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Vandalismus am Thingplatz
Bericht im Tagblatt am 26.08.2015
Der Schatz auf dem Dach
Zeitungsbericht im Schwäbischen Tagblatt Tübingen von Uschi Hahn
Der Umbau der Zehntscheuer Reusten zu einem Bürgertreff und Kulturscheuer hat begonnen.
Der Schatz auf dem Dach
Die Reustener Zehntscheuer ist mit handgestrichenen wohl 450 Jahre alten Ziegeln gedeckt.
Die Sanierung alter Gemäuer birgt meistens Überraschungen. Aber damit hätte wirklich niemand gerechnet: Auf dem Dach der Zehntscheuer in Reusten liegen jahrhundertealte Ziegel. Der Förderverein will sie auf alle Fälle erhalten. Die Frage ist nur, wo.
USCHI HAHN
Reusten. „Erbaut im 18. Jahrhundert“, steht auf der Zehntscheuer in Reusten. Doch das hat Roland Fakler „noch nie geglaubt“. Der Ortshistoriker war „schon immer der Ansicht“, dass das ortsprägende Gebäude an der Stirnseite des Zehnthofs aus der selben Zeit stammt wie die quer davorstehende Kelter, die nachweislich 1575 gebaut wurde. Und er hat wohl recht, wie sich jetzt herausstellte.
Die Kelter dient seit über 250 Jahren als Kirche. Die Zehntscheuer diente seit 1852, als die Zehntabgabe in Württemberg aufgehoben wurde, ganz unterschiedlichen Zwecken. Nun soll sie zur Kulturscheuer umgebaut werden.
Ein Kreis von Ehrenamtlichen begann zwar schon im Jahr 2007 mit der Aufwertung des davor lange vernachlässigten Gebäudes. Zunächst wurde der Zehnthof gepflastert. Dann renovierten die Freiwilligen Putz, Boden und Tore des Mittelteils der imponierend großen, aus Feldsteinen, mit Ecksteinen aus riesigen Sandstein-Quadern errichteten Scheune. Jetzt ist dort ein schmucker Veranstaltungsraum entstanden.
Doch dann stockte der Umbau. Denn das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes war undicht. Mindestens 200 000 Euro würde die Dachsanierung kosten, das war klar. Aber die klamme Gemeinde Ammerbuch wollte das Geld dafür nicht aufwenden. Erst als sich ein Förderverein für die Zehntscheuer gegründet hatte und ein Nutzungskonzept vorlag, bewilligte der Gemeinderat im vergangenen Jahr die nötigen Mittel.
Für Bauhistoriker ist das Dachgebälk der Zehntscheuer in Reusten eine Sensation. Zimmerleute nehmen jetzt die historischen Ziegel – hier auf der Südseite des Daches – ab.
Zuvor schaute sich der im benachbarten Oberndorf lebende Bauhistoriker Tilmann Marstaller die Zehntscheuer an. Er sei keineswegs im Auftrag des Denkmalamtes dort gewesen, sagt Marstaller. „Einfach nur so aus Interesse habe er sich das Dach von innen und außen näher betrachtet. Seither ist der Fachmann ziemlich aus dem Häuschen. Das mit der Erbauung im 18. Jahrhundert „kann man vergessen”, sagt Marstaller. Der Dachaufbau verweise eindeutig aufs 16. Jahrhundert. Doch nicht nur das Alter, das Marstaller jetzt auch noch mit einer dendrochronologischen Untersuchung beweisen will, machte ihn Staunen. “Die Konstruktion und der Erhaltungszustand” seien so außergewöhnlich, „dass einem der Mund offen bleibt“. Der Bauhistoriker ist überzeugt, dass sich nach der wissenschaftlichen Datierung der Holzbalken im Scheunendach herausstellt, „dass es sich hier um eine der tollsten Zehntscheuern in der Gegend handelt”. Das Gebäude sei von seiner bauhistoriehen Bedeutung vergleichbar mit dem Schwedenhaus in Altingen, sagt Marstaller. „Das ist die gleiche Kragenweite.“
Vor allem auf der Rückseite der Zehntscheuer bestehe die Deckung noch „zu vier Fünfteln” aus den historischen Ziegeln; handgestrichene Biberschwanzziegel – ein paar davon sogar mit Ornamenten verziert. Feierabendziegel ist der Fachbegriff dafür.
Weshalb die Arbeiter in den Ziegeleien zu früheren Zeiten bei manchen Ziegeln nicht nur mit den Fingern Ablaufrinnen fürs Regenwasser gestrichen haben, sondern die Mühe auf sich nahmen, den noch ungebrannten Lehm auch noch mit Mustern oder auch Sprüchen zu verzieren, weiß niemand so genau. Möglich, dass sie damit am Ende ihres Arbeitstages, am Feierabend also, dokumentieren wollten, wie viele Ziegel sie geschafft haben.
Jedenfalls sind diese besonderen Ziegel sehr begehrt. „Es gibt auch Feierabendziegel-Jäger“, sagt der Zimmermann Martin Held. Er steht mit seinen Mitarbeitern seit dieser Woche auf dem Gerüst und deckt das Dach ab. Die moderneren Ziegel, mit denen vor allem die Dach Vorderseite immer wieder ausgebessert wurde, wandern In den Bauschuttcontainer. Die handgestrichenen Exemplare aber stapeln die Zimmerleute vorsichtig auf dem Dachboden der Scheune.
Besonders angetan haben es dabei dem Fachmann die Dachziegel. Viele stammen seiner Ansicht nach nämlich noch aus der Bauzeit der Zehntscheuer, sind also 500 Jahre alt.
Nicht alle Balken sind noch so gut erhalten, dass sie auch die nächsten Jahrhunderte gut überstehen würden.
Vergangene Woche endlich wurde die Zehntscheuer eingerüstet. Zuvor allerdings schaute sich der dem Fachmann dabei die Dachziegel an.
Held ist selbst Mitglied im Fördervereinsvorstand, ebenso wie der Ortshistoriker Roland Fakler. Auch der Architekt des Umbaus Martin Gesk ist im Förderverein. Nach einer informellen Besprechung mit Tilmann Marstaller und der Restauratorin Julia Feldtkeller vor knapp zwei Wochen waren sie sich einig, dass sie ihren ursprünglichen Plan über den Haufen werfen müssen, das Dach komplett mit neuen Ziegeln einzudecken. Die handgestrichenen Bierschwänze sollen wieder aufs Zehntscheuerdach. Schließlich, so der Vereinsschriftführer Roland Fakler, „handelt es sich um einen einmaligen historischen Schatz, der erhalten werden muss”. Noch nicht ganz klar ist bisher, wo der Ziegelschatz das Zehntscheuerdach schmücken soll.
Einer der Feierabendziegel, die wohl seit dem 16. Jahrhundert auf dem Zehntscheuerdach in Reusten liegen.
Gut zu erkennen; die Ornamente und die von Hand gestrichenen Ablaufrinnen.
Manche im Ort halten die alten Lehmziegel mit ihrer 500 Jahre alten Patina für alles andere als eine Zierde und wollen sie nicht auf der weithin sichtbaren Vorderseite des Daches sehen. So hat sich der Ortsvorsteher Herbert Grab vehement gegen den „Flickenteppich“ ausgesprochen. Man hat sich schließlich auf einen Kompromiss geeinigt: Dort, wo die meisten alten Ziegel die Jahrhunderte überdauert haben, auf der Rückseite der Zehntscheuer also, sollen sie auch wieder drauf, ergänzt um jene, die auf der dem Wetter zugewandten Nordseite Hagel, Wind und Wetter getrotzt haben.
Entscheiden muss das alles sowieso das Denkmalamt. Für den 23. September ist ein Termin mit der zuständigen Behördenvertreterin angesetzt. Die Arbeiten am Dach der historischen Zehntscheuer in Reusten gehen derweil weiter. „Wir bereiten das Dach und die Lattung so vor, dass die alten Ziegel auf beiden Seiten drauf können“, sagt Martin Held.
Rings um den Zehnthof an der Durchgangsstraße in Reusten gruppieren sich die 1575 als Weinkelter erbaute und 1760 geweihte Kelterkirche, die wohl ebenfalls im 16. Jahrhundert errichtete Zehntscheuer und das Backhaus von 1855.
Der Ortshistoriker Roland Fakler nimmt an, dass ursprünglich auch das stattliche Haus direkt neben der Zehntscheuer zu dem Komplex gehört hat – als Verwaltungshaus. Der hier abgelieferte zehnte Teil der Ernte gehörte dem Dorfherren. Der war seit 1293 das Kloster Bebenhausen, nach der Reformation die Herrschaft Württemberg.
Nach Abschaffung der Zehntabgabe 1852 diente die Zehntscheuer ganz unterschiedlichen Zwecken. So wurde sie von 1927 bis 1965 als Turnhallenersatz genutzt, danach als Schafstall, Salzlager und auch als Stall für den Dorfbullen (Farren). Ein Teil der Scheune war bis 2010 bewohnt.
Für und gegen den Islam
Islam: Für und wider
Tatsache ist: Der Islam hat im 8. – 13. Jahrhundert eine Kulturblüte erlebt, vor allem weil er die Errungenschaften der eroberten Länder, der Griechen, der Römer, der Perser und Inder in seine Kultur aufgenommen und ihren Wert, im Gegensatz zum christlichen Abendland, erkannt hat. Übersetzerschulen gab es in Bagdad und Toledo. Die Homophobie ist im 19. Jh. durch Europäer eingeführt worden. Der Islam kannte sie lange nicht. Muslimische Staaten wurden in der Kolonialzeit von europäischen Ländern, vor allem von Frankreich, England und Italien besetzt und ausgebeutet. In der Zeit des Kalten Krieges haben die USA und europäische Staaten demokratisch gewählte Staatsmänner in islamischen Staaten durch willfährige Diktatoren ersetzt. Beispiel Iran: Der demokratisch gewählte Mossadegh wurde in einem Staatsstreich der CAI durch Reza Pahlewi ersetzt.
Tatsache ist auch, dass der Islam selbst vom 7. bis 20. Jahrhundert Sklaverei in Afrika und Europa in großem Stil betrieben hat. Mindestens 1 Million Europäer wurden von islamischen Ländern versklavt und etwa 7 Millionen Afrikaner.
Die Kreuzzüge setzten erst ein, nachdem der Islam vom 7.-10. Jh. Eroberungskriege in Europa geführt hat. Sie waren dumm und grausam, wie alle Kriege.
Um es vorweg zu nehmen: Ich bin kein Christ, der das Christliche Abendland verteidigen will, sondern ein säkularer Humanist, der durch eine hinterwäldlerische Ideologie, die der Islam heute leider ist, die freiheitlich – demokratische Ordnung und die Errungenschaften der Aufklärung in Gefahr sieht. Es ist eine erfreuliche Sache, wenn Menschen sich um den Abbau von Vorurteilen bemühen. Es ist eine schlechte Sache, wenn sie dabei totalitäre Weltanschauungen verharmlosen.
Totalitär heißt, dass diese Religion glaubt, die einzig wahre zu sein und daraus den Anspruch erhebt, die Welt beherrschen zu dürfen. Dagegen habe ich etwas!
Natürlich können die Muslime nichts dafür. Sie sind selbst Opfer.
Der Islam ist in seinen 3 Fundamenten: Leben Mohammeds, Koran und Sunna eine totalitäre Weltanschauung, die überall dort, wo sie die Macht hat, keine geistige Freiheit zulässt. Wir sehen das im Iran (Kopftuchzwang), in Saudi-Arabien (Badawi), in Pakistan und in Ägypten, wo Atheisten als Kriminelle verfolgt werden.
Toleranz hat seine Grenzen. Warum sollte ich tolerant sein gegenüber einer Weltanschauung, die meine Ungläubigkeit an Götter, Teufel und Propheten nicht toleriert, eine Weltanschauung, die mich als Mensch dritter Klasse betrachtet und die mich in ihrem heiligsten Buch x-mal verdammt, verflucht und in die Hölle wünscht? Diese Verfluchungen gegen Ungläubige finden Sie auf jeder Seite des Korans. Siehe dazu: Nicht-Muslime im Koran.
Ich habe nichts gegen Muslime, aber eine Weltanschauung, die in ihren Zielen erkennen lässt, dass sie die Freiheit abschaffen wird, sobald sie die Macht dazu hat, muss man kritisieren, kontrollieren und stoppen, bevor sie die Macht dazu hat! 37% der jungen Muslime in Deutschland setzen die Scharia über das Grundgesetz. Ihr Vorbild ist Mohammed, der in 20 Jahren 80 Kriege geführt und seine Gegner ermordet hat – einmal waren es 600 Juden in Medina – und der ein absoluter Diktator war. Das hat niemand besser beschrieben als Hamed Ab-del Samad, der wohl der beste zurzeit lebende Islamkenner ist.
Die Deutschen sind noch immer damit beschäftigt die NS- Diktatur zu verhindern und merken nicht, dass eine ganz andere vor der Tür steht: der Islam!
Islamkritik hat mit Rassismus gar nichts zu tun. Der Islam ist keine Rasse, sondern eine Weltanschauung, wie der Faschismus auch. Er ist genauso verwerflich, weil er die Menschen in wertvolle und wertlose einteilt. Der Unterschied ist nur, dass er die Einteilung nicht nach Hautfarbe, sondern nach Glaubensvorstellungen vornimmt. Die Stellung der „Ungläubigen“ im Islam ist dieselbe wie die der rassisch Minderwertigen im Faschismus.
Überall wo der Islam herrscht und geherrscht hat, hat er diese Einteilung vorgenommen: Muslime mit allen Rechten sind oben und sollen herrschen – Christen und Juden sind Menschen zweiter Klasse; sie werden geduldet – Atheisten / Humanisten werden nicht geduldet, sondern verfolgt und vernichtet. So eine Herrschaft kann ich nicht tolerieren!
Siehe auch: Was ist Scharia; Koran: Fragen und Antworten
Tausend Peitschenhiebe
Tausend Peitschenhiebe
Leserbrief zur unmenschlichen Strafe für Raif Badawi
in Saudi-Arabien, der für sein Eintreten für die Menschenrechte eine zehnjährige Gefängnisstrafe und 1000 Peitschenhiebe, jeden Freitag 50, erhalten soll.
Das kommt einem Todesurteil gleich.
Jahrhundertelang haben absolutistische Könige in Europa Kritiker, die für Freiheit, Gleichheit und Rechtstaatlichkeit eintraten, verfolgt und vernichtet. Diese Könige haben immer versucht, ihre Willkürherrschaft mit Gott und der Religion zu rechtfertigen, wie heute Saudi Arabien. Mit Gott konnte jedes Verbrechen und jede Terrorherrschaft begründet werden. Gott hat nichts dagegen unternommen. Er hat sich nie zu Wort gemeldet. Noch 1822 stellte Ludwig XVIII. von Frankreich Zweifel an seinem Gottesgnadentum unter Todesstrafe. Die Aufklärer in Europa, z.B. J. Locke und Rousseau, haben den Menschen schließlich die Augen geöffnet und gelehrt, dass ein Staat nicht dazu da ist, den Interessen der Herrscherfamilie und der Geistlichkeit zu dienen, die diese Herrschaft, wie ungerecht sie auch war, immer abgesegnet hat, sondern dass er dem Wohl aller Bürger dienen muss. Dazu ist es nötig, dass die Regierenden ihre Machtbefugnis in freien Wahlen vom Volk erhalten, dass ihre Herrschaft zeitlich begrenzt, geteilt, kontrolliert und beschränkt wird, dass jeder Mensch unveräußerliche Menschenrechte hat, die ihm niemand, auch der Staat nicht, nehmen darf. Heute wiederholt sich diese Geschichte in den islamischen Staaten, wo die Menschen allmählich aufwachen und die Rechtmäßigkeit ihrer korrupten Regierungen in Frage stellen, die mit Gott absolute Herrschaft ausüben wollen. Bleibt zu hoffen, dass sie aus unserer Geschichte lernen, damit ihnen all die Rückschläge erspart bleiben, die Europa endlich zur Demokratie geführt haben. Demokratie braucht mündige Bürger, keine fanatisch Gläubigen…was dort oft das Problem ist!
Inzwischen 2025 wurde Raif Badawi aus dem Gefängnis entlassen, darf aber das Land zehn Jahre nicht verlassen und zu seiner Familie nach Kanada reisen. Ein harte Strafe!
Syrien – schlechte Aussichten
Syrien – schlechte Aussichten auf Frieden
Eine Hintertür
Leserbrief im Tagblatt 2013-10-02
Jürgen Todenhöfer schrieb ein Kriegstagebuch “Du sollst nicht töten” und hatte ein Gespräch mit Präsident Assad
Herr Todenhöfer empfahl Präsident Assad, sich an die Spitze der Demokratiebewegung in seinem Land zu stellen. Assad weiß aber, dass er echte Demokratie nicht zulassen kann. Das würde ihn seine Macht und wahrscheinlich auch seinen Kopf kosten. An seinen Händen klebt zu viel Blut. Mächtige, die verfolgt haben, möchten ihre Macht nicht mehr aufgeben, weil sie im Zustand der Machtlosigkeit die Rache der Verfolgten fürchten.
Es bleiben nur das gewaltsame Festhalten an der Macht oder der gewaltsame Sturz. Siehe Hitler, Gaddafi, Saddam…Vielleicht gäbe es noch eine Hintertür: Amnestie und Asyl in einem anderen Land…aber schließlich geht es nicht nur um eine Person, sondern um einen ganzen Clan, der sich unrechtmäßig an die Macht klammert. Schlechte Aussichten auf Frieden!
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2025 Inzwischen wurde der syrische Diktator Assad von einer islamistischen Gruppierung gestürzt und ist mit seiner Familie nach Russland geflohen. Ob sich die Lage in Syrien bessert, bleibt fraglich. Wenn eine Volksgruppe oder Religion über andere herrschen will, war das immer schlecht für den Frieden. Voraussetzung für Frieden ist, dass alle Bürger gerecht und gleichberechtigt behandelt werden. Privilegien für die einen, bedeutet Unrecht für die anderen. Es wäre wohl das erste Mal, dass unter islamischer Führung ein Staat regiert wird, in dem sich niemand mehr benachteiligt fühlen muss. Die Gleichberechtigung aller Bürger gehört nicht zur koranischen / islamischen Ideologie, gemäß der die gläubigen Muslime über die Ungläubigen und die Männer über die Frauen herrschen sollten.
Wie setzt man sich auf eine Bank?
Freundinnen mit Hintern auf Lehne und Füßen auf Sitzbank
Zum Foto auf der ersten Seite im Lokalteil am 8.3.2016 Freundinnen von Herrn Metz Vier Mädchen sitzen in der Platanenallee auf der Lehne einer Bank mit verschmutzten Schuhen auf der Sitzfläche.
Liebe Mädels!
Das ist ein super cooles Foto, das der Herr Metz da von euch geschossen hat, aber wer soll sich nach euch auf diese verschmutzte Bank setzen, denn normalerweise setzt man sich nicht auf die Lehne, sondern…ratet mal? Aber das könnt ihr natürlich noch nicht wissen! Ich betreue in Reusten als Ehrenamtlicher auch eine Bank, die ich jedes Jahr streiche und weil es mein Lieblingsplatz ist, auch sauber halte. (Musste hier mal gesagt werden.) Manchmal wollen mich Vögel ärgern, indem sie direkt draufschei…, manchmal lassen Zeitgenossen, die daheim keinen Abfalleimer haben, ihre Picknickreste dort liegen und manchmal – das ärgert mich am meisten – setzen sich Leute mit verdreckten Schuhen auf die Lehne und machen die Bank bis auf Weiteres unbrauchbar. Was glauben die eigentlich – ich meine natürlich nicht euch – wer die wieder sauber macht. In der Stadt müsst ihr darüber nicht nachdenken, da gibt es extra Reinigungspersonal, das freut sich, wenn es gebraucht wird und sinnvolle Arbeit leisten kann. Ich sag das nur, falls ihr mal nach Reusten kommt und euch ausruhen wollt: Bitte auf die Bank setzen, nicht auf die Lehne!
Ist nicht so cool, aber wesentlich bequemer und „nachhaltiger“, d.h. wer nach euch kommt, kann sich auch noch an der Bank erfreuen.
Nachdem ich an meiner Reustener Bank ein Schild angebracht habe, hat tatsächlich ein Denkprozess einsetzt.
Schild am Bänkle Dies ist ein wunderschöner Aussichtsplatz und er soll es auch bleiben.
Den Vögeln kann ich nicht verbieten auf die Bank zu scheißen,
aber den Rauchern möchte ich empfehlen, ihre Kippen mitzunehmen,
den Essern ihren Müll daheim zu entsorgen und
den Idioten ihre dreckigen Schuhe von der Bank zu lassen. Danke!
Stop in Rosa-blau
Stop in Rosa-blau
Wolfsberg-Schüler beschriften Reustener Bushalt
2004_11_12 Tagblatt / Tübingen (bei)
REUSTEN So schön wie jetzt war das Reustener Bus-Wartehäuschen schon lange nicht mehr. Nächste Woche bekommt es noch ein Graffito. Es wird gerade gemalt unter künstlerischer Anleitung in der Wolfsberg-Schule.
“Den Pinsel immer so halten, dass auch der Bogen rauskommt.” Roland Fakler gibt zur Zeit in der Reustener Wolfsberg-Schule Tipps zum kunstvollen Graffito-Malen. Neun Schülerinnen und Schüler schreiben in Blau und Rosa ein Schild für den Reustener Bushalt beim Rathaus. Es ist Teil einer Gemeinschaftsaktion, bei der das Häuschen in der Dorfmitte wieder hergerichtet wird.
Vor wenigen Wochen hat die Feuerwehr-Abteilung Dach und Fassade geputzt. Richard Niethammer und Willi Schill besserten den Putz aus und sorgten für frischen Anstrich. Das I-Tüpfelchen soll jetzt der Schriftzug “Bus Stop Reusten” setzen. Und warum nicht Haltestelle? “Das war zu lang”, sagt der mitmalende Markus Auch-Schwelk.
Seit 14 Tagen arbeiten die 13 bis 16-Jährigen an dem Schriftzug. Erst musste die von der Altinger Zimmerei Held gestiftete Plexi-Glas-Scheibe angeschmirgelt werden, dann grundiert und jetzt geht es an die Feinarbeiten. Von Fakler, der in der Schul-Nachbarschaft als Künstler lebt, kommt der Entwurf und er hätte gern einen richtigen Extrusions-Effekt eingebaut.
Deshalb der Hinweis zur richtigen Pinsel-Haltung. Um die räumliche Wirkung der Buchstaben zu erhöhen, soll das Blau in Richtung optischer Tiefe immer heller werden. “Aber jetzt nicht mit dem Weiß über die schwarzen Linien fahren.” Michael Wagner beschwert sich bei seinen Klassenkameraden. Die Gruppe arbeitet so begeistert an der Aufgabe, dass sie auch die nächste Haltestelle oben auf dem Wolfsberg umgestalten will. Wagner hat schon einen Entwurf dafür. Dessen Verwirklichung muss Klassenlehrerin Kornelia Kallmann vorerst bremsen: “Wir müssen irgendwann auch wieder Geschichte und Physik machen.”
Das Wartehäuschen in Reustens Ortsmitte wird zum Busstop. Am Hinweisschild arbeiten (von links): Leo Herrmann, Markus Auch-Schwelk, Michael Wagner, Gaetano Vedda, Roland Fakler, Eleftheria Paraskevopoulou und Henrietta Bayrami
Schöne Aussicht unter dem Galgen runter ins Tal
Schöne Aussicht unter dem Galgen runter ins Tal
Gäubote Herrenberg
2004_09_08
Von Birgit Spies
Ammerbuch-Reusten – Fertig gestellt und der Öffentlichkeit präsentiert wurde jetzt die zweite Station des Reustener Geschichtspfads: eine massive, hölzerne Bank rund um die ( “neue”) Betteleiche und eine Schau-Tafel, die mit ihrer Beschriftung und einer Fotografie an die alte Betteleiche erinnert.
Die neue Betteleiche am Eingang zum Reustener Hardtwald ist nun auch schon etwa 70 Jahre alt. Sie steht in unmittelbarer Nähe zum großen Stumpf der ursprünglichen Betteleiche, die in den 70er Jahren von einem Sturm gefällt wurde. Jetzt wurde der Platz zwischen diesen beiden Bäumen gestaltet und mit Ansprachen und einem Umtrunk der Gemeinde und der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben.
Für die Bank dankte Ortsvorsteherin Christel Halm dem Reustener “Rentner-Team”, das das wieder einmal bewerkstelligt hatte, nachdem es schon bei der Sanierung des Backhauses mit Hand angelegt hatte. Ortschaftsrat Willi Schill hatte die Anregung gegeben: “Machet doch wieder eine Bank um die Eiche.” Alfred Dessecker, Alois Holzner und Egon Koch folgten ihr, gemeinsam fertigten sie die sechseckige, massive Holzbank, die nun die “neue” Betteleiche schmückt und zum Verweilen einlädt. Halm: “Mit diesen Kerle kann man den Flecken umtreiben.”
Aber auch Halm selbst erhielt Dank und zwar von Jürgen Parchem vom Reustener Geschichtsverein, der ihr Blumen überreichte und deutlich machte, wie wichtig es war, dass Halm die Gruppe unterstützte und auch das Archiv geöffnet hatte. Einst hatte Halms Schwiegervater Hans Halm dieses Archiv ordnen lassen, was “schon ein bissle Geld gekostet habe”, heute sei man dankbar dafür.
Denn gefunden hat man darin in der Ortschronik des Lehrers Paul Gros von 1932 eine Fotografie der alten Betteleiche und ein Gedicht, das die Aussicht preist, die man von ihrem Platz aus genießen kann, über “die Wiesen im Ammertal” bis hin zur Wurmlinger Kapelle und zum Albbrand. Und schließlich fand man auch einen alten Bericht des “Gäubote” von 1905. Dieser zeigt, dass der Platz an der Reustener Betteleiche einst auch ein Treff- und Sammelpunkt des “fahrenden Volks” der Zigeuner war.
Alles das ist auf der Schau-Tafel zu sehen und wurde von Roland Fakler erläutert, der zudem, bevor abschließend Freibier an das auf den aufgestellten Bierzeltbänken sitzende Publikum ausgeschenkt wurde, vier mögliche Bedeutungen der Benennung “Betteleiche” vorstellte.

“Wer sich etwa an einem schönen Abend auf die hübsche Bank an der Betteleiche setzt und von diesem Ort aus in das Land schaut, dessen Herz wird reich und wenn es gleich bettelarm ist.
Der Ausblick von hier ist noch köstlicher als der von der Schulmeisterbuche, weil er auch an die ferne Dämmerung der Schwarzwaldhöhen streift und ein gar lebhaftes Geländewellenwogen trifft, das hübsch ausgeglichen, wundersam anspricht.
Zur Linken schreiten die stattlichen Schönbuchausläufer nahe an das Ammertal heran und heben in würdiger Haltung die Kleinodien Hohenentringen und Roseck in die sonnenverklärte Landschaft.
Geradeaus gegen Südosten schwimmt die Wurmlinger Kapelle in wohltuender Seelenruhe über dem Wellengekräusel der Landschaft.
Im Hintergrunde aber steigert sich die Lebhaftigkeit des Landschaftsbildes in der Wucht der Albkette zur Majestät. Wer die meisterhafte Linienführung der Albkette und vor allem die berückende Form mancher Albriesen einmal gründlich betrachten will, der setze sich einige Zeit auf die Bank an der Betteleiche.
Wie ein Wunder, anders kann ich es nicht sagen, zieht es da an seinen Augen vorüber. Die letzten Strahlen der heimkehrenden Sonne, welche in goldenem Geleuchte über den Schwarzwaldhöhen aufjubelt, fallen an die Stirnen der Albberge, und die weiten Dächer der Buchenwälder dort glänzen wie Kupfer.
Aus dem Tannenwald bei Oberndorf rücken schwere Schatten.
Über Tübingen glüht eine Fensterscheibe im Abendsonnenschein.
Die Wiesen im Ammertal legen sich in die kühlen Schatten des Abends.
Die Wurmlinger Kapelle aber spricht das Abendgebet.”