Interview
Interview zu meinem neuen Buch: „Von Verfolgern und Verfolgten“. |
2010-11-22 Roland Fakler im Gespräch mit M. D. |
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Ein Gespräch mit der Jornalistin M.D. Zitate aus dem Buch |
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Herr Fakler sie haben ein neues Buch herausgebracht. Warum haben sie dieses Buch geschrieben? Ich habe das Buch geschrieben, weil ich etwas sehr Wichtiges zu sagen hatte, was zumindest in dieser Deutlichkeit, meines Wissens, noch nicht gesagt oder besser geschrieben wurde. Worum geht es? In meinem Buch mit dem Titel: „Von Verfolgern und Verfolgten“ geht es um ein zentrales Problem der Weltgeschichte. Nach meiner Meinung um das wichtigste Problem der Weltgeschichte. Es geht um die Frage: Ich zitiere den Covertext: Warum wurden die sogenannten „Großen“ der Weltgeschichte zu Verfolgern, wenn sie die Macht hatten und warum wurden sie oft zu Verfolgten, wenn sie als Kulturschaffende, als Schriftsteller oder Religionsstifter neue Wege suchten? Warum haben die „Großen“ der Weltgeschichte so viel Unheil angerichtet? Wo liegt das Problem? Wie lässt es sich lösen? Warum nennen sie die Großen „sogenannt?“ Weil diese Großen, zum Beispiel Alexander, Cäsar, Napoleon, Hitler, Stalin, Mao, …aber eben auch die großen Religionsstifter Jesus bzw. Paulus, den man als den eigentlichen Gründer des Christentums ansehen muss, oder auch Mohammed es nicht geschafft haben so groß zu werden, dass man sie wirklich wollte. Damit beginnt das ganze Unheil: nämlich die Tyrannei. Man musste sie haben. Wer sie nicht haben wollte, wurde bedroht, verfolgt, zur Hölle geschickt und wird es oft immer noch. Aktuell geht diese Horrorgeschichte heute vor allem in den arabischen und afrikanischen Staaten weiter, weil es dort scheinbar keine Aufklärung gab. Das hängt mit der Beschaffenheit des menschlichen Gehirns zusammen. Wenn einer nicht groß genug ist, kann er meist kein guter Herrscher sein. Er wirkt auf andere bedrückend und erniedrigend. Erst wenn es einer geschafft hat, richtig in sich zur Ruhe zu kommen, wirkt er befreiend. Das kann man meiner Ansicht nach aber nur schaffen, wenn man ein einsames auf sich konzentriertes Leben führt…und sehr stark ist. Wer hat das geschafft? Soviel ich weiß niemand. Ich könnte jedenfalls keinen Namen nennen. Das ist das Problem, auf das ich aufmerksam machen möchte. Wie gehen sie in ihrem Buch vor? Das Buch untersucht die Biografien der wenigen Menschen, das waren vielleicht 100, die die politische Geschichte zu 90 Prozent geprägt haben. Die Biografien werden gezielt daraufhin untersucht: Ich zitiere aus meinem Buch, … inwiefern einer Verfolger oder Verfolgter war oder inwiefern er einen geistigen Beitrag zur Verfolgung anderer geleistet hat. Es geht um die Frage, wie Verfolgung entsteht, wie sie gerechtfertigt wird und vor allem darum, wie man sie begrenzen oder verhindern kann. Der erste Schritt, ein Übel abzuschaffen ist, dass man es erkennt, untersucht und bewusst macht. Es geht um ein ewig menschliches Problem, das eng mit der Natur des Menschen verknüpft ist, das mit dem Menschen entstand und das es geben wird, solange es Menschen gibt. Es geht um Freiheit und Tyrannei, um Glück und Unglück von Menschen und Völkern, um gerechte und ungerechte Herrschaft. Deswegen wird das Buch auch ewig Gültigkeit haben. Das ist ein hoher Anspruch. Warum wurde das Buch nicht längst geschrieben? Da dürfen sie nicht mich fragen. Fragen sie die, die es versäumt haben, das Buch zu schreiben. Ich habe mich berufen gefühlt, dieses Problem zu untersuchen und nach Lösungen zu suchen, weil ich selbst betroffen war, weil ich selbst ein lebenslängliches Tauziehen mit meinen Mitmenschen hinter mir habe, und weil ich mir, aufgrund meiner eigenen Entwicklung, sehr viel erklären kann.
Ich habe das Buch geschrieben, das ich in meiner Jugend gebraucht hätte, um mich und meinen Weg leichter zu finden.
Worauf stützen sich ihrer Erkenntnisse. Die wahrsten Aussagen über das Leben sind für mich meine eigenen Erfahrungen. Die habe ich gemacht. Sie sind für mich die sichersten Wahrheiten. Dazu kommt das, was ich von anderen gehört und gelesen habe. Das kann man glauben oder nicht.
Aber natürlich gibt es zuverlässigere und weniger zuverlässige Quellen für die wahre Geschichte. Man muss immer nach der Absicht des Schreibers fragen. Geht es ihm um die Wahrheit oder will er eine bestimmte Ideologie verbreiten?
Wenn man sich ein Leben lang mit Geschichte beschäftigt hat, erkennt man auch Muster und Strukturen, die sich ewig wiederholen.
Irgendwann hat man dann mal das Bedürfnis seine Erkenntnisse und Weisheiten weiterzugeben und ein Buch zu schreiben.
Ich entwickle hier eine Theorie. Ich füge mein angelesenes Wissen und meine eigenen Erfahrungen zusammen, um den Gang der Geschichte zu erklären. Wer sollte das Buch lesen? Es ist gewidmet: Allen nach Wissen, Erkenntnis und Verständnis Strebenden, die sich eine bessere Welt wünschen und die glauben, dass wir sie schaffen können, indem wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Allen, die die freiheitlich-demokratische Ordnung für die beste der Welt halten, die sie verteidigen und rechtfertigen wollen.“ Vor allem geistige Führer und starke Persönlichkeiten, insbesondere Künstler, die, wie ich selbst, in ein Tauziehen verwickelt sind, sollten das Buch lesen damit sie die Problematik des Lebens besser verstehen und lernen, fair zu kämpfen, denn: Wer keine Ablehnung, keine Streiche, keine Kränkung wegstecken kann, hat nichts begriffen von der Natur des Lebens. Er ist vorherbestimmt, großes Unheil anzurichten und sollte nicht die geringste Macht bekommen, die es ihm erlauben würde, sich für „Kränkungen“ zu rächen, die keine sind. Die meisten von uns sind weder in ein Tauziehen noch in Machtkämpfe verwickelt und gehören auch nicht zu den Großen der Weltgeschichte. Warum sollten auch Normalbürger das Buch lesen? Das Buch möchte leicht lesbar grundsätzliches Geschichtswissen vermitteln, dieses Wissen mit Zitaten untermauern, Zusammenhänge aufzeigen und Schlüsse ziehen. Es lohnt sich also für jeden, es zu lesen. Es dient der Horizonterweiterung. Wer wenig Zeit zum Lesen hat, bekommt mit diesem Buch einen Überblick über die Weltgeschichte. Es ist ein Buch „Gegen das Vergessen“, aber es behandelt einen größeren Rahmen. Wir hatten in Deutschland nicht nur zwei Diktaturen, den Nationalsozialismus und den Kommunismus. Wir müssen auch die Jahrtausende lange Diktatur der Kirchen, insbesondere der katholischen Kirche mit ihren unzähligen Opfern während der Inquisition, der Hexenverfolgungen, der Glaubenskriege aufarbeiten. Das Buch ist zwar schwerpunktmäßig auf Europa und Deutschland konzentriert, behandelt aber ein zeitloses, globales Problem. Warum war die Geschichte eine Horrorgeschichte? Halbstarke Männer und ihre intoleranten Weltanschauungen sind das zentrale Problem der Weltgeschichte. Im Verhältnis zu ihrer Größe hatten die Herrschenden viel zu viel unkontrollierte Macht. Die haben sie oft von verzweifelten Menschen bekommen, die geglaubt haben, ein junger, mächtiger Diktator werde alle ihre Probleme lösen. Sie wussten nichts von den Gefahren, die eine Diktatur immer mit sich bringt, denn der Starke muss durch eine verrückte und finstere Welt hindurchgehen und löst ein Tauziehen aus, deswegen bringen Diktatoren immer großes Unheil über ihre blind gehorchende Gefolgschaft und über ihre Gegner. Ich zeige die Gefahren und die Probleme, die ganz tief in der Natur des Menschen verwurzelt sind. Ich sage etwas aus, über die Beschaffenheit des menschlichen Gehirns. Das Buch hat einen Untertitel nämlich: „Lehren aus der Weltgeschichte.“ Was sollten wir aus der Weltgeschichte lernen? Ursache allen Übels ist die Beschaffenheit des menschlichen, vor allem des männlichen Gehirns, das zu Aggression, Größenwahn, Hab- und Machtgier, Auserwähltheitswahn und Selbstüberschätzung neigt. Daraus entsteht unheilvolles Denken. Unheilvolles Denken ist es z.B., wenn Menschen glauben, dass die Welt erst dann vollkommen ist, wenn alle Menschen Muslime sind oder Christen oder Kommunisten oder reinrassige Arier…
Die Freiheit des Denkens und die Kritik an unheilvollem Denken sind extrem wichtig. Macht muss immer beschränkt, kontrolliert und kritisiert werden. Dazu bedarf es mündiger Menschen. Für die habe ich das Buch geschrieben.
Ich möchte mit diesem Buch allen Fanatikern die Luft aus den Köpfen lassen und sie mit Vernunft füllen, indem ich behaupte, dass es keine auserwählten Völker, keine unfehlbaren Bücher und keine absoluten Wahrheiten geben kann. Ich zeige, welche unheilvollen Wirkungen heilige Texte und blind geglaubte Ideologien gehabt haben, die niemand zu kritisieren wagte.
Auch heute gibt es in vielen Teilen der Welt Verfolger und Verfolgte: in vielen islamischen Ländern und in vielen Ländern Afrikas, in Nigeria, in China, im Iran, in Nordkorea, in Libyen, in Syrien… Das Problem ist nie zu ende. Manches hat man inzwischen gelernt, vor allem in Europa, auf christlicher Seite, durch Kritiker und Aufklärer, aus einer unglaublich blutigen Geschichte. Vieles gibt es noch zu lernen, vor allem auf islamischer Seite. Der Islam muss eine Aufklärung durchmachen, wie das Christentum und das geht nur mit Kritik. Die Scharia können wir hier nicht dulden, weil sie allen unsern freiheitlichen Werten widerspricht.
Sind die Religionen an allem schuld? Ich würde sagen totalitäre Weltanschauungen sind an allem schuld. Es gab aber auch Religionen mit irdischen Göttern, nämlich den Nationalsozialismus und den Kommunismus. Auch sie haben die Menschen, wie viele Religionen, in Auserwählte und Verdammte, in Rechtgläubige und Falschgläubige, in Arier und Nichtarier, in Genossen und Klassenfeinde unterteilt und haben dadurch Hass und Verfolgung verursacht.
Religionen sollten Lebenshilfe leisten und Frieden stiften für alle Menschen. Die Menschen haben ein starkes Bedürfnis nach Verehrung und die Religion hätte eigentlich auch eine wichtige Funktion in der Gesellschaft, aber was wir haben, ist nicht gut. Eben, weil die vorhandenen Religionen nicht befreiend, sondern meist bedrückend und bedrohlich wirken. Judentum und Islam sind Stammesreligionen, die den Stamm gegen eine feindliche Umwelt abgrenzen und stark machen sollten. In einer vernetzten Welt haben sie keinen Platz mehr. Sie wirken extrem schädlich auf die Weltgemeinschaft, indem sie die Menschen immer noch in Auserwählte und Verdammte einteilen.
Im letzten Kapitel meines Buches beschäftige ich mich deswegen mit der Frage:
Was ist eine gute Weltanschauung Das Buch ist eine Rechtfertigung der freiheitlichen Demokratie, des freien Denkens und eine Fürsprache für die Menschenrechte, die über den Religionen und Ideologien stehen müssen. Das kann nur funktionieren, wenn Religion und Staat getrennt sind. |
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