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Roland Fakler

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Hexenprozesse

Kommentar zur Dokumentation Hexenprozesse Die Kirche und die Schuld von Hartmut  Hegeler http://www.anton-praetorius.de/

Nach Durchsicht Ihrer Dokumentation muss ich Ihnen auf jeden Fall das ernsthafte Bemühen bescheinigen, über alle Parteien hinweg, die  Wahrheit finden zu wollen. Magna cum laude!

Ganz können Sie sich von konfessionellem Denken aber scheinbar nicht lösen, denn natürlich war der Katholik, ich würde sagen, Humanist, Spee für die Beendigung des Hexenwahns wichtiger als Anton Praetorius.

Das Problem ist normalerweise: Jeder dreht und wendet die Geschichte entsprechend seiner Ideologie. Er lässt aus und fügt hinzu, betont dies und lässt jenes weg, um seine eigene Weltanschauung nicht zu „beschmutzen“. Dazu haben Sie ja selbst schöne Beispiele aufgezeigt. Siehe Aufarbeitung des Hexenwahns durch die kath. Kirche in drei Zeilen. Die Kirchen haben ihre Geschichte immer nur soweit aufgearbeitet, wie sie dazu genötigt wurden, wobei die Ev. Kirche mehr getan hat, als die kath. Kirche. Vermutlich weil sie nicht ganz so tief im Sumpf steckt. Umso erstaunlicher finde ich jetzt diesen Beitrag, von einem ev. Pfarrer. Vor wenigen Jahren hätten Sie es wahrscheinlich noch nicht gewagt, die peinlichen Gedanken Luthers und Calvins zur Hexenverfolgung unters Volk zu bringen. Inzwischen weiß das allerdings jedes Kind…und ihnen kann von Seiten der Kirchenleitung nicht mehr viel passieren.

Die Aussagen von Luther und Calvin (Seite 41 und 43) beweisen doch, dass die Bibel ein Buch ist, das zu Unmenschlichkeit verführt. Sie ist, wie der Koran und alle anderen „heiligen Bücher“ von Menschen erdichtet worden, von Menschen, die viel weniger wussten als wir heute. Man darf sie nicht so ernst nehmen, vor allem nicht so todernst wie die Hexenverfolger.

Zu Seite 8 und 43: Höchst interessant: Grausamkeit und Strenge wird von Calvin damit gerechtfertigt, dass man Gottes Wort befolgen muss. Milde wird als Unglaube gewertet. Das ist ein Beweis dafür, wie sehr der „Glaube“ die Menschen verdummen und vergiften kann. Lieber Gott gefallen als Menschlichkeit üben. Lieber dem Führer gefallen als sein Hirn einschalten!

Aus unvernünftigem Denken entsteht unvernünftiges Handeln. Weil die Religion die Welt falsch deutet, denken die Gläubigen falsch und handeln falsch. Sie wollten einem grausamen Gott gefallen, um in den Himmel zu kommen, anstatt der Humanität zu dienen und im Diesseits das Glück aller Menschen im Auge zu haben.

Die Menschen, die im Dritten Reich, die Juden vernichtet haben, hatten auch einen „Glauben“: dass sie damit nämlich Gutes tun, für das deutsche Volk.

Auch die Römer glaubten, sie müssten die Christen verfolgen, um ihren Göttern zu gefallen.

Genauso denken heute die IS- Terroristen. Sie nehmen den Koran wortwörtlich, um Allah zu gefallen und um desto sicherer ins Paradies zu kommen.

Koran Sure 4:89 „Sie möchten gern, ihr wäret … ungläubig, so wie sie (selber) ungläubig sind, damit ihr (alle) gleich wäret. Nehmt euch daher niemand von ihnen zu Freunden, solange sie nicht (ihrerseits) um Gottes willen auswandern! Und wenn sie sich abwenden (und eurer Aufforderung zum Glauben kein Gehör schenken), dann greift sie und tötet sie, wo (immer) ihr sie findet, …“ Übersetzung: Rudi Paret

Aus der Blindgläubigkeit gegenüber totalitären Ideologien, dazu gehörten Christentum, Islam, Faschismus, Kommunismus, Scientology….ist das größte Unheil in der Welt entstanden.

Ein wichtiger Punkt: Die Schuld geht weiter: Ich werfe den geistigen Führern der Kirchen vor, dass sie bronzezeitliche Texte, auch wenn sie noch so grausam und intolerant waren, als Wort Gottes geglaubt, verkündet und in blindem Gehorsam befolgt haben. Das mag aus Herrschsucht, aus Dummheit oder Unwissenheit oder einfach aus Feigheit, Schwäche oder der Unfähigkeit geschehen sein, seinen eigenen Verstand zu gebrauchen.

Damit haben sie wiederum nicht mündige Bürger, sondern furchtsame und blindgläubige Untertanen erzogen, die in dieselben Fehler, in dieselbe Schuld verfallen sind.

Die Bibel ist die Wurzel allen Unheils. Die Kirchen distanzieren sich, bis heute, nicht genügend von verhängnisvollen Sprüchen in der Bibel. Dort werden nicht nur Zauberinnen getötet, sondern auch Kinder an den Felsen geschmettert und die „Frucht des Leibes nicht geschont.“

Psalm 137, 8-9: »Tochter Babel, du Zerstörerin! Wohl dem, der dir heimzahlt, was du uns getan hast! Wohl dem, der deine Kinder packt und sie am Felsen zerschmettert!«

Das hinterlässt Spuren in den Gehirnen, in der Art und Weise, wie man mit Feinden umgeht.

Auch unmenschliche Bestrafung hat seine Wurzel in der Bibel. ..Todesstrafe für Holzholen am Sabbat, Homosexualität, Ehebruch, Prügelstrafe usw.

Samuel 2, Kap. 12. Vers 31 lautet in seiner ursprünglichen, von Luther übersetzten Form wie folgt:

»Aber das Volk drinnen führte er heraus und legte sie unter eiserne Sägen und Zacken und eiserne Keile und verbrannte sie in Ziegelöfen. So tat er allen Städten der Kinder Ammon.

Das ist Folter pur! Göttliche Inspiration für Folterknechte!

Seite 10 Weltliche Gerichte: Das Mittelalter wurde von der Kirche und der Bibel geprägt. Um 1225 als der Sachsenspiegel entstanden ist,  gab es keine von der Kirche unabhängige Macht. Die Ketzer waren vernichtet. Alle dachten wie die kath. Kirche, mussten so denken oder wenigstens so tun als ob. Wer anders dachte, wurde vernichtet. Die Bevölkerung, auch die weltlichen Richter, sind von der kath. Kirche erzogen worden und wirkten im Geiste dieser Kirche. Die Kirche hatte das absolute Erziehungs-, Meinungs- und Bildungsmonopol was erwarten Sie da von „weltlichen Gerichten“. Sie setzten den Geist um, der ihnen im Nacken und in allen Gliedern saß.

Die Kirchen waren absolut intolerant. Diese Intoleranz geht auf das Alte Testament, auf das 1. Gebot aber auch auf Jesus zurück.

1 Mose Gn:34:12 „Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, damit sie dir nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte; 13 sondern ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Steinmale zerbrechen und ihre heiligen Pfähle umhauen; 14 denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der Herr heißt ein Eiferer; ein eifernder Gott ist er.“

Jesus selbst droht allen die nicht an ihn glauben x-mal mit dem Feuerofen, da darf man sich doch nicht wundern, wenn die Christen ihre Feinde verbrannten. Jesus ist nicht tolerant gegen Ungläubige und Andersgläubige.

Joh. 15:6 Wenn jemand nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorret, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen. Ebenso fördert die Bibel den Geisterglauben an Engel, Teufel, böse Geister…. Dabei gibt es überhaupt keine von Körpern unabhängigen Geister. Geist ist immer an Materie, d.h. an die Existenz eines Gehirns gebunden. Nicht mal ein Gott ist erkennbar. Deswegen gibt es so viele verschiedene Vorstellungen von Gott wie es Gläubige gibt. Jeder kann diesen Gott für seine Zwecke benutzen…und er sagt nichts dazu, kann er ja nicht, weil er nicht da ist!

Dass die Seele unabhängig vom Körper existieren kann, ist ein Irrtum, aus dem gefolgert wurde, man könne den Körper töten, um die Seele zu retten. Körper und Seele sind aber eins.

Als weitere Literatur empfehle ich Ihnen die Kriminalgeschichte des Christentums von Karlheinz Deschner oder wenigstens „Abermals krähte der Hahn“ oder mein Buch „Von Verfolgern und Verfolgten / Lehren aus der Weltgeschichte“.

Zu Seite 21  Noch eine Richtigstellung: In Deutschland wurde 1775 im Stift Kempten im Allgäu Anna Schwegelin als letzter Hexe wegen Teufelsbuhlschaft der Prozess gemacht. Das stimmt, aber:

Das Urteil des Fürstabts Honorius von Schreckenstein, dem kraft kaiserlichen Privilegs die geistliche und weltliche Gerichtsbarkeit zustand, wurde aus unbekanntem Grunde nicht vollstreckt. Anna starb 1781 52-jährig im Gefängnis.

Zum Schluss noch eine Frage: Wären Catharina Rudeloff und Martha Kerste zu Recht hingerichtet worden, wenn sie bekannt hätten, dass sie Atheistinnen sind, die keine unvernünftigen Dinge glauben und nur ihrem gesunden Menschenverstand vertrauen?

Schuld kann nicht durch Beichte und schon gar nicht durch den Tod eines Unschuldigen getilgt werden. Schuld ist nicht tilgbar. Sie wird nur gemildert durch eine Entschuldigung, durch das Eingeständnis, etwas falsch gemacht zu haben und durch das ehrliche Bemühen, alles anders und besser zu machen.

Dazu gratuliere ich Ihnen und wünsche Ihnen noch viel Erfolg auf diesem Weg.

Herzliche Grüße

Roland Fakler

Erbsünde

Kritik an den Grundlagen des paulinischen Christentums

Alles sehr unvernünftig!

Sind wir mit einer Erbschuld belastet, weil ein mythologisches, legendäres Paar, Adam und Eva, einst im Paradiesgarten, gegen den Willen Gottes, nach Erkenntnis gestrebt hat oder ungehorsam war?

Erstens würde ich dieses Streben als ein lobenswertes, verständliches, keineswegs verwerfliches Streben bewerten; Zweitens: Wenn die Bibel das nun mal als Sünde einstuft, bleibt die Frage: Kann Schuld über zig Generationen vererbt werden?

Das ist nicht vernünftiges, sondern jüdisches Denken. In der Bibel kann die Schuld der Väter auf den Sohn vererbt werden. Nach unserer heutigen Rechtsauffassung, die ich teile, kann man nur durch eigenes, selbstverantwortliches Handeln schuldig werden. Niemand ist schuldig, weil seine Vater oder seine Mutter ein Verbrechen begangen hat.

Können wir, angenommen wir hätten eine Erbschuld, dadurch von dieser befreit werden, dass der Sohn Gottes oder ein unschuldiger Mensch für uns elendig am Kreuz stirbt?

– Das ist wieder sehr unvernünftiges, jüdisches, sogar bronzezeitliches Denken. Schuld kann nicht durch ein Blutopfer getilgt werden. Man kann sich nicht von Schuld befreien, indem man einem Sündenbock alle Schuld auflädt und ihn mit dieser Last in die Wüste schickt. Gemäß meiner Vernunft funktioniert das nicht! Wenn überhaupt, können wir Schuld nur dadurch abmildern, dass wir uns bei den Opfern entschuldigen, dass wir bereuen und dass wir uns um Wiedergutmachung bemühen.

Die Idee, dass alle Menschen eine Erbsünde haben und dass diese durch den Sühnetod Jesu getilgt werden musste, um die Menschheit zu erlösen, stammt von Paulus. Auch Augustinus hat dieser Idee in der katholischen Kirche zum Dogma verholfen. Dagegen gab es Stimmen wie Pelagius, der dafür als Ketzer verdammt wurde. Die dümmsten Ideen hat die katholische Kirche gegen alle Vernunft durchgesetzt.

“Das Dogma der Erbsünde wurde im Rahmen der christlichen Theologie schrittweise entwickelt und schließlich auf dem Konzil von Karthago im Jahr 418 unter der Leitung von Augustinus von Hippo dogmatisch festgelegt. Es wurde in Reaktion auf die Lehren des Pelagius formuliert, der bestritt, dass der Mensch durch die Sünde Adams belastet sei.” ChatGPT

Durch die Taufe glaubte man die Erbsünde wegwaschen zu können.