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Roland Fakler

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Faschismus / Kommunismus

  • Welche Rolle spielten Faschismus und Kommunismus bei der Verfolgung Andersdenkender

    1. Gemeinsame Merkmale beider Systeme

    • Totalitäre Ideologien: Beide beanspruchten, die „allein richtige Wahrheit“ zu vertreten.
    • Unterdrückung von Pluralismus: Freie Meinungsäußerung, Opposition und unabhängige Medien waren verboten.
    • Geheimpolizei & Repressionsapparate: z. B. Gestapo (NS-Deutschland), OVRA (Mussolinis Italien), NKWD/KGB (Sowjetunion), Stasi (DDR).
    • Gewalt & Einschüchterung: Verhaftungen, Folter, Lager (KZs bzw. Gulags), Exekutionen.

    2. Faschismus (Beispiel: NS-Deutschland, Italien)

    • Feindbilder: „Volksfeinde“, politische Gegner (Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter), später auch religiöse Gruppen und ethnische Minderheiten (insbesondere Juden, Sinti und Roma).
    • Methoden:
      • Gleichschaltung aller Institutionen
      • Bücherverbrennungen, Zensur
      • Konzentrationslager ab 1933 für politische Gegner, später für Juden und viele andere
    • Ziel: Ausschaltung jeglicher Opposition und Schaffung einer homogenen „Volksgemeinschaft“.

    3. Kommunismus (Beispiel: Sowjetunion, DDR, Mao-China)

    • Feindbilder: „Klassenfeinde“, Bourgeoisie, Dissidenten, religiöse Gruppen, später auch parteiinterne Gegner.
    • Methoden:
      • Schauprozesse und Säuberungen (Stalin-Ära)
      • Arbeitslager (Gulag-System)
      • Politische Zensur, Unterdrückung von Kunst und Wissenschaft, wenn sie nicht „linientreu“ waren
      • Ständige Überwachung (z. B. durch die Stasi in der DDR)
    • Ziel: Sicherung der Macht der Partei, Durchsetzung einer „klassenlosen Gesellschaft“.

    4. Unterschiede

    • Faschismus: Verfolgung beruhte stark auf Rasse, Nation, Ideologie → Ziel: Ausgrenzung und Vernichtung.
    • Kommunismus: Verfolgung beruhte stark auf sozialer Herkunft, politischer Haltung, Loyalität zur Partei → Ziel: Kontrolle, Umerziehung, Ausschaltung von Opposition.

    5. Folgen für Andersdenkende

    • Verlust von Grundrechten (Meinungs-, Presse-, Religionsfreiheit).
    • Viele Menschen flohen ins Exil.
    • Ganze Generationen wurden durch Angst und Konformitätsdruck geprägt.
    • Millionen wurden Opfer von Haft, Folter oder Ermordung.

    👉 Fazit: Sowohl Faschismus als auch Kommunismus waren totalitäre Systeme, die Andersdenkende systematisch verfolgten – allerdings mit unterschiedlichen ideologischen Begründungen (Rassenideologie vs. Klassenkampf). Das Ergebnis war aber ähnlich: Unterdrückung, Gewalt und die Zerstörung individueller Freiheit.

Kriterium Faschismus Kommunismus
Ideologische Grundlage Rassenlehre, Nationalismus, Führerprinzip Klassenkampf, Marxismus-Leninismus, Parteidiktatur
Feindbilder „Volksfeinde“, Juden, Sinti und Roma, Oppositionelle „Klassenfeinde“, Bourgeoisie, religiöse Gruppen, Dissidenten
Verfolgungsmethoden Zensur, Gestapo, KZs, Gewalt, Propaganda Zensur, Geheimpolizei (NKWD, Stasi), Gulags, Schauprozesse
Ziel Schaffung einer homogenen „Volksgemeinschaft“ Durchsetzung einer klassenlosen Gesellschaft, Machterhalt der Partei
Folgen für Andersdenkende Verhaftung, Exil, Folter, Ermordung Überwachung, Exil, Zwangsarbeit, Hinrichtungen
Unterschiedliche Begründung Biologisch-rassische Ideologie Sozial-ökonomische Ideologie

 

Koranlehrerin

Fragen an eine Koranlehrerin

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      Koranlehrerin-1

„Sie kann den Koran auswendig“ war ein Bericht im Tübinger Tagblatt überschrieben, über eine 18-Jährige, die nun in einer Rottenburger Moschee Religionsunterricht gibt. Leserbrief am 26.8. 2025 im Tübinger Tagblatt

An die Koranlehererin A. O. hätte ich noch ein paar Fragen zum Koran, die sie sicherlich beantworten kann: Wer sind die schlimmsten Tiere? Richtig: Die Ungläubigen! Sure 8:55 Mit wem sollte ein Muslim keine Freundschaft schließen? Richtig: mit Ungläubigen! Suren 3:28 / 4:144 Dürfen Frauen geschlagen werden? – Ja, wenn sie widerspenstig sind! Sure 4:34 Sind Männer und Frauen gleichberechtigt? – Natürlich nicht, “die Männer stehen über den Frauen, weil Gott sie so geschaffen hat.” Sure 4:34 Welche Religion ist die einzig wahre? Richtig: der Islam! Sure 3:19 Wie lange sollten Muslime kämpfen? – Bis der Islam die einzig herrschende Religion ist! Suren 2:190-193 Wer gilt als ungläubig? – „Wer sagt Gott ist Christus, der Sohn der Maria“ Sure 5:17 Gegen wen sollen Muslime kämpfen? Richtig: gegen diejenigen, die nicht an Gott… glauben. Sure 9:29 Was geschieht mit den Ungläubigen nach dem Tod? – Sie werden Insassen des Höllenfeuers sein. Sure 2:257 Was geschieht mit ihnen in der Hölle? – Sie müssen siedendes Wasser trinken und sooft ihre Haut verbrannt ist, bekommen sie eine andere. Sure 4:56

Super! Prüfung bestanden! Dann wünsche ich ihr noch viele gelehrige Schüler und Schülerinnen!

Ergänzung: Sie zu loben ist natürlich Satire. Jede Ideologie hat ihre geistigen Grundlagen und welchen Geistes der Koran / Islam ist, sollte in diesem Leserbrief deutlich werden. Er widerspricht in jeder Beziehung den Werten unserer freiheitlichen Demokratie, die ich verteidigen werde. Schuldig daran, dass das Volk nicht über den wahren Charakter des Islams aufgeklärt ist, sind die Islamwissenschaftler, die stets eine verharmlosende Form des Islams, ohne jegliche Kritik, z.B. in Schulbüchern und Geschichtsbüchern verbreitet haben. Aber stehen nicht auch in der Bibel schlimme Dinge? Ja, natürlich, deswegen konnte sie auch 3000 Jahre lang dazu benutzt werden, die Verfolgung von Falschgläubigen zu rechtfertigen.

Wenn wir zulassen, dass eine hinterwäldlerische Ideologie wie der Islam unsere freiheitlichen Werte bedroht, hat die Demokratie sich tatsächlich als eine schwächliche Weltsicht entpuppt, die sich nicht verteidigen kann.

Auch in der Bürgerredaktion

Ein Leserbriefschreiber meint, dass mein Leserbrief “faktenbasierte Hetze” sei, die nicht hätte veröffentlicht werden dürfen und dass in der Bibel ebenso schlimme Dinge stehen.

Dazu sage ich: Kritik ist keine Hetze, sondern absolut notwendig, um menschenfeindliches Denken aus den Gehirnen zu verbannen. Vom Standpunkt einer Religion mit absolutem Wahrheitsanspruch ist natürlich jede Kritik Gotteslästerung. Wir wären heute noch im finsteren Mittelalter, wenn es nicht mutige Aufklärer gegeben hätte, die es gewagt haben, angeblich „heilige“ Texte zu kritisieren. Texte, mit denen 3000 Jahre lang die absolute Herrschaft der Könige und Priester von Gottes Gnaden gerechtfertigt wurde, die Verfolgung von Heiden, Juden und Ketzern, ebenso, wie die Minderwertigkeit der Frau, der Homosexuellen und der Gottlosen. Nur durch Kritik und Machtverlust sind Judentum und Christentum humaner geworden, nur durch die Einsicht, dass biblische Texte nicht unbedingt gut, sondern zum Teil sehr dumm und menschenfeindlich sind, konnte ein Fortschritt in Richtung Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Toleranz erzielt werden. Toleranz hat aber auch ihre Grenzen, wenn eine Weltanschauung intolerant ist, muss man ihr klare Grenzen setzen. Das trifft heute vor allem auf den Islam zu. Der Koran ist ebenso wie die Bibel erfunden worden, um Mohammed und seinen Nachfolgern die absolute Macht zu sichern. Wir haben in Deutschland genug Diktaturen erlebt, jetzt brauchen wir nicht noch das Kalifat, um festzustellen, dass Diktatur Scheiße ist.

Jesuszitate 2

Jesuszitate – kritisch gelesen

Einleitung

Jesus hat Aramäisch gesprochen, seine Worte wurden mindestens eine Generation lang nur mündlich überliefert und bestimmt nicht ohne Fehler. Die ersten schriftlichen Zeugnisse entstanden etwa ab 70 n. Chr. auf Griechisch (Markusevangelium). Was wir heute in der Bibel lesen, sind Übersetzungen, Übertragungen und Kopien mit zahlreichen Varianten, bewussten Einschüben und kirchlichen Bearbeitungen.

Es wäre also naiv zu glauben, wir könnten Jesu Worte wortwörtlich und unverfälscht auf Deutsch lesen.


Gleichheit – aber nur für Gläubige

Galater 3:28 „Hier ist nicht Sklave noch Freier, nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt eins in Christus Jesus.“

Oft als Gleichheitsbekenntnis zitiert – aber es gilt nur für Christen, Nichtchristen sind ausgeschlossen.

Fundament des Glaubens

1. Korinther 15:14 „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos.“

Liebe & Gehorsam

Johannes 15:10-14 „Wenn ihr meine Gebote haltet, liebe ich euch, so wie mein Vater mich liebt, wenn ich seine Gebote halte… Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“

Drohungen & Verdammnis

Markus 16:16 „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“

Johannes 15:6 „Wenn jemand nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt; man sammelt sie, wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen.“

Matthäus 25:46 „Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben.“

Gewaltfantasien & Flüche

Lukas 19:27 „Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrschen sollte, bringt her und erwürgt sie vor mir.“

Lukas 10:15 „Und du, Kapernaum, … du wirst in die Hölle hinunter gestoßen werden.“

Wenige Auserwählte

Matthäus 7:13-14 „Gehet ein durch die enge Pforte… Der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt, und viele sind darauf. Aber der Weg, der zum Leben führt, ist schmal, und wenige finden ihn.“

Johannes 3:36 „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, … über dem bleibt der Zorn Gottes.“

Anspruch auf göttliche Macht

Johannes 14:6 „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Matthäus 28:18 „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“

Philipper 2:9-11 „…dass in dem Namen Jesus sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“

Familie & Besitz aufgeben

Lukas 14:26 „So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“

Markus 10:21 „Gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben.“

Kein Frieden – sondern Spaltung

Matthäus 10:34-36 „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“

Gewaltlosigkeit & Barmherzigkeit

Matthäus 5:38-42 „Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand… Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“

Johannes 8:7 „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“

Lukas 10,25–37 Gleichnis vom barmherzigen Samariter.

Bestätigung des Alten Testaments

Matthäus 5:17-19 „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“

Kritik am religiösen Establishment

Matthäus 23:27 „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, die auswendig hübsch scheinen, aber inwendig voller Totengebeine und Unrats sind.“

Gute Worte

Matthäus 25:40 „Was ihr getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir getan.“

Matthäus 5:9 „Selig sind die Friedfertigen.“

Religionsunterricht

Die negativen Seiten des konfessionellen Religionsunterrichts

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      Religionsunterricht

Einleitung

Religionsunterricht ist in vielen Ländern fester Bestandteil der schulischen Erziehung. Doch die Frage stellt sich: Fördert er wirklich Aufklärung, kritisches Denken und ein modernes Weltbild? Oder führt er vielmehr zu Spaltung, Indoktrination und einer falschen Sicht auf die Realität? Dieser Artikel beleuchtet die kritischen Seiten des Religionsunterrichts und zeigt auf, warum ein flächendeckender Ethikunterricht die bessere Alternative wäre.


Indoktrination statt Aufklärung

Kinder sind besonders empfänglich für Autorität. Wenn ihnen mit staatlicher Legitimation religiöse Dogmen vermittelt werden, nehmen sie diese zunächst als unumstößliche Wahrheiten an.

  • Orientalische Märchen als Fakten: Geschichten von Wundern, Propheten oder Göttern werden nicht als Mythen, sondern als Realität präsentiert.

  • Logisches Denken wird unterdrückt: Wer widersprüchliche “Wahrheiten” gleichzeitig lernen soll, verliert den Sinn für kritisches Prüfen.

  • Frühe Prägung: Die Loslösung von religiösen Dogmen im Erwachsenenalter fällt schwer und kann jahrzehntelange Arbeit erfordern.


Spaltung durch Konfessionen

Anstatt Kinder zu verbinden, führt konfessioneller Unterricht zu Abgrenzung:

  • Juden lehren, dass Gott keinen Sohn habe.

  • Christen lehren, dass Jesus Gottes Sohn sei.

  • Muslime lehren, dass Jesus nur Prophet war, Mohammed aber der letzte Gesandte Gottes.

Solche Widersprüche sind nicht nur unlogisch – sie zementieren auch eine kulturelle und gesellschaftliche Trennung. Das Ergebnis: Kinder wachsen in rivalisierenden Denksystemen auf.  Christentum, Islam, Judentum, Atheismus, säkularer Humanismus, Pastafarianismus….

Antidemokratische Werte

Viele religiöse Inhalte stehen im Konflikt mit den Grundwerten einer Demokratie:

  • Minderwertigkeit der Frau

  • Abwertung von „Ungläubigen“

  • Einschränkung von Meinungs- und Weltanschauungsfreiheit

  • Drohungen mit Hölle und Verdammnis

Ein Staat, der solche Inhalte fördert, sägt an den Grundpfeilern von Freiheit,  Menschenrechten und Demokratie.


Zermatschung der Gehirne

Wer Kindern beibringt, dass Menschen über Wasser gehen, Tote auferstehen oder Dämonen existieren, schwächt ihr Unterscheidungsvermögen zwischen Realität und Fantasie.
Das Resultat:

  • Anfälligkeit für Verschwörungstheorien

  • Leichtgläubigkeit gegenüber Esoterik, Sekten und Fake News

  • Verlust rationaler Maßstäbe

    Z.B. Schöpfungsgeschichte versus Evolutionslehre.


Religion als kulturelle Katastrophe

Staatlich finanzierter Religionsunterricht bedeutet, dass tausende ausgebildete Pädagogen Märchen als Wahrheiten lehren – statt Kindern beizubringen, kritisch und selbständig zu denken. Das ist nicht nur Verschwendung von Ressourcen, sondern auch eine Gefahr für eine aufgeklärte Gesellschaft.


Die Alternative: Ethikunterricht

Statt Religion braucht es ein verbindendes Fach Ethik ab der ersten Klasse.
Darin sollten Kinder lernen:

  • Kritisches Denken

  • Menschenrechte und Demokratie

  • Toleranz und gemeinsames Miteinander

  • Rationalität statt Dogmen

Nur so können sie zu mündigen Bürgern werden, die Verantwortung übernehmen und sich nicht blind Autoritäten unterwerfen.


Fazit

Konfessioneller Religionsunterricht ist kein Beitrag zu Bildung und Aufklärung, sondern ein Hindernis. Er spaltet, indoktriniert, verhindert kritisches Denken und festigt lediglich die Herrschaft undemokratischer Religionsgemeinschaften..

Die Lösung liegt auf der Hand:
👉 Information statt Indoktrination. Ethik statt Religion. Aufklärung statt Dogma.

Nur so kann eine freie Gesellschaft entstehen, die auf Vernunft, Menschenrechten und Demokratie basiert.

Illuminaten

Illuminaten: Vom Geheimbund zu Mythos 

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      Illuminaten

Die Illuminaten faszinieren bis heute – als Symbol für Macht, Geheimnisse und Verschwörungen. Doch die Wahrheit ist viel spannender: Ursprünglich war der Orden ein kleiner Geheimbund im Bayern des 18. Jahrhunderts. Heute ist er ein weltweites Popkultur-Phänomen und das Herz vieler Mythen.

Hier erfährst du, wie die Illuminaten wirklich entstanden sind – und wie aus ihnen eine Legende wurde.


Historischer Ursprung

1776 – Ingolstadt, Bayern Der Orden der Illuminaten wird von Adam Weishaupt gegründet. Ziel: Aufklärung, Vernunft, Trennung von Kirche und Staat.

Er richtete sich vor allem gegen die absolute Herrschaft von König, Kirche und Adel.

1785 – Das Verbot Schon nach wenigen Jahren wird der Orden durch den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor verboten. Offiziell existieren die Illuminaten nicht mehr.


Vom Fakt zur Verschwörung

1790er – Französische Revolution Autoren wie Abbé Barruel behaupten, die Illuminaten hätten die Revolution geplant. Damit beginnt die Legende vom „Geheimbund, der die Welt steuert“.

1800–1850 – Sündenbock-Ära Illuminaten werden mit Freimaurern und anderen Geheimbünden vermischt. Jede politische Veränderung wird ihnen zugeschrieben.


Die Moderne: Vom Orden zur „Neuen Weltordnung“

1890er–1920er Illuminaten werden in antisemitischen Schriften wie den „Protokollen der Weisen von Zion“ mit einer angeblichen Weltverschwörung verknüpft.

1970er–1980er Popkultur entdeckt das Thema: Romane, Comics und Esoterik-Bücher wie Illuminatus! machen den Mythos salonfähig.


Internet, Popkultur & Memes

1990er–2000er Der Begriff „Neue Weltordnung“ wird populär. Hollywood-Filme und Musikvideos greifen Illuminati-Symbole auf.

Heute Von Lady Gaga bis zu Internet-Memes – die Illuminaten sind zu einem Pop-Phänomen geworden. Mal ernst genommen, mal ironisch gefeiert.


Fazit

Die echten Illuminaten waren ein kleiner Geheimbund mit aufklärerischen Zielen. Die modernen Illuminati-Verschwörungen sind dagegen ein Mix aus Fantasie, Politik und Popkultur.

Drohbotschaften

Vom Trost zur Drohung!

Markus 16,16 – Vom offenen Glaubensvers zum Machtinstrument

Der Vers „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer nicht glaubt, wird verdammt“ (Markus 16,16) ist vielen Christen vertraut. Auf den ersten Blick klingt er wie ein einfacher Hinweis auf den Glauben und die Taufe. Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass seine Geschichte viel komplexer ist – und dass die Kirche den Vers über Jahrhunderte hinweg als Machtinstrument genutzt hat.

Es geht hier darum, die Frage zu klären: Wer war schuldig an den Verfolgungen durch die kath. Kirche, Jesus oder die Kirche, die seine angeblichen Worte verfälscht und verschärft hat?


1. Das ursprüngliche Markus-Evangelium

Das Markus-Evangelium endet in seiner ältesten Form abrupt:

„Sie fliehen und sagen niemandem etwas, denn sie fürchteten sich.“ (Markus 16:8)

  • Keine formalisierte Heilsbedingung
  • Kein Hinweis auf Strafe oder Verdammnis
  • Fokus auf Begegnung, Überraschung und Vertrauen

Forscher rekonstruieren, dass ein wahrscheinlicher ursprünglicher Schluss so geklungen haben könnte:

„Und sie berichteten den Jüngern, was geschehen war. Jesus begegnete ihnen und stärkte ihren Glauben. Er versprach, bei ihnen zu sein. Sie freuten sich und lobten Gott.“

Hier stehen Trost und Ermutigung, nicht Drohung, im Vordergrund.


2. Der lange Schluss und die theologische Nachrüstung

Im späteren Manuskript erscheint der sogenannte lange Markus-Schluss (Markus 16,9 – 20), in dem der Vers 16 auftaucht.

  • Jesus erscheint mehreren Jüngern, tadelt Unglauben
  • Glaube plus Taufe wird als Bedingung für das Heil festgelegt
  • Drohung: Wer nicht glaubt, wird verdammt
  • Zusätzliche Wundertaten als Beleg für göttliche Macht

Der lange Schluss ist eine Zusammenstellung aus anderen Evangelien, wahrscheinlich im 2. Jahrhundert eingefügt, um Markus ein „rundes“ und lehrreiches Ende zu geben.


3. Markus 16:16 als Machtinstrument im Mittelalter

Ab dem Mittelalter wurde der Vers gezielt eingesetzt, um Kirchenmacht zu festigen:

Frühmittelalter (ca. 500 – 1000)

  • Bei der Christianisierung Europas legitimierte der Vers Zwangstaufen.
  • Beispiele: Karl der Große ordnete die Taufe von Heiden in eroberten Gebieten an.

Hochmittelalter (ca. 1000 – 1300)

  • Dogmenfestigung: Die Kirche formulierte verbindlich, dass die Taufe heilsnotwendig sei.
  • Der Vers wurde in Predigten gegen Ketzer wie Katharer oder Waldenser genutzt.

Spätmittelalter (ca. 1300 – 1500)

  • Kreuzzugsprediger setzten den Vers als Drohung ein: Wer sich nicht taufen ließ, sei verloren.
  • Übersetzungen in Volkssprachen zementierten die Botschaft direkt in der Bevölkerung.

Fazit: Aus einem offenen Glaubensvers wurde ein druckvolles Instrument zur Machtsicherung der Kirche.


4. Dreifacher Vergleich – Vom offenen Ende zur institutionellen Drohung

Original Markus 16,8 Rekonstruktion des ursprünglichen Schlusses Langer Markus-Schluss (16,9–20)
Frauen fliehen aus Angst Begegnung, Freude, Lob Gottes Jesus erscheint, Glaube + Taufe = Rettung, Drohung für Ungläubige
Tonfall: offen, spannend Tonfall: ermutigend, hoffnungsvoll Tonfall: autoritativ, missionsorientiert
Machtpotenzial: gering Machtpotenzial: gering Machtpotenzial: hoch

5. Fazit

Markus 16:16 zeigt, wie ein ursprünglich ermutigender Text in der Geschichte der Kirche zu einem Werkzeug der Kontrolle und Machtausübung wurde. Der Vers wurde theologisch, rechtlich und politisch instrumentalisiert, um Glauben, Taufe und Gehorsam zu erzwingen – eine drastische Wendung vom Trost zur Drohung.

Leider wurden Jesus noch andere Stellen zugeschrieben, in denen er mehrfach mit dem ewigen Feuer und der Hölle droht. Sie könnten seine Anhänger zur Intoleranz gegen Ungläubige ermutigt haben.

Original Jesu-Drohungen Nachträglich verstärkte Drohungen
Matthäus 10,28: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, sondern vor dem, der die Seele ins Verderben stürzt.“ Moralische Warnung; eher original Markus 16,16: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer nicht glaubt, wird verdammt.“ Später hinzugefügt, Mittelalter oft als Drohformel verwendet
Lukas 16,19–31: Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus; Höllenqual Original, symbolische Warnung Matthäus 25,31–46: Endgericht, ewige Strafe für Ungerechte Originaltext, aber theologisch für Kontrolle zugespitzt
Johannes 3,18: „Wer glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet.“ Original, eher auf Glaube als Umkehr ausgerichtet Späte Predigten & Dogmen: Drohungen direkt an Gläubige gekoppelt mit Taufe und Gehorsam Mittelalterliche kirchliche Zuspitzung
Matthäus 23,33: „Ihr Schlangen, ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entgehen?“ Original, rhetorische Warnung an Pharisäer Markus 16,16 & Kreuzzugspredigten: Drohformeln zur Durchsetzung der Taufe Später, politisch und kirchlich instrumentalisiert

Siehe Jesuszitate

Erbsünde

Erbsünde entlarvt: Die Wahrheit hinter dem ältesten Dogma der Kirche

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      Erbsünde

Erbsünde – Ursprung, Geschichte und Kritik. Von Paulus bis Augustinus: So entstand das mächtigste Dogma der Kirche und warum es heute umstritten ist.


Einleitung

Die Erbsündenlehre ist eines der zentralen Dogmen der katholischen Kirche – und gleichzeitig eines der umstrittensten. Sie besagt: Jeder Mensch wird mit einer Schuld geboren, die auf den Ungehorsam von Adam und Eva zurückgeht. Erst Jesu Tod am Kreuz sollte diese Schuld tilgen. Doch woher stammt diese Vorstellung, und wie glaubwürdig ist sie heute noch?


Biblischer Ursprung – und seine Grenzen

Im Alten Testament findet sich keine Erbsündenlehre. Die Geschichte von Adam und Eva (Genesis 3) erklärt lediglich, wie Leid und Tod in die Welt kamen. Für das Judentum ist dies keine vererbbare Schuld.
Erst Paulus deutete den Sündenfall im Römerbrief so, dass Adams Schuld auf alle Menschen übergegangen sei – ein Grundstein für das spätere Dogma, mit dem die Kirche sich ihr Existenzrecht sicherte.


Augustinus – Der Architekt der Erbsünde

Der Kirchenvater Augustinus von Hippo (354–430) entwickelte diese Idee weiter und verband sie mit seiner eigenen Biografie. In seinen Bekenntnissen schildert er offen seine Kämpfe mit sexueller Begierde. Für ihn war diese Lust das sichtbare Zeichen einer inneren Verdorbenheit, die seit Adam in allen Menschen steckt.
Er glaubte, diese „Erbschuld“ werde bei der Zeugung weitergegeben. Seine Sicht setzte sich im 5. Jahrhundert durch und wurde 1546 auf dem Trienter Konzil festgeschrieben.


Moderne Kritik an der Erbsündenlehre

Aus heutiger Sicht sprechen viele Gründe gegen die Erbsündenidee:

  • Schuld ist nicht erblich – weder biologisch noch geistig lässt sie sich vererben.

  • Keine Tilgung durch Unschuldige – Leiden oder Tod eines Unschuldigen beseitigen keine fremde Schuld.

  • Mythologischer Ursprung – Adam und Eva sind keine historischen Figuren, sondern Teil einer symbolischen Erzählung.

  • Evolution statt Strafe – Die „Fehlerhaftigkeit“ des Menschen erklärt sich durch natürliche Entwicklung, nicht durch göttliche Sanktion. Der Mensch ist das Produkt einer jahrmillionen langen Evolution aus dem Tierreich.


Natur statt göttliches Urteil

Die Natur unterscheidet nicht zwischen „gut“ und „böse“. Sie erschafft Lebewesen mit Überlebens- und Fortpflanzungsdrang – nicht mit moralischer Perfektion. Moral ist eine menschliche Errungenschaft, kein genetisch vererbter Makel.


Fazit

Die Erbsündenlehre ist weniger ein göttliches Geheimnis als eine historische Konstruktion. Sie entstand aus einer Mischung biblischer Auslegung, antiker Weltbilder und persönlicher Überzeugungen ihrer Urheber.

Sie ist, wie die Bibel, ein Relikt vergangener Zeiten. Sie hat sehr viel Furcht und Unheil verursacht. Man denke an die Ängste, die Eltern durchmachten, weil ihre Kinder starben bevor sie getauft waren…dann waren sie für immer verloren für das Paradies.

Siehe:

Vor Adam und Eva

Erbsünde

Rosenberg

Rosenberg – Der Mythos des 20. Jahrhunderts

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      Rosenberg

Alfred Rosenbergs 1893-1946 „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ (1930) war eine zentrale ideologische Schrift des Nationalsozialismus – allerdings so verschwurbelt und pseudowissenschaftlich geschrieben, dass selbst Hitler sie „schwer lesbar“ fand.

Kerninhalte und Zielsetzung:

  • Rassentheorie als Weltdeutung: Rosenberg behauptet, dass die „nordisch-arische Rasse“ Trägerin aller Kultur, Kunst und Zivilisation sei, und dass der Niedergang Europas auf „Rassenmischung“ zurückgehe.
  • Antisemitismus: Juden werden als „zersetzendes Element“ dargestellt, angeblich verantwortlich für Liberalismus, Marxismus, Demokratie und „verfallene“ Kunst.
  • Ablehnung des Christentums in seiner traditionellen Form: Er verwarf das „paulinische“ Christentum als jüdisch geprägt und forderte eine „germanisierte Religion“ – eine Art rassisch geprägten Glauben, der germanisch-heidnische Elemente mit einer entstellten Christusfigur verbindet.
  • „Mythos“ als neue Ersatzreligion: Der Titel bezieht sich auf die Idee, dass das 20. Jahrhundert eine neue, auf Blut, Boden und Rasse gegründete Weltanschauung („Mythos“) brauche, anstelle universaler Religionen.
  • Geschichts- und Kulturdeutung: Weltgeschichte wird als Rassenkampf interpretiert, wobei er Kunst, Architektur, Philosophie und Politik nach rassischen Kriterien bewertet.

Bedeutung:

  • Das Buch lieferte keinen praktischen politischen Plan, sondern eine ideologische Untermauerung für den Nationalsozialismus.
  • Es wurde millionenfach verbreitet (teils als Geschenk an Ehepaare bei NS-Trauungen), diente aber mehr der symbolischen Selbstdarstellung der Bewegung als einer realen Lektüregrundlage.
  • Wegen seiner Angriffe auf das Christentum und seiner religiösen Ersatzlehre wurde es nicht nur von der katholischen Kirche, sondern auch von evangelischen Theologen kritisiert.
  • Die katholische Kirche – konkreter: der Vatikan hat Alfred Rosenbergs antisemitisch-nationalsozialistische Schrift “Der Mythus des 20. Jahrhunderts” mit dem kirchlichen Bann belegt: Sie wurde 1934 vom “Heiligen Offizium” auf den Index librorum prohibitorum (verbotene Bücher) gesetzt, also offiziell verboten .
  • Diese Indizierung war eine klare Ablehnung der Ideologie Rosenbergs durch die Institution Kirche. Darüber hinaus gab es auf kirchlicher Seite eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk. Im Erzbistum Köln entstand die Aufsatzreihe Studien zum Mythus des XX. Jahrhunderts. 
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  • Zusammengefasst:
  • Erscheinungsjahr: 1930
  • Februar 1934 – offizielles Verbot des Mythus durch die kath. Kirche.
  • Herbst 1934 – Veröffentlichung oppositioneller theologischer Aufsätze in der Reihe Studien zum Mythus des XX. Jahrhunderts.

Gegenüberstellung

Rosenbergs Hauptthese 1930Kirchliche Gegenposition 1934Meine Position 2025

Geschichte ist ein Kampf der Rassen; die nordische Rasse ist Kulturträger.

Geschichte wird durch geistig-sittliche Kräfte geprägt; alle Menschen sind im Ebenbild Gottes geschaffen.

Die Geschichte kennt im Grunde zwei Klassen von Räubern: Die „kleinen“ Räuber, die über die Grenze jagten, Dörfer plünderten, Frauen verschleppten und sich mit der Beute aus dem Staub machten – ein Handwerk, in dem sich etwa Hunnen, Sachsen, Ungarn, Wikinger oder Mongolen auszeichneten. Und dann die „großen“ Räuber, die dasselbe taten, nur mit einem höheren Anspruch: Sie behielten die eroberten Gebiete gleich ganz und tauften sie stolz als Teil ihres eigenen Reiches – so unter anderem die Perser, Griechen, Römer, Araber, Franken, Engländer, Franzosen, Spanier, Portugiesen, Italiener, Deutschen, Russen, USA.

Hochkulturen entstehen aus „nordischem Blut“.     

Kulturen sind das Ergebnis vieler Völker und geistiger Zusammenarbeit.

Als die ersten Hochkulturen und Städte in Sumer, Ägypten, Indien, China und später in Griechenland und Rom blühten, gab es entweder noch keine Germanen oder sie lebten in primitiven Kulturen ohne Literatur und Geschichte, in bescheidenen Hütten und in dörflichen Siedlungen.

Christentum wurde durch Paulus „verjudet“ und verfälscht.          

Paulus’ Lehre ist Teil der göttlichen Offenbarung und untrennbar vom wahren Christentum.

Das Christentum wurde von Paulus tatsächlich stark verfälscht, so, dass es sich als Staatschristentum im Römischen Reich geeignet hat. Die Staatsbürger sollten der Obrigkeit blinden Gehorsam leisten, Jesus hingegen war ein Rebell gegen die Obrigkeit. Paulus hat die “Erbsünde” erfunden, um aus dem tragischen Tod Jesu eine freiwillige Leistung zu machen.

Jesus war „arisch“, nicht jüdisch.

Historisch und theologisch falsch: Jesus ist jüdischer Abstammung.

Jesus war ein Jude, wenn er überhaupt gelebt hat.

Judentum ist kulturzersetzend.

Antisemitismus widerspricht dem Liebesgebot; Israel ist Träger der Offenbarung.

Die aufgeklärten Juden haben einen großartigen Beitrag zur europäischen, demokratischen Kultur geleistet. Haskala 18.-19. Jh. Spinoza, Mendelson, Marx, Heine, Freud…

Demokratie, Liberalismus, Moderne Kunst sind „entartet“.

Politische Formen und Kunst sind keine Rassenfrage; Vielfalt ist legitim.

Demokratie und Menschenrechte sind die Basis für eine friedliche und gerechte Welt. Über Kunst lässt sich streiten. Vielfalt ist etwas Positives. Es gibt keine entartete Kunst, es gibt nur schlechte Kunst.

Kirche soll durch „germanische Religion“ ersetzt werden. 

Offenbarung ist göttlich und universal; „Blutglaube“ ist Götzendienst.

Kirche und Staat sollten getrennt werden. Glauben ist Privatsache.

Blut und Boden sind der höchste Wert.        

Heimatliebe ist gut, aber Gott ist der höchste Wert.

Heimatliebe ist gut. Völkerverständigung ist besser.

Erziehung muss rassisch ausgerichtet sein.  

Erziehung soll auf Wahrheit, Tugend und Gnade zielen; alle Menschen sind gleich vor Gott.

Erziehung sollte mündige und gebildete Staatsbürger hervorbringen

Der „neue Mythos“ ersetzt Religion.

Evangelium gilt für alle und kann durch keine Ideologie ersetzt werden.

Der säkulare Humanismus ist die Lösung für eine friedliche und gerechte Welt.

Dogmen

Katholische Dogmen

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      Dogmen

Dogmen wurden dazu geschaffen, die Herrschaft der katholischen Kirche über ein unmündiges Volk zu sichern, wozu auch die Einheit des Glaubens sehr wichtig war. In der kath. Kirche durfte es keinen Zweifel an Dogmen geben. Eher wurde der Zweifelnde verbrannt, als dass man Zweifel am Dogma zugelassen hat. Dabei ist doch alles nur von Menschen erfunden.

Die kath. Kirche hat wohl geglaubt, sie könne mit ihren Dogmen “Wahrheiten” schaffen und Naturgesetze ändern. Welche Anmaßung! 

Die wichtigsten Dogmen der katholischen Kirche

Diese Übersicht fasst die zentralen Dogmen der katholischen Kirche thematisch geordnet zusammen:

1. Dogmen über Gott

  • Es gibt nur einen Gott, ewig, allmächtig, allwissend.
  • Dreifaltigkeit: Vater, Sohn, Heiliger Geist – drei Personen, ein Gott.
  • Gott ist der Schöpfer von allem Sichtbaren und Unsichtbaren.

2. Dogmen über Jesus Christus

  • Jesus ist wahrer Gott und wahrer Mensch.
  • Empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria.
  • Gestorben am Kreuz zur Erlösung der Menschheit.
  • Auferstanden, aufgefahren in den Himmel, wird wiederkommen zum Gericht.

3. Dogmen über Maria

  • Gottesgebärerin 
  • Immerwährende Jungfrau (vor, während und nach der Geburt).
  • Unbefleckte Empfängnis (Maria wurde ohne Erbsünde empfangen).
  • Leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel (Mariä Himmelfahrt).

4. Dogmen über die Kirche

  • Die Kirche ist eine, heilig, katholisch und apostolisch.
  • Der Papst ist unfehlbar, wenn er „ex cathedra“ in Glaubensfragen spricht.
  • Außerhalb der Kirche kein Heil

5. Dogmen über die Sakramente

  • Es gibt 7 Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Priesterweihe, Ehe.
  • In der Eucharistie ist Christus real gegenwärtig (Transsubstantiation).
  • Die Taufe ist notwendig zur Erlösung.

6. Dogmen über die Erbsünde und Gnade

  • Alle Menschen erben die Erbsünde von Adam außer Jesus und Maria.
  • Die Erbsünde wird durch die Taufe getilgt.
  • Gnade ist notwendig zum Heil, sie ist Geschenk Gottes, nicht verdient.
  • Der Mensch muss mit der Gnade frei mitwirken (Kooperation).

7. Dogmen über das Jenseits

  • Auferstehung der Toten.
  • Letztes Gericht.
  • Himmel, Hölle und Fegefeuer existieren.
  • Die Seligen schauen Gott von Angesicht zu Angesicht.

Dogma und vermutliche Wahrheit

431 Ökumenisches Konzil von Ephesus: Maria ist Gottesgebärerin –

Wahrheit: Maria hat einen menschlichen Knaben geboren

451 Ökumenisches Konzil von Chalcedon:  Christologie, Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch, unvermischt und ungeschieden.

Jesus ist als Mensch geboren und Mensch geblieben, wenn er überhaupt gelebt hat

1215 Transsubstantiation:  Während der Messe werden Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt.

Brot und Wein können nicht durch Segnung in Leib und Blut Christi verwandelt werden.

1854 unbefleckte Empfängnis Mariens

Kein Mensch war jemals durch eine Erbsünde befleckt, auch Maria nicht

1.Vatikanum 1870 Päpstliche Unfehlbarkeit 

Kein Mensch ist unfehlbar, auch kein Papst.

Pius XII.: 1.November 1950 Leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel

Es gibt weder Himmel noch Hölle.

Ich halte es für unverantwortlich, Kinder bewusst mit einem falschen Weltbild zu indoktrinieren.

Es hat der kath. Kirche nie genügt, ein guter Mensch zu sein, nein, man musste auch noch all ihre unvernünftigen Dogmen glauben (leibliche Auferstehung, Existenz des Teufels, Himmelfahrt, Erbsünde, Gottessohnschaft Jesu….) Um erlöst und nicht verdammt zu werden und das verträgt sich nicht mit meinem Verstand und meinem Wissen. Außerdem war diese Kirche stets ein Feind von Demokratie, Frauen-, und Menschenrechten und der Wissenschaft.

Zusammenfassung

Aus meinem Buch: Falsches Denken > Falsches Handeln

Wann Dogma Vermutliche Wahrheit
325 Ökumenisches Konzil von Nicäa Dreieinigkeit: Die Gottheit besteht aus Vater, Sohn und Heiligem Geist Weder ein dreifacher noch ein einfacher Gott ist erkennbar
381 Ökumenisches Konzil von Konstantinopel Glaubensbekenntnis von Nicäa-Konstantinopel:

Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater (und dem Sohn) hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, christliche/katholische und apostolische Kirche. Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.

Ein Gott ist nicht nachweisbar. Die Welt und die Erde sind vermutlich in einer Explosion = Urknall vor etwa 15 Milliarden Jahren entstanden. Das Leben hat sich in einem langen evolutionären Prozess von niederen zu höher organisierten Lebewesen entwickelt. Jesus war ein Mensch, ein Reformator des jüdischen Glaubens. Wie alle Menschen ist er vermutlich auf natürliche Weise von Mann und Frau, Vater und Mutter gezeugt worden. Ein Mensch allein kann durch seinen Tod die Welt nicht erlösen, da müssen sehr viele mithelfen, jeder mit seinen Fähigkeiten, jeder an seinem Platz. Wie Menschen gezeugt und geboren werden, lernt man im Biologieunterricht. Tatsächlich wurde er vermutlich unter Pontius Pilatus gekreuzigt. Er hat viel gelitten und ist vermutlich in einem Felsengrab beerdigt worden. Wenn er tot war, ist er es immer noch, wenn nicht, dann hat er nur wenige Jahre weitergelebt. Wer einmal tot ist, kann nie mehr wiederkommen. Ein ewiges Gericht nach dem Tod ist eher unwahrscheinlich; diese Idee stammt aus der ägyptischen Kultur; einen Herrscher über mir brauche ich nicht, weil ich weiterhin in einer Demokratie leben will. Was soll ein Heiliger Geist sein? Es gibt keine Geister! Ich will keinen Herrn über mir, weil ich ein freier Mensch sein will und selbständig denken kann.  Wer soll das glauben?
431 Ökumenisches Konzil von Ephesus Maria ist Gottesgebärerin Maria hat einen menschlichen Knaben geboren
451 Ökumenisches Konzil von Chalcedon Christologie: Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch, unvermischt und ungeschieden. Jesus ist als Mensch geboren und Mensch geblieben, wenn er überhaupt gelebt hat
1215 Transsubstantiation: Während der Messe werden Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt. Brot und Wein können nicht durch Segnung in Leib und Blut Christi verwandelt werden.
1854 Unbefleckte Empfängnis Mariens Kein Mensch war jemals durch eine Erbsünde befleckt, auch Maria nicht
I. Vatikanum 1870 Päpstliche Unfehlbarkeit Kein Mensch ist unfehlbar, auch kein Papst
Papst Pius XII., 1. November 1950 Leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel Es gibt weder Himmel noch Hölle.

Siehe:

Ketzer

Wie die Hölle entstand

Erbsünde 1 und

Erbsünde 2

Ketzer

Ketzer
Audio
https://rolandfakler.de/wp-content/uploads/2025/10/Ketzer.mp3
 
Die großen Ketzereien der frühen Kirche: Markionismus, Montanismus,  Sabellianismus, Donatismus, Arianismus, Manichäismus, Apollinarismus, Nestorianismus, Monophysitismus, Pelagianismus.
 
In der Geschichte der katholischen Kirche gab es zahlreiche Bewegungen, die vom offiziellen Glaubensverständnis abwichen und als Ketzereien verurteilt wurden. Diese Bewegungen waren oft Reaktionen auf die Dogmen, die die kath. Kirche aufgestellt hat. Sie warfen Fragen auf, die die Kirche theologisch herausforderten. In diesem Artikel stelle ich die bedeutendsten Ketzereien der Antike vor.  
 
Markionismus
 
Zeitraum: 2. Jahrhundert
Herkunft: Rom
Begründer: Markion von Sinope 85-160 
Hintergrund und Lehre:
 
Markion entwickelte eine radikal antijüdische Theologie. Er lehnte das Alte Testament komplett ab und behauptete, der alttestamentliche Gott (ein strenger, strafender Gott) sei nicht identisch mit dem barmherzigen Vater Jesu Christi.
 
Markion stellte ein eigenes „Evangelium“ zusammen, das nur aus einem gekürzten Lukasevangelium und zehn Paulusbriefen bestand – der erste bekannte „Kanonversuch“ der Kirchengeschichte.
 
Reaktion der Kirche: Die Kirche reagierte entschieden: Der Gott des Alten und Neuen Testaments ist derselbe. Markions Bibel wurde verworfen – und gerade diese Kontroverse trug zur Entstehung des neutestamentlichen Kanons bei.
 
Markion wurde exkommuniziert, seine Lehre aber blieb über viele Jahrzehnte populär.
 
Mein Kommentar: Wenn der Gott des Alten Testaments auch der des Neuen wäre, gäbe es keinen ethischen und humanen Fortschritt, denn der Gott des Alten Testaments ist ein Scheusal.

Montanismus

Zeitraum: ab ca. 160 n. Chr. Begründer: Montanus

  • ca. 150–180 n. Chr. (genaue Daten unbekannt)

  • Herkunft: Phrygien (Kleinasien, heutige Türkei)

  • Bekannt als: Begründer der christlichen Sekte des Montanismus

  • Besonderheit: Galt als Prophet, wurde aber später als Häretiker verurteilt.

Herkunft: Phrygien (Kleinasien)

Lehre:

Montanus beanspruchte, in direkter göttlicher Eingebung zu reden, zusammen mit zwei Prophetinnen. Die Bewegung erwartete unmittelbar das Weltende, lehnte kirchliche Autorität ab und forderte extreme Askese.

Reaktion:

Die Kirche erkannte die Gefahr einer neuen Offenbarung jenseits der apostolischen Überlieferung. Der Montanismus wurde als schwärmerisch und spaltend verurteilt.

Kommentar: Diese Variante des Christentums hätte wohl weniger Unheil in der Welt angerichtet als der Katholizismus, der alles beherrschen wollte. Das baldige Ende der Welt erwarten noch viele evangelikale Gruppen, vermutlich auch Jesus. Dieses Ende wird aber eher durch den Menschen als durch einen Gott herbeigeführt, durch Umweltzerstörung oder einen Atomkrieg.

Sabellianismus (Modalismus)

Zeitraum: 3. Jahrhundert Vertreter: Sabellius Herkunft: Rom/Nordafrika

Lehre:

Sabellius behauptete, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist nur verschiedene Erscheinungsformen (Modi) ein und derselben göttlichen Person seien – also keine drei ewigen Personen.

Reaktion:

Der Modalismus wurde als Verleugnung der Dreifaltigkeit verurteilt. Die Kirche bekennt: Ein Gott in drei Personen – nicht bloß Masken eines Gottes.

 
Donatismus
 
Zeitraum: 4. – 5. Jahrhundert
Herkunft: Nordafrika

Hauptvertreter: Donatus Magnus

  • Er wurde vermutlich um 300 n. Chr. geboren (genaues Geburtsdatum unbekannt).

  • Um 313–315 trat er als Führungsfigur der Donatisten auf, einer Gruppe, die sich von der Großkirche abspaltete.

  • Er wurde zum „Gegenbischof“ von Karthago gewählt und war dort jahrzehntelang aktiv.

  • Nach 355 n. Chr. verliert sich seine Spur; er dürfte in den späten 350er-Jahren gestorben sein.

Hintergrund und Lehre:
 
Der Donatismus entstand nach den Christenverfolgungen unter Diokletian. In Nordafrika war die Frage aufgetaucht: Können Bischöfe und Priester, die während der Verfolgung den Glauben verleugnet haben, gültig taufen und Sakramente spenden? Sie wollten eine Trennung von Religion und Staat.
 
Die Donatisten sagten Nein: Nur moralisch „reine“ Kleriker könnten gültige Sakramente spenden. Sie spalteten sich daher von der offiziellen katholischen Kirche ab und bildeten eine eigene, „reine“ Kirche.
 
Reaktion der Kirche: Die katholische Kirche – vor allem durch Augustinus von Hippo – argumentierte, dass die Gültigkeit der Sakramente nicht vom moralischen Zustand des Spenders abhängt, sondern allein auf Christus zurückgeht. Der Donatismus wurde als Schisma und Häresie verurteilt. Durch politische Maßnahmen und theologische Argumentation verschwand die Bewegung im 5. Jahrhundert.
 
Kommentar: Mit Gebeten und Weihwasser ändert man weder die Menschen noch die Welt, unabhängig von wem sie gespendet werden. Sie sind so oder so wirkungslos. Die Trennung von Religion und Staat ist eine gute Idee.
 
Arianismus
 
Zeitraum: 4. Jahrhundert
Herkunft: Alexandria
Hauptvertreter: Arius ca. 256–336Er starb im Jahr 336 n. Chr. in Konstantinopel (heute Istanbul), kurz vor seiner geplanten Wiedereinsetzung in kirchliche Ämter. Sein Tod war plötzlich und wurde von Gegnern als göttliches Gericht interpretiert.
 
Hintergrund und Lehre:
 
Arius, ein Priester aus Alexandria, lehrte, dass Jesus Christus nicht wesensgleich mit Gottvater sei, sondern ein geschaffenes Wesen – höher als alle anderen Geschöpfe, aber dennoch nicht Gott im vollen Sinn. Sein berühmter Satz:
 
„Es gab eine Zeit, da war er nicht.“
 
Reaktion der Kirche: Diese Lehre rüttelte am Fundament des christlichen Gottesverständnisses. Beim Konzil von Nicäa (325) wurde der Arianismus verurteilt. Das Glaubensbekenntnis von Nicäa betont ausdrücklich, dass Christus „wesensgleich (homoousios) mit dem Vater“ ist.
 
Trotz der Verurteilung hielt sich der Arianismus noch lange – vor allem unter den germanischen Völkern wie den Westgoten und Ostgoten – und wurde erst im 6. Jahrhundert endgültig zurückgedrängt.
 
Kommentar: Die vernünftigsten Ideen wurden von der Kirche verworfen. Es ist doch klar, dass ein Kind, das von einer Frau geboren wurde, kein Gott sein kann. Das gibt es nur in mythologischen Erzählungen.
 
Manichäismus
 
Zeitraum: 3. – 6. Jahrhundert
Herkunft: Persien

Begründer: Mani (216–276 n. Chr.)

Mani wurde verhaftet und vermutlich wegen seiner religiösen Lehren als Ketzer betrachtet. Es gibt unterschiedliche Überlieferungen über seinen Tod:

  1. Hinrichtung durch Kreuzigung oder Pfählung: Manche Quellen berichten, Mani sei gekreuzigt oder gepfählt worden – ein symbolischer Akt, um ihn als „falschen Christus“ zu entlarven, da Mani sich selbst als Fortsetzer der Offenbarungen von Zarathustra, Buddha und Jesus sah.

  2. Gefängnistod: Andere Quellen berichten, dass Mani im Gefängnis starb, möglicherweise durch Folter oder unter extrem schlechten Bedingungen.

Hintergrund und Lehre: Der Manichäismus war nicht rein christlich, sondern eine synkretistische Weltreligion, die Elemente aus Christentum, Zoroastrismus und Gnostizismus vereinte. Er lehrte einen radikalen Dualismus: Die Welt ist ein Kampfplatz zwischen dem Reich des Lichts (Gott) und der Finsternis (Materie, Satan). Materie galt als böse – Erlösung bedeutete daher Befreiung des Lichts aus der materiellen Welt…durch Askese. Die Manichäer waren für Geburtenkontrolle.
 
Reaktion der Kirche: Die Kirche lehnte den Dualismus strikt ab. Die Schöpfung wurde als grundsätzlich gut verstanden. Berühmtester Ex-Manichäer war Augustinus, der sich später als Kirchenlehrer besonders stark gegen diese Lehre stellte.
 
Der Manichäismus wurde von Kirche und römischem Staat bekämpft und verschwand spätestens im 6. Jahrhundert im Westen.
 
Kommentar: Die Welt ist so wie sie ist, weil kein höheres Wesen sie geschaffen hat und kein höheres Wesen sich um sie kümmert. Der Mensch ist ein unvollendetes Produkt ein Mangelwesen einer jahrmillionen langen Evolution.
 

Apollinarismus

Zeitraum: 4. Jahrhundert Begründer: Apollinaris von Laodicea

Lehre:

Apollinaris meinte, Christus habe keinen menschlichen Geist (Verstand) gehabt – die göttliche Natur habe diesen ersetzt.

Reaktion:

Die Kirche verurteilte dies als Verleugnung der vollen Menschheit Christi. Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch – mit Leib, Seele und Verstand.

Nestorianismus

Zeitraum: 5. Jahrhundert Begründer: Nestorius Herkunft: Konstantinopel

Lehre:

Nestorius trennte die göttliche und menschliche Natur Christi so stark, dass er Maria nicht mehr als „Gottesgebärerin (Theotokos)“, sondern nur als „Christusgebärerin“ bezeichnen wollte.

Reaktion:

Das Konzil von Ephesus (431) verurteilte diese Lehre. Christus ist eine Person in zwei Naturen, und Maria ist zu Recht „Gottesgebärerin“.

Monophysitismus (Eutychianismus)

Zeitraum: ab ca. 450 n. Chr. Vertreter: Eutyches Herkunft: Konstantinopel

Lehre:

Die göttliche Natur Christi habe die menschliche „aufgesogen“, sodass nur noch eine Natur (mono-physis) in Christus übrigbleibe.

Reaktion:

Das Konzil von Chalcedon (451) legte fest: Christus ist eine Person in zwei vollständigen, unvermischt bestehenden Naturen – göttlich und menschlich.

Pelagianismus

Zeitraum: ca. 400–430 Begründer: Pelagius Herkunft: Britannien/Rom

Lehre:

Der Mensch sei durch den freien Willen in der Lage, ohne Gnade Gottes das Gute zu tun und selig zu werden. Die Erbsünde sei keine Last für alle Menschen.

Reaktion:

Augustinus trat ihm entschieden entgegen. Die Kirche bekennt:

Die Erlösung ist ein Gnadengeschenk. Ohne Gottes Gnade kann der Mensch nicht aus eigener Kraft das ewige Leben erreichen. Pelagianismus wurde mehrfach verurteilt (Konzil von Karthago 418).

 
Fazit: Warum die Auseinandersetzung mit Häresien wichtig war
 
Die Auseinandersetzung mit Ketzereien zwang die junge Kirche dazu, zentrale Fragen des Glaubens klar zu formulieren und zu “durchdenken”:
 
Was bedeutet es, wenn Christus Gott und Mensch ist?
 
Wie hängen Altes und Neues Testament zusammen?
 
Was macht die Sakramente gültig?
 
Viele dieser Fragen wurden in den frühen Jahrhunderten durch Konzilien und Kirchenväter beantwortet – oft gerade im Widerstand gegen Häresien. Ohne diese Herausforderungen wäre die katholische Theologie nicht das, was sie heute ist.
 
Kommentar: Sie hätte auf jeden Fall nicht soviele abgedrehte Dogmen entwickelt.
Siehe Dogmen der katholischen Kirche
 

Kurze Zusammenfassung: Was wollten die Ketzer – was wollte die Kirche?


Was wollten die Ketzer?

Die sogenannten Ketzer stellten zentrale Glaubenslehren der Kirche infrage. Sie wollten:

  • Alternative Gottesbilder (z. B. bei Markion, Arianern, Manichäern)

  • Eigenständige Bibelauslegungen (z. B. Markion, Montanus)

  • Stärkere Betonung des freien Willens oder der Moral (z. B. Donatisten, Pelagianer)

  • Trennung von Kirche und Staat (z. B. Donatisten)

  • Individuelle oder neue Offenbarungen (z. B. Montanisten)

  • Philosophisch-logische Lösungen für Glaubensfragen (z. B. Nestorianer, Apollinaristen)

Oft suchten sie nach reinerer Frömmigkeit, radikaler Askese oder rationaleren Erklärungen für theologische Widersprüche.


Was wollte die Kirche?

Die Kirche wollte:

  • Einheit des Glaubens und der Lehre bewahren

  • Die Dreifaltigkeit (Trinität) und die volle Gottheit und Menschheit Christi verteidigen

  • Die Autorität kirchlicher Ämter und Sakramente sichern

  • Altes und Neues Testament als zusammengehörig erklären

  • “Irrlehren” bekämpfen, um die Gemeinschaft zu schützen und ihre einzigartige Machtposition zu verteidigen.

  • Dogmen und verbindliche Glaubensregeln festlegen

Sie reagierte meist mit Verurteilung, Verfolgung, Vernichtung, Konzilien und Exkommunikation, um ihre Lehre zu bewahren und zu klären.


Kurz:

  • Die Ketzer wollten meist Reform, Reinheit oder neue Denkwege.

  • Die Kirche wollte Einheit, Macht -Kontrolle und die Bewahrung ihrer autoritativen Lehre.