Header Image

Roland Fakler

Showing posts from: Dezember 2025

NS- geistige Grundlagen

Geistige Grundlagen des Nationalsozialismus

Der Nationalsozialismus entstand aus einer Mischung älterer rassistischer, völkischer, antisemitischer und autoritärer Denkströmungen.

Besonders stark beeinflusste ihn zu seiner Zeit der Pangermanismus des Österreichers Georg von Schönerer, 1842-1921. Bewundert hat er auch den Bürgermeister von Wien, Karl Lueger, 1844-1910, „den gewaltigsten deutschen Bürgermeister aller Zeiten“. Der glaubte die soziale Frage durch eine Lösung der Judenfrage bereinigen zu können. Von ihm soll der Satz stammen: „Wer ein Jude ist, bestimme ich!“ Wichtige Einflüsse waren:

1. Rassentheorien

  • Arthur de Gobineau: Teilung der Menschheit in „höhere“ und „niedere“ Rassen; Warnung vor „Rassenmischung“.
  • Houston Stewart Chamberlain: Verherrlichung der „germanischen Rasse“, radikaler Antisemitismus.
  • Hitler wurde in seiner Rassenideologie stark von Madison Grant (1865–1937), Amerikaner schottischer Abstammung, beeinflusst. „Er verbreitete die Auffassung von den Blondhaarigen und Blauäugigen als der „Herrenrasse“ und forderte, dass der Staat die Abkömmlinge „minderer Rassen“ vernichten (eliminate) soll, die für die Gesellschaft keinen „Wert“ (value) haben.“ „Der Untergang der Großen Rasse” (1925 auf Deutsch erschienen) als „seine Bibel“ bezeichnet. Hitler übernahm die Rede von den „minderwertigen“ Rassen; sie sollten zugunsten einer gestärkten „nordischen Rasse“ verschwinden.“  Wiki

2. Völkischer Nationalismus

  • Paul de Lagarde, Julius Langbehn: Idee einer einheitlichen „Volksgemeinschaft“; Ablehnung von Liberalismus, Demokratie und Moderne.

3. Sozialdarwinismus und Eugenik

  • Herbert Spencer, Francis Galton: Übertragung des Prinzips „Überleben des Stärksten“ auf Gesellschaften; Gedanken von „Züchtung“ und „Rassenhygiene“.

4. Antimoderne und autoritäre Weltanschauung

  • Skepsis oder Feindschaft gegenüber Aufklärung, Parlamentarismus und Individualismus; Wunsch nach starker Führung.

5. Missbrauch philosophischer Ideen

  • Friedrich Nietzsche wurde durch Fälschungen seiner Schwester verzerrt dargestellt; der Nationalsozialismus benutzte diese verzerrten Ideen (z. B. „Übermensch“), obwohl Nietzsche kein Antisemit und kein Nationalist war.

6. Okkulte und mythische Germanen-Ideen

  • Guido von List, Lanz von Liebenfels: Fantasievolle Arier-Mythen, die im völkischen Milieu populär waren.

7. Eigene NS-Ideologen

  • Alfred Rosenberg (Mythus des 20. Jahrhunderts) und Adolf Hitler (Mein Kampf) bündelten diese Strömungen zu einer radikal antisemitischen, rassistischen und totalitären Ideologie. Siehe: Rosenberg

Kulturblüte

Islamische Kulturblüte

Die islamische Kulturblüte war im Kern eine Renaissance der griechischen, römischen und persischen Antike, getragen von liberalen, wissbegierigen Kalifen, die den Koran nicht allzu streng auslegten. Sie entstand nicht im arabischen Mekka, sondern in den vom Islam eroberten persischen und ehemals römischen Gebieten – vor allem in Bagdad, Córdoba und Toledo. Ihre prägenden Gestalten waren antike griechische und römische Autoren sowie zahlreiche persische Gelehrte, die in den durch die arabische Sprache verbundenen Regionen wirkten.

Nach dieser Blüte setzten sich im islamischen Herrschaftsgebiet zunehmend orthodoxe Kräfte durch, während in Europa Reformation und Aufklärung das Christentum humanisierten und – auch dank der von arabischen Gelehrten überlieferten antiken Texte – eine eigene kulturelle Erneuerung ermöglichten (etwa bei Albertus Magnus oder unter Friedrich II. von Sizilien). Während Europa an die Errungenschaften der Antike anknüpfte, bedeutete die Rückwendung zum orthodoxen Islam das Ende der arabischen Kulturblüte. Orthodoxe Religion, so wie sie in den heiligen Texten verankert ist, wurde zum bremsenden Faktor.

Die Blütezeit des Islams lag unter den persischstämmigen Abbasiden (749–1258), die die aus Mekka stammenden Omaijaden abgelöst hatten. Unter den Omaijaden herrschte starke Intoleranz gegenüber Persern, selbst wenn sie zum Islam übergetreten waren. 762 verlegten die Abbasiden die Hauptstadt nach Bagdad und gestalteten den Staat nach persischem und byzantinischem Vorbild um. Die abbasidische Epoche endete 1258 mit der mongolischen Eroberung Bagdads und der Hinrichtung des Kalifen al-Mustaʿsim.

Die islamische Kulturblüte beruhte auf politischer Stabilität, wirtschaftlicher Stärke und kultureller Offenheit. Zentren wie Bagdad und Córdoba förderten Wissenschaft, übersetzten antikes Wissen und entwickelten es weiter. Handel, Papierherstellung und Bildung führten zu Fortschritten in Mathematik, Medizin, Astronomie und Philosophie. Der Niedergang erfolgte schrittweise durch politische Zersplitterung, wirtschaftliche Krisen, den Verlust zentraler Bildungsstätten, die Mongoleninvasion, den wissenschaftlichen Aufstieg Europas und das Ende des freien Denkens und Forschens.

Die arabische Sprache und die islamische Religion dienten als verbindende Elemente dieser Kultur. Viele der führenden Köpfe waren jedoch Perser. Als spezifisch arabische Leistungen gelten u.a. die arabische Schrift und Sprache, Beiträge zu Chemie, Dichtung, experimenteller Wissenschaft sowie Teile der Algebra und Mathematik – sofern sie nicht auf griechische Ursprünge zurückgingen. Mohammed hatte den Koran aus jüdisch-christlichen Texten zusammengestellt.

 

Name Fachgebiet Kulturelle Herkunft Region / Epoche
al-Kindī Philosophie, Mathematik Arabisch Irak, 9. Jh.
al-Battānī Astronomie Arabisch Syrien, 9.–10. Jh.
Ibn Ruschd (Averroes) Philosophie, Recht, Medizin Arabisch-Andalusisch Córdoba, 12. Jh.
Ibn Bājjah (Avempace) Philosophie, Naturwissenschaft Andalusisch Saragossa, 11.–12. Jh.
Ibn Tufail Philosophie, Medizin Andalusisch (arabisch-berberisch geprägt) Andalusien, 12. Jh.
al-Zahrāwī (Abulcasis) Chirurgie, Medizin Arabisch-Andalusisch Córdoba, 10.–11. Jh.
Ibn Sīnā (Avicenna) Medizin, Philosophie Persisch Buchara / Isfahan, 10.–11. Jh.
al-Rāzī (Rhazes) Medizin, Chemie Persisch Rey, 9.–10. Jh.
al-Chwarizmi (al-Khwarizmi) Mathematik, Astronomie Persisch (Choresmien) Usbekistan, 9. Jh.
Omar Chayyām Mathematik, Astronomie, Dichtung Persisch Nischapur, 11.–12. Jh.
al-Bīrūnī Astronomie, Geografie Persisch (Choresmien) 10.–11. Jh.
Nasīr ad-Dīn at-Tūsī Astronomie, Philosophie Persisch Iran, 13. Jh.
al-Fārābī Philosophie, Logik, Musik Zentralasiatisch (turkstämmig), arabisch-islamisch geprägt Kasachstan / Syrien, 10. Jh.
Hunayn ibn Ishaq Übersetzer, Medizin Syrisch (nestorianischer Christ) Bagdad, 9. Jh.
Qusta ibn Luqa Übersetzer, Medizin, Astronomie Syrisch-griechisch (melkitischer Christ) 9. Jh.
Yahya ibn ʿAdī Philosophie, Logik Syrisch (christlich-nestorianisch) 10. Jh.
Aristoteles Philosophie, Logik, Naturphilosophie Griechisch (Makedonien) 4. Jh. v. Chr.
Galen (Galenos) Medizin, Anatomie Griechisch (Pergamon), wirkmächtig im römischen Reich 2. Jh. n. Chr.
Hippokrates Medizin Griechisch (Kos) 5.–4. Jh. v. Chr.
Claudius Ptolemaeus (Ptolemäus) Astronomie, Geographie Griechisch (Alexandria) 2. Jh. n. Chr.
Euclid (Euklid) Geometrie Griechisch (Alexandria) 3. Jh. v./n. Chr.
Archimedes Mathematik, Ingenieurskunst Griechisch (Syrakus) 3. Jh. v. Chr.
Plotin Philosophie (Neuplatonismus) Griechisch (Ägypten/Syrien) 3. Jh. n. Chr.
Dioscorides Medizin, Pharmakologie Griechisch 1. Jh. n. Chr.
Gaius Plinius Secundus (Plinius der Ältere) Naturkunde, Enzyklopädie Römisch 1. Jh. n. Chr.

Sklavenhandel

Islamischer Sklavenhandel mit europäischen Sklaven

Muslime haben über viele Jahrhunderte hinweg Handel mit europäischen (meist christlichen) Sklaven betrieben. Hier ist eine grobe zeitliche Einordnung:


Frühmittelalter (ca. 7.–10. Jahrhundert)

  • Schon kurz nach der islamischen Expansion kamen europäische Sklaven in muslimische Märkte.

  • Besonders slawische, germanische und romanische Gefangene aus Mitteleuropa gelangten über jüdische und islamische Händler in den Nahen Osten.

  • Der Begriff „Sklave“ (slave) leitet sich von „Slawen“ ab.


Hoch- und Spätmittelalter (ca. 11.–15. Jahrhundert)

  • Der Handel setzte sich fort, insbesondere:

    • über Venedig, Genua und andere italienische Handelsstädte, die Sklaven aus Osteuropa in den Nahen Osten und Nordafrika vermittelten.

    • durch muslimische Emirate in Spanien (al-Andalus), wo christliche Kriegsgefangene als Sklaven dienten oder weiterverkauft wurden.


Frühe Neuzeit (ca. 16.–frühes 19. Jahrhundert)

  • Die intensivste Phase betrifft die Barbareskenstaaten (Algier, Tunis, Tripolis und Marokko):

    • Sie betrieben Korsarenfahrten im Mittelmeer und im Atlantik.

    • Schätzungen reichen auf 1–1,25 Millionen europäische Christen, die zwischen ca. 1500 und 1800 gefangen genommen wurden.

  • Gleichzeitig gab es im Osmanischen Reich weiterhin Nachfrage nach europäischen Gefangenen, insbesondere aus den Balkankriegen.


Ende des Handels (19. Jahrhundert)

  • Europäische Mächte zwangen die Barbareskenstaaten im frühen 19. Jahrhundert zur Aufgabe der Sklavenjagd.

  • Entscheidende Ereignisse:

    • Angriff der USA und später Großbritanniens auf die Barbareskenstaaten (u. a. 1815).

    • Eroberung Algiers durch Frankreich 1830, wodurch die letzte große Bastion dieses Systems zusammenbrach.


Zusammenfassung der Zeitspanne

Vom 7. Jahrhundert bis ins frühe 19. Jahrhundert
→ also rund 1100 Jahre, wobei Art und Intensität des Handels stark variierten.

Questions to Islam

englisch Questions to the Centre of Islam in Tuebingen

Is Islam reformable? The centre of Islam is on the right track! However, I see many contradictions between the Quran and our constitution.

The Quran and the Hadiths, which form the core of Islam, answer the following questions with „No.” To make Islam in accordance with our constitution, they should have been answered with “Yes.”

Is the Quran allowed to be changed?

Do you believe Muslims and unbelieving humans of equal in rights?

Should humanists and atheists be tolerated by Islam?

Are believers of other religions allowed to worship their gods?

Are men and women of equal rights?

Does Islam prohibit polygamy, circumcision of girls and honour killings?

Are Muslims allowed to apostate from Islam?

Is Islam against capital punishment?

Is Islam against inhuman punishment such as whipping, cutting of hands and stoning?

Is Islam against slavery, racketeering and extortion, wars of robbing, looting and booting?

Is it allowed to criticise Islam, the Quran or Mohammed?

Will Islam renounce terror or contract killing, if it is insulted?

Does Islam allow other religions to erect houses of worship in Islamic countries?

 

My answer in a reader’s letter on 16.09.2014

Values of the Enlightenment

Dear Mrs K. I do not apply two standards, but in one single letter, I cannot deal with all the nonsense that is written in “Holy Books”. I have concentrated myself on the Quran now, because of its literal explanation, it causes the most trouble at the moment…as it is shown by the political situation.

As you had mentioned quite correctly, the literal explanation of the bible has had disastrous consequences too. In the meantime, Christians had become a bit more peaceful because they went through a time of enlightenment due to criticism. Only by criticism the fatal sentences of the bible, that had been taken literally for centuries too, had been overcome and with it: Wiping of children; hatred towards women; death penalty; stoning for gathering wood at the Sabbath, adultery and homosexuality; cruel penalty and torture; slavery; cruelties towards animals and destruction of the environment; kings by Gods grace; threatening with devil and hell; hereditary guilt and hereditary sin; penis mutilation; disdain of reason and science; superstition; illiteracy; poverty and ignorance; stone age sexual morality; overpopulation; degradation of illegitimate children; intolerance; persecution of people with different religion and unbelievers; fanaticism in the name of the faith; holy wars…etc.

In the meantime, we are living in a semi-secular state, in which the values of the Enlightenment are applied, not the values of the bible, otherwise freedom of thought would not be possible here as it is in Islamic states.

Untergang Karthago’s

Der Untergang Karthagos

Der Untergang Karthagos hat mich immer fasziniert und erschüttert. Es ist eine unsäglich traurige Episode, die stellvertretend für die traurige Weltgeschichte steht.

Um 225 v. u. Z. hatten Rom und Karthago ihre Einflussbereiche im Mittelmeer vertraglich abgesteckt. Nach dem Ersten Punischen Krieg (endete 241 v. u. Z. mit römischem Sieg und Verlust Siziliens für Karthago) eskalierte die Rivalität erneut, als Karthago Sagunt in Spanien eroberte. Rom erklärte daraufhin den Zweiten Punischen Krieg; trotz Hannibals Erfolgen in Italien endete er 202 v. u. Z. mit einem Sieg Roms. Karthago verlor Flotte und Kriegselefanten, musste hohe Entschädigungen zahlen und war fortan in seiner Außenpolitik durch Rom eingeschränkt.

Als Massinissa von Numidien in den folgenden Jahrzehnten karthagische Gebiete annektierte, griff Karthago 153 v. u. Z. ohne römische Zustimmung militärisch ein. Rom nutzte den Vertragsverstoß als Vorwand für einen neuen Krieg. 149–146 v. u. Z. belagerten die Römer die Stadt; nach monatelangen Kämpfen und Hunger kapitulierte Karthago 146 v. u. Z. Die Stadt wurde zerstört, Zehntausende getötet oder versklavt; wenige Überlebende entkamen. Zeitgenössische Berichte schildern die Belagerung als brutale, endgültige Zerschlagung einer einst mächtigen Seemacht — oft zitiert als Erfüllung des römischen Leitsatzes „Karthago muss zerstört werden“.

Critic of Islam

Critic of Islam

Readers letter to the Tuebinger Tagblatt 15.05.2014

Islam, in its fundamental parts, the Quran and the Sharia, is an intolerant and totalitarian worldview, which aims to conquer and to dominate. Freedom of belief is granted only to those who, as it is usual in all totalitarian ideologies, have the “right faith” of the “chosen people”… this is mostly implanted or rather indoctrinated during the early childhood days. People of a different faith are in the domain of Islam, at best tolerated as human beings of second class. Civil rights and liberties for the person, the essential basis of our constitution, are not granted under Islamic rule.

On every page of the Quran, one can find any agitation against “unbelievers”. They are threatened with the eternal punishment of Allah. That comes from the fact that Mohammed was not great enough, and that his teachings were not convincing enough for many people. He, like his successors, had not been able to win people over; they had rather to compel them to Islam. Islam has not spread itself, but has been extended with much terror and violence. Why now should the spread of an intolerant ideology be supported by a liberal constitutional state?

Of course, Judaism and Christianity belonged to the intolerant and totalitarian world views, too. Judaism, however, does not want to missionise, and the persecution-furious “state-Christianity” in Europe has been overcome after a rage that lasted almost two thousand years. Islam must be forced into the limits of our constitutional liberal state, too, and the history of its spread must be explored and written truthfully.

Gottessohn

Jesu Selbstbezeichnung – Sohn Gottes
 
Jesus bezeichnet sich selbst an mehreren Stellen als „Gottes Sohn“ oder nimmt diesen Titel indirekt an. Wichtig ist:
Manchmal sagt er es ausdrücklich, manchmal stimmt er einer Zuschreibung zu oder verwendet Formulierungen, die im Judentum seiner Zeit eindeutig göttliche Autorität beanspruchen.
 
Hier sind die wichtigsten Bibelstellen – unterteilt nach direkter und indirekter Selbstbezeichnung:
🔹 Direkte Selbstbezeichnung oder ausdrückliche Zustimmung
 
1. Johannes 10:36
 
> „… weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?“
Hier bezeichnet sich Jesus ausdrücklich als Gottes Sohn.
 
2. Matthäus 27:43 (indirekt, aber bestätigt)
 
Am Kreuz zitieren die Gegner Jesu seine eigenen Worte:
 
> „Er hat auf Gott vertraut; der rette ihn jetzt … denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.“
Dies zeigt, dass Jesus diese Aussage zuvor gemacht hat.
 
3. Matthäus 16:15–17
 
Petrus sagt:
> „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Jesus bestätigt diese Aussage ausdrücklich: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“
 
Auch wenn Jesus es hier nicht selbst zuerst ausspricht, nimmt er den Titel voll an.
 
4. Matthäus 26:63–64 / Markus 14:61–62
 
Der Hohepriester fragt:
 
> „Bist du der Christus, der Sohn Gottes?“
Jesus antwortet: „Du sagst es.“
 
Im Markusevangelium noch direkter:
 
> „Ich bin es.“
 
Dies gilt als eine der klarsten Selbstbezeichnungen.
 
🔹 Indirekte Selbstbezeichnung
 
5. Johannes 5:17–18
 
Jesus nennt Gott seinen Vater auf eine Weise, die ihn „Gott gleich“ macht:
 
> „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.“
Die Zuhörer verstehen dies sofort als Anspruch göttlicher Sohnschaft.
 
6. Johannes 9:35–37
 
Jesus fragt den ehemals Blinden:
 
> „Glaubst du an den Sohn Gottes?“
Als der Mann fragt, wer das sei, antwortet Jesus:
„Du siehst ihn; der mit dir redet, der ist es.“
 
Jesus identifiziert sich hier klar als der „Sohn Gottes“.
 
7. Johannes 11:4 / 11:27
 
Jesus spricht von seiner Sendung „zur Herrlichkeit Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde“.
Martha bekennt:
 
> „Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes.“
Jesus widerspricht nicht, sondern lässt es stehen.
 
8. Johannes 3:16–18
 
Hier nennt Jesus sich indirekt „der eingeborene Sohn“ (monogenēs huios):
 
> „… damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe …“
Der Kontext zeigt: Er spricht über sich selbst.
 
Fazit
 
Jesus bezeichnet sich selbst als „Gottes Sohn“
explizit: Johannes 10:36; Johannes 9:35–37; Mark 14:61–62; indirekt auch Mt 27:43
durch Zustimmung: Mt 16:16–17; Mt 26:63–64
indirekt durch Selbstzeugnisse: Joh 5:17–18; Joh 11:4; Joh 3:16–18
 

Gottessöhne

Gottesöhne

Im Laufe der Weltgeschichte haben sich Menschen der verschiedensten Kulturen nicht nur Götter ausgedacht, sondern auch Gottessöhne, die oft als Verbindung zwischen Göttern und Menschen dienten. Vor allem dienten sie Herrschern, die sich oft selbst als Gottessöhne oder als Nachkommen von Gottessöhnen bezeichneten, als Legitimation ihrer Herrschaft.

Gottessöhne mussten sich natürlich von Menschen unterscheiden. So wurde ihnen oft die jungfräuliche Geburt angedichtet oder sie überwanden den Tod durch eine Auferstehung.

Jungfräulich geborene Gottesöhne, die von den Toten auferstanden sind

Name Kultur / Religion Eltern / Geburt (jungfräulich oder übernatürlich) Tod & Auferstehung Kurzbeschreibung
Dionysos Griechisch Semele empfängt Dionysos von Zeus; in der Spätantike teilweise als „jungfräulich Unberührt-Geborener“ interpretiert; zweite Geburt aus Zeus’ Schenkel. Dionysos wurde zerstückelt (Orphik), wieder zusammengesetzt, erneut geboren. Gott des Weins, der Ekstase, der Wiedergeburt.
Attis Anatolisch / Phrygisch Jungfrau Nana empfängt Attis durch Berührung eines mandelartigen Früchte-Symbols des Gottes Agdistis. Attis stirbt unter einer Pinie; Kybele bittet die Götter – Attis wird erneuert bzw. wiederbelebt. Begleiter der Kybele, vegetativer Fruchtbarkeitsgott.
Adonis / Tammuz Semitisch / Griechisch In einigen Traditionen jungfräuliche oder magische Empfängnis durch Myrrha/ Smyrna nach göttlichem Eingriff. Tammuz/Adonis stirbt jährlich und kehrt zyklisch aus der Unterwelt zurück. Sterbender und wiederkehrender Vegetationsgott.
Osiris (Horus als Sohn) Ägyptisch Isis empfängt Horus von Osiris, nachdem sie seinen zerstückelten Körper magisch rekonstruiert – jungfräuliches / magisch-außerordentliches Zeugungsmotiv. Osiris wird getötet, zerstückelt und wiedererweckt; Horus repräsentiert ebenfalls zyklische Wiedergeburt. Osiris ist Gott der Wiedergeburt; Horus göttlicher Herrscher-Sohn.
Mithras (Römisch-persisch) Mithraskult „Jungfräuliche Geburt“ aus einem Felsen (petra genetrix), also ohne Mutter. Keine klassische Auferstehung, aber rituelles Mitsterben und Mit-Auferstehen der Anhänger; in späten Deutungen kosmische Erneuerungszyklen. Erlöserfigur, Lichtgott, kosmischer Held.
Dumuzi Mesopotamisch Göttliche Geburt (Inanna + göttliche Abstammung); in späteren Texten jungfräuliche Konzeption. Stirbt und steigt zyklisch wieder auf; Auferstehungsfeste historisch belegt. Vegetations- und Erneuerungsgott.

Weitere Gottessöhne

  • Jesus Christus – Christentum
  • Herkules (Herakles) – Sohn des Zeus und der Alkmene (griechische Mythologie)
  • Perseus – Sohn des Zeus und der Danaë (griechische Mythologie)
  • Apollon – Sohn des Zeus und der Leto (griechische Mythologie)
  • Artemis – Tochter des Zeus und der Leto (in einigen Traditionen ebenfalls „Gotteskind“)
  • Hathor-Söhne – verschiedene Götterkinder der Hathor (ägyptische Mythologie)
  • Krishna – Inkarnation und Sohn von Vishnu in menschlicher Form (Hinduismus)
  • Arjuna – Sohn des Gottes Indra (Hinduismus)
  • Skanda (Kartikeya) – Sohn Shivas (Hinduismus)
  • Baldur – Sohn Odins (nordische Mythologie)
  • Thor – Sohn Odins (nordische Mythologie)
  • Tyr – in einigen Quellen Sohn des Odin (nordische Mythologie)
  • Quetzalcóatl – in einigen mesoamerikanischen Mythen Sohn der Himmelsgöttin (Azteken)
  • Maui – in polynesischen Mythen ein Sohn göttlicher Wesen

Rot: Herrscher, die ihre Legitimation als Gottessohn erhielten

Ägypten

Horus – Sohn von Osiris und Isis

Anubis – in manchen Traditionen Sohn von Osiris und Nephthys

Khonsu – Sohn von Amun und Mut

Montu – Sohn von Amun

Pharaonen (allgemein) – galten als „Söhne des Ra“ oder „Söhne des Amun“

Imhotep (später vergöttlicht) – wurde in der Spätantike als Sohn des Ptah verehrt

 

Griechenland

Die Griechen haben die größte Zahl an Gottessöhnen, besonders durch Zeus.

Herakles – Sohn von Zeus & Alkmene

Perseus – Sohn von Zeus & Danaë

Dionysos – Sohn von Zeus & Semele

Minos, Rhadamanthys, Sarpedon – Söhne von Zeus & Europa

Apollo – in manchen lokalen Traditionen Sohn von Zeus & Leto

Artemis – wie Apollo

Helena von Troja – Tochter von Zeus

Polydeukes (Pollux) – Sohn von Zeus (Zwillingsbruder Kastor, der sterblich war)

Makedon / Magnes – eponyme Söhne des Zeus

Aias (Ajax) – in einigen Überlieferungen Sohn des Telamon und des Zeus (abweichend)

Pan – in manchen Versionen Sohn des Hermes

Asklepios – Sohn von Apollo

Aristeas – Sohn von Apollo

Orpheus – Sohn der Muse Kalliope und in manchen Mythen Apollons

Triptolemos – in Eleusis als Sohn einer Gottheit verehrt

Ion – Sohn von Apollo

Achilleus (Achilles) – Sohn der Meeresgöttin Thetis & des Königs Peleus

Aeneas (griech./trojan.) – Sohn von Aphrodite & Anchises

 

Rom

Romulus – Sohn des Kriegsgottes Mars

Remus – ebenfalls Sohn des Mars

Hercules (röm. Herkules) – identisch mit Herakles

Silvanus / Faunus – in manchen Traditionen göttliche Abstammung

 

Persisch–anatolischer Raum

Mithras

Im römischen Kult nicht als „Gottessohn“ bezeichnet

aber eine göttliche Erlöserfigur, aus einem Felsen „geboren“

Attis – jung sterbender Gott, Sohn der Nana/ Kybele in mythischer Zeugung

Tammuz / Dumuzi – göttlicher Liebhaber der Inanna, oft „göttlicher Sohn“ genannt

 

Semitischer Vorderer Orient

Baal – Sohn des Gottes El (in manchen Texten)

Melqart – Sohn von Baal oder El (je nach Epoche)

Yam, Mot – Söhne des höchsten Gottes El

Adonis – griechisierte Fassung des semitischen Adon / Tammuz

 

Altes Israel / Judentum

(Begriff „Sohn Gottes“ ist hier metaphorisch, aber wichtig.)

König David – im Psalter „Gottes Sohn“ (symbolisch)

Jüdische Könige generell – galten als adoptive Söhne Gottes

Engelwesen / „Gottessöhne“ – im Buch Genesis & Hiob (hebr. bene elohim)

 

Indien

In Indien ist es weniger „Gottessohn“ und mehr „Inkarnation“. Trotzdem:

Krishna – Avatar Vishnus, Sohn von Vasudeva und Devaki

Rama – Avatar Vishnus, Sohn von Dasharatha & Kaushalya

Skanda / Karttikeya – Sohn von Shiva

Ganesha – Sohn von Shiva & Parvati

Hanuman – Sohn des Windgottes Vayu

 

China

Fuxi – in Legenden Sohn des Himmels

Shennong – ebenfalls göttliche Herkunft

Kaiser als „Söhne des Himmels“ – politisch-religiöse Bezeichnung

 

Japan

Tenno (Kaiser) – gilt als direkter Nachkomme der Sonnengöttin Amaterasu

Ninigi-no-Mikoto – Enkelsohn von Amaterasu

Jimmu – erster Kaiser, göttlicher Abkömmling

 

Amerikas (Maya, Azteken, Inka)

Manco Cápac – Sohn der Sonne (Inkagott Inti)

Quetzalcoatl – göttlicher Kulturheld (nicht „Sohn”, aber göttliche Geburtstraditionen)

Hunahpu & Xbalanque (Maya) – Söhne des Himmelsgottes Hun Hunahpu

 

Nordische Mythologie

Thor – Sohn Odins

Vidar – Sohn Odins

Váli – Sohn Odins

Baldr – Sohn Odins

Sigi – Sohn von Odin (Ahnherr der Völsungen)

Skjöldr (Scyld) – Sohn Odins (Schildkönige)

 

Kelten und Briten

Cú Chulainn – Sohn des Lichtgottes Lugh

Aengus Óg – Sohn des Dagda

Bran der Gesegnete – Sohn des Meerengottes Llyr

Morrigan-Nachkömmlinge – diverse Kinder göttlicher Herkunft

 

Germanen & andere europäische Kulturen

Siegfried / Sigurd – in späteren Legenden göttliche Abstammung (Odin-Linie)

Alte Könige – z. B. Merowinger als „Söhne eines Meereswesens“

Herrscher, die als Gottessöhne galten.

Herrscher / Dynastie Kultur / Reich Art der Vergöttlichung Anmerkungen
Alexander der Große Griechen / Makedonien Sohn des Zeus-Ammon Zu Lebzeiten göttlicher Kult
Ptolemäer (z. B. Ptolemaios I., Kleopatra VII.) Ägypten (hellenistisch) Göttliche Herrscher, Inkarnationen von Isis/Osiris Kult stark ausgeprägt
Julius Caesar Römisches Reich Postum vergöttlicht (divus Iulius) Octavian nannte sich „Sohn des Gottes“
Augustus Römisches Reich Sohn des vergöttlichten Caesar Im Osten zu Lebzeiten als Gott verehrt
Weitere römische Kaiser (z. B. Claudius, Hadrian, Marcus Aurelius) Römisches Reich Postum vergöttlicht einige durch „damnatio memoriae“ entgöttlicht
Pharaonen (alle Dynastien) Altes Ägypten Söhne des Re; Horus-Inkarnation Zentrale religiöse Rolle
Naram-Sin Akkad (Mesopotamien) Erklärte sich selbst zum Gott Sohn der Göttin Ishtar
Assyrische Könige Assyrien Söhne des Gottes Assur Göttliches Mandat durch nationale Gottheit
Chinesische Kaiser (Tianzi) China „Sohn des Himmels“ Kein Gott, aber göttliches Mandat
Japanischer Tennō Japan Abstammung von Amaterasu Bis 1945 offiziell göttlich
Inka-Herrscher Inka-Reich Sohn des Sonnengottes Inti Göttlicher Status zu Lebzeiten
Aztekische Herrscher Azteken Hohepriesterkönige mit göttlichem Rang Zentrale religiöse Funktion

Es gibt mehrere Dutzend antike Figuren, die eindeutig als Gottessöhne gelten.