Vandalismus am Thingplatz
Bericht im Tagblatt am 26.08.2015
Vandalismus am Thingplatz
Reusten. Roland Fakler traute seinen Augen nicht. Als der Hobbyhistoriker kürzlich von Reusten mit dem Fahrrad Richtung Entringen fuhr, passierte er auch eine Station des Geschichtspfades, den er gemeinsam mit Reustens zweitem Ortschronisten Jürgen Parchem vor ein paar Jahren ausgewiesen hat. Etwa 500 Meter nach dem Wolfsberg verweist am Radweg nach Entringen eine Aluminiumtafel auf den ehemaligen Gerichts- und Hinrichtungsplatz, der sich dort nachweislich zwischen 1140 und 1336 befunden hat und wahrscheinlich bereits von den Germanen als Thingplatz genutzt wurde. Die von Fakler selbst gestaltete Tafel, immerhin einen Zentimeter dick, wurde zerstört. „Die hat jemand mutwillig zusammengeknickt”, sagt Fakler. „Wer macht so was?”, fragt sich der Ortshistoriker, der solchen „Vandalismus nicht verstehen” kann. Um die „Sache aufzuklären”, will Roland Fakler jetzt Anzeige bei der Polizei erstatten, uha / Bild: Fakler
Leider war das nicht der einzige Anschlag auf eine der sechs Geschichtstafeln, die im Dorf verteilt sind. Bei der Tafel auf dem Friedhof am Kriegerdenkmal störte sich ein Leser an dem Wort “Friedensmahnmal” und hat versucht, es mit dem Messer herauszuschneiden, auch das Wort “Kelterkirche” missfiel ihm offensichtlich und schnitt es ebenfalls mit dem Messer heraus.
Die Tafel, die auf Burg Kräheneck verweist, wurde offensichtlich mit einem schweren Gegenstand von Hinten attackiert.
Was sollte man von solchen Zeitgenossen halten, die ehrenamtliche Arbeit mit solchem Vandalismus quittieren? Es ist einfach nur traurig!
Siehe Geschichtspfad Ammerbuch – Reusten
Die Stationen sind:
Auf dem Kirchberg | Kaiserlinde – Jungsteinzeitliche Funde |
Am Radweg nach Entringen | Gerichtsplatz an der Römerstrasse |
Auf dem Kirchberg | Kriegerdenkmal / Bergkirche |
Auf dem Kirchberg | Burg Kräheneck |
Parkplatz am Hardtwald | Betteleiche |
noch immer nicht aufgestellt | Kelterkirche – Zehntscheuer – Backhaus |