Showing posts by: rofa
Ethik und Werte
Nicht nur von rechts
In Tübingen soll ein Institut zur Erforschung des Rechtsextremismus entstehen.
Wieso eigentlich nur gegen rechts? Wäre es nicht sinnvoller, ein Institut zu gründen, das einerseits humanistische, demokratische Werte lehrt, damit eine verbindende, positive Identität für alle Bundesbürger schafft und andererseits alle menschenrechtsfeindlichen Ideologien erforscht?
Die Gefahr für Demokratie und Menschenrechte kommt ja nicht nur von rechts. Sie kommt auch von links und vielfältig von religiöser Seite. Der Vatikan ist die letzte absolute Monarchie in Europa. Er hat immer noch großen Einfluss auf unsere Schulen und unsere Gesellschaft, siehe Frauenrechte, Sexualität, Sterbehilfe… Auch Evangelikale, siehe USA, stehen nicht auf dem Boden der westlichen Werte und sind eine Gefahr für die Menschenrechte. Alle islamischen Staaten sind mehr oder weniger Diktaturen – hat natürlich nichts mit dem Islam zu tun: Haha! – und haben wegen der hier wachsenden islamischen Bevölkerung zunehmenden Einfluss auf Deutschland, weshalb ich im islamischen Extremismus, der eigentlich ein Rechtsextremismus ist, die größte Gefahr für unsere Freiheit sehe. Ein aktueller Blick nach Israel müsste genügen, um zu erkennen, wie unheilvoll und militant auch jüdischer Extremismus sein kann.
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Nicht-nur-von-rechts-580334.html
Gegen diese Religionen musste alles erkämpft werden, was wert hat
Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt am 5.10.2022 Gelebtes Miteinander Weltethos -Ausstellung
Die folgerichtige Fortsetzung und Umsetzung der Weltethos Idee, die ich nur gut finden kann, wäre ein verbindlicher Ethikunterricht an allen Schulen, auf der Basis dieser Ideen. Dazu gehört meiner Ansicht nach auch eine Staatsbürgerkunde, die die friedenssichernde Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten lehrt. Stattdessen wird weltweit und auch in Deutschland der konfessionelle Religionsunterricht gefördert, der die Schüler gegeneinander abgrenzt, anstatt sie zu verbinden, denn man darf sich keine Illusionen machen, allein die drei abrahamitischen Religionen widersprechen sich in wesentlichen Punkten. Außerdem sind die „Werte“ dieser Religionen vor allem dazu geeignet, hierarchische und patriarchalische Herrschaftssysteme abzusichern und das Volk in unmündiger Untertänigkeit zu halten. Von Demokratie und Menschenrechten ist in keinem der sogenannten „heiligen“ Bücher die Rede. Alles was wir heute an Werten schätzen, Meinungsfreiheit, Weltanschauungsfreiheit, Gleichberechtigung aller Menschen, musste gegen diese Religionen erkämpft werden. Sie halten die Menschheit heute noch auf einer Kulturstufe fest, die ohne sie längst überwunden wäre…und unser Staat hilft ihnen dabei.
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gegen-diese-Religionen-561746.html
Männer auf Sockeln
Silcherdenkmal – Platanenallee Tübingen
Soll das Silcherdenkmal auf der Tübinger Platanenallee bleiben oder weg? 23.01.2023
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Verstaendlich-574655.html
Der Nationalsozialismus wollte mit seinen monumentalen Denkmalen die angebliche „Größe“ seiner Idee beweisen und im Gegensatz dazu die Winzigkeit und Ohnmacht der Untertanen herausstellen. Der kritische Verstand sollte getrübt, am besten erschlagen werden. So erzeugten sie Staunen, Furcht, Begeisterung und Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, und so konnten sie über die bedenklichen geistigen Inhalte ihrer Ideologie hinwegtäuschen.
Alle für sie gefährlichen Fragen, nach der Willkürherrschaft, den Menschenrechtsverletzungen, dem Militarismus, der Legitimität und der Machtkontrolle, sollten zum Schweigen gebracht und der perfekte Untertan erschaffen werden.
Dasselbe Prinzip verfolgen alle autoritären Herrschaftssysteme, die mit Pomp, Lärm, Aufmärschen, Geschichtslügen, Monsterdenkmalen und Wahnsinnsbauten überwältigen wollen. Damit wollen sie den Verstand ausschalten und blinden Glauben, Unterwerfung und Gehorsam erzwingen.
Das Silcherdenkmal ist mit entsprechender Beschriftung diesbezüglich geeignet, als Mahnmal zu dienen. Es kann zwar nicht mehr täuschen, aber leider noch immer erschlagen. Verständlich also, dass es Leute, die öfter damit konfrontiert werden, weghaben wollen.
Meine Antwort: Offen kritisieren
Uwe Brauner hatte auf einen Leserbrief dieses Schreibers zum Silcherdenkmal geantwortet. 16.02.2023
Lieber Herr Brauner, wie ihre Kritik zeigt, gelingt es mir nicht immer, globale Probleme in einem kurzen Leserbrief abzuhandeln. Größenwahn gibt es auch in unserer Demokratie. Das liegt aber daran, dass vielfältige Kontrollmechanismen, die es auch gibt, versagt haben. Die Projekte, die Sie ansprechen, Stuttgart 21 und Kanzleramt, sehe ich genauso kritisch wie Sie. Der Unterschied zur Diktatur ist aber, dass wir dies offen kritisieren und eventuell mit einer Bürgerinitiative – siehe Stuttgart 21 – stoppen könnten. Sowas ist weder in Russland noch in China denkbar. Fremd wurde mir unser Land auch während der Coronazeit, als der Staat wirklich rigoros gegen Andersdenkende vorgegangen ist und damit Staatsfeinde geschaffen hat. Inzwischen beginnt die Aufarbeitung, also ein Lernprozess. In einer Diktatur wird das unter den Teppich gekehrt.
Fazit: Menschenrechte, vor allem die Meinungsfreiheit, müssen immer wieder erkämpft werden, weil sie immer in Gefahr sind, von der Obrigkeit eingeschränkt zu werden. Fortschritt durch Kritik ist nur in einer offenen Gesellschaft möglich. Dazu leistet auch das TAGBLATT mit seinen vielfältigen Artikeln und den Leserbriefseiten einen wichtigen Beitrag.
———————————————————————————————————————————————————————————–
Seckel auf den Sockel
Hat Josef Ratzinger einen Straßennamen verdient?
Leserbrief im Tagblatt am 13.01.2023 https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Ins-Nirwana-573680.html
Hätte Joseph Ratzinger eine Chance, in Tübingen mit einem Straßennamen geehrt zu werden? Wohl kaum! Als Großinquisitor mit absolutem Wahrheitsanspruch hatte er wenig Verständnis für weltanschauliche Toleranz. Er führte seine Kirche ins Mittelalter zurück, war ein Gegner der Befreiungstheologie, der Gleichstellung von Männern und Frauen, sowie der Homosexuellen. Er verhinderte ein modernes Sterbehilfegesetz. Er hoffierte die erzkonservativen Piusbrüder mit ihrem Holocaustleugner und vertuschte die Missbrauchsfälle. Er war Oberhaupt einer absoluten Monarchie und hatte von daher wenig Verständnis für „demokratischen Firlefanz“. Im Katechismus von 1997, der wesentlich seine Handschrift trägt, droht er mit dem realen Höllenfeuer. Dort wird auch die Sexualmoral der Kirche festgeschrieben: keine künstlichen Verhütungsmittel, z.B. Kondome; kein Sex außerhalb der Ehe; keine Ehescheidung; Sex nur zum Kinderzeugen erlaubt; kein Schwangerschaftsabbruch; keine Masturbation; keine Homosexualität; keine erotischen Gedanken, keine Priesterehe… alles Sünde, außer für Priester und heimlich.
Damit wird die Überbevölkerung angeheizt, die Umweltkatastrophe befördert und der Planet ins Nirwana geleitet!
—————————————————————————————————————————————————————
Merowinger und Karolinger
Leserbrief im Tagblatt Tübingen 16.03.2022 https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Seckel-auf-den-Sockel-538574.html
Im neuen Baugebiet „Obere Kreuzäcker“ im Tübinger Ortsteil Bühl sollen Straßen nach den Merowingern und Karolingern benannt werden (9. März).
In Bühl sollen die Merowinger und Karolinger mit Straßennamen geehrt werden. Dazu gebe ich zu bedenken, dass die Merowinger zum skrupellosesten Herrschergeschlecht Europas gehörten. Es hat sich durch fortwährende Vertragsbrüche, Meuchelmorde und Angriffskriege ausgezeichnet. Das trifft in besonderem Maße auf das wichtigste Mitglied dieser Familie, auf Chlodwig I. zu, der seine ganze Familie heimtückisch aus dem Weg geräumt und mit seinen Angriffskriegen für jahrzehntelanges Elend in Europa gesorgt hat. Nicht viel besser waren die Karolinger, die die Merowinger durch einen Staatsstreich abgelöst haben. Dabei war schon die Legitimität der Merowinger nur auf Mythen und Märchen gegründet. Am Übergang der beiden Dynastien steht das abscheuliche Abschlachten des alemannischen Adels beim Blutgericht von Cannstatt. Weiter ging es mit den lebenslangen Raub- und Eroberungskriegen Karls I. d.Gr. gegen Sachsen, Friesen, Bayern, Langobarden, Basken…mit der Vernichtung ihrer Kultstätten, den „Blutgesetzen“, der Hinrichtung von 4500 Sachsen beim Blutgericht von Verden 782.
Wenn nicht dauernd Seckel auf den Sockel gestellt worden wären, wäre die Weltgeschichte auch ganz anders verlaufen!
Gottesvorstellungen
Zutiefst unfriedliche Religion Leserbrief in der Ulmer Südwest-Presse 12.01.2023
Als ich an Weihnachten meinen Bruder besuchte, las ich die übliche Weihnachtsbotschaft vom Friedenbringer Jesus in der Ulmer Südwest – Presse. Diesmal ging mir die Botschaft von Pfarrer Andrij Pizo aber zu weit. Nachdem er den Friedensbringer ausgiebig gelobt hatte, behauptete er:
„Gottlosigkeit ist die Ursache von Stolz, Hass, Intoleranz, Mord und Gewalt. Nur mit dem Verständnis, dass der Herr der einzige souveräne König ist, kann sich dies ändern. Er kommt als kleines Kind auf die Welt, wehrlos, demütig und bringt seinen Frieden mit.“
Wie geschichtsblind muss man sein, um behaupten zu können, dass Jesus der Welt den Frieden gebracht hat. Er hat Streit von Anfang an verursacht, Streit um seine Person, weil er sich angemaßt hat, Sohn Gottes und König der Juden zu sein, Streit zwischen Familienangehörigen: „Wer nicht hasst sein Vater, Mutter, Bruder…kann nicht mein Jünger sein“, Streit zwischen Juden und Christen, zwischen Rechtgläubigen und Falschgläubigen. Richtig los ging es mit den Kriegen, sobald die Christen unter Konstantin und seinen Nachfolgern die Macht hatten. Alle Heiden und Ketzer wurden verfolgt. Je mächtiger diese Religion wurde, desto intoleranter wurde sie. Schließlich hat sie unter Chlodwig I., Karl d. Gr., Otto I., …den „Königen von Gottes Gnaden“ mit dem Segen der Päpste ganze Völker und Kulturen ausgeraubt und vernichtet, in Europa, Amerika, Asien, Afrika…Sie hat ständig Diktaturen unterstützt, von Mussolini, Franko, Hitler bis Putin. Sie hat zwei Weltkriege mitgetragen: „Gott mit uns“. Auch Putin hat den Segen seiner Kirche für seinen Angriffskrieg erhalten. Dieses ganze Unheil, unter christlicher Herrschaft verursacht, nun den „Gottlosen“ zuzuschreiben, ist eine bodenlose Unverschämtheit.
Ein absoluter Herrscher
Der Philosoph Otfried Höffe beschreibt in seinem Essay „Ist Gott demokratisch?“, wie Staat und Religion miteinander auskommen (16. November).
Leserbrief im Tagbaltt 22.11.2022
Beim Gott der Bibel dürften sich seine Erfinder an den babylonischen Gottkönigen und den Pharaonen orientiert haben. Er ist ein absoluter Herrscher. Man kann mit ihm nicht auf Augenhöhe verhandeln oder ihn überstimmen. Er duldet keine anderen Herrscher neben sich, erwartet totale Unterwerfung und blinden Gehorsam von seinen Geschöpfen. Das geht so weit, dass er von einem Vater verlangt, ihm seinen Sohn zu opfern.
Der säkulare Humanismus, den es auch schon in der Antike gab, geht von einem fundamental entgegengesetzten Menschenbild aus. Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Wenn er sich keine gerechte Welt schafft, wird es keine geben. Das zeigt sich vor allem bei der Legitimation der Herrschaft. Während die abrahamitischen Religionen dem von Gott bzw. der Priesterschaft legitimierten Herrscher absolute Macht zusprechen – Paulus: „Alle Obrigkeit kommt von Gott“ –, geht in der attischen Demokratie, wenn auch unvollkommen, die Staatsgewalt vom Volke aus. Wenn dieser Gott nämlich von allen möglichen Diktatoren, wie Raisi, Putin, Erdogan, Trump … benutzt werden kann, um ihre Herrschaft zu rechtfertigen, ohne dass er sich dazu äußert, ist er eher ein Problem als eine gute Lösung.
Gottesvorstellungen
Mutmaßungen über nichtexistierende Geister
Navid Kermani las aus seinem Buch „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“ – und ließ sich von Karl-Josef Kuschel befragen („Gott am Grunde der Quantenphysik“, 19. Mai). Hier werden grundsätzliche Fragen zu Religion und Glauben gestellt.
Bei Diskussionen über Gott ist es hilfreich vorab zu klären, was die Teilnehmer unter „Gott“ verstehen, denn es gibt scheinbar so viele verschiedene Vorstellungen von Gott, wie es Gläubige gibt. Das liegt daran, dass sich jeder seinen Gott so zurechtfantasieren kann, wie es ihm hilfreich und nützlich erscheint. Dabei sagt dieses Gottesbild mehr über den Gläubigen, als über Gott.
Braucht jemand Trost, denkt er sich einen gütigen Gott, will er seine Herrschaft rechtfertigen, behauptet er einfach, dass er ein „Herrscher von Gottes Gnaden“ ist, will er Kriege gegen ein anderes Land führen, findet er sicher einen Geistlichen, der genau das als den Willen Gottes interpretiert. Das ist möglich, weil Gott sich in Rätsel hüllt und sich zu allem wortlos ge- und missbrauchen lässt. Die „Heiligen Schriften“ sind ebenfalls ein Gemischtwarenladen mit guten und giftigen Früchten, in dem sich jeder gemäß seinen Wünschen bedienen kann.
Ob es also hilfreich und nützlich ist, auf ein Wesen zu vertrauen, das einem Romancier zwar viel Spielraum zum Bücherschreiben bietet, aber eben kaum klare Anhaltspunkte für vernünftige Entscheidungen in der wirklichen Welt, mag jedem selber überlassen sein.
Putins Krieg 2
Putins Krieg 2022 von Roland Fakler
Putin wird den Ukrainekrieg verlieren! Er hat sich verrechnet, weil er an seine eigenen Propagandamärchen geglaubt hat. Die Ukraine wird diesen Krieg gewinnen, weil sie für ihre Freiheit kämpft. Selbst wenn Putin noch so viele Städte zerstört, wird er nicht den Freiheitswillen der heldenhaft kämpfenden Ukrainer brechen. Das ist ein Angriffskrieg Putins zur Einverleibung demokratischen, ukrainischen Territoriums als koloniale Provinz unter seine Diktatur.
Da Putin immer bedrohlicher wurde (Georgien), die Opposition unterdrückt, eingesperrt und nach stalinscher Manier ermordet hat, da er weltweit brutale Militäreinsätze befohlen hat (Tschetschenien, Syrien), suchten die Osteuropäer vor diesem, wohl zu jedem Verbrechen fähigen Mann, Schutz in der Nato. Nach 70 Jahren Sowjetdiktatur hatten sie genug von Diktatur und wollten sich deswegen nach Westen orientieren. Sie wollten ihr Schicksal selbst bestimmen und kein abhängiges Land in russischer Einflusssphäre sein. Selbst wenn manche großen Staaten (USA, Russland, China) sich einbilden, dass alle Länder um sie herum nach ihrer Pfeife tanzen müssen, haben auch die kleinsten und schwächsten ein Selbstbestimmungsrecht.
Die Ukraine wird als Lehre aus diesem Angriff erst recht Sicherheit in der EU und der Nato suchen…wie ein Kind Sicherheit bei Menschen sucht, denen es vertrauen kann, nicht bei einem bösen Onkel, der sie terrorisiert und ausbeutet. Putin wird genau das Gegenteil von dem erreichen, was er wollte.
Die Ukrainer hatten Jahrhunderte unter russischer, polnischer und litauischer Fremdherrschaft verbracht. Nun wollen sie ihr Schicksal selbst bestimmen und sind bereit dafür ihr Leben zu geben. Nach 1990 wurde auf Betreiben der Osteuropäer viel von dem rückgängig gemacht, was sich Stalin nach dem Zweiten Weltkrieg, gegen ihren Willen, mit Gewalt einverleibt hatte. Die Ukrainer haben ihre Atomwaffen an Russland abgegeben, in der Hoffnung, dass dafür die Unantastbarkeit ihres Staatsgebietes von Russland und den USA garantiert wird. „Budapester Memorandum“ 1994
Die Ukraine muss diesen Krieg auf jeden Fall gewinnen und der Westen sollte alles dafür tun, dass sie ihn gewinnt. Wenn sie ihn verliert, wird die ganze Elite mit der Ukraine ausgelöscht, die Ukraine in ein riesiges Konzentrationslager verwandelt und Putin kann zum nächsten Abenteuer ausholen. Seine verbrecherische Kriegführung lässt Schlimmes ahnen.
Die Eroberungskriege der Zaren und die gewaltsamen Gebietsverschiebungen, die Stalin schuf, können nicht auf ewig das Schicksal Osteuropas bestimmen. Warum wollen nun selbst Schweden und Finnland in die Nato? Weil sie Angst haben, vor dem gefräßigen Bären. Natürlich wäre es gut gewesen, Russland in eine europäische Friedensordnung einzubinden. Warum ist das nicht gelungen? Weil Russland sich nach Gorbatschow unter Putin wieder zu einer Diktatur entwickelt hat. Es ging ihm darum, seine Macht und den Reichtum der Oligarchen zu sichern und ein neues „Russisches Großreich“ unter seiner Führung zu schaffen. Seine Vorbilder waren die Autokraten und Eroberer Russlands: Wladimir I. – Ivan IV. – Katharina II. – Peter I.- Nikolaus I. u. II. – Lenin und Stalin…Wollte er sich neben ihnen einen Platz in der Geschichte sichern? Jetzt zeigt sich wie verhängnisvoll es ist, Geschichte nicht aufzuarbeiten, Diktatoren nicht zu kritisieren und stattdessen brutale Herrscher auf Sockel zu stellen: Sie verlocken Nachahmer zur gleichen Brutalität. Sieger sind immer Vorbilder. Das zentrale Problem der Weltgeschichte sind größenwahnsinnige Diktatoren, die ungehemmt und unbeschränkt agieren können.
Diktatur herrscht dort, wo es keine Gewaltenteilung mehr gibt, wo Menschen willkürlich verfolgt und eingesperrt werden, die für Menschenrechte und Freiheit eintreten. Wo Diktatur und wo Demokratie herrschen, erkennt man am besten an der Fluchtrichtung der Menschen. Natürlich gibt es in jeder Diktatur auch eine herrschende Schicht, die von ihr profitiert, deswegen gehen 2% der Flüchtlinge nach Russland und 98%, die an Rechten und Freiheiten verlieren, nach Westen und in die Ukraine.
Die wichtigste Aufgabe mündiger BürgerInnen wäre, Leute die über die reguläre Amtszeit hinaus, jenseits der Verfassung, die absolute Macht anstreben, zu stoppen, sie nicht zu wählen, ihre Macht zu beschränken, zu kontrollieren und zu kritisieren. Das wäre zuerst Aufgabe eines mündigen Wählervolkes, dann der dafür gewählten Abgeordneten, der Verfassung, der Presse und der Schriftsteller. Das hat bei Hitler, Erdogan, Putin, Xi Jinping… nicht funktioniert, denn Diktaturen schalten alle Kontrollen aus. Wann lernt die Welt aus dieser schrecklichen Geschichte?
Wir dachten, wir hätten gelernt, dass nie mehr Soldaten auf Befehl eines Verrückten ein friedliches Land überfallen!
Wenn ein Volk sich einen KGB- Mann zum Führer wählt, sollte es sich nicht wundern, wenn der über Leichenberge geht, und zwar nicht nur über die Leichen der Feinde, sondern auch über die des eigenen Volkes. Damit ein Mann triumphieren kann, müssen Unzählige leiden! Das sollte die Welt nicht dulden!
Kriege sind immer schlecht, weil es außer den Waffenproduzenten nur Verlierer gibt, aber ein Verteidigungskrieg ist ein gerechter Krieg und ein Angriffskrieg ist ein ungerechter Krieg. Wer in diesem Fall der Angreifer und wer der Verteidiger ist, steht außer Frage.
Deutschland steht dieses Mal auf der Seite derer, die helfen, die Aggression eines Diktators abzuwehren. Es verteidigt damit Demokratie und Menschenrechte. Der Putin – Krieg zeigt, wie Menschen in einer Diktatur verstummen und verdummen (Russland) und wie sie in einer Demokratie zu humanitären Höchstleistungen angespornt werden. (Deutschland)
Gegenteil
Putin wird diesen Krieg verlieren! Er hat sich verrechnet, weil er an seine eigenen Propagandamärchen glaubt. Die Menschen wollen Frieden und Freiheit, nicht Großmachtstreben. Selbst wenn er noch so viele Städte zerstört, wird er nicht den Freiheitswillen der heldenhaft kämpfenden Ukrainer brechen.
Kriege sind keine Naturkatastrophen, sie werden von Menschen gemacht und können von Menschen verhindert werden. Dieser Krieg wurde von einem Mann ausgelöst, der damit auch die Schuld für das ganze Elend trägt.
Das zentrale Problem der Weltgeschichte sind größenwahnsinnige Diktatoren, die ungehemmt und unbeschränkt agieren können. Die wichtigste Aufgabe mündiger Bürgerinnen, vor allem der dafür gewählten Abgeordneten, einer Verfassung, der Presse und der Schriftsteller wäre, Macht zu beschränken, zu kontrollieren und zu kritisieren. Das hat bei Hitler, Erdogan, Putin, Xi Jinping… nicht funktioniert. Wann lernt die Welt aus ihrer schrecklichen Geschichte?
Putin wird genau das Gegenteil von dem erreichen, was er wollte. Nach diesem aggressiven Überfall werden die Ukrainer sich weiter vom „bösen Onkel“ im Osten abwenden und sich nach Westen in die EU und zur Nato orientieren.
Ergänzung:
Dieser Angriffskrieg lässt sich durch nichts rechtfertigen. Es ist Putins Krieg und er trägt auch die Schuld an dem ganzen Elend, das er ausgelöst hat. Natürlich wäre es gut gewesen, Russland in einer Friedensordnung einzubinden. Warum ist das nicht gelungen? Weil Russland sich nach Gorbatschow unter Putin wieder zu einer Diktatur entwickelt hat. Es ging ihm darum, seinen und den Reichtum der Oligarchen zu sichern und das „russische Imperium“ unter seiner Herrschaft wiederherzustellen. Nach 70 Jahren Sowjetdiktatur hatten die Ostblockstaaten aber genug von Diktatur und wollten sich deswegen nach Westen orientieren. Da Putin immer bedrohlicher wurde (Georgien), die Opposition unterdrückt, eingesperrt und ermordet hat, weltweit Katastrophen geschürt hat (Tschetschenien, Syrien) suchten sie vor diesem, wohl zu jedem Verbrechen fähigen Mann, Schutz in der Nato.
Gehört der Islam zu Deutschland
Gehört der Islam zu Deutschland?
Zum Artikel: Ich gehöre zu Deutschland 3.Nov. 2022
Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt Tübingen 5.11.2022
Muslime, die sich zum Grundgesetz bekennen, gehören zu Deutschland! Das ist eine gute Formel, und auch die einzige Lösung. Aber gehört der Islam zu Deutschland? Der Islam ist dort tolerant und human, wo er keine Macht hat, nämlich in Europa. Überall dort, wo er Macht hat, ob im Iran, Afghanistan, Saudi-Arabien…zeigt er sein wahres Gesicht, dort gibt es weder Demokratie, noch Menschenrechte und dieser Islam, der Andersdenkende und Homosexuelle verfolgt, der Kinderehen und Ehrenmorde zulässt und Frauen in Käfigen halten will, gehört bestimmt nicht zu Deutschland. Dieser Islam, der sich an der Scharia orientiert, widerspricht unserem Grundgesetz, der Meinungsfreiheit, der Weltanschauungsfreiheit, der Gleichberechtigung aller Bürger und Bürgerinnen. Reformer in dieser Richtung stoßen immer auf heftigen Widerstand und das Traurige dabei ist, dass der sehr gut mit dem Koran begründet werden kann, wo an etwa 200 Stellen – wie in der Bibel – gegen die Ungläubigen gehetzt und der Islam als die einzig wahre Religion propagiert wird, die letztlich durch den Dschihad aller Muslime zur Weltherrschaft geführt werden soll. Ich empfehle die sehr gute Übersetzung des Tübinger Islamwissenschaftlers Rudi Paret.
Der Islam, der die Werte der freiheitlichen Demokrtie ablehnt, gehört nicht zur freiheitlichen Demokratie, also nicht zu Deutschland.
Afghanistan
Traurige Geschichte
Die deutsche Afghanistan-Politik stand bei der Tübinger Kundgebung am Antikriegstag in der Kritik.
Afghanistan hat eine traurige Geschichte: Gewaltsame Islamisierung im 10.Jh. Ethnische Spannungen. Vorherrschaft der Paschtunen. Zankapfel von Briten und Russen bis 1919. Ein König, der sein Volk verhungern lässt. 1923 kurze Blütezeit, in der die Frauen und das Bildungswesen aufblühen durften. Kommunistische Terrorherrschaft. Invasion der Sowjetunion. Terrorherrschaft der Taliban. 20- jähriger Bürgerkrieg, mit leider fehlgeschlagenem Versuch der Westmächte, das Land zu demokratisieren. Erneute Terrorherrschaft der Taliban. Wo ist das Problem? Angeblich sollen 99% der Afghanen für die Scharia sein. Die Frauen wurden dabei wohl nicht gefragt. Das verträgt sich nicht mit Demokratie, Freiheit und Fortschritt. Muss die ganze Welt auf westliche Weise glücklich werden? Nein! Aber ich warne davor, hier massenhaft Leute aufzunehmen, die glauben, dass sie nur unter der Scharia glücklich werden können. Es sollten hier nur Leute Asyl erhalten, die sich zu den Werten der freiheitlichen Demokratie bekennen. Alles andere wäre kultureller Selbstmord.* Wir sollten selbstbewusster zu diesen Werten stehen, weil nur sie es sind, die das Leid in der Welt vermindern und Willkürherrschaft verhindern.
*Der Satz wurde herauszensiert.
Ortskunde Reusten
Meine ortskundliche Führung durch Reusten am Samstag den 20. August 2022
Tagblatt Tübingen
![]() |
![]() |
Gäubote Herrenberg
Monarchie war Ausbeutung
Maßlos bereichern
Der verstorbene Carl Herzog von Württemberg hielt die Monarchie „immer noch für die beste Staatsform“.
Verständlich, dass ein Monarch die Monarchie gut findet, verständlich auch, dass Untertanen sie weniger lustig finden. Für einen denkenden Menschen stellt sich die Frage: „Warum sollte eine Familie das erbliche Recht haben, das Staatsoberhaupt mit allen Vorrechten zu stellen.“ Vorrechte sind immer Unrecht! Die tausendjährige Geschichte der „Könige von Gottesgnaden“, hat gezeigt, dass diese ihre privilegierte Stellung in erster Linie dazu nutzten, sich und die ihren maßlos zu bereichern. Das gelang umso besser, je unabhängiger sie waren von ihren Untertanen, die sie deswegen auch am liebsten in rechtloser, unmündiger und ungebildeter Stellung hielten. Die Jahrhunderte der Monarchie in Deutschland waren gekennzeichnet von endlosen (Eroberungs-) Kriegen, von (Familien-)Fehden um den Thron, von Erbstreitigkeiten, Vetterles- und Mätressenwirtschaft, von Verschwendungssucht der Herrschenden und Hungersnöten des Volkes, von willkürlichen Verhaftungen und Verfolgungen, von Ausbeutung und Entrechtung der ursprünglich freien germanischen Bauernschaft… bis die Aufklärung diesem Unrechtsstaat mit der Demokratie ein Ende setzte und jedem Bürger Mitsprache und unveräußerliche Rechte zubilligte.
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Masslos-bereichern-549301.html
Corona- Krise
Mein Standpunkt zur Coronakrise
von Roland Fakler 18.2.2022.
Corona ist eine Herausforderung für uns alle.
Um in dieser Krisensituation richtig handeln zu können, brauchen wir ein realistisches Weltbild.
Dieses Weltbild liefert uns die Wissenschaft.
Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse muss die Politik abwägen, welche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie notwendig, hilfreich und auch verfassungskonform sind.
Deutschland ist keine Diktatur, aber Deutschland muss handlungsfähig sein, um Probleme lösen und Unheil vom Volk abwenden zu können.
Andererseits müssen die Menschen wahrheitsgemäß und unzensiert über alle Erkenntnisse, Maßnahmen und mögliche Heilmethoden informiert werden. Auch Impfnebenwirkungen sollen erforscht und unzensiert veröffentlicht werden.
Nur so kann das Vertrauen der BürgerInnen in den Staat gewonnen und die erforderlichen Maßnahmen verständlich erklärt werden.
Tatsache ist, dass Kontaktbeschränkungen, Mundschutz und Abstandsregeln die Ansteckungsgefahr verringern konnten. Tatsache ist, dass die Impfung schwere Verläufe und Todesfälle wesentlich reduziert hat. Tatsache ist auch, dass die Reichen durch diese Krise reicher und die Armen ärmer geworden sind.
Humanisten treten nicht nur für wissenschaftliches Denken ein, sondern ebenso für ein Höchstmaß an Selbstbestimmung. Der Einzelne muss eine von der Regierung abweichende Meinung in Wort, Schrift, Bild und friedlichen Spaziergängen zum Ausdruck bringen dürfen, ohne in eine unanständige Ecke gedrängt zu werden.
Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wenn Staatsbürger misstrauisch werden gegen die Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte. Macht muss immer beschränkt, kontrolliert und zum Wohle des Gemeinwesens eingesetzt werden.
Letztlich kann ein Staat aber nur handlungsfähig bleiben, wenn die rechtmäßig gewählte Regierung ihre, hoffentlich wohlüberlegten Beschlüsse, umsetzen kann.
Um die Konfrontation von Staat und andersdenkenden Bürgern nach Möglichkeit zu vermeiden, müssen die Regierenden, Augenmaß bei der Durchsetzung staatlicher Maßnahmen wahren. Ebenso sollten alle mündigen BürgerInnen, sich vernünftigen Anordnungen nicht verweigern.
Schließlich sollen sie dazu führen, dass wir bald wieder normal leben können.
Wenn wir nach der Krise die richtigen Schlüsse ziehen würden, hätte sie auch etwas Gutes bewirkt: Grundsätzlich müsste das ganze kapitalistische, verschwenderische und umweltzerstörerische Wirtschaftssystem in Frage gestellt werden, die Massentierhaltung, die Nahrungsmittelverschwendung, die Wegwerfgesellschaft, der Konsumrausch…
Wir sollten einen Zustand der Nachhaltigkeit anstreben, nicht mehr Zerstörung der Umwelt.
Wir müssen in jeder Beziehung unabhängig werden von Diktaturen, sowohl was die Energie als auch was medizinische Produkte angeht,…von Russland, China, Saudi-Arabien…
Kürzere Lieferstrecken tun dem Weltklima gut und fördern die heimische Wirtschaft. Der Flugverkehr sollte auf das Nötigste beschränkt werden.
Das Pflegepersonal sollte aufgewertet werden.
Die Schulen und Firmen sollten weiter digitalisiert werden.
Die globale Bevölkerungsexplosion muss gestoppt werden.
Wir haben noch ein größeres Problem, das nicht weggeimpft werden kann: die Umwelt- und Klimakatastrophe, die nicht nur nationales, sondern internationales Handeln erfordert.
Wirkungslose Mittel
Wir leben in dramatischen Zeiten, in denen verstärkt die Frage auftaucht: Wer bestimmt unser Schicksal? Die Natur ist nicht nett zu den Menschen. Die Natur ist weder gut, noch gerecht. Sie handelt nach ihren eigenen Gesetzen und kümmert sich nicht um uns. Das Schicksal der Menschen ist ihr egal.
Woher soll nun Hilfe und Trost kommen? Unser lieber Bischof empfiehlt das Gespräch mit Gott. Das mag für manche tröstlich sein, aber sollte man bei einem Gespräch mit Gott nicht auch eine hilfreiche Antwort erwarten dürfen? Gerade die Heilmittel der Religionen: Gottesdienste, Pilgerfahrten, Weihwasser, gemeinsame Gebete, Abendmahl … haben sich zur Abwehr des Coronavirus als gefährlich erwiesen. Noch vor hundert Jahren hätte sich jeder Gläubige gegen den Verzicht auf solche Mittel, die damals allein Hoffnung versprachen, gesträubt. Inzwischen ist die Welt säkularer geworden. Auch Gläubige vertrauen heute eher auf ärztliche Kunst und auf Klinikpersonal als auf Gebete. Zwar wollen es die ,Stark-Gläubigen‘ immer noch nicht glauben, dass ihre Mittel so wirkungslos sind. Dafür müssen sie dann auch die irdischen Folgen tragen: Ansteckung, Krankheit, Tod.
Helfen müssen wir uns, von allen Göttern verlassen, selbst. Das Weltbild, das die Religionen vermitteln, ist falsch, das heißt unrealistisch, deswegen sind Gläubige in Gefahr falsch, oft eben verhängnisvoll zu handeln. Ausgangspunkt für richtiges, das heißt vernünftiges Handeln, ist ein realistisches, auf Naturwissenschaft gründendes Weltbild.
Zweifel an der Wirkung religiöser Heilmittel
Vielerorts befolgen religiöse Gruppierungen die irdischen Anweisungen zur Verhinderung des Coronavirus. Sie vertrauen also eher auf irdische Maßnahmen als auf die Hilfe ihres Gottes und ihrer Religion. Sie tun das aber meist, weil diese Maßnahmen staatlich vorgeschrieben werden…und weil das säkulare Denken das religiöse besiegt hat. Das gilt zumindest bei den meisten hiesigen Christen.
Mekka und Medina, in denen sich einige der heiligsten Stätten des Islams befinden, sind wie ausgestorben. Viele Muslime glauben, dass dort Allah anwesend ist. Um zu verhindern, dass das Virus sich im Land ausbreitet, hat die saudische Regierung Pilgerreisen verboten. Iran hat die Freitagsgebete gestrichen. Säkulares Denken hat also das religiöse Denken verdrängt.
Die Pandemie hat dazu geführt, dass der Vatikanstaat und die Kaaba menschenleer sind, sie hat dazu geführt, dass Kirchen, Moscheen und Tempel verwaist sind. Sie hat allen vor Augen geführt, wie nichtig und wirkungslos die angeblichen himmlischen Mächte bei realen Gefahren sind, für die diese religiösen Symbole, Orte und Institutionen stehen. Auf Pilgerreisen, Kommunion, Gottesdienste, Weihwasser, Küssen der Statuen und Reliquien wird verzichtet. Solche Handlungen sind nicht hilfreich, wie Fromme Menschen glauben, sondern gefährlich für der Ausbreitung der Seuche.
Verzweifelte Versuche zu retten, was zu retten ist:
Slowakische Bischöfe fliegen Reliquie übers Land
Während die Zahl der Coronatoten täglich steigt, sorgt man sich im Vatikan vor allem um das Seelenheil der Infizierten. Damit sie nicht in Sünde sterben, hat die katholische Kirche nun eine erleichterte Sündenvergebungspraxis in Kraft treten lassen. Bereits durch eine halbstündige Bibellektüre kann die Seele angeblich reingewaschen werden, falls kein Priester für die Beichte zur Verfügung steht. Hier
Corona: Papst bietet die stärksten geistlichen Mittel der Kirche auf
Eine in der Kirchengeschichte einzigartige Handlung: In der Corona-Krise will der Papst Kranken und Sterbenden beistehen. Deshalb hat er sich für eine besondere Zeremonie auf dem Petersplatz entschieden – auch wenn die nicht jeder sofort versteht.
Corona und (k)ein Ende
Misstrauen wichtig
Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt am 15. August 2020 Im Nachhinein ist doch zu erkennen, dass Deutschland in dieser Krise, verglichen mit anderen Ländern, wie USA, Brasilien, Schweden…fast richtig gehandelt hat, auch wenn das mit vielen Härten verbunden war und manches sicher hätte besser gemacht werden können, z.B. beim Umgang mit Älteren. Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wenn Staatsbürger misstrauisch werden gegen die Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte. Macht muss immer kontrolliert, beschränkt und zum Wohle des Gemeinwesens eingesetzt werden. Für mich waren die angeordneten Maßnahmen überzeugend und einsichtig. Das haben viele wegen verwirrender und falscher Medienberichte anders gesehen. Das Wichtigste wäre, aus der Krise die richtigen Schlüsse zu ziehen. Medikamente und ein Impfstoff können nur Symptome bekämpfen. 1. Grundsätzlich müsste das ganze kapitalistische, verschwenderische und umweltzerstörerische Wirtschaftssystem in Frage gestellt werden, z.B. keine Massentierhaltung. 2. Wir müssen in jeder Beziehung unabhängig werden von erpresserischen Terrorstaaten, sowohl was die Energie als auch was medizinische Produkte angeht. Kürzere Lieferzeiten tun dem Weltklima gut und fördern die heimische Wirtschaft. Der Flugverkehr sollte auf das Nötigste beschränkt werden. Das Pflegepersonal sollte aufgewertet werden. Die Schulen und Firmen sollten weiter digitalisiert werden. 3. Die Bevölkerungsexplosion muss gestoppt werden. Missachtung aller Schutzmaßnahmen durch Religiöse Angesichts der Coronakrise zeigte es sich, wie irrational Gläubige immer noch handeln, weil sie ein falsches, durch ihre Religion geprägtes Weltbild, haben.
Das fing damit an, dass in Südkorea vor allem die christliche Sekte Shincheonji Church of Jesus durch eine religiöse Versammlung mit hunderten Teilnehmern, der Infektion Vorschub geleistet hat. Südkorea
Ähnlich dürften Gläubige der Grace Assembly of God und der Life Church and Missions ihre Verpflichtungen sehen. Mitglieder dieser evangelikalen Kirchen in Singapur steckten sich bei religiösen Veranstaltungen an und stellen somit auch etwa ein Drittel der Infizierten.
Pastor Christian Stockmann rief in einem Video seiner „Mandelzweig“-Gemeinde in Deutschland offen zum Rechtsbruch geltender Gesetze auf. HPD Seit 20. März 2020 sind Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus in Kraft, die bei Zuwiderhandlung geahndet werden können. Diese Maßnahmen seien „Wahnsinn“ und dienten nur als Test zur Manipulation der Massen in der Endzeit.
Brasilien: Eine Gruppe evangelikaler Missionare will isolierte indigene Völker im westlichen Amazonasgebiet Brasiliens mit dem Hubschrauber besuchen und zum christlichen Glauben bekehren. Sie könnten ihnen das Coronavirus und damit Krankheit und Tod bringen.
Der Churer Weihbischof behauptet: Gott schützt bei Kommunion vor Coronavirus
Ultraortodoxe Juden: In den streng religiösen Gemeinden Israels breitet sich das Coronavirus deutlich schneller aus als im Rest des Landes. Die Behörden dringen mit den Warnungen vor den Auswirkungen kaum durch. Ein Aufseher in einer der wichtigsten Synagogen im Tel Aviver Vorort Bnei Brak musste das Gotteshaus zusperren. „Weil sich die Leute nicht an die Obergrenze von 10 Personen pro Gottesdienst halten und die Polizei heute schon drei Mal hier war, bin ich leider gezwungen, die Synagoge abzuschließen“, sagt er. „Ich mache das mit großem Bedauern“. Die Synagoge schließt an keinem der 365 Tage im Jahr.“
Am Samstag den 28. März kamen trotz Coronawarnung 400 orthodoxe Juden bei einer Beerdigung zusammen.
In New Orleans starb ein Prediger am Coranavirus. Pastor Landon Spradlin war selbst an Covid-19 erkrankt und verstorben. Der 66-Jährige hatte sich offenbar auf einer Missionierungsreise in New Orleans mit dem Erreger angesteckt. Er starb an einer doppelseitigen Lungenentzündung, die als Komplikation der Erkrankung aufgetreten war. In Pakistan hat im März, entgegen aller Empfehlungen, eine Glaubensveranstaltung mit über 100.000 Teilnehmern stattgefunden. Fast die Hälfte von ihnen wurde nun bereits als Seuchenschutzmaßnahme isoliert.
Orthodoxe Klöster sind verstärkt vom Coronavirus betroffen. Besonders hohe Infektionszahlen verzeichnen die altehrwürdigen Lawra-Gemeinschaften, deren Vorsteher die Seuchengefahr lange ignoriert haben. KLoster
In Berlin- Neuköln musste am 3.4. 2020 eine muslimische Gebetsversammlung mit 300 Gläubigen aufgelöst werden. Der Gebetsruf wurde verboten.
Fazit:
Falsches Denken, das auf einer falschen, d.h. unrealistischen Weltsicht beruht, führt fast zwangsläufig zu falschem, d.h. verhängnisvollem Handeln.
Was sollte sich nach der Corona -Krise ändern?
– Wichtige medizinische Produkte, wie Medikamente und Schutzmasken, sollten in Deutschland hergestellt werden, damit wir diesbezüglich unabhängig werden von totalitären Staaten, wie China und Russland, auch vom trumpschen Amerika, das nur noch an den eigenen Vorteil denkt.
- Der Flugverkehr sollte auf das Nötigste beschränkt werden.
– Kürzere Lieferzeiten tun nicht nur dem Weltklima gut, sondern fördern die heimische Wirtschaft. Regional ist erste Wahl.
– Das Pflegepersonal sollte aufgewertet und besser bezahlt werden.
– Deutschland, d.h. die Schulen und Firmen sollten besser digitalisiert werden. So dass Aufgaben vom heimischen Arbeitsplatz erledigt werden können. Auch das spart Benzin und ist gut für das Klima. Weniger Fernflüge, mehr daheim fühlen.
– Die ärmsten müssen die Krise ausbaden. Wäre das nicht die Zeit, um an ein Grundeinkommen zu denken?
Religion spaltet
War nicht immer so
Die Jesidin Badiah Jazzaa, die mit 18 Jahren vom IS verschleppt wurde, hat ein Buch über ihr Schicksal geschrieben. Wir berichteten am 5. Januar, wie sie heute in Tübingen lebt.
Mit Badiah Jazzaa können wir uns darüber freuen, dass sie nun in einem Land leben kann, in dem religiöse Verfolgung weitgehend der Vergangenheit angehört. Das war nicht immer so. Alle Freiheiten, die wir in diesem Land genießen können, mussten den Herrschenden, Kaisern, Diktatoren, vor allem aber den Kirchen, in einem heftigen Kampf abgerungen werden. Heute möchten die Kirchen sich gerne als Vorkämpfer dieser Menschenrechte darstellen, was ziemlich absurd ist.
Weltweit ist es leider immer noch so, dass Religionen Gräben zwischen den Menschen schaffen, wo es gar keine gäbe, wenn Schüler nicht in früher Kindheit mit verschiedenen Märchen indoktriniert würden. Märchen, die zu Misstrauen und Abgrenzung und im schlimmsten Fall zu Verfolgung und Vernichtung der Andersdenkenden führen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass es auch bei uns zu vielfältigem religiösem Mobbing gegen islamische Mädchen kommt, die kein Kopftuch tragen und ein selbstbestimmtes Leben führen wollen.
Die Freiheit wird uns nicht geschenkt, sondern muss erkämpft und immer wieder verteidigt werden, gegen jene, die aus ihrem absoluten Wahrheitsanspruch einen absoluten Herrschaftsanspruch ableiten. Säkularität und Demokratie sind die Lösung!
Bronzezeit in Reusten
Bronzezeit auf dem Reustener Kirchberg um1700 vor unserer Zeitrechnung
Seit Monaten sind die Archäologen des Landesamtes für Denkmalpflege in Tübingen auf der Höhe über Reusten damit beschäftigt, nach Spuren der Vergangenheit zu graben. Anlass war nicht zuletzt ein Sensationsfund im Herbst 2020, als sie bei der Bergung eines Frauenskeletts auch ein Schmuckstück aus einer Goldlegierung fanden. Dies gilt als die älteste „Goldschmuckbeigabe“ in Südwestdeutschland, datiert um 1600 bis 1900 v.u.Z.
Weitere Skelette und Scherben von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit kamen an verschiedenen Stellen zutage. Das umgebende Gelände soll in den nächsten zwei Jahren erforscht werden. Dort oben musste es augenscheinlich eine größere Siedlung gegeben haben.
Das war für mich Anlass, ein Aquarellbild zusammenzustellen, um eine bessere Vorstellung zu vermitteln, was sich vor 3700 Jahren in der europäischen Bronzezeit abgespielt haben könnte. Es ist kein wissenschaftliches Bild, sondern ein Kunstwerk, das sich aber an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert, sie allerdings zeitlich und räumlich auf dem Bild zusammenzieht.
Wir sehen links oben die bekannte Siedlung auf dem Kirchberg. Sie war mit Pfählen und Kalksteinen befestigt. In strategisch günstiger Lage, konnte sie gut verteidigt werden und diente den anliegenden Bewohnern vielleicht als „Fluchtburg“.
Darunter eine Jagdszene im Kochharttal. Obwohl die Menschen bereits sesshaft geworden waren und einige Tiere gezähmt hatten, jagten sie natürlich immer noch mit Fallgruben, Feuer, Speeren, Pfeil und Bogen das vorherrschende Rotwild, Hasen, Wölfe, Wildschweine…
Links unten sehen wir eine Beerdigungsszene. In der Frühbronzezeit wurden die Menschen in Hockerstellung auf der Seite liegend begraben. Oft erhielten sie Beigaben. Waffen, hier ein Schwert, wurden durch Verbiegen unbrauchbar gemacht. Der Sonnenkult spielte eine große Rolle (Stonehenge). Goldene Hüte, die man andernorts fand, könnten „Priester“ ausgezeichnet haben. Magische Orte, wie der Wurmlinger Kapellenberg, waren vielleicht schon in früher Zeit Standort für kultische Bauten?
Rechts daneben wird Schafwolle zu Wollfäden versponnen. Gewobene Kleidung löste Tierfelle ab. Kinder gewöhnte man an Schaf-, Ziegen und Kuhmilch, die damit zu wichtigen Nahrungsmitteln wurden.
Der Hund, ehemals Wolf, gilt als das älteste vom Menschen gezähmte Tier. Schon vor 30 000 Jahren wurde er sein Freund. Zu Haus- und Nutztieren wurden auch Schafe, Ziegen, Schweine, Ochsen, Pferde…
In der Bronzezeit lernten die Menschen aus 90% Kupfer und 10% Zinn besonders harte Werkzeuge, wie Beile und Waffen, herzustellen. Siehe dazu den Brennofen mit Schmiede in der Mitte des Bildes.
Ein besonders gut erhaltener Fund von einem Mädchen mit raffiniertem Minirock aus Schnüren fand man in Dänemark, Egtved. Es stellte sich allerdings heraus, dass sie aus dem Schwarzwald stammte, früh verstorben war und wohl eine beschwerliche Reise hinter sich hatte.
In der Bronzezeit hatten die Menschen gelernt, wichtige Getreidesorten, wie Emmer, Einkorn und Gerste anzubauen und daraus durch Dreschen (rechts hinten) Mahlen und Backen, Brot zu machen. Dabei entdeckten sie, durch Zusatz von Kräutern auch den Gerstensaft = das Bier. Frauen und Männer hatten wohl noch keine ausgeprägte Arbeitsteilung entwickelt.
Leider liegt es in der Natur des Menschen, dass er immer eine Gefahr für andere darstellte, weil er durch Raub und Krieg schneller zu Macht, Reichtum, Nahrung und Frauen kam als durch friedliche Arbeit, deswegen mussten weise Anführer darauf bedacht sein, ihre Siedlungen durch Wachtürme, Befestigungen und bewaffnete Truppen zu schützen. Das gilt bis heute.