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Roland Fakler

Elia

Leserbrief an das Tagblatt 2013-02-23

Oh Schreck!

Der Leserbrief von Herrn Beyerhaus und eine Einladung zu einem Gesprächskreis mit dem Professor haben mich heute auf die Internetseite der „Bekenntnisbruderschaft“ gelockt. Aber, „Oh Schreck“, da tritt mir unter dem Stichwort „Glaubenskampf“ Elia mit flammendem Schwert entgegen. Sie wissen, der Elia, der sich vor geraumer Zeit unsterblichen Ruhm und Gottes Lob erworben hat, indem er 450 Baalspriester zum Bach Kison hinuntergeführt und abgeschlachtet hat. 1Kön. 18:40. Angesichts solcher Vorbilder frage ich mich: Was hindert die Bruderschaft eigentlich daran, ihrem Vorbild nachzueifern? Es gibt auch in Tübingen zahllose Leute, die die Frechheit haben, mit dem falschen, manche sogar ohne Gott frei herumzulaufen. Was hindert sie daran, sie zum Neckar hinunterzuführen und abzuschlachten…für ihr Seelenheil und zum Ruhme Gottes. Sind sie etwa lau geworden in ihrem Glaubenseifer? Trauen sie vielleicht ihrer „Heiligen Schrift“ nicht mehr? Oder fürchten sie gar weltliche Mächte, wo sie doch sicher mit Gottes Hilfe rechnen können?

Frau K. empört sich über meinen Leserbrief.

Meine Antwort: 2013-02-01

Betrifft: Antwort auf den Leserbrief von Frau Killus vom: 28.2.2013

Und das Seelenheil dazu

Liebe Frau K., es war doch wohl klar, dass mein Leserbrief ironisch gemeint war. Dank Frau Dufft und Frau Ludwig hatten inzwischen alle Leserbriefschreiber die Gelegenheit zu einem klärenden Gespräch mit Herrn Seibt und Herrn Beyerhaus. Herr Beyerhaus hat mir bei dieser Gelegenheit verziehen. Dennoch sind wir unterschiedlicher Meinung.

Auch wenn man im christlichen Abendland die Abschlachtung der Baalspriester seit Jahrhunderten als eine glänzende Heldentat feiert, halte ich es für eine eher bedenkliche als rühmliche Sache, Menschen abzuschlachten… und seien es auch „nur“ falschgläubige Priester. Obwohl das wahrscheinlich ohnehin nur eine Legende ist, haben selbst Augustinus und einige Päpste die Verfolgung Andersgläubiger immer wieder mit diesem „glorreichen“ Beispiel gerechtfertigt. Dabei ist reales Blut unschuldiger Menschen vergossen worden, die damals den richtigen Gott so wenig erkennen konnten wie wir heute.

Ich muss das heftig kritisieren, weil ich für eine Welt eintrete, in der die Menschen ihren Glauben frei wählen können. Für Religionen, die mit Feuer und Schwert missionieren, darf es hier keinen Platz mehr geben. Ich glaube auch, dass die Menschen diese dumme Art bekehrt zu werden, diese ständige Bedrohung und Vergewaltigung durch die Religion gründlich satt haben. Ich habe mich in einem Buch damit ausführlich beschäftigt.

Meine Botschaft wäre: Glaubt nicht so viel Unsinn, sondern übt tätige Nächstenliebe, dann kommt das Himmelreich auf Erden und das Seelenheil dazu!


Leserbrief am 2012-10-02 im Tagblatt

Gerade die Eiferer

„Lieber fünf religiöse Eiferer als gar keinen (religiösen) Kontakt“, meint Frank Mentrup. Dazu kann ich nur sagen: Gerade die religiösen Eiferer waren und sind es, die mit ihrer beschränkten Weltsicht die Hölle auf Erden geschaffen haben, die es im Jenseits nicht gibt. Sie waren es, die die Gräben zwischen Menschen vertieft haben, die sich ohne konfessionelle Prägung wahrscheinlich als Mitmenschen und nicht als Recht- und Falschgläubige wahrgenommen hätten.