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Lesung: Verfolger
Lesung:
Roland Fakler 2019 |
Foto: Steffen Mühlhöfer |
Live Mitschnitt des Vortrages am 17. Mai 2019 ohne Diskussion
Tagblattartikel von Andreas Straub Bild und Text
In der Reustener Zehntscheuer sprach Roland Fakler über „Verfolger und Verfolgte“ – so der Titel seines Buchs. von Andreas Straub
Reusten. Es war die erste Lesung in der renovierten Reustener Zehntscheuer. Der Förderverein will sie mit Veranstaltungen beleben. Die 25 Gäste, darunter die frühere SPD-Landtagsabgeordnete Rita Haller-Haid, behielten ihre Jacken an, da es ohne Heizung am Freitagabend recht kühl war. Der vortragende Autor Roland Fakler lebt seit 43 Jahren im Ort. Sein im Selbstverlag veröffentlichtes Buch „Von Verfolgern und Verfolgten“ umfasst 300 Seiten, die er mehrfach überarbeitet hat. Es trägt den unbescheidenen Untertitel „Lehren aus der Weltgeschichte“. Fakler empfahl, wichtige und deshalb fett gedruckte Sätze mehrfach zu lesen. Er hat 100 Zitate von bekanntenPersönlichkeiten eingebaut.
„Ich habe versucht zusammenzufassen, was man über Geschichte wissen sollte, um alles anders und besser zu machen“, sagte Fakler über das Buch, an dem er sein ganzes Leben gearbeitet habe. Er las nicht daraus, sondern referierte über die Inhalte. Seit 3000 Jahren gehe es immer wieder um Verfolgung. Bisweilen werde sie unterschiedlich begründet, doch es gebe Parallelen. „Demokratie, Freiheit und Menschenrechte haben nur Bestand, wenn sie fest im Bewusstsein mündiger Bürger verankert sind“, so Fakler. Deshalb wolle er den Geist der Aufklärung verbreiten. „Häufig werden Befreier später zu Tyrannen“, sagte Fakler. Als Beispiele nannte er Hitler und Lenin. Martin Luther sei beispielsweise anfangs tolerant gewesen, später zum Antisemiten geworden. „Nicht die Geschichte wiederholt sich, aber Verhaltensweisen.“
Verfolgung beginne oft damit, dass in richtige und falsche Menschen und Überzeugungen unterschieden werde. Den Islam in orthodoxer Form bezeichnete Fakler als „totalitäre Weltanschauung“. Die Scharia passe nicht zum deutschen Grundgesetz und westlichen Werten. „Islamkritik ist Selbstverteidigung mündiger Bürger“, so Fakler. US-Präsident Donald Trump sei ein „Möchtegern-Diktator“, der nur von der Verfassung gehindert werde. Mit Sorge beschrieb Fakler Tendenzen in einigen europäischen Ländern, die Pressefreiheit einzuschränken und erstarkende Gruppierungen wie die Reichsbürger. Fakler forderte, Kirche und Staat strikt zu trennen.
Hier noch einmal mein Schlusswort: RF.
Wir brauchen eine Weltanschauung und Werte, die die Menschheit verbinden, nicht Auserwähltheit für die einen und Verdammung für die anderen.
Ein gemeinsamer Ethikunterricht, der die Werte der freiheitlichen Demokratie und die Menschenrechte lehrt, muss Vorrang haben, vor dem konfessionellen Religionsunterricht, der die Kinder in Rechtgläubige und Falschgläubige spaltet.
Wir brauchen eine Weltanschauung, die der Vernunft und wissenschaftlichen Erkenntnissen standhält und diese Weltanschauung ist der (säkulare) Humanismus der keine Feindbilder aufbaut, sondern allen Menschen Würde und Menschenrechte zugesteht… im Rahmen der freiheitlich – demokratischen Ordnung.