unserer Zeit zählt – vielleicht sind die Taliban noch etwas rückschrittlicher – muss sie selbstverständlich mit Kritik von denkenden Menschen rechnen. Kritik hat ihr auch gut getan, wie der Papst selbst eingesteht. Über die Art und Weise der Kritik kann man sich streiten. Wenn nun der letzte, absolute Monarch und Vertreter einer Organisation, die jahrhundertelang die Demokratie bekämpft hat und alle verfolgt hat, die es gewagt haben, von ihrem gesunden Menschenverstand Gebrauch zu machen, in einem, endlich gegen seine Widersacher, frei gewählten Parlament spricht, ist ein Fernbleiben durchaus ein angemessener Protest, – denn dass das ziemlich seltsam ist, muss doch jedem einleuchten. Das Ergebnis spricht ja auch für sich.
Religiöse Hetze
Leserbrief im Tagblatt: 2011-08-11
Kritiklos gehetzt
Theologen und Fiedensforscher loteten bei einer Debatte in Tübingen das Friedenpotenzial der Religionen aus.
(Auf der Suche nach den Juwelen)
Auf der Suche nach den Juwelen sollte man erst mal die Granaten wegräumen.
Den Religionswissenschaftlern, die in den Religionen die Juwelen suchen, dürfte sicher bekannt sein, dass die unter einem Haufen Granaten liegen, die zu entschärfen für den Weltfrieden sicher genauso lohnenswert wäre. Solange in sogenannten „heiligen Texten“ kritiklos gegen Andersgläubige und Ungläubige gehetzt werden kann, sind wir noch sehr weit weg vom Frieden auf Erden.
Noch immer werden den Kindern und Gläubigen die von Gott inspirierten Abschlachtungsorgien der alttestamentarischen Heroen Moses, Elias, (1Kön.18:40) Joshua…gegen Ungläubige als gerechte Strafen Gottes vor Augen geführt. Noch immer hetzt der Koran auf fast jeder Seite gegen die Ungläubigen und verspricht den Eifrigen (d.h. den besonders Intoleranten, Sure 4:95) himmlische Schätze. Auch Jesus kann wohl nicht als Musterbeispiel der Toleranz gelten, wenn er die Ungläubigen niedermachen (Luk. 19:27) und in den Feuerofen werfen will. (Mat. 25:41). Wenn er das wirklich gesagt hat, was ich bezweifle.
In der Bibel, vor allem im AT, wird an über 300 Stellen gegen Gottlose gehetzt, im Koran an gut 200 Stellen
Siehe: Gottlose in der Bibel
Zitate: Jesus, Paulus, Altes Testament
Merkmale des orthodoxen Islams
Intoleranz der Religionsstifter
Gleiche Rechte Leserbrief im Tagblatt Tübingen vom 17.10.2015
Schade, dass es zu wenige Stimmen aus dem Islam gibt, die wie An-Na´Im für Weltanschauungsfreiheit eintreten. Verständlich ist das schon, bei all den Drohungen, die diese Religion auf „Ungläubige“ ausübt.
Wenn Moses, Jesus und Mohammed heute leben würden, müssten sie vor allem eine Lektion der Aufklärung lernen: „Ihr könnt nicht alle Leute in die Hölle schicken, nur weil es ihnen schwer fällt, an euch zu glauben! Das ist nicht nur Quatsch, weil es die Hölle ohnehin nicht gibt, sondern es ist die Ursache endloser Verfolgung und unsäglichen Unheils! Überprüft mal, ob euer Ego nicht mit weniger zufrieden sein kann! Lasst die Leute glauben, was ihnen gut tut und gebt allen gleiche Rechte, dann herrscht Frieden im Land!“ Die Menschen müssen sich nur an vernünftige Gesetze halten.
Equal Rights Readers Letter in the Tagblatt Tübingen vom 17.10.2015
What a pity, that there are hardly any voices coming from the Islam supporting freedom of confession like that of An-Na`Im. However, this is understandable considering the threats which this religion is exercising on all “unbelievers”.
If Moses, Jesus and Mohammed would live today, they would have to learn one important lesson from the enlightenment:”You can’t send all people to hell only because it is hard for them to believe in you! This is not only foolish as there is no hell at all, but this is the cause of endless persecution and unspeakable misery! Just check if your Ego can’t be satisfied with less! Let people believe, what is good for them and give equal rights to everybody, then peace will come into this country!”
People have only to obey reasonable laws.