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Roland Fakler

Evolutionslehre

Was steht in der Bibel – und was sagt die moderne Evolutionslehre?

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      Evolutionslehre

Bibel und Wissenschaft im Vergleich

Thema Bibel (Genesis 1–2, wörtlich) Evolutionslehre (Naturwissenschaft)
Entstehung der Welt Gott erschafft Himmel und Erde in 6 Tagen. Das Universum entstand durch den Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren, die Erde vor rund 4,5 Milliarden Jahren.
Zeitspanne Alles geschieht in sechs Tagen, am siebten Tag ruht Gott. Die Entwicklung der Erde und des Lebens dauert Milliarden Jahre.
Reihenfolge der Ereignisse 1. Licht, 2. Himmel, 3. Land & Pflanzen, 4. Sonne, Mond & Sterne, 5. Vögel & Fische, 6. Landtiere & Mensch. Zuerst entstehen Sterne und Galaxien, dann Planeten, später einfache Zellen → Vielzeller → Pflanzen → Tiere → Mensch.
Pflanzen Pflanzen entstehen vor Sonne, Mond und Sternen. Pflanzen konnten sich erst entwickeln, nachdem die Sonne existierte – sonst keine Photosynthese.
Tiere Jede Art wird einzeln erschaffen. Alle Lebewesen sind genetisch miteinander verwandt; Arten entstehen durch Mutation, Selektion und Anpassung.
Mensch Adam wird aus Erde geformt, Eva aus Adams Rippe. Der Mensch ist von Beginn an eigenständige Schöpfung. Der Mensch entstand aus gemeinsamen Vorfahren mit anderen Primaten; Homo sapiens existiert seit etwa 300.000 Jahren.
Bedeutung des Menschen Der Mensch ist das „Ebenbild Gottes“ und Herrscher über die Schöpfung. Der Mensch ist biologisch ein Tier unter vielen, ohne naturwissenschaftlich höhere Stellung.

Fazit: Zwei Weltbilder, ein Widerspruch

Die Unterschiede sind unübersehbar: Die biblische Schöpfung beschreibt eine schnelle, bewusste Erschaffung durch Gott. Die Evolutionslehre sieht die Welt als Ergebnis eines langen, natürlichen Entwicklungsprozesses.

Wer die Bibel wörtlich liest, stößt auf einen klaren Widerspruch zur Wissenschaft.

Eine Welt ohne göttlichen Plan?

Das Universum folgt Naturgesetzen – gleichgültig gegenüber Gut und Böse. Wenn wir überleben, dann, weil wir uns evolutionär anpassen konnten. Wenn wir durch eine Naturkatastrophe untergehen, kräht kein Hahn danach – weil es dann wohl auch keinen Hahn mehr gibt.

Wir wissen nicht genau, wie das Leben entstanden ist, aber wir wissen, dass es entstanden ist. Für seine Entwicklung gibt es keine bessere Erklärung als die Evolution. Sie folgt inneren Gesetzmäßigkeiten, die man nicht auf ein höheres Wesen zurückführen muss – denn dann bliebe die Frage: Wer hat dieses höhere Wesen erschaffen?

Und wäre ein allwissender Gott wirklich der Schöpfer, warum dann so viele Fehlkonstruktionen, Leiden und Sackgassen in der Natur? Eine Welt voller Fressen und Gefressenwerden, mit Millionen gescheiterten Versuchen, passt kaum zu einem „weisen“ Schöpfer.

Warum Evolution überzeugt

Die Evolution ist so gut belegt wie die Schwerkraft. Hier einige Belege:

1. Zucht von Haustieren und Pflanzen

Menschen züchten seit Jahrtausenden Tiere und Pflanzen, um bestimmte Merkmale zu verstärken – z. B. Hunderassen aus dem Wolf. Diese gezielte Veränderung zeigt, wie sich Eigenschaften über Generationen entwickeln können: Evolution im kleinen Maßstab.

2. Antibiotika-Resistenzen

Bakterien, die zufällig resistent gegen ein Antibiotikum sind, überleben und vermehren sich. So entstehen neue, widerstandsfähige Generationen – Evolution in Echtzeit.

3. Kleine Veränderungen – große Wirkung

Jedes Lebewesen unterscheidet sich leicht von seinen Eltern. Über Millionen Jahre summieren sich solche Unterschiede zu neuen Arten – z. B. von Landtieren zu Walen.

4. Fossilien als Zeugen der Vergangenheit

Fossilien zeigen Übergangsformen zwischen alten und modernen Arten. Ein Beispiel: Archaeopteryx – halb Reptil, halb Vogel – belegt den Übergang von Reptilien zu Vögeln.

5. DNA-Vergleiche

Menschen und Schimpansen teilen 98–99 % ihrer DNA – ein klarer Hinweis auf gemeinsame Vorfahren. DNA-Analysen sind wie Stammbäume, die die Verwandtschaft aller Lebewesen aufzeigen.

Kein Zufall, sondern Naturgesetz

Evolution ist kein reiner Zufall. Mutation und natürliche Selektion sind geordnete Prozesse, durch die sich Lebewesen langfristig anpassen. Die Evolutionslehre ist keine „Meinung“, sondern das Ergebnis unzähliger Untersuchungen aus Biologie, Paläontologie und Genetik, die alle zu demselben Bild führen.

Der Mensch – ein unvollendetes Wesen

Auch der Mensch ist ein Produkt der Natur, nicht das Werk eines vollkommenen Gottes. Wäre er göttlich geschaffen, gäbe es keine Mängel, keine Grausamkeit, keine Irrwege wie das Aussterben des Neandertalers.

Der Mensch ist kein Sünder, sondern ein Mangelwesen – das Ergebnis einer langen, unvollendeten Evolution. Naturgesetze, unendliche Zeit und unzählige Versuche formen das Leben – bis heute. Evolution ist noch nicht abgeschlossen. Und vielleicht wird sie es nie sein. Die Evolutionslehre konnte bisher durch keinen einzigen neuen Fund widerlegt werden. Sie verläuft ziellos.

Siehe auch: Koran und Evolution

Weiterführende Informationen

👉 Belege der Evolution bei abiweb.de

Hätte ein Gott die Welt erschaffen, dann könnte man ihn weder weise noch barmherzig nennen.