Header Image

Roland Fakler

Showing posts from category: Allgemein

Untergang Karthago’s

Der Untergang Karthagos

Der Untergang Karthagos hat mich immer fasziniert und erschüttert. Es ist eine unsäglich traurige Episode, die stellvertretend für die traurige Weltgeschichte steht.

Um 225 v. u. Z. hatten Rom und Karthago ihre Einflussbereiche im Mittelmeer vertraglich abgesteckt. Nach dem Ersten Punischen Krieg (endete 241 v. u. Z. mit römischem Sieg und Verlust Siziliens für Karthago) eskalierte die Rivalität erneut, als Karthago Sagunt in Spanien eroberte. Rom erklärte daraufhin den Zweiten Punischen Krieg; trotz Hannibals Erfolgen in Italien endete er 202 v. u. Z. mit einem Sieg Roms. Karthago verlor Flotte und Kriegselefanten, musste hohe Entschädigungen zahlen und war fortan in seiner Außenpolitik durch Rom eingeschränkt.

Als Massinissa von Numidien in den folgenden Jahrzehnten karthagische Gebiete annektierte, griff Karthago 153 v. u. Z. ohne römische Zustimmung militärisch ein. Rom nutzte den Vertragsverstoß als Vorwand für einen neuen Krieg. 149–146 v. u. Z. belagerten die Römer die Stadt; nach monatelangen Kämpfen und Hunger kapitulierte Karthago 146 v. u. Z. Die Stadt wurde zerstört, Zehntausende getötet oder versklavt; wenige Überlebende entkamen. Zeitgenössische Berichte schildern die Belagerung als brutale, endgültige Zerschlagung einer einst mächtigen Seemacht — oft zitiert als Erfüllung des römischen Leitsatzes „Karthago muss zerstört werden“.

Critic of Islam

Critic of Islam

Readers letter to the Tuebinger Tagblatt 15.05.2014

Islam, in its fundamental parts, the Quran and the Sharia, is an intolerant and totalitarian worldview, which aims to conquer and to dominate. Freedom of belief is granted only to those who, as it is usual in all totalitarian ideologies, have the “right faith” of the “chosen people”… this is mostly implanted or rather indoctrinated during the early childhood days. People of a different faith are in the domain of Islam, at best tolerated as human beings of second class. Civil rights and liberties for the person, the essential basis of our constitution, are not granted under Islamic rule.

On every page of the Quran, one can find any agitation against “unbelievers”. They are threatened with the eternal punishment of Allah. That comes from the fact that Mohammed was not great enough, and that his teachings were not convincing enough for many people. He, like his successors, had not been able to win people over; they had rather to compel them to Islam. Islam has not spread itself, but has been extended with much terror and violence. Why now should the spread of an intolerant ideology be supported by a liberal constitutional state?

Of course, Judaism and Christianity belonged to the intolerant and totalitarian world views, too. Judaism, however, does not want to missionise, and the persecution-furious “state-Christianity” in Europe has been overcome after a rage that lasted almost two thousand years. Islam must be forced into the limits of our constitutional liberal state, too, and the history of its spread must be explored and written truthfully.

Gottessohn

Jesu Selbstbezeichnung – Sohn Gottes
 
Jesus bezeichnet sich selbst an mehreren Stellen als „Gottes Sohn“ oder nimmt diesen Titel indirekt an. Wichtig ist:
Manchmal sagt er es ausdrücklich, manchmal stimmt er einer Zuschreibung zu oder verwendet Formulierungen, die im Judentum seiner Zeit eindeutig göttliche Autorität beanspruchen.
 
Hier sind die wichtigsten Bibelstellen – unterteilt nach direkter und indirekter Selbstbezeichnung:
🔹 Direkte Selbstbezeichnung oder ausdrückliche Zustimmung
 
1. Johannes 10:36
 
> „… weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?“
Hier bezeichnet sich Jesus ausdrücklich als Gottes Sohn.
 
2. Matthäus 27:43 (indirekt, aber bestätigt)
 
Am Kreuz zitieren die Gegner Jesu seine eigenen Worte:
 
> „Er hat auf Gott vertraut; der rette ihn jetzt … denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.“
Dies zeigt, dass Jesus diese Aussage zuvor gemacht hat.
 
3. Matthäus 16:15–17
 
Petrus sagt:
> „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Jesus bestätigt diese Aussage ausdrücklich: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“
 
Auch wenn Jesus es hier nicht selbst zuerst ausspricht, nimmt er den Titel voll an.
 
4. Matthäus 26:63–64 / Markus 14:61–62
 
Der Hohepriester fragt:
 
> „Bist du der Christus, der Sohn Gottes?“
Jesus antwortet: „Du sagst es.“
 
Im Markusevangelium noch direkter:
 
> „Ich bin es.“
 
Dies gilt als eine der klarsten Selbstbezeichnungen.
 
🔹 Indirekte Selbstbezeichnung
 
5. Johannes 5:17–18
 
Jesus nennt Gott seinen Vater auf eine Weise, die ihn „Gott gleich“ macht:
 
> „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.“
Die Zuhörer verstehen dies sofort als Anspruch göttlicher Sohnschaft.
 
6. Johannes 9:35–37
 
Jesus fragt den ehemals Blinden:
 
> „Glaubst du an den Sohn Gottes?“
Als der Mann fragt, wer das sei, antwortet Jesus:
„Du siehst ihn; der mit dir redet, der ist es.“
 
Jesus identifiziert sich hier klar als der „Sohn Gottes“.
 
7. Johannes 11:4 / 11:27
 
Jesus spricht von seiner Sendung „zur Herrlichkeit Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde“.
Martha bekennt:
 
> „Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes.“
Jesus widerspricht nicht, sondern lässt es stehen.
 
8. Johannes 3:16–18
 
Hier nennt Jesus sich indirekt „der eingeborene Sohn“ (monogenēs huios):
 
> „… damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe …“
Der Kontext zeigt: Er spricht über sich selbst.
 
Fazit
 
Jesus bezeichnet sich selbst als „Gottes Sohn“
explizit: Johannes 10:36; Johannes 9:35–37; Mark 14:61–62; indirekt auch Mt 27:43
durch Zustimmung: Mt 16:16–17; Mt 26:63–64
indirekt durch Selbstzeugnisse: Joh 5:17–18; Joh 11:4; Joh 3:16–18
 

Gottessöhne

Gottesöhne

Im Laufe der Weltgeschichte haben sich Menschen der verschiedensten Kulturen nicht nur Götter ausgedacht, sondern auch Gottessöhne, die oft als Verbindung zwischen Göttern und Menschen dienten. Vor allem dienten sie Herrschern, die sich oft selbst als Gottessöhne oder als Nachkommen von Gottessöhnen bezeichneten, als Legitimation ihrer Herrschaft.

Gottessöhne mussten sich natürlich von Menschen unterscheiden. So wurde ihnen oft die jungfräuliche Geburt angedichtet oder sie überwanden den Tod durch eine Auferstehung.

Jungfräulich geborene Gottesöhne, die von den Toten auferstanden sind

Name Kultur / Religion Eltern / Geburt (jungfräulich oder übernatürlich) Tod & Auferstehung Kurzbeschreibung
Dionysos Griechisch Semele empfängt Dionysos von Zeus; in der Spätantike teilweise als „jungfräulich Unberührt-Geborener“ interpretiert; zweite Geburt aus Zeus’ Schenkel. Dionysos wurde zerstückelt (Orphik), wieder zusammengesetzt, erneut geboren. Gott des Weins, der Ekstase, der Wiedergeburt.
Attis Anatolisch / Phrygisch Jungfrau Nana empfängt Attis durch Berührung eines mandelartigen Früchte-Symbols des Gottes Agdistis. Attis stirbt unter einer Pinie; Kybele bittet die Götter – Attis wird erneuert bzw. wiederbelebt. Begleiter der Kybele, vegetativer Fruchtbarkeitsgott.
Adonis / Tammuz Semitisch / Griechisch In einigen Traditionen jungfräuliche oder magische Empfängnis durch Myrrha/ Smyrna nach göttlichem Eingriff. Tammuz/Adonis stirbt jährlich und kehrt zyklisch aus der Unterwelt zurück. Sterbender und wiederkehrender Vegetationsgott.
Osiris (Horus als Sohn) Ägyptisch Isis empfängt Horus von Osiris, nachdem sie seinen zerstückelten Körper magisch rekonstruiert – jungfräuliches / magisch-außerordentliches Zeugungsmotiv. Osiris wird getötet, zerstückelt und wiedererweckt; Horus repräsentiert ebenfalls zyklische Wiedergeburt. Osiris ist Gott der Wiedergeburt; Horus göttlicher Herrscher-Sohn.
Mithras (Römisch-persisch) Mithraskult „Jungfräuliche Geburt“ aus einem Felsen (petra genetrix), also ohne Mutter. Keine klassische Auferstehung, aber rituelles Mitsterben und Mit-Auferstehen der Anhänger; in späten Deutungen kosmische Erneuerungszyklen. Erlöserfigur, Lichtgott, kosmischer Held.
Dumuzi Mesopotamisch Göttliche Geburt (Inanna + göttliche Abstammung); in späteren Texten jungfräuliche Konzeption. Stirbt und steigt zyklisch wieder auf; Auferstehungsfeste historisch belegt. Vegetations- und Erneuerungsgott.

Weitere Gottessöhne

  • Jesus Christus – Christentum
  • Herkules (Herakles) – Sohn des Zeus und der Alkmene (griechische Mythologie)
  • Perseus – Sohn des Zeus und der Danaë (griechische Mythologie)
  • Apollon – Sohn des Zeus und der Leto (griechische Mythologie)
  • Artemis – Tochter des Zeus und der Leto (in einigen Traditionen ebenfalls „Gotteskind“)
  • Hathor-Söhne – verschiedene Götterkinder der Hathor (ägyptische Mythologie)
  • Krishna – Inkarnation und Sohn von Vishnu in menschlicher Form (Hinduismus)
  • Arjuna – Sohn des Gottes Indra (Hinduismus)
  • Skanda (Kartikeya) – Sohn Shivas (Hinduismus)
  • Baldur – Sohn Odins (nordische Mythologie)
  • Thor – Sohn Odins (nordische Mythologie)
  • Tyr – in einigen Quellen Sohn des Odin (nordische Mythologie)
  • Quetzalcóatl – in einigen mesoamerikanischen Mythen Sohn der Himmelsgöttin (Azteken)
  • Maui – in polynesischen Mythen ein Sohn göttlicher Wesen

Rot: Herrscher, die ihre Legitimation als Gottessohn erhielten

Ägypten

Horus – Sohn von Osiris und Isis

Anubis – in manchen Traditionen Sohn von Osiris und Nephthys

Khonsu – Sohn von Amun und Mut

Montu – Sohn von Amun

Pharaonen (allgemein) – galten als „Söhne des Ra“ oder „Söhne des Amun“

Imhotep (später vergöttlicht) – wurde in der Spätantike als Sohn des Ptah verehrt

 

Griechenland

Die Griechen haben die größte Zahl an Gottessöhnen, besonders durch Zeus.

Herakles – Sohn von Zeus & Alkmene

Perseus – Sohn von Zeus & Danaë

Dionysos – Sohn von Zeus & Semele

Minos, Rhadamanthys, Sarpedon – Söhne von Zeus & Europa

Apollo – in manchen lokalen Traditionen Sohn von Zeus & Leto

Artemis – wie Apollo

Helena von Troja – Tochter von Zeus

Polydeukes (Pollux) – Sohn von Zeus (Zwillingsbruder Kastor, der sterblich war)

Makedon / Magnes – eponyme Söhne des Zeus

Aias (Ajax) – in einigen Überlieferungen Sohn des Telamon und des Zeus (abweichend)

Pan – in manchen Versionen Sohn des Hermes

Asklepios – Sohn von Apollo

Aristeas – Sohn von Apollo

Orpheus – Sohn der Muse Kalliope und in manchen Mythen Apollons

Triptolemos – in Eleusis als Sohn einer Gottheit verehrt

Ion – Sohn von Apollo

Achilleus (Achilles) – Sohn der Meeresgöttin Thetis & des Königs Peleus

Aeneas (griech./trojan.) – Sohn von Aphrodite & Anchises

 

Rom

Romulus – Sohn des Kriegsgottes Mars

Remus – ebenfalls Sohn des Mars

Hercules (röm. Herkules) – identisch mit Herakles

Silvanus / Faunus – in manchen Traditionen göttliche Abstammung

 

Persisch–anatolischer Raum

Mithras

Im römischen Kult nicht als „Gottessohn“ bezeichnet

aber eine göttliche Erlöserfigur, aus einem Felsen „geboren“

Attis – jung sterbender Gott, Sohn der Nana/ Kybele in mythischer Zeugung

Tammuz / Dumuzi – göttlicher Liebhaber der Inanna, oft „göttlicher Sohn“ genannt

 

Semitischer Vorderer Orient

Baal – Sohn des Gottes El (in manchen Texten)

Melqart – Sohn von Baal oder El (je nach Epoche)

Yam, Mot – Söhne des höchsten Gottes El

Adonis – griechisierte Fassung des semitischen Adon / Tammuz

 

Altes Israel / Judentum

(Begriff „Sohn Gottes“ ist hier metaphorisch, aber wichtig.)

König David – im Psalter „Gottes Sohn“ (symbolisch)

Jüdische Könige generell – galten als adoptive Söhne Gottes

Engelwesen / „Gottessöhne“ – im Buch Genesis & Hiob (hebr. bene elohim)

 

Indien

In Indien ist es weniger „Gottessohn“ und mehr „Inkarnation“. Trotzdem:

Krishna – Avatar Vishnus, Sohn von Vasudeva und Devaki

Rama – Avatar Vishnus, Sohn von Dasharatha & Kaushalya

Skanda / Karttikeya – Sohn von Shiva

Ganesha – Sohn von Shiva & Parvati

Hanuman – Sohn des Windgottes Vayu

 

China

Fuxi – in Legenden Sohn des Himmels

Shennong – ebenfalls göttliche Herkunft

Kaiser als „Söhne des Himmels“ – politisch-religiöse Bezeichnung

 

Japan

Tenno (Kaiser) – gilt als direkter Nachkomme der Sonnengöttin Amaterasu

Ninigi-no-Mikoto – Enkelsohn von Amaterasu

Jimmu – erster Kaiser, göttlicher Abkömmling

 

Amerikas (Maya, Azteken, Inka)

Manco Cápac – Sohn der Sonne (Inkagott Inti)

Quetzalcoatl – göttlicher Kulturheld (nicht „Sohn”, aber göttliche Geburtstraditionen)

Hunahpu & Xbalanque (Maya) – Söhne des Himmelsgottes Hun Hunahpu

 

Nordische Mythologie

Thor – Sohn Odins

Vidar – Sohn Odins

Váli – Sohn Odins

Baldr – Sohn Odins

Sigi – Sohn von Odin (Ahnherr der Völsungen)

Skjöldr (Scyld) – Sohn Odins (Schildkönige)

 

Kelten und Briten

Cú Chulainn – Sohn des Lichtgottes Lugh

Aengus Óg – Sohn des Dagda

Bran der Gesegnete – Sohn des Meerengottes Llyr

Morrigan-Nachkömmlinge – diverse Kinder göttlicher Herkunft

 

Germanen & andere europäische Kulturen

Siegfried / Sigurd – in späteren Legenden göttliche Abstammung (Odin-Linie)

Alte Könige – z. B. Merowinger als „Söhne eines Meereswesens“

Herrscher, die als Gottessöhne galten.

Herrscher / Dynastie Kultur / Reich Art der Vergöttlichung Anmerkungen
Alexander der Große Griechen / Makedonien Sohn des Zeus-Ammon Zu Lebzeiten göttlicher Kult
Ptolemäer (z. B. Ptolemaios I., Kleopatra VII.) Ägypten (hellenistisch) Göttliche Herrscher, Inkarnationen von Isis/Osiris Kult stark ausgeprägt
Julius Caesar Römisches Reich Postum vergöttlicht (divus Iulius) Octavian nannte sich „Sohn des Gottes“
Augustus Römisches Reich Sohn des vergöttlichten Caesar Im Osten zu Lebzeiten als Gott verehrt
Weitere römische Kaiser (z. B. Claudius, Hadrian, Marcus Aurelius) Römisches Reich Postum vergöttlicht einige durch „damnatio memoriae“ entgöttlicht
Pharaonen (alle Dynastien) Altes Ägypten Söhne des Re; Horus-Inkarnation Zentrale religiöse Rolle
Naram-Sin Akkad (Mesopotamien) Erklärte sich selbst zum Gott Sohn der Göttin Ishtar
Assyrische Könige Assyrien Söhne des Gottes Assur Göttliches Mandat durch nationale Gottheit
Chinesische Kaiser (Tianzi) China „Sohn des Himmels“ Kein Gott, aber göttliches Mandat
Japanischer Tennō Japan Abstammung von Amaterasu Bis 1945 offiziell göttlich
Inka-Herrscher Inka-Reich Sohn des Sonnengottes Inti Göttlicher Status zu Lebzeiten
Aztekische Herrscher Azteken Hohepriesterkönige mit göttlichem Rang Zentrale religiöse Funktion

Es gibt mehrere Dutzend antike Figuren, die eindeutig als Gottessöhne gelten.

 

Gottverbrechen

Gottes Verbrechen in der Bibel

Der Gott der Bibel benimmt sich oft wie ein Gewaltverbrecher. Er verletzt unser Gerechtigkeitsempfinden, wenn er alle gleichermaßen bestraft, Schuldige und Unschuldige, wenn er Völkermorde befiehlt, wenn er Milde kritisiert. Er kann in keiner Weise vorbildlich sein. Er ist eine Erfindung der Priester, die mit diesem furchtbaren Gott Herrschaft ausüben wollten. Hier sind einige Beispiele:

1. Die Sintflut (Genesis 6–9)

Gott vernichtet laut Erzählung fast die gesamte Menschheit und die Landtiere, indem er eine weltweite Flut auslöst. Nur Noah und seine Familie überleben.

2. Zerstörung von Sodom und Gomorra (Genesis 19)

Die Städte werden wegen „schwerer Sünde“ durch Feuer und Schwefel vernichtet. Alle Bewohner sterben, außer Lot und seinen Töchtern.

3. Befehl zur Vernichtung der Amalekiter (1 Samuel 15)

Gott befiehlt Saul über Samuel, die Amalekiter vollständig zu vernichten („Männer, Frauen, Kinder, Säuglinge“). Saul führt den Befehl nur teilweise aus und wird dafür abgesetzt.Samuel tötet den kriegsgefangenen König Agag. Wegen dieser “Heldentat” taufen heute manche Eltern ihre Kinder Samuel.

*Kontext von 1. Samuel 15:33*

Das 15. Kapitel des 1. Buches Samuel erzählt, wie Gott den König Saul durch den Propheten Samuel beauftragt, die Amalekiter vollständig zu vernichten – ein Volk, das Israel früher bekämpft hatte. Saul gehorchte jedoch nicht vollständig: Er verschonte den König Agag und das beste Vieh. Deshalb verwarf Gott Saul als König.

In *Vers 33* konfrontiert Samuel Agag, den gefangenen König der Amalekiter. Samuel spricht ein schmerzhaftes Urteil aus:

> “Wie du mit dem Schwert die Frauen kinderlos gemacht hast, so soll unter den Frauen deine Mutter kinderlos werden.”

Anschließend tötet er Agag vor dem Herrn in Gilgal. Dieser Akt symbolisiert die Erfüllung von Gottes Gerechtigkeit und den Bruch mit Sauls Herrschaft.

Kurz gesagt: Saul versagte im Gehorsam gegenüber Gott, und Samuel vollstreckt das Urteil an Agag, um die Heiligkeit des göttlichen Befehls zu betonen.  

4. Bannkriege beim Einzug ins Land Kanaan (Josua-Buch)

Mehrfach werden ganze Städte „unter den Bann“ gestellt – eine Form der vollständigen Vernichtung: Jericho (Josua 6)

Ai (Josua 8:22) Weitere Städte im Verlauf der sogenannten Landnahme werden vernichtet. “22 Und die in der Stadt kamen auch heraus ihnen entgegen, und die Männer von Ai gerieten mitten unter Israel, von hierher und von dorther. Und sie erschlugen sie, bis niemand mehr von ihnen übrig blieb noch entrinnen konnte. 23 Den König von Ai aber ergriffen sie lebendig und brachten ihn zu Josua. 24 Und als Israel alle Einwohner von Ai getötet hatte auf dem Felde und in der Wüste, wohin sie ihnen nachgejagt waren, und alle durch die Schärfe des Schwerts gefallen und umgekommen waren, da kehrte sich ganz Israel gegen Ai und schlug es mit der Schärfe des Schwerts. 25 Und alle, die an diesem Tage fielen, Männer und Frauen, waren zwölftausend, alle Leute von Ai. 26 Josua aber zog nicht eher seine Hand zurück, mit der er die Lanze ausgestreckt hatte, bis der Bann vollstreckt war an allen Einwohnern von Ai. 27 Nur das Vieh und die Beute der Stadt teilte Israel unter sich nach dem Wort des HERRN, das er Josua geboten hatte. 28 Und Josua brannte Ai nieder und machte es zu einem Schutthaufen für immer, der noch heute daliegt. 29 Und den König von Ai ließ er an einen Baum hängen bis zum Abend. Als aber die Sonne untergegangen war, gebot Josua, dass man seinen Leichnam vom Baum nehmen sollte, und sie warfen ihn unter das Stadttor und machten einen großen Steinhaufen über ihm, der bis auf diesen Tag da ist.” Lutherbibel

5. Plagen in Ägypten und Tötung der Erstgeborenen (Exodus 7–12)

Gott sendet zehn Plagen, darunter die letzte, bei der alle Erstgeborenen Ägyptens sterben, inklusive Kinder.

6. Die Zerstörung der israelitischen Aufständischen (z. B. Korach-Aufstand, Numeri 16)

Gott lässt die Erde die Aufständischen verschlingen oder schickt Feuer/Plagen. Die Moral aus der Geschichte: seid gehorsam euren gottgegebenen Führern, sonst wird Gott euch verschlingen.

7. Vernichtung durch Plagen bei Ungehorsam (verschiedene Stellen)

Mehrfach sendet Gott im Pentateuch Krankheiten oder Katastrophen, z. B.

Plage wegen des Goldenen Kalbes

Schlangenplage (Numeri 21)

8. Die Tötung Davids Kindes (2 Samuel 12)

Nach dem Ehebruch Davids mit Batseba stirbt das gemeinsame Kind laut Text „durch den Herrn“.

Erlöser

Warten auf den Erlöser

Viele Religionen kennen die Erwartung eines kommenden Erlösers, Messias oder Welterneuerers. Hier sind die wichtigsten Traditionen, geordnet nach kulturellen/religiösen Großräumen:

🌍 1. Jüdische Religion

Messias ( משיח , Maschiach )

Zukünftiger menschlicher Herrscher aus der Linie Davids, bringt Frieden, Gerechtigkeit, Wiederherstellung Israels

Zentraler Bestandteil des Judentums

✝️ 2. Christentum

Jesus Christus als Messias und Erlöser

Christen glauben, der Messias sei bereits gekommen, erwarten aber seine Wiederkunft („Parusie“).

Rolle: Erlösung der Menschheit, Jüngstes Gericht, Vollendung der Schöpfung.

☪️ 3. Islam

Zwei wichtige erwartete Gestalten:

Al-Mahdī

Gerechter Führer, der am Ende der Zeit erscheint, bringt Rechtleitung und Gerechtigkeit

ʿĪsā (Jesus)

Kehrt wieder, besiegt den Dajjāl (Antichrist). Stellt Gerechtigkeit her und unterstützt den Mahdi

(Im schiitischen Islam besonders ausgeprägt: der „verdeckte“ 12. Imam als erwarteter Mahdi.)

🕉️ 4. Hinduismus

Kalki (letzte Inkarnation Vishnus)

Erscheint am Ende des Kali-Zeitalters

Vernichtet das Böse, stellt Dharma wieder her. Beginnt einen neuen kosmischen Zyklus

☸️ 5. Buddhismus

Maitreya (künftiger Buddha)

Erscheint, wenn Buddhas Lehre vergessen ist. Bringt eine neue Ära von Weisheit und Mitgefühl

Sehr verbreitett in Mahayana- und Theravada-Überlieferungen

🕎 6. Zoroastrismus

Saoshyant

Endzeitlicher Erlöser

Besiegt das Böse (Angra Mainyu)

Führt zur endgültigen Erneuerung der Welt (Frashokereti)

🕯️ 7. Sikhismus

Sikhs erwarten keinen Messias, aber viele Strömungen rezipieren hinduistische Vorstellungen. Wichtig: In der indischen Volksfrömmigkeit werden jedoch Figuren wie der Kalki häufig auch von Sikhs in einen breiteren spirituellen Kontext gesetzt.

🪶 8. Indigene und neue religiöse Bewegungen

Viele traditionelle Religionen kennen „Heilsbringer“, z. B.: Ghost Dance der indigenen nordamerikanischen Traditionen (Erscheinung einer messianischen Figur, Wiederherstellung der Welt)

Cargo-Kulte (Melanesien): Erwartung eines Retters oder Ahnengottes, der Reichtum bringt

Bahaitum: Erwartet die fortlaufende Offenbarung Gottes; Bahāʾuʾllāh gilt als der angekündigte „Verheißene“.

🧩 Zusammenfassung

Zu den wichtigsten Religionen mit einer Erwartung eines Erlösers oder Messias gehören:

Judentum – Messias

Christentum – Jesus, zweite Wiederkunft

Islam – Mahdi & Wiederkunft Jesu

Hinduismus – Kalki

Buddhismus – Maitreya

Zoroastrismus – Saoshyant

Verschiedene indigene & neue Religionen – diverse Heilsbringer.

Da mit einem Erlöser für die nächsten tausend Jahre wohl nicht zu rechnen ist, bleibt den Menschen nichts anderes übrig als selbst an der Verbesserung irdischer Verhältnisse zu arbeiten.

Bibelsex

Sex in der Bibel

In der Bibel, vor allem im Alten Testament, findet man viele Stellen, die nicht gerade vorbildlich sind. 

Hier sind einige:

Nr. Bibelstelle Beteiligte Art der Verfehlung Kurz-Zusammenfassung
1 Gen 6,1–4 Söhne Gottes, Menschentöchter Verbotene Verbindung Himmlische Wesen nehmen menschliche Frauen.
2 Gen 9,20–27 Noah, Ham Nacktheits-Vergehen Ham sieht die Nacktheit seines Vaters, Noah verflucht ihn und seine Nachkommen.
3 Gen 12,10–20 Abraham, Sarah, Pharao Gefährdete sexuelle Integrität Abraham gibt seine Frau Sarah als Schwester aus; Pharao heiratet sie.
4 Gen 16,1–6 Abraham, Hagar Nebenfrau / Ausnutzung Abraham zeugt Ismael mit Hagar, der Magd seiner Frau Sarah.
5 Gen 19,1–11 Männer Sodoms Geplante sexuelle Gewalt Lot bietet seine Töchter fremden Männern zum Sex.
6 Gen 19,30–38 Lot, seine Töchter Inzest Töchter schlafen mit betrunkenem Vater.
7 Gen 20,1–18 Abraham, Sarah, Abimelech Gefährdete eheliche Treue Sarah erneut als Schwester ausgegeben.
8 Gen 26,6–11 Isaak, Rebekka Gefährdete eheliche Treue Isaak gibt Rebekka als Schwester aus.
9 Gen 26,34–35; 28,6–9 Esau Unerwünschte Ehen Esaus Heiraten verärgern die Eltern.
10 Gen 35,22 Ruben, Bilha Inzestähnliches Verhalten Ruben schläft mit Jakobs Nebenfrau.
11 Gen 38,12–26 Juda, Tamar Schwiegervater–Schwiegertochter Tamar tarnt sich als Prostituierte; Juda erkennt sie später.
12 Gen 39,6–20 Joseph, Potifars Frau Versuch des Ehebruchs Sie bedrängt Joseph; er flieht.
13 Ex 32,1–6 Israeliten Kultische Ausschweifung Beim goldenen Kalb ausgelassene Sexparty.
14 Num 25,1–9 Israeliten, Moabiterinnen Kultisch-sexuelle Verführung Israel verbindet sich mit Moabiterinnen und Baalskult.
15 Dtn 21,10–14 Kriegsgefangene Frauen Ausnutzung in Kriegszeiten Kriegsgefangene Frauen dürfen nach einem Monat geheiratet werden.
16 Ri 16,1 Simson Prostitution Simson besucht eine Prostituierte.
17 Ri 16,4–21 Simson, Delila Manipulative Beziehung Delila bringt Simson zu Fall.
18 Ri 19,22–30 Männer von Gibeah Sexuelle Gewalt Levits Nebenfrau wird missbraucht und stirbt.
19 1 Sam 2,22 Hofni und Pinhas Machtmissbrauch Priestersöhne schlafen mit Frauen am Heiligtum.
20 2 Sam 11 David, Batseba Ehebruch / Machtmissbrauch David nimmt Batseba und lässt Uria sterben.
21 2 Sam 13,1–22 Amnon, Tamar Sexuelle Gewalt Amnon vergewaltigt Tamar.
22 2 Sam 16,20–22 Absalom Politisch-sexuelle Demütigung Absalom schläft öffentlich mit Davids Frauen.
23 1 Kön 11,1–8 Salomo Ausschweifung Salomon führt viele Frauen zu fremden Göttern.
24 1 Kön 14,23–24 u.a. Israel/Juda Kultprostitution „Kulthurer“ im Land.
25 2 Kön 9,22 Isebel Sexuell geprägte Kulte Isebels Baalskult enthält unmoralische Elemente.
26 Spr 5–7 Unbekannte Frauen Verführung / Ehebruch Warnungen vor verführerischen Frauen.
27 Hos 1–3 Hosea, Gomer Symbolische Unzucht Israel wird als untreue Frau dargestellt.
28 Ez 16; 23 Israel, Juda Sexuelle Metaphern Götzendienst als Ehebruch beschrieben.
29 Jes 57,3–8 Israeliten Kultische Unzucht Heidnische Rituale mit sexuellen Elementen.
30 Mk 6,17–29 Herodes, Herodias Ehebruch Herodes nimmt die Frau seines Bruders.
31 Joh 8,1–11 Unbenannte Frau Ehebruch Frau wird beim Ehebruch ertappt.
32 1 Kor 5,1–5 Unbenannter Mann Inzestähnlicher Fall Ein Mann lebt mit der Frau seines Vaters.
33 Röm 1,24–32 Heiden Unmoralische Praktiken Paulus kritisiert heidnische Ausschweifungen.
34 Offb 2,14–22 Nikolaiten, „Isebel“ Religiös-sexuelle Freizügigkeit Vermischung von Götzendienst und Unmoral.

Gesetzgeber

Gesetzgeber

Audio

      Gesetzgeber

Alle Gesetze, die Menschen je befolgt haben, sind menschengemacht!

Schlaue Gesetzgeber wollten ihren Untertanen aber immer weismachen, dass ihre Gesetze von Gott stammen, damit sie die besser befolgen.

Hier sind einige berühmte Beispiele:

Gesetzgeber Zeit / Epoche Kultur / Region Behauptete göttliche Quelle Zweck der göttlichen Legitimation
Hammurabi ca. 18. Jh. v.u.Z. Babylon (Mesopotamien) Sonnengott Schamasch übergab die Gesetze Recht und Königsherrschaft als göttlich gerechtfertigt
Moses ca. 13. Jh. v.u.Z.

sagenhaft

Israel Direkt von Gott (JHWH) am Berg Sinai empfangen Göttliche Moralordnung, absolute Autorität des Gesetzes
Zarathustra ca. 1000–600 v.u.Z. Persien Offenbarung durch Ahura Mazda Begründung einer ethischen Weltordnung von Gut gegen Böse
Lykurg 8.–7. Jh. .Z. sagenhaft Sparta (Griechenland) Von der Pythia in Delphi (Apollon) bestätigt Unveränderlichkeit der spartanischen Gesetze sichern
Numa Pompilius 8.–7. Jh. v.u.Z. sagenhaft Rom Inspiration durch die Nymphe Egeria Religiöse und rechtliche Ordnung göttlich begründen
Manu 2.–1. Jh. v.u.Z. Indien Gesetz von Brahma geoffenbart Heiligung der sozialen Hierarchie (Kastenordnung)
Muhammad 7. Jh.  Arabische Halbinsel Offenbarung Allahs durch den Engel Gabriel Vereinigung von Religion und Recht (Scharia)
Joseph Smith 19. Jh. USA Offenbarungen und goldene Tafeln von Gott Begründung einer neuen göttlichen Gesetzesreligion (Mormonismus)
Ajatollahs im Iran seit 20. Jh. Iran Interpretation des göttlichen islamischen Rechts (Scharia) Theokratische Herrschaft mit religiöser Legitimation

Siehe: Vom göttlichen Ursprung der Gesetze

Zarathustrismus

Einfluss des Zarathustrismus auf das Judentum

Audio

      Zarathustrismus
 Religionen sind keine Offenbarungen eines Gottes, sondern menschliche Schöpfungen, die sich in einem jahrtausendelangen Prozess beeinflusst haben. Hier soll der Einfluss der persischen Religion Zarathustras auf das Judentum gezeigt werden. Das Judentum wiederum hat das Christentum und den Islam geprägt. 586 v.u.Z. führte der babylonische König Nebukatnezar II. die Juden in die babylonische Gefangenschaft, dort blieben sie, bis 539 ihnen der persische König Kyros II., der Babylon erobert hatte, die Rückkehr erlaubte. Diese Gefangenschaft hat das Judentum maßgeblich beeinflusst.

Thema Zarathustrismus Judentum (nach dem babylonischen Exil)
1. Dualismus von Gut und Böse Ahura Mazda (Gott des Lichts) vs. Angra Mainyu (Geist des Bösen). Der Kosmos ist ein Kampf zwischen beiden. Erst später stärkerer Gegensatz zwischen Gott und Satan; das Böse wird als eigene Macht wahrgenommen.
2. Engel und Dämonen Himmlische Helfer (Amesha Spentas, Yazatas) und böse Geister (Daevas). Nach dem Exil: klare Engelshierarchie (z. B. Gabriel, Michael) und Dämonenfiguren.
3. Jüngstes Gericht & Auferstehung Am Ende der Welt Gericht über Gute und Böse; Auferstehung der Toten in einer erneuerten Welt. Erstmals im Buch Daniel: Auferstehung und Weltgericht am Ende der Zeiten.
4. Messias- bzw. Erlösungsgedanke Erwartung eines endzeitlichen Erlösers (*Saoshyant*), der das Böse besiegt. Messiaserwartung entwickelt sich: ein Gesalbter Gottes, der Erlösung und Gerechtigkeit bringt.
5. Himmel, Hölle & persönliches Gericht Nach dem Tod: Seele überquert die Chinvat-Brücke; Gerechte ins Paradies, Sünder in die Hölle. Vorher nur „Scheol“ (Schattenreich). Später: Himmel, Hölle und individuelles Gericht.
6. Kosmischer Endkampf Weltgeschichte als Kampf zwischen Licht und Finsternis; Sieg des Guten am Ende. Apokalyptische Texte (Daniel, Henoch) zeigen ähnliche Endzeitkämpfe zwischen Gott und dem Bösen.

Jesu Herrschaftsanspruch

Der Herrschaftsanspruch Jesu Christi 

Aus einem absoluten Wahrheitsanspruch entsteht ein absoluter Herrschaftsanspruch.
Aus einem zweifelhaften Herrschaftsanspruch entstehen Streit, Krieg und Verfolgung!

Der Herrschaftsanspruch Jesu zieht sich wie ein roter Faden durch das Neue Testament. Er zeigt sich in seinen Worten, seinen Taten, seinen Titeln und im Zeugnis seiner Jünger. Die folgenden Bibelstellen sind thematisch geordnet und zeigen, wie Jesus seine göttliche Herrschaft offenbart – von seiner Verkündigung bis zur ewigen Königsherrschaft.

 1. Jesu Herrschaft in seiner Verkündigung

Jesus verkündet nicht nur das Reich Gottes – er bringt es angeblich selbst. 

  • Markus 1,14–15: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“
  • Lukas 4,18–21: „Der Geist des Herrn ist auf mir … Heute ist dieses Schriftwort erfüllt vor euren Ohren.“
  • Matthäus 12,28: „Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“

 2. Jesu Herrschaft als König und Messias

Jesus tritt als der verheißene König Israels auf – jedoch nicht als politischer Herrscher, sondern als geistlicher König mit himmlischer Autorität.

  • Johannes 18,36–37: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt … Du sagst es, ich bin ein König.“
  • Matthäus 21,5: „Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitet auf einem Esel.“
  • Lukas 19,38: „Gelobt sei, der da kommt, der König, im Namen des Herrn!“

3. Jesu göttliche Selbstoffenbarung

Jesus spricht mit göttlicher Vollmacht. Er beansprucht, eins mit Gott zu sein, Sünden zu vergeben und der einzige Weg zum Vater zu sein.

  • Johannes 10,30: „Ich und der Vater sind eins.“
  • Johannes 8,58: „Ehe Abraham wurde, bin ich.“
  • Johannes 14,6: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
  • Matthäus 9,6: „Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben …“

4. Jesu Herrschaft nach der Auferstehung

Nach seiner angeblichen Auferstehung beansprucht Jesus universale Macht über Himmel und Erde. Die frühe Kirche bekennt ihn als Herrn über alle Mächte.

  • Matthäus 28,18–20: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden …“
  • Philipper 2,9–11: „Darum hat ihn auch Gott erhöht … und alle Zungen sollen bekennen: Jesus Christus ist der Herr.“
  • 1. Korinther 15,25–27: „Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.“

 5. Jesu ewige und endzeitliche Herrschaft

In der Offenbarung wird Jesus als ewiger Herrscher über alle Mächte und als König der Könige dargestellt.

  • Offenbarung 1,17–18: „Ich bin der Erste und der Letzte … Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig in Ewigkeit.“
  • Offenbarung 11,15: „Das Reich der Welt ist unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
  • Offenbarung 19,16: „König der Könige und Herr der Herren.“

 Zusammenfassung

Thema Kernaussage Bibelstelle
Verkündigung Das Reich Gottes kommt mit Jesus selbst Markus 1,15
König & Messias Jesus ist der verheißene, geistliche König Johannes 18,36
Göttliche Autorität Jesus beansprucht Einheit mit Gott Johannes 10,30
Auferstehung & Erhöhung Jesus erhält alle Macht im Himmel und auf Erden Matthäus 28,18
Ewige Herrschaft Christus herrscht ewig als König der Könige Offenbarung 19,16

Der Anspruch Jesu

Jesus Christus trat mit dem Anspruch auf, Herr und Sohn Gottes zu sein. Seine Autorität begründet er nicht durch menschliche Macht, sondern durch seine selbstbekundete, besondere Beziehung zu Gott, seine Lehren und sein Wirken. In den Evangelien erklärt Jesus, dass ihm „alle Macht im Himmel und auf Erden“ gegeben ist (Matthäus 28,18). Durch seine angeblichen Wunder, Heilungen und die Verkündigung vom Reich Gottes soll angeblich Gottes Herrschaft mit ihm selbst begonnen haben. Zudem erfüllt er gemäß den Evangelien viele alttestamentliche Prophezeiungen über den Messias aus dem Haus Davids. Der entscheidende Beweis seines göttlichen Anspruchs soll schließlich in seiner Auferstehung liegen, durch die Gott seine Herrschaft über Leben und Tod bestätigt habe.

Begründungen für Jesu Herrschaftsanspruch

  • Göttliche Sendung: Jesus versteht sich als vom Vater gesandter Sohn Gottes.
  • Erfüllung der Prophetien: Er sieht sich als den verheißenen Messias aus Davids Geschlecht.
  • Wunder und Vollmacht: Seine Taten sollen göttliche Autorität zeigen.
  • Verkündigung des Reiches Gottes: Mit seiner Person soll Gottes Herrschaft beginnen.
  • Auferstehung: Soll seine göttliche Macht und Herrschaft über den Tod bestätigen.

Gegenargumente und Zweifel

Trotz seiner Lehre und Taten wurde Jesu Herrschaftsanspruch von vielen angezweifelt. Er war kein politischer König, hatte keine irdische Macht und entsprach nicht den Erwartungen an einen Messias, der Israel befreien sollte. Die Evangelisten schrieben ihre Texte so, dass altestamentarische Prophezeiungen für Jesus als Messias erfüllt wurden. Sein Leiden und Tod am Kreuz galten dagegen vielen Juden als Zeichen des Scheiterns. Nach seinem Tod lief die Welt genauso weiter wie vor ihm, mit Kriegen und Verfolgungen, und die Christen gaben ihren Beitrag dazu. Auch die Auferstehung wird nur als Glaubenserfahrung, nicht als historisches Ereignis gedeutet. Es ist noch nie ein Mensch von den Toten auferstanden. Es gibt nur viele Legenden darüber. Geschichten von Wundern sind aber noch keine Wunder. Jesus wird im Judentum nicht als Messias anerkannt und im Islam nur als Prophet gesehen – sein göttlicher Herrschaftsanspruch bleibt daher umstritten.

Fazit

Jesu Herrschaftsanspruch gründet auf seiner selbstgeglaubten, göttlichen Sendung, seinen angeblichen Wundern und seiner angeblichen Auferstehung von den Toten. Für gläubige Christen mag er der wahre Herr und Retter sein. Doch aus historischer und interreligiöser Sicht gibt es berechtigte Zweifel und unterschiedliche Deutungen. Die Welt ist durch sein Auftreten nicht friedlicher geworden, im Gegenteil, er war Anlass für zahllose Streitigkeiten und Kriege.