NS- geistige Grundlagen
Geistige Grundlagen des Nationalsozialismus
Der Nationalsozialismus entstand aus einer Mischung älterer rassistischer, völkischer, antisemitischer und autoritärer Denkströmungen.
Besonders stark beeinflusste ihn zu seiner Zeit der Pangermanismus des Österreichers Georg von Schönerer, 1842-1921. Bewundert hat er auch den Bürgermeister von Wien, Karl Lueger, 1844-1910, „den gewaltigsten deutschen Bürgermeister aller Zeiten“. Der glaubte die soziale Frage durch eine Lösung der Judenfrage bereinigen zu können. Von ihm soll der Satz stammen: „Wer ein Jude ist, bestimme ich!“ Wichtige Einflüsse waren:
1. Rassentheorien
- Arthur de Gobineau: Teilung der Menschheit in „höhere“ und „niedere“ Rassen; Warnung vor „Rassenmischung“.
- Houston Stewart Chamberlain: Verherrlichung der „germanischen Rasse“, radikaler Antisemitismus.
- Hitler wurde in seiner Rassenideologie stark von Madison Grant (1865–1937), Amerikaner schottischer Abstammung, beeinflusst. „Er verbreitete die Auffassung von den Blondhaarigen und Blauäugigen als der „Herrenrasse“ und forderte, dass der Staat die Abkömmlinge „minderer Rassen“ vernichten (eliminate) soll, die für die Gesellschaft keinen „Wert“ (value) haben.“ „Der Untergang der Großen Rasse” (1925 auf Deutsch erschienen) als „seine Bibel“ bezeichnet. Hitler übernahm die Rede von den „minderwertigen“ Rassen; sie sollten zugunsten einer gestärkten „nordischen Rasse“ verschwinden.“ Wiki
2. Völkischer Nationalismus
- Paul de Lagarde, Julius Langbehn: Idee einer einheitlichen „Volksgemeinschaft“; Ablehnung von Liberalismus, Demokratie und Moderne.
3. Sozialdarwinismus und Eugenik
- Herbert Spencer, Francis Galton: Übertragung des Prinzips „Überleben des Stärksten“ auf Gesellschaften; Gedanken von „Züchtung“ und „Rassenhygiene“.
4. Antimoderne und autoritäre Weltanschauung
- Skepsis oder Feindschaft gegenüber Aufklärung, Parlamentarismus und Individualismus; Wunsch nach starker Führung.
5. Missbrauch philosophischer Ideen
- Friedrich Nietzsche wurde durch Fälschungen seiner Schwester verzerrt dargestellt; der Nationalsozialismus benutzte diese verzerrten Ideen (z. B. „Übermensch“), obwohl Nietzsche kein Antisemit und kein Nationalist war.
6. Okkulte und mythische Germanen-Ideen
- Guido von List, Lanz von Liebenfels: Fantasievolle Arier-Mythen, die im völkischen Milieu populär waren.
7. Eigene NS-Ideologen
- Alfred Rosenberg (Mythus des 20. Jahrhunderts) und Adolf Hitler (Mein Kampf) bündelten diese Strömungen zu einer radikal antisemitischen, rassistischen und totalitären Ideologie. Siehe: Rosenberg