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Roland Fakler

Judenhass

Leserbrief an das Tagblatt 2012-11-27

Ursprung des Judenhasses

Dem Leserbrief von Herrn X kann ich voll zustimmen, möchte aber noch Folgendes ergänzen. Der christliche Hass auf die Juden, die in Jesus nicht den lange erwarteten „Messias“ erkennen wollten (konnten) und sich angeblich als „Gottesmörder“ schuldig gemacht haben, beginnt nicht erst mit den Kirchenvätern und mit Luther, sondern schon mit den ersten christlichen Autoren. Der Jude Paulus bezeichnete den ganzen geistigen Besitz der Juden als „Kot“ (Phil 3; 8), bei Matthäus (Mat. 23:33) werden die Juden als „Schlangen- und Otterngezücht“ bezeichnet und der Ausdruck, dass die Juden „Kinder des Teufels“ sind, stammt nicht etwa von Goebbels, sondern vom Evangelisten Johannes (Joh. 8:44), der ihn Jesus zuschreibt.

Der Ursprung des Judenhasses geht aber noch viel weiter zurück in die Antike. Die Juden wurden von den Ägyptern, Babyloniern, Griechen, Römern…als „Fremdkörper“ empfunden, weil die Juden sich für das einzig von Gott auserwählte Volk hielten, weil sie selbst jede Gemeinschaft und Ehe mit den „Götzendienern“ ablehnten. Das erzeugte natürlich eine Gegenreaktion. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus schreibt über die Juden: Die Juden seien „den Göttern verhasst und den übrigen Religionen entgegengesetzt“. Er wirft ihnen Verachtung der Götter und des Vaterlandes vor. „Sie halten zusammen und betrachten den Rest der Welt mit Feindschaft“.