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Roland Fakler

St. Petersburg Declaration

St. Petersburg Declaration
Im März 2007 fand in St. Petersburg in Florida, USA ein Treffen mit führenden muslimischen
Islamkritikern statt. Gemeinsam verkündeten sie die „St. Petersburg Declaration“ welche die
Einhaltung der Menschenrechte in moslemischen Ländern einfordert:
Das „Secular Islam Summit“ (Säkulares Islamisches Gipfeltreffen), stand unter der Schirmherrschaft
der humanistischen Organisation „Center for Inquiry“ (Zentrum für Nachforschung). Es sprachen
Menschen moslemischer Herkunft, vom zornigen Ex-Gläubigen bis zum gläubigen Reformer. Sie unterschieden sich stark in den Details, aber sie teilten alle die Überzeugung, dass der Islam mit säkularer Demokratie kompatibel sein muss. Das Abschluss-Manifest „The St. PetersburgDeclaration“ (Die St. Petersburg Erklärung), bestätigte die Trennung von Moschee und Staat, die Gleichstellung der Geschlechter im Privatrecht und im Familienrecht, sowie die ungehinderte kritische Studie von islamischen Traditionen.
Wir sind sekulare Muslime und sekulare Menschen aus moslemischen Gesellschaften. Wir sind
Gläubige, Zweifler und Ungläubige, die zusammengebracht wurden durch den großen Kampf, nicht
zwischen dem Westen und dem Islam, sondern zwischen der Freiheit und der Unfreiheit.
Wir bestätigen die unverletzliche Freiheit des individuellen Gewissens. Wir glauben an die Gleichheit aller menschlichen Personen.
Wir bestehen auf die Trennung von Religion und Staat und auf die Einhaltung der universellen Menschenrechte.
Wir finden Traditionen der Freiheit, der Rationalität und der Toleranz in der reichen Geschichte der
vorislamischen und der islamischen Gesellschaften. Diese Werte gehören nicht zum Westen oder
zum Osten. Sie sind das gemeinsame moralische Erbe der Menschheit.
Wir sehen keinen Kolonialismus, Rassismus, oder sogenannte „Islamphobie“ darin islamische
Praktiken der Kritik zu unterziehen oder sie zu verdammen wenn sie den menschlichen Verstand
oder die Menschenrechte verletzen.
Wir rufen alle Regierungen der Welt dazu auf die Scharia, Fatwa-Gerichte, klerikale Herrschaft und staatlich sanktionierte Religion in all ihren Formen abzulehnen;
gegen alle Strafen zu sein, welche Blasphemie und Glaubensabfall bestrafen, im Einklang mit Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte;
dass sie alle Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmorde, erzwungene
Verschleierung, und Zwangsverheiratung abschaffen, welche die Unterdrückung der Frauen fördern;
dass sie sexuelle und geschlechtliche Minderheiten vor der Verfolgung und der Gewalt
schützen; dass sie die religiöse Ausbildung reformieren, welche Intoleranz und Vorurteile gegen Nicht-
Moslems lehren;
und dass sie eine offene öffentliche Sphäre schaffen in denen alle Angelegenheiten
diskutiert werden können ohne Zwang und Einschüchterung.
Wir verlangen den Islam aus der Gefangenschaft der totalitären Ambitionen von machthungrigen
Männern und den engen Fesseln der Orthodoxie zu entlassen.
Wir rufen Akademiker und Denker überall dazu auf, sich an die angstfreie Untersuchung der
Ursprünge und der Quellen des Islams zu machen, und die Ideale einer freien wissenschaftlichen
und geistigen Forschung durch interkulturelle Übersetzung, Veröffentlichung und die
Massenmedien zu verbreiten.
Wir sagen zu den moslemischen Gläubigen: „Es gibt eine ehrwürdige Zukunft für den Islam, als
einen persönlichen Glauben, nicht als politische Doktrin.“ Zu den Christen, Juden, Buddhisten,
Hindus, Bahais und allen nichtmoslemischen Glaubensgemeinschaften sagen wir: „Wir sind mit
Euch als freie und gleiche Bürger.“ Zu den Nichtgläubigen sagen wir: „Wir verteidigen Eure
uneingeschränkte Freiheit zu Hinterfragen und eine andere Meinung zu haben“.
Bevor irgend einer von uns ein Mitglied der Ummah, des Corpus Christi, oder des erwählten Volkes
ist, sind wir alle Mitglieder der Gemeinschaft des Gewissens, der Leute die für sich selber wählen
müssen.
St. Petersburg Declaration
engl..
In March 2007, a meeting with leading critics of Islam took place in St. Petersburg Florida USA.
Together they proclaimed the St. Petersburg Declaration which demands the respect of human
rights, the respect for human rights in Muslim countries:
 
The Secular Islam Summit, was held under the Patronage of the Humanist organization “Center for
Inquiry” It talked people a Muslim background, from angry ex-believers to believers reformer. They
differed greatly in the details, but they all shared the conviction that Islam must be compatible with
säkulärer democracy. The final manifesto “The St. Petersburg Declaration”, confirmed the
separation of mosque and state, gender equality in personal and family law, as well as the
unimpeded critical study of Islamic traditions.
We are secular Muslims, and secular persons of Muslim societies. We are believers, doubters, and
unbelievers, brought together by a great struggle, not between the West and Islam, but between
the free and the unfree.
We affirm the inviolable freedom of the individual conscience. We believe in the equality of all
human persons.
We insist upon the separation of religion from state and the observance of universal human rights.
We find traditions of liberty, rationality, and tolerance in the rich histories of pre-Islamic and Islamic
societies. These values do not belong to the West or the East; they are the common moral heritage
of humankind.
We see no colonialism, racism, or so-called “Islamaphobia” in submitting Islamic practices to
criticism or condemnation when they violate human reason or rights.
We call on the governments of the world to
reject Sharia law, fatwa courts, clerical rule, and state-sanctioned religion in all their forms;
oppose all penalties for blasphemy and apostasy, in accordance with Article 18 of the
Universal Declaration of Human rights;
eliminate practices, such as female circumcision, honor killing, forced veiling, and forced
marriage, that further the oppression of women;
protect sexual and gender minorities from persecution and violence;
reform sectarian education that teaches intolerance and bigotry towards non-Muslims;
and foster an open public sphere in which all matters may be discussed without coercion or
intimidation.
We demand the release of Islam from its captivity to the totalitarian ambitions of power-hungry
men and the rigid strictures of orthodoxy.
We enjoin academics and thinkers everywhere to embark on a fearless examination of the origins
and sources of Islam, and to promulgate the ideals of free scientific and spiritual inquiry through
cross-cultural translation, publishing, and the mass media.