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Kritik an Voltaire
Kritik an Voltaire
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Friedenspreisträger Boualem Sansal hatte sich jemanden wie Voltaire gewünscht, weil dieser sich getraut habe, Werte wie Religion und Fanatismus anzugreifen. Herr M. kritisierte daraufhin: Die Juden waren für Voltaire „das abscheulichste Volk der Erde”, „dem verabscheuungswürdigsten Aberglauben und dem unüberwindlichsten Hass gegenüber allen Völkern” ergeben. Nach Voltaire standen die Schwarzen den Affen näher als der weißen Menschenrasse. Er hielt es für erwiesen, dass Kopulationen zwischen schwarzen Frauen und Affenmännchen stattfanden. Echte Demokratie konnte sich Voltaire nicht vorstellen. Vom Volk sagte er: „Es wird immer dumm und barbarisch sein; es sind Ochsen, die ein Joch, einen Stachel und Heu brauchen.”
Meine Antwort: Ich glaube, dass Herr M. ganz im Geiste Voltaires schreibt, wenn er Voltaire kritisiert. Auch Voltaire hat sich die Freiheit / Frechheit genommen, alles und jeden zu kritisieren, vor allem diejenigen, die sich für unfehlbar und außerhalb jeder Kritik hielten. Nichts und niemand ist unfehlbar – auch nicht Voltaire. Das hat er uns gelehrt! Das bleibt sein Vermächtnis! Da müssen wir weitermachen! – Gut so Herr M.!
Es gab wohl keinen Philosophen, der nicht mal Blödsinn geschrieben hätte. Sie waren, wie wir, alle Kinder ihrer Zeit und wurden vom Denken ihrer Zeit geprägt. Im Falle Voltaires also vom Rassismus und Antisemitismus, vom monarchischen Denken der Zeit, die das arme Bauerntum verachtete. Die Bauern konnten nicht fähig sein für die Demokratie, weil man dazu mündige Bürger braucht. Wie könnte man ein mündiges Volk haben, wenn Staat und Kirche es bewusst in Unmündigkeit hält?
Die Kritik an der hebräischen Bibel halte ich für durchaus berechtigt. Dieses Buch ist nicht geeignet, Frieden für alle Menschen zu schaffen. Es strotzt von Brutalität und kündet vom Auserwähltheitswahn der Juden, die es geschrieben haben.
Kinder ihrer Zeit Leserbrief im Tagblatt Tübingen am 7.7.2020
Herr S., ich würde Ihnen dringend empfehlen, meine Leserbriefe nicht mehr zu lesen. Jedenfalls war das meine letzte Antwort auf ihr Gesulze.
Es gibt praktisch keinen Philosophen, der nicht mal Blödsinn geschrieben hat. Sie waren alle Kinder ihrer Zeit, die in Europa jahrhundertelang totalitär katholisch und biblisch geprägt war. Die Bibel galt als das unveränderliche Wort Gottes, an dem man sich zu orientieren hatte, freiwillig oder mit Gewalt, trotz aller Widersprüche.
So wurde auch der Rassismus biblisch begründet. Noah soll drei Söhne gehabt haben: Ham, Sem und Japheth. Das sollen die Väter der drei Rassen gewesen sein, der Schwarzen, der Semiten und der Weißen. Weil Noah Ham verflucht hat, wurden die Schwarzen zu Sklaven und Untermenschen erklärt. 1 Mos. 9:25
Wenn Kant, Rousseau oder Plato Blödsinn geschrieben haben, dann wissen wir, dass der von Menschen stammte, die fehlbar waren und die man kritisieren darf, wenn man aber glaubt, dass die Bibel oder auch der Koran unfehlbar seien, dann ist Kritik nicht mehr möglich und die Katastrophe nimmt ihren ungebremsten Lauf. Die Geschichte spricht da eine klare Sprache.
Jeder, der Kritik verbietet – wie sie – hemmt den Fortschritt des Denkens. Die Kritik an unheilvollem Denken ist aber sehr wichtig, um zukünftiges Leid zu verhindern. Das tu ich ausführlich in meinen Büchern und auf meiner Homepage. Da mir nur 15 Leserbriefe im Jahr erlaubt sind, muss ich Prioritäten setzen …und die müssen sie gefälligst mir überlassen.
Papst im Bundestag
Woher haben die Päpste ihre Macht?
- Lüge: Vor 2000 Jahren gab es in Judäa / ab 106 Palästina einen Wanderprediger, der angeblich Messias und Sohn Gottes gewesen sei.
- Lüge: der habe einen Fischer zu seinem Jünger gemacht und soll zu ihm gesagt haben: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“
- Lüge: Obwohl dieser Fischer, Petrus, vermutlich gar nie in Rom war, behaupteten die Bischöfe von Rom, die Nachfolger dieses Petrus zu sein und hätten deswegen eine herausragende Stellung zwischen Himmel und Erde.
- Fälschungen: Konstantinische Fälschung verschaffte den Päpsten einen Staat. Pseudoisidorische Fälschungen verschaffen ihnen alle möglichen Privilegien und Vorrechte.
Diese Fälschungen sind heute sogar von Kirchenhistorikern anerkannt.
Leserbrief: 2011-10-04 Tagblatt
Papst im Bundestag
Inzwischen wurden schon ein paar sehr gute Leserbriefe als Antwort geschrieben (siehe 27.9.2011), deswegen möchte ich nur noch ergänzend hinzufügen: Kritik ist absolut notwendig, um einen Fortschritt des Denkens zu bewirken. Da die katholische Kirche noch immer zu den rückschrittlichsten Organisationen unserer Zeit zählt – vielleicht sind die Taliban noch etwas rückschrittlicher – muss sie selbstverständlich mit Kritik von denkenden Menschen rechnen. Kritik hat ihr auch gut getan, wie der Papst selbst eingesteht. Über die Art und Weise der Kritik kann man sich streiten. Wenn nun der letzte, absolute Monarch und Vertreter einer Organisation, die jahrhundertelang die Demokratie bekämpft hat und alle verfolgt hat, die es gewagt haben, von ihrem gesunden Menschenverstand Gebrauch zu machen, in einem, endlich gegen seine Widersacher, frei gewählten Parlament spricht, ist ein Fernbleiben durchaus ein angemessener Protest, – denn dass das ziemlich seltsam ist, muss doch jedem einleuchten. Das Ergebnis spricht ja auch für sich.