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Weihnachten
Weihnachten,
ein heidnisch – christliches Fest

Jesu Geburt wurde spätestens seit dem Jahr 336 unserer Zeitrechnung am 25. Dezember gefeiert. Ab 274 wurde gemäß Verfügung Kaiser Aurelians im Zug eines neuen Staatskults der 25. Dezember als Geburtstag des Sonnen- und Reichsgottes “Sol Invictus” gefeiert. Schon zuvor hatten die Anhänger des Mithraskultes an diesem Tag den Geburtstag ihres Gottes Mithras gefeiert. Diesen ursprünglich persischen Gott haben später die Griechen mit ihrem Sonnengott Helios identifiziert. Die Römer importierten ihn im 1. Jh. Daher zeigen römische Darstellungen Mithras nicht mehr nur als Stiertöter, sondern auch als Lenker des Sonnenwagens. Mit der Feier von Christi Geburtstag am 25. Dezember konnte man den Sieg der “wahren Sonne” über den heidnischen Kult begehen. Erstmals war die Feier der Geburt Jesu im 2. Jh. in Ägypten aufgekommen und auf den 6. Januar gelegt worden, der als Geburtstag des Gottes Osiris gegolten hatte. In Deutschland setzte sich das christliche Weihnachtsfest im 7. und 8. Jh. durch.
Ist das wort “Weihnachten” vorchristlichen Ursprungs?
Sklaverei
Wie wurde im Christentum die Sklaverei gerechtfertigt?
Inhuman
Inhuman
Letter to the editor in the Tübinger Tagblatt November 21, 2024 Prime Minister Winfried Kretschmann handed over the new building for Islamic theology to the University of Tübingen. About the newspaper article in the Tagblatt: Bringing wisdom out into the world.
Inhuman
Wisdom does not come from above! After the kings’ rule by God’s grace brought disaster to the world, the Enlightenment thinkers placed the state on reasonable foundations, and there it stands better than on mythological texts that sowed hatred and discord and legitimized presumptuous rule. Humans made all laws without exception, the laws of Hammurapi as well as those of Moses and Mohammed. To give their laws more authority, the legislators wanted to make people believe that they were of divine origin. The best way to tell that they are not is to judge them by their cruelty. In the Bible, the death penalty applies to the most banal crimes; in the Quran, thieves should have their hands cut off and unchaste women should be whipped. Friendship with unbelievers is forbidden. They are often insulted and described as the “worst animals”. If such texts are understood as divine wisdom, coexistence is impossible. Wisdom would be to follow the commandments of humanity, not the supposedly “divine” laws, in supposedly “holy” books that are inhumane and disastrous.
Comment:
After centuries of religious madness, dictatorial governments and many wars, Germany has finally managed to give itself a liberal constitution in unity and now this constitution is once again threatened by religious madness, which our government is still supporting with millions of Euros.
Mohammed invented Islam to gain power, wealth and sex for himself. In return, he promised Muslims the illusion of being chosen and eternal life. A good deal – for him and the believers! He united them, and created a community among the “right-believers,” but at the same time brought intolerance, hatred and hostility against the unbelievers into the world. For one man to triumph, countless others had to suffer and give up their reason. Now our state is helping to spread these “wonderful” ideas in its universities. Allahu akbar!
Religious hate
Equal Rights Readers Letter in the Tagblatt Tübingen vom 17.10.2015
What a pity that there are hardly any voices coming from Islam supporting freedom of confession like that of An-Na`Im. However, this is understandable considering the threats which this religion is exerting on all “unbelievers”.
If Moses, Jesus and Mohammed were to live today, they would have to learn one important lesson from the enlightenment:” You can’t send all people to hell only because it is hard for them to believe in you! This is not only foolish, as there is no hell at all, but this is the cause of endless persecution and unspeakable misery! Just check if your Ego can’t be satisfied with less! Let people believe what is good for them and give equal rights to everybody, then peace will come into this country!”
People should only obey reasonable laws.
Aufklärung
Die wichtigsten Aufklärer

| Zeitraum | Denker | Land | Schwerpunkt | Zentrale Bedeutung |
|---|---|---|---|---|
| 1561–1626 | Francis Bacon | England | Wissenschaft | Begründer der empirischen Methode |
| 1596–1650 | René Descartes | Frankreich | Vernunft | Rationalismus, „Ich denke, also bin ich“ |
| 1588–1679 | Thomas Hobbes | England | Politik | Gesellschaftsvertrag, Staatsgewalt |
| 1632–1677 | Baruch de Spinoza | Niederlande | Religion | Religionskritik, Denkfreiheit |
| 1632–1704 | John Locke | England | Politik | Naturrechte, Volkssouveränität |
| 1647–1706 | Pierre Bayle | Frankreich | Toleranz | Religiöse Toleranz, Skeptizismus |
| 1689–1755 | Montesquieu | Frankreich | Staatstheorie | Gewaltenteilung |
| 1694–1778 | Voltaire | Frankreich | Gesellschaft | Meinungsfreiheit, Kritik am Fanatismus |
| 1712–1778 | Jean-Jacques Rousseau | Frankreich | Politik | Volkssouveränität, Gemeinwille |
| 1724–1804 | Immanuel Kant | Preußen | Philosophie | „Sapere aude“, Autonomie der Vernunft |
Deutsche Aufklärer
| Zeitraum | Name | Wirkungsbereich | Schwerpunkt | Bedeutung für die Aufklärung |
|---|---|---|---|---|
| 1632–1694 | Samuel von Pufendorf | Recht / Politik | Naturrecht | Grundlagen moderner Menschen- und Staatsrechte |
| 1646–1716 | Gottfried Wilhelm Leibniz | Philosophie | Rationalismus | Vordenker der Aufklärung, Vernunft und Harmonie |
| 1655–1728 | Christian Thomasius | Recht / Philosophie | Rechtsreform | Trennung von Recht und Moral, Ende der Hexenprozesse |
| 1679–1754 | Christian Wolff | Philosophie | Systemdenken | Verbreiter der Aufklärung in Deutschland |
| 1708–1777 | Albrecht von Haller | Medizin / Naturwissenschaft | Empirie | Begründung moderner medizinischer Forschung |
| 1715–1769 | Christian Fürchtegott Gellert | Literatur | Moral | Populäre moralische Aufklärung |
| 1724–1790 | Johann Bernhard Basedow | Pädagogik | Bildung | Reformpädagogik, lebensnaher Unterricht |
| 1724–1804 | Immanuel Kant | Philosophie | Vernunft / Moral | „Sapere aude“ – Leitfigur der Aufklärung |
| 1729–1781 | Gotthold Ephraim Lessing | Literatur | Toleranz | Religiöse Aufklärung |
Spinoza
Spinoza über Jesus

1. Spinozas Ansicht über Jesus
Spinoza lehnte die Göttlichkeit Jesu ab, schätzte ihn aber außerordentlich hoch.
- Jesus war für ihn kein Gott und kein übernatürliches Wesen
- Er war ein außergewöhnlicher Mensch mit einer einzigartigen moralischen Einsicht
➡️ Jesus war für Spinoza der höchste Lehrer der Ethik, nicht der Erlöser durch Kreuzestod.
Die Erbsünde und die Erlösungstat sind Erfindungen des Paulus. Die Bibel und damit die Worte Jesu wurden vermutlich so gefälscht und angepasst, dass sie den Herrschaftsinteressen der katholischen Kirche dienten.
2. Wunder, Auferstehung, Jungfrauengeburt
Spinoza verwarf alle Wunder:
Daher:
- ❌ keine Jungfrauengeburt
- ❌ keine leibliche Auferstehung
- ❌ keine übernatürlichen Heilungen
Diese Berichte seien symbolisch oder volkspädagogisch zu verstehen.
Diese Dinge sind Erfindungen des Paulus und der Kirche. Sie stammen aus anderen Religionen, aus dem Zoroastrismus, sowie griechischen und römischen Glaubensvorstellungen.
3. Spinozas Kritik am Christentum
Spinoza unterschied zwischen:
- Jesu Lehre
- und dem institutionellen Christentum
Seine Kritik:
- Kirchen hätten Jesu einfache Ethik verfälscht
- Dogmen, Trinität, Erbsünde etc. seien menschliche Konstruktionen
- Theologen missbrauchten Religion zur Macht- und Angstausübung
- Glaubenszwang widerspreche wahrer Frömmigkeit
Die katholische Kirche setzte das verfälschte Christentum ein, um sich Macht und Reichtum zu sichern.
4. Was war für Spinoza „wahre Religion“?
Nicht:
- Dogmen
- Rituale
- Glaubensbekenntnisse
Sondern:
- Liebe zum Nächsten
- Gerechtigkeit
- Vernünftiges Handeln
- Freiheit des Denkens
Berühmter Kerngedanke:
Wahre Frömmigkeit besteht im rechten Handeln, nicht im rechten Glauben.
Paulus lehrt dagegen, dass der Mensch nicht durch gute Werke, sondern durch den Glauben an Jesus Christus vor Gott gerecht wird.
Luther knüpft daran an und bringt diese Lehre mit dem Grundsatz „sola fide“, also „allein durch den Glauben“, auf den Punkt.
5. Verhältnis zu Gott
Spinozas Gottesbegriff:
- Gott = Natur (Deus sive Natura)
- kein persönlicher Gott
- kein strafender oder belohnender Richter
➡️ Damit war das klassische Christentum für ihn theologisch falsch, aber ethisch teilweise wertvoll, sofern es Jesu Moral ernst nimmt.
Wenn Gott identisch ist mit der Natur, muss ich die Natur auch nicht Gott nennen. Die Natur ist nichts Persönliches. Sie ist rücksichtslos und hört uns nicht.
Kurz zusammengefasst
- ✅ Jesus: größter moralischer Lehrer der Menschheit
- ❌ Jesus: nicht göttlich, kein Wundertäter, kein Erlöser
- ❌ Christliche Dogmen: menschliche Erfindungen
- ✅ Christliche Ethik: wertvoll, wenn rational verstanden
- ✅ Religionsfreiheit und Vernunft über Offenbarung
- Es gab schon lange vor Jesus Lehrer der Menschlichkeit, z.B. Buddha, Sokrates, Aristoteles, Epikur, Konfuzius,…
Spinoza wurde von jüdischen wie christlichen Autoritäten als Ketzer betrachtet – heute gilt er als einer der Vordenker der Aufklärung.
Spinoza wurde 1656 feierlich aus der jüdischen Gemeinde Amsterdams ausgeschlossen, schwer verflucht und sozial isoliert. Jeglicher Kontakt mit ihm – mündlich, schriftlich oder persönlich – wurde verboten; seine Schriften durften nicht gelesen werden. Der Bann war dauerhaft gemeint.
Gründe für den Bann (rekonstruiert, da nicht genannt):
Die Gemeinde nannte im Text keine konkreten Lehren. Aus zeitgenössischen Berichten und Spinozas späteren Schriften ergeben sich jedoch zentrale Punkte:
-
Radikale Gottesauffassung
Spinoza identifizierte Gott mit der Natur (Deus sive Natura), lehnte einen personalen, eingreifenden Gott ab. -
Ablehnung zentraler jüdischer Dogmen
Zweifel an Offenbarung, Erwähltheit Israels, Unsterblichkeit der Seele und göttlicher Autorschaft der Tora. -
Bibelkritik
Historisch-rationaler Umgang mit der Schrift statt traditioneller Auslegung. -
Gefahr für die Gemeinde
In der politisch heiklen Lage der sephardischen Juden in den Niederlanden galten solche Ansichten als Risiko für Toleranz und Schutz durch die Obrigkeit.
Kurz gesagt: Nicht ein einzelner Satz, sondern die Konsequenz seines rationalistischen Denkens machte Spinoza für die Gemeinde untragbar.
Teilweise mit Hilfe von ChatGPT erstellt.
Der Fluch der jüdischen Gemeinde über den 23- jährigen offenbart die ganze Bösartigkeit der Religion.
Im Bannfluch, der über Baruch Spinoza ausgesprochen wurde, hieß es:
„Nach dem Beschlusse der Engel und dem Urteil der Heilgen bannen, verwünschen, verfluchen und verstoßen wir Baruch de Espinoza, mit Zustimmung des heiligen Gottes, gepriesen sei Er, und dieser ganzen heiligen Gemeinde […], mit dem Bannfluche, womit Josua Jericho fluchte, mit dem Bannfluche, mit dem Elisa den Knaben fluchte, und mit all den Verwünschungen, die im Gesetz geschrieben stehen. Verflucht sei er am Tage und verflucht sei er bei der Nacht; verflucht sei er, wenn er sich niederlegt, und verflucht sei er, wenn er aufsteht, verflucht sei er bei seinem Ausgang und verflucht sei er bei seinem Eingang. Möge Gott ihm niemals verzeihen, möge der Zorn und Grimm Gottes gegen den Menschen entbrennen […] und seinen Namen unter dem Himmel austilgen, und möge Gott ihn zu seinem Unheil ausscheiden von allen Stämmen Israels […] Wir verordnen, daß niemand mit ihm mündlich oder schriftlich verkehre, niemand ihm irgend eine Gunst erweise, niemand mit ihm unter einem Dach verweile, niemand auf vier Ellen in seine Nähe komme, niemand eine von Ihm verfaßte oder geschriebene Schrift lese.“[9] Wikipedia
Verfolgung
Verfolgung in der Weltgeschichte

Im Verlauf der Weltgeschichte haben sehr unterschiedliche Gruppen andere verfolgt – oft aus religiösen, ethnischen, politischen oder wirtschaftlichen Gründen. Es gibt nicht ein einziges Muster „wer immer wen verfolgt hat“, sondern wechselnde Täter- und Opferrollen in verschiedenen Zeiten und Regionen.
Grundmuster von Verfolgung
Verfolgung meint systematische Unterdrückung, Ausgrenzung, Vertreibung oder Tötung bestimmter Gruppen, weil sie etwa einer Religion, Ethnie, sozialer Schicht oder politischer Richtung angehören. Motive reichen von Machterhalt über fanatische Ideologie bis zu Sündenbock-Suche in Krisenzeiten.
Beispiele religiöser Verfolgung
- Juden wurden in der Antike, im Mittelalter (Pogrome, Vertreibungen) und besonders im Nationalsozialismus verfolgt und millionenfach ermordet. Dabei ist das Judentum selbst, gemessen an den Texten der hebräischen Bibel extrem intolerant und verfolgungswütig.
- Christinnen und Christen wurden zunächst im Römischen Reich verfolgt, später verfolgten christliche Mehrheiten, vor allem die Katholiken, ihrerseits „Abweichler“, etwa in der Inquisition oder bei Hexenprozessen.
- Andere Religionsgemeinschaften wie Muslime, Buddhisten oder Bahai erlebten in verschiedenen Ländern ebenfalls Unterdrückung und Gewalt, übten diese aber auch gegen andere aus. Das betrifft vor allem den Islam.
Beispiele ethnischer und rassistischer Verfolgung
- Im NS-Staat wurden neben Juden auch Sinti und Roma als „rassisch minderwertig“ definierte Menschen und Menschen mit Behinderungen systematisch entrechtet und ermordet.
- Armenier und andere christliche Minderheiten im Osmanischen Reich wurden im Ersten Weltkrieg verfolgt und zu Hunderttausenden bis Millionen getötet.
Politische und soziale Verfolgung
- Viele Diktaturen des 20. Jahrhunderts verfolgten politische Gegner, etwa kommunistische Systeme in der Sowjetunion oder China sowie Militärdiktaturen in Lateinamerika.
- Auch soziale Gruppen (z.B. vermeintlich „Asoziale“, Homosexuelle, Dissidenten) wurden in verschiedenen Regimen registriert, entrechtet, in Lager gesteckt oder getötet.
Wer verfolgt wen?
Verfolgung ist kein „Privileg“ einer einzigen Religion, Kultur oder Ethnie, sondern taucht überall dort auf, wo Macht mit Intoleranz und Entmenschlichung zusammenkommt. Mal verfolgt eine Mehrheit eine Minderheit, mal verfolgt ein Staat bestimmte Gruppen, manchmal richten sich Konflikte auch zwischen Minderheiten gegeneinander.
Verfolgung aus religiösen Gründen
Im Lauf der Geschichte haben fast alle großen Religionen und Konfessionen zeitweise andere religiöse Gruppen verfolgt – einseitig „unschuldige“ oder „immer schuldige“ Religionen gibt es historisch kaum. Wer verfolgt und wer verfolgt wird, hängt stark von Machtverhältnissen, Mehrheits- und Minderheitenlagen in bestimmten Epochen ab.
Christentum
- Nach der eigenen Verfolgung im Römischen Reich wurden Christen, vor allem Katholiken, später selbst zu Verfolgern, etwa bei der Inquisition und bei den Hexenverfolgungen. Seit dem 4. Jh. hat die katholische Kirche alle anderen christlichen Bekenntnisse, z. B. Markioniten, Priscillianer, Pelagianer, Donatisten, Novatianer, Nestorianer, Monophysiten, Begharden und Beguinen, Fraticellen, Waldenser, Wiedertäufer und andere „Ketzer“… dazu das Judentum verfolgt und das Heidentum vernichtet.
- Auch zwischen Konfessionen gab es Unterdrückung: Katholiken und Protestanten verfolgten sich in verschiedenen Ländern gegenseitig, etwa während der Reformation und der Religionskriege.Wiedertäufer wurden von allen anderen Konfessionen verfolgt.
Islam
- In islamisch beherrschten Reichen wurden Juden, Christen und andere als „Schutzbefohlene“ zwar oft geduldet, aber rechtlich benachteiligt und bei Konflikten auch verfolgt; sie mussten Sondersteuern zahlen und Einschränkungen in der Religionsausübung hinnehmen. Der Islam verfolgte, vertrieb oder unterwarf die Juden (Medina, Spanien, Kleinasien), die Christen (Kleinasien, Europa…), die Zoroastrier und Bahai (Persien), die Kopten (Ägypten), die Armenier (Kleinasien), die Yazidis (Irak), die Buddhisten (China, Südostasien) und Hindus (Indien, Indonesien). Die Eroberung Indiens durch den Islam um 1000 von Mahmud von Ghazni gehört zu den schlimmsten Völkermorden der Menschheitsgeschichte.
- Innerhalb des Islams verfolgten sich auch Konfessionen gegenseitig, etwa sunnitische und schiitische Muslime in verschiedenen Zeiten und Regionen.
Andere religiöse Traditionen
- Vorchristliche Römer verfolgten zeitweise neue Kulte, besonders das frühe Christentum, das als staatsgefährdend galt.
- In verschiedenen Regionen wurden auch kleinere Religionen und Bewegungen verfolgt, z.B. Bahai im Iran, Jesiden im Nahen Osten oder neue religiöse Gruppen in autoritären Staaten.
Grundmuster
Historisch entscheidend ist weniger die konkrete Konfession als die Verbindung von religiösem Absolutheitsanspruch, politischer Macht und fehlender Toleranz. Wo eine Religionsgemeinschaft mit staatlicher Macht verschmilzt und Abweichung als Gefahr sieht, kommt es häufig zu Unterdrückung anderer Glaubensrichtungen – unabhängig davon, ob diese christlich, muslimisch oder einer anderen Tradition angehören.
Es gab Kriege zwischen Katholiken und Arianern, Kriege der Katholiken mit den Albigensern, den Hugenotten, den Hussitten, den Lutheranern, den Anglikanern, den Orthodoxen, den Muslimen. Nur durch die Aufklärung und den Machtverlust der christlichen Religionen, vor allem durch die Trennung von Religion und Staat, sind sie humaner und friedlicher geworden. Trotzdem gibt es weltweit noch Religionskriege zwischen Schiiten und Sunniten, Hindus und Muslimen, Juden und Muslimen….
Die Trennung von Religion und Staat ist Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben aller Weltanschauungen.
Wer verfolgt wen Tabelle
Tabelle: Verfolgung aus religiösen oder politischen Gründen
| Zeitraum | Verfolger (Staat/Religion) | Verfolgte Gruppen | Motiv/Begründung | Region |
| – 1200 | Juden | Kanaaniter; Moabiter, Heiden, Nichtjuden…. | religiös | Judäa |
| ca. 64–313 n. Chr. | Heidnisches Römisches Reich | Christen | Ablehnung des Kaiserkults, Monotheismus | Römisches Reich |
| 395-423 | Kaiser Konstantin- Honorius kath. | Donatisten | Häresie | Nordafrika |
| ab 380 n. Chr. | Christliche Kirche & Staaten | Heiden, Juden, „Ketzer“ | Durchsetzung religiöser Einheit | Europa |
| 300 | Hl. Gregor | Heiden, Zoroastrier | Durchsetzung des Christentums | Armenien |
| Markus; Kyrill | ||||
| Kaiser Arianer Valens | Katholiken | Einheit der Herrschaft | Röm. Reich | |
| ab 7. Jh. | Islamische Kalifate | Christen, Juden, Hindus, Schiiten; Zoroastrier; | Ausbreitung des Islam, religiöse Dominanz | Nahost, Nordafrika, Indien |
| 11.–13. Jh. | Katholische Kirche (z. B. Inquisition) | Katharer, Juden, Muslime, Hexen | Abweichung von der Lehre, Machtkontrolle | Europa |
| ab 1492 | Spanische Krone & Inquisition | Juden, Muslime, Protestanten | „Reconquista“ & religiöse Säuberung | Spanien |
| 16.–17. Jh. | Christl. Konfessionen gegenseitig | Katholiken ↔ Protestanten | Reformation, politische Machtkämpfe | Europa |
| ca. 1100–1600 | Hindu-Herrscher (teils) | Buddhisten | Religiöser Wandel, politische Konkurrenz | Indien |
| 17. Jh. | Tokugawa-Shogunat (Japan) | Christen | Angst vor Kolonialismus | Japan |
| ab 18. Jh. | Zarenreich Russland | Juden, Dissidenten | Nationalismus, Orthodoxie als Staatsreligion | Osteuropa |
| 1933–1945 | Nationalsozialistisches Deutschland | Juden, Roma, Kommunisten, Homosexuelle | Rassismus, Totalitarismus | Deutschland & Europa |
| 1920er–1950er | Sowjetunion unter Stalin | Kirchen, Intellektuelle, politische Gegner | Kommunismus, „Klassenkampf“ | UdSSR |
| 1966–1976 | China (Mao, Kulturrevolution) | Geistliche, Tibeter, Oppositionelle | Antitradition, politische Säuberung | China |
| 1973–1990 | Chile (Pinochet) | Linke, Gewerkschafter | Antikommunismus, Machterhalt | Südamerika |
| ab 1979 | Iran (Islamische Republik) | Bahai, Frauenrechtler, Homosexuelle | Theokratie, religiöse Kontrolle | Iran |
| ab 2016 | Myanmar | Rohingya (Muslime) | Ethnisch-religiöser Nationalismus | Südostasien |
Nach Region
| Region | Beispiele für Verfolgung |
| Europa | Inquisition, Judenverfolgung, Reformation, NS-Zeit |
| Naher Osten | Frühislamische Expansion, Iran (nach 1979) |
| Asien | China (Mao), Indien (Hindu-Buddh. Konflikte), Myanmar |
| Afrika/Nordafrika | Christlich-islamische Konflikte (z. B. Maghreb) |
| Südamerika | Militärdiktaturen (Chile, Argentinien) |
Zeitleiste: Ausgewählte Ereignisse
- 64–313 n. Chr.: Römische Christenverfolgung
- 1492: Vertreibung der Juden aus Spanien
- 1618–1648: Dreißigjähriger Krieg – Christen verfolgen Christen
- 1933–1945: Holocaust & NS-Diktatur
- 1966–1976: Kulturrevolution in China
- 1979–heute: Islamische Republik Iran
- 2016–heute: Rohingya-Verfolgung in Myanmar
Freiheit und Gerechtigkeit werden gesichert durch:
– Menschenrechte – Gewaltenteilung,
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Nur die Demokratie kann die Menschenrechte und die Freiheit sichern, Leid mindern und Willkürherrschaft verhindern!
Ausführlich in meinem Buch:
Lehren aus der Weltgeschichte
NS- geistige Grundlagen
Geistige Grundlagen des Nationalsozialismus
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Der Nationalsozialismus entstand aus einer Mischung älterer rassistischer, völkischer, antisemitischer und autoritärer Denkströmungen.
Besonders stark beeinflusste Hitler zu seiner Zeit der Pangermanismus des Österreichers Georg von Schönerer, 1842-1921. Bewundert hat er auch den Bürgermeister von Wien, Karl Lueger, 1844-1910, „den gewaltigsten deutschen Bürgermseister aller Zeiten“. Der glaubte die soziale Frage durch eine Lösung der Judenfrage bereinigen zu können. Von ihm soll der Satz stammen: „Wer ein Jude ist, bestimme ich!“ Wichtige Einflüsse waren:
1. Rassentheorien
- Arthur de Gobineau: Teilung der Menschheit in „höhere“ und „niedere“ Rassen; Warnung vor Rassenmischung“.
- Houston Stewart Chamberlain: Verherrlichung der „germanischen Rasse“, radikaler Antisemitismus.
- Hitler wurde in seiner Rassenideologie stark von Madison Grant 1865–1937, Amerikaner schottischer Abstammung, beeinflusst. „Er verbreitete die Auffassung von den Blondhaarigen und Blauäugigen als der „Herrenrasse“ und forderte, dass der Staat die Abkömmlinge „minderer Rassen“ vernichten (eliminate) soll, die für die Gesellschaft keinen „Wert“ (value) haben.“ „Der Untergang der Großen Rasse” (1925 auf Deutsch erschienen) hat Hitler als „seine Bibel“ bezeichnet. Hitler übernahm die Rede von den „minderwertigen“ Rassen; sie sollten zugunsten einer gestärkten „nordischen Rasse“ verschwinden.“ Wiki
2. Völkischer Nationalismus
- Paul de Lagarde, Julius Langbehn: Idee einer einheitlichen „Volksgemeinschaft“; Ablehnung von Liberalismus, Demokratie und Moderne.
3. Sozialdarwinismus und Eugenik
- Herbert Spencer, Francis Galton: Übertragung des Prinzips „Überleben des Stärksten“ auf Gesellschaften; Gedanken von „Züchtung“ und „Rassenhygiene“.
4. Antimoderne und autoritäre Weltanschauung
- Skepsis oder Feindschaft gegenüber Aufklärung, Parlamentarismus und Individualismus; Wunsch nach starker Führung.
5. Missbrauch philosophischer Ideen
- Friedrich Nietzsche wurde durch Fälschungen seiner Schwester verzerrt dargestellt; der Nationalsozialismus benutzte diese verzerrten Ideen (z. B. „Übermensch“), obwohl Nietzsche kein Antisemit und kein Nationalist war.
6. Okkulte und mythische Germanen-Ideen
- Guido von List, Lanz von Liebenfels: Fantasievolle Arier-Mythen, die im völkischen Milieu populär waren.
7. Eigene NS-Ideologen
- Alfred Rosenberg (Mythus des 20. Jahrhunderts) und Adolf Hitler (Mein Kampf) bündelten diese Strömungen zu einer radikal antisemitischen, rassistischen und totalitären Ideologie. Siehe: Rosenberg
Kulturblüte
Islamische Kulturblüte
Die islamische Kulturblüte war im Kern eine Renaissance der griechischen, römischen und persischen Antike, getragen von liberalen, wissbegierigen Kalifen, die den Koran nicht allzu streng auslegten. Sie entstand nicht im arabischen Mekka, sondern in den vom Islam eroberten persischen und ehemals römischen Gebieten – vor allem in Bagdad, Córdoba und Toledo. Ihre prägenden Gestalten waren antike griechische und römische Autoren sowie zahlreiche persische Gelehrte, die in den durch die arabische Sprache verbundenen Regionen wirkten.
Nach dieser Blüte setzten sich im islamischen Herrschaftsgebiet zunehmend orthodoxe Kräfte durch, während in Europa Reformation und Aufklärung das Christentum humanisierten und – auch dank der von arabischen Gelehrten überlieferten antiken Texte – eine eigene kulturelle Erneuerung ermöglichten (etwa bei Albertus Magnus oder unter Friedrich II. von Sizilien). Während Europa an die Errungenschaften der Antike anknüpfte, bedeutete die Rückwendung zum orthodoxen Islam das Ende der arabischen Kulturblüte. Orthodoxe Religion, so wie sie in den heiligen Texten verankert ist, wurde zum bremsenden Faktor.
Die Blütezeit des Islams lag unter den persischstämmigen Abbasiden (749–1258), die die aus Mekka stammenden Omaijaden abgelöst hatten. Unter den Omaijaden herrschte starke Intoleranz gegenüber Persern, selbst wenn sie zum Islam übergetreten waren. 762 verlegten die Abbasiden die Hauptstadt nach Bagdad und gestalteten den Staat nach persischem und byzantinischem Vorbild um. Die abbasidische Epoche endete 1258 mit der mongolischen Eroberung Bagdads und der Hinrichtung des Kalifen al-Mustaʿsim.
Die islamische Kulturblüte beruhte auf politischer Stabilität, wirtschaftlicher Stärke und kultureller Offenheit. Zentren wie Bagdad und Córdoba förderten Wissenschaft, übersetzten antikes Wissen und entwickelten es weiter. Handel, Papierherstellung und Bildung führten zu Fortschritten in Mathematik, Medizin, Astronomie und Philosophie. Der Niedergang erfolgte schrittweise durch politische Zersplitterung, wirtschaftliche Krisen, den Verlust zentraler Bildungsstätten, die Mongoleninvasion, den wissenschaftlichen Aufstieg Europas und das Ende des freien Denkens und Forschens.
Die arabische Sprache und die islamische Religion dienten als verbindende Elemente dieser Kultur. Viele der führenden Köpfe waren jedoch Perser. Als spezifisch arabische Leistungen gelten u.a. die arabische Schrift und Sprache, Beiträge zu Chemie, Dichtung, experimenteller Wissenschaft sowie Teile der Algebra und Mathematik – sofern sie nicht auf griechische Ursprünge zurückgingen. Mohammed hatte den Koran aus jüdisch-christlichen Texten zusammengestellt.
| Name | Fachgebiet | Kulturelle Herkunft | Region / Epoche |
|---|---|---|---|
| al-Kindī | Philosophie, Mathematik | Arabisch | Irak, 9. Jh. |
| al-Battānī | Astronomie | Arabisch | Syrien, 9.–10. Jh. |
| Ibn Ruschd (Averroes) | Philosophie, Recht, Medizin | Arabisch-Andalusisch | Córdoba, 12. Jh. |
| Ibn Bājjah (Avempace) | Philosophie, Naturwissenschaft | Andalusisch | Saragossa, 11.–12. Jh. |
| Ibn Tufail | Philosophie, Medizin | Andalusisch (arabisch-berberisch geprägt) | Andalusien, 12. Jh. |
| al-Zahrāwī (Abulcasis) | Chirurgie, Medizin | Arabisch-Andalusisch | Córdoba, 10.–11. Jh. |
| Ibn Sīnā (Avicenna) | Medizin, Philosophie | Persisch | Buchara / Isfahan, 10.–11. Jh. |
| al-Rāzī (Rhazes) | Medizin, Chemie | Persisch | Rey, 9.–10. Jh. |
| al-Chwarizmi (al-Khwarizmi) | Mathematik, Astronomie | Persisch (Choresmien) | Usbekistan, 9. Jh. |
| Omar Chayyām | Mathematik, Astronomie, Dichtung | Persisch | Nischapur, 11.–12. Jh. |
| al-Bīrūnī | Astronomie, Geografie | Persisch (Choresmien) | 10.–11. Jh. |
| Nasīr ad-Dīn at-Tūsī | Astronomie, Philosophie | Persisch | Iran, 13. Jh. |
| al-Fārābī | Philosophie, Logik, Musik | Zentralasiatisch (turkstämmig), arabisch-islamisch geprägt | Kasachstan / Syrien, 10. Jh. |
| Hunayn ibn Ishaq | Übersetzer, Medizin | Syrisch (nestorianischer Christ) | Bagdad, 9. Jh. |
| Qusta ibn Luqa | Übersetzer, Medizin, Astronomie | Syrisch-griechisch (melkitischer Christ) | 9. Jh. |
| Yahya ibn ʿAdī | Philosophie, Logik | Syrisch (christlich-nestorianisch) | 10. Jh. |
| Aristoteles | Philosophie, Logik, Naturphilosophie | Griechisch (Makedonien) | 4. Jh. v. Chr. |
| Galen (Galenos) | Medizin, Anatomie | Griechisch (Pergamon), wirkmächtig im römischen Reich | 2. Jh. n. Chr. |
| Hippokrates | Medizin | Griechisch (Kos) | 5.–4. Jh. v. Chr. |
| Claudius Ptolemaeus (Ptolemäus) | Astronomie, Geographie | Griechisch (Alexandria) | 2. Jh. n. Chr. |
| Euclid (Euklid) | Geometrie | Griechisch (Alexandria) | 3. Jh. v./n. Chr. |
| Archimedes | Mathematik, Ingenieurskunst | Griechisch (Syrakus) | 3. Jh. v. Chr. |
| Plotin | Philosophie (Neuplatonismus) | Griechisch (Ägypten/Syrien) | 3. Jh. n. Chr. |
| Dioscorides | Medizin, Pharmakologie | Griechisch | 1. Jh. n. Chr. |
| Gaius Plinius Secundus (Plinius der Ältere) | Naturkunde, Enzyklopädie | Römisch | 1. Jh. n. Chr. |
Sklavenhandel
Islamischer Sklavenhandel mit europäischen Sklaven

Muslime haben über viele Jahrhunderte hinweg Handel mit europäischen (meist christlichen) Sklaven betrieben. Hier ist eine grobe zeitliche Einordnung:
Frühmittelalter (ca. 7.–10. Jahrhundert)
-
Schon kurz nach der islamischen Expansion kamen europäische Sklaven in muslimische Märkte.
-
Besonders slawische, germanische und romanische Gefangene aus Mitteleuropa gelangten über jüdische und islamische Händler in den Nahen Osten.
-
Der Begriff „Sklave“ (slave) leitet sich von „Slawen“ ab.
Hoch- und Spätmittelalter (ca. 11.–15. Jahrhundert)
-
Der Handel setzte sich fort, insbesondere:
-
über Venedig, Genua und andere italienische Handelsstädte, die Sklaven aus Osteuropa in den Nahen Osten und Nordafrika vermittelten.
-
durch muslimische Emirate in Spanien (al-Andalus), wo christliche Kriegsgefangene als Sklaven dienten oder weiterverkauft wurden.
-
Frühe Neuzeit (ca. 16.–frühes 19. Jahrhundert)
-
Die intensivste Phase betrifft die Barbareskenstaaten (Algier, Tunis, Tripolis und Marokko):
-
Sie betrieben Korsarenfahrten im Mittelmeer und im Atlantik.
-
Schätzungen reichen auf 1–1,25 Millionen europäische Christen, die zwischen ca. 1500 und 1800 gefangen genommen wurden.
-
-
Gleichzeitig gab es im Osmanischen Reich weiterhin Nachfrage nach europäischen Gefangenen, insbesondere aus den Balkankriegen.
Ende des Handels (19. Jahrhundert)
-
Europäische Mächte zwangen die Barbareskenstaaten im frühen 19. Jahrhundert zur Aufgabe der Sklavenjagd.
-
Entscheidende Ereignisse:
-
Angriff der USA und später Großbritanniens auf die Barbareskenstaaten (u. a. 1815).
-
Eroberung Algiers durch Frankreich 1830, wodurch die letzte große Bastion dieses Systems zusammenbrach.
-
Zusammenfassung der Zeitspanne
Vom 7. Jahrhundert bis ins frühe 19. Jahrhundert
→ also rund 1100 Jahre, wobei Art und Intensität des Handels stark variierten.
