Todesstrafe in der Bibel
Für religiöse Juden gibt es 613 mehr oder weniger seltsame Gesetze, die sie zu befolgen hätten, um ihrem Gott zu gefallen. Einschließlich der 10 Gebote, die wir kennen.
Die Bibel fordert für die banalsten “Vergehen” die Todesstrafe, z.B. für Holzholen am Sabbat, Homosexualität, störrische Söhne, Söhne von Sündern, Ehebruch, uneheliche Kinder usw…da muss doch jeder vernünftig und humanistisch gebildete Mensch mal zu dem Schluss kommen: Dieser von Menschen in der Bronzezeit erfundene Gott darf uns heute nicht mehr seine (von unwissenden Menschen erfundenen) Gesetze diktieren! Diese falschen Werte haben die Geschichte des Abendlandes stark geprägt – im negativen Sinne. Die Lehre aus diesem Beitrag war für mich: Leistet niemals einem ungerechten Gott blinden Gehorsam, egal ob er nun Adonai oder Adolf heißt!
War denn nicht gerade die Bibel das Maß, an dem die Menschen geglaubt haben, Recht zu sprechen, weil es göttliches Gebot ist? Alle religiösen Menschen glauben, dass die Bibel oder der Koran der Maßstab für ihr Leben und ihre Urteile sein sollten. Das war eben oft sehr verhängnisvoll, denn die Bibel kennt die Todesstrafe für die banalsten “Vergehen”. Ebenso der Koran.
Was ich mit dieser Liste sagen wollte: Diese schrecklichen Gesetze können nicht von einem weisen und gütigen Gott stammen, sondern sie wurden vor tausenden Jahren im Nahen Osten von Menschen erfunden, also in einer anderen Zeit und in einer anderen Kultur, deswegen können diese Gesetze uns höchstens noch zum Schmunzeln bringen, – mehr können sie für uns nicht bedeuten. Wir haben durch Überlegung und Erfahrung zu einer humaneren Gesetzgebung gefunden, gegen den Widerstand der Kirchen, die immer diese unmenschlichen Gesetze für göttliche Gesetze gehalten und gepredigt haben …und es vielleicht immer noch tun.
Irgendwann muss da doch das eigene Gehirn rebellieren und sagen: Das kann nicht sein und das darf nicht sein!
Todesstrafe in der Bibel
Wenigstens haben wir jetzt Klarheit darüber, wer rechtmäßig die Todesstrafe verdient.
Die Bibel gebietet zu töten:
Im Alten Testament
– alle Ehebrecher (Lev 20:10)
– alle Onanisten (1 Mos 38:8-10)
– alle Zauberinnen (Ex 22:18)
– alle falschen Propheten (Zech 13:3; Lev 20:27)
– alle Sünder (Ezek 18:4)
– alle Neugierigen (1 Sam 6:19-20)
– alle Nicht- Hebräer und ihr Vieh (Dt 20:16-17)
– alle Unbeschnittenen 1 Mose 17:14
– Söhne von Sündern (Isaiah 14:21)
– alle Ungläubigen (2 Chron 15:12-13)
– jeden der Gott flucht (Lev 24:16)
– jedes Kind, das Eltern schlägt (Ex 21:15)
– Kinder, die ihren Eltern nicht gehorchen (Dt 21:20)
– alle, die Vater und Mutter fluchen (Lev 20:9)
– alle, die am Sabbat arbeiten (Ex 31:15)
– Fremde die sich einem Tempel? nähern (Num 1:48-51)
– alle männlichen Feinde nach einer gewonnenen Schlacht (Dt 20:13)
– jede Braut, die keine Jungfrau mehr ist (Dt 22:21)
– diejenigen, die den falschen Gott anbeten (Num 25:1-9; Dt 13:13-16)
– jeden der jemanden tötet. (Lev 24:17)
– jeder, der Blut isst 3 Mose 7.27
– wer Geschlechtsverkehr während der Menstruation hat 3 Mose:20:18
– wer das Passafest unterlässt 4 Mose:9.13
Auch im Neuen Testament:
– alle Homosexuellen (Lev 20:13; Röm 1:21-32)
– ungehorsame Kinder (Ex 21:17; Mk 7:10)
– uneheliche Kinder (Off. 2:23)
Im Neuen Testament wird die Todesstrafe für freche Knaben, uneheliche Kinder und Homosexuelle gefordert.
Was soll das für ein Kompass sein? Ein Kompass der uns in die Wüste führt…in eine ethische Wüste, wie vor 2000 Jahren.
Ausführlich:
Die Bibel gebietet zu töten:
– alle Ehebrecher (Lev 20:10)
10 Wer die Ehe bricht mit jemandes Weibe, der soll des Todes sterben, beide, Ehebrecher und Ehebrecherin, darum daß er mit seines Nächsten Weibe die Ehe gebrochen hat.
– alle Zauberinnen (Ex 22:18)
18 Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen.
– alle Weissager / falschen Propheten (Zech 13:3; Lev 20:27)
3 daß es also gehen soll: wenn jemand weiter weissagt, sollen sein Vater und seine Mutter, die ihn gezeugt haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht leben, denn du redest Falsches im Namen des HERRN; und werden also Vater und Mutter, die ihn gezeugt haben, ihn zerstechen, wenn er weissagt. 27 Wenn ein Mann oder Weib ein Wahrsager oder Zeichendeuter sein wird, die sollen des Todes sterben. Man soll sie steinigen; ihr Blut sei auf ihnen.
– alle Homosexuellen Männer( Lev 20:13;)
13 Wenn jemand beim Knaben schläft wie beim Weibe, die haben einen Greuel getan und sollen beide des Todes sterben; ihr Blut sei auf ihnen.
– alle Homosexuellen Frauen und Männer
Röm 1:21-32
26 Darum hat sie auch Gott dahingegeben in schändliche Lüste: denn ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen Brauch in den unnatürlichen; 27 desgleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzt in ihren Lüsten und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen.
28 Und gleichwie sie nicht geachtet haben, daß sie Gott erkenneten, hat sie Gott auch dahingegeben in verkehrten Sinn, zu tun, was nicht taugt, 29 voll alles Ungerechten, Hurerei, Schalkheit, Geizes, Bosheit, voll Neides, Mordes, Haders, List, giftig, Ohrenbläser, 30 Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hoffärtig, ruhmredig, Schädliche, den Eltern ungehorsam, 31 Unvernünftige, Treulose, Lieblose, unversöhnlich, unbarmherzig.
32 Sie wissen Gottes Gerechtigkeit, daß, die solches tun, des Todes würdig sind, und tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.
– alle Sünder (Ezek 18:4)
4 Denn siehe, alle Seelen sind mein; des Vaters Seele ist sowohl mein als des Sohnes Seele. Welche Seele sündigt, die soll sterben.
– alle Neugierigen (1 Sam 6:19-20)
19 Und etliche zu Beth-Semes wurden geschlagen, darum daß sie die Lade des HERRN angesehen hatten. Und er schlug des Volks siebzig Mann (fünfzigtausendund siebzig). Da trug das Volk Leid, daß der HERR so eine große Schlacht im Volk getan hatte.
– alle Nicht- Hebräer (Dt 20:16-17)
16 Aber in den Städten dieser Völker, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, 17 sondern sollst sie verbannen, nämlich die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat.
– Söhne von Sündern (Isaiah 14:21)
21 Richtet zu, daß man seine Kinder schlachte um ihrer Väter Missetat willen, daß sie nicht aufkommen noch das Land erben noch den Erdboden voll Städte machen.
– alle Ungläubigen (2 Chron 15:12-13)
12 Und sie traten in den Bund, daß sie suchten den HERRN, ihrer Väter Gott, von ganzem Herzen und von ganzer Seele; 13 und wer nicht würde den HERRN, den Gott Israels, suchen, sollte sterben, klein oder groß, Mann oder Weib.
– jeden der Gott flucht (Lev 24:16)
16 Welcher des HERRN Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Wie der Fremdling, so soll auch der Einheimische sein; wenn er den Namen lästert, so soll er sterben.
– jedes Kind, das ein Elternteil schlägt (Ex 21:15)
15 Wer Vater und Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.
– Kinder, die ihren Eltern nicht gehorchen (Dt 21:20)
20 und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist eigenwillig und ungehorsam und gehorcht unsrer Stimme nicht und ist ein Schlemmer und ein Trunkenbold. 21 So sollen ihn steinigen alle Leute der Stadt, daß er sterbe, und sollst also das Böse von dir tun, daß es ganz Israel höre und sich fürchte.
– alle die am Sabbath arbeiten (Ex 31:15)
15 Sechs Tage soll man arbeiten; aber am siebenten Tag ist Sabbat, die heilige Ruhe des HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, der soll des Todes sterben.
– ungehorsame Kinder (Ex 21:17 Mk 7:10)
17 Wer Vater und Mutter flucht, der soll des Todes sterben.
– Fremde die sich Bundeslade? nähern (Num 1:48-51)
51 Und wenn man reisen soll, so sollen die Leviten die Wohnung abnehmen. Wenn aber das Heer zu lagern ist, sollen sie die Wohnung aufschlagen. Und wo ein Fremder sich dazu macht, der soll sterben.
– alle männlichen Feinde nach einer gewonnenen Schlacht (Dt 20:13)
13 Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin ist, mit des Schwertes Schärfe schlagen.
– alle die Vater und Mutter fluchen (Lev 20:9)
9 Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Sein Blut sei auf ihm, daß er seinem Vater oder seiner Mutter geflucht hat.
– jede Braut, die keine Jungfrau mehr ist (Dt 22:21)
20 Ist’s aber Wahrheit, daß die Dirne nicht ist Jungfrau gefunden, 21 so soll man sie heraus vor die Tür ihres Vaters Hauses führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, darum daß sie eine Torheit in Israel begangen und in ihres Vaters Hause gehurt hat; und sollst das Böse von dir tun.
– diejenigen, die den falschen Gott anbeten (Num 25:1-9; Dt 13:13-16)
25 Und Israel wohnte in Sittim. Und das Volk hob an zu huren mit der Moabiter Töchtern, 2 welche luden das Volk zum Opfer ihrer Götter. Und das Volk aß und betete ihre Götter an. 3 Und Israel hängte sich an den Baal-Peor. Da ergrimmte des HERRN Zorn über Israel, 4 und er sprach zu Mose: nimm alle Obersten des Volks und hänge sie dem HERRN auf an der Sonne, auf daß der grimmige Zorn des HERRN von Israel gewandt werde. 5 Und Mose sprach zu den Richtern Israels: Erwürge ein jeglicher seine Leute, die sich an den Baal-Peor gehängt haben. 6 Und siehe, ein Mann aus den Kindern Israel kam und brachte unter seine Brüder eine Midianitin vor den Augen Mose’s und der ganzen Gemeinde der Kinder Israel, die da weinten vor der Tür der Hütte des Stifts. 7 Da das sah Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, stand er auf aus der Gemeinde und nahm einen Spieß in seine Hand 8 und ging dem israelitischen Mann nach hinein in die Kammer und durchstach sie beide, den israelitischen Mann und das Weib, durch ihren Bauch. Da hörte die Plage auf von den Kindern Israel. 9 Und es wurden getötet in der Plage vierundzwanzigtausend.
– jeden der jemanden tötet. (Lev 24:17)
17 Wer irgend einen Menschen erschlägt, der soll des Todes sterben.
– uneheliche Kinder Off. 2:23
21Und ich habe ihr Zeit gegeben, dass sie sollte Buße tun für ihre Hurerei; und sie tut nicht Buße. 22 Siehe, ich werfe sie in ein Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben, in große Trübsal, wo sie nicht Buße tun für ihre Werke, 23 und ihre Kinder will ich zu Tode schlagen. Off. 2:23
Alle Zitate sind aus der Lutherbibel 1545
Who should be killed in the bible?
In the Old Testament
– all adulterers (Lev 20:10)
– all masturbaters (Genesis 38:8-10)
– all sorceresses (Ex 22:18)
– all false prophets (Zech 13:3; Lev 20:27)
– all sinners (Ezek 18:4)
– all curious people (1 Sam 6:19-20)
– all non-Hebrews and their livestock (Deut 20:16-17)
– all uncircumcised Genesis 17:14
– Sons of sinners (Isaiah 14:21)
– all unbelievers (2 Chron 15:12-13)
– anyone who curses God (Lev 24:16)
– every child who beats parents (Ex 21:15)
– Children who disobey their parents (Deut 21:20)
– all who curse father and mother (Lev 20:9)
– all who work on the Sabbath (Ex 31:15)
– Strangers approaching a temple? approach (Numbers 1:48-51)
– all male enemies after a battle has been won (Dt 20:13)
– every bride who is no longer a virgin (Deut 22:21)
– those who worship the false god (Num 25:1-9; Dt 13:13-16)
– anyone who kills someone. (Lev 24:17)
– anyone who eats blood Leviticus 7.27
– whoever has sexual intercourse during menstruation Leviticus:20:18
– whoever omits the Passover Festival Numbers:9.13
Also in the New Testament:
– all homosexuals (Lev 20:13; Rom 1:21-32)
– disobedient children (Ex 21:17; Mk 7:10)
– illegitimate children Rev 2:23
Sind Gottlose böse und ungerecht?
von Roland Fakler
Immer wieder stoße ich bei Konfirmandensprüchen, in Gesangbüchern, bei Inschriften auf Bibelzitate, mit denen „Gottlose“ ganz offensichtlich herabgewürdigt werden.
Vor kurzem starb ein älterer Bekannter, was mir die Gelegenheit gab, beim Trauergottesdienst seinen Konfirmandenspruch zu hören: „… ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause, denn wohnen in der Gottlosen Hütten“.[1]
Auf einer festlichen Tafel zur Einweihung unserer Dorfkirche 1760 steht: „Ich hasse die Versammlung der Boshaften und sitze nicht bei den Gottlosen“.[2] Die Tafel wurde inzwischen auf den Dachboden verbannt, wo sie niemand mehr sieht und hoffentlich niemanden mehr inspiriert. Vielleicht ist da jemandem aufgefallen, dass damit nicht Liebe, sondern Hass gesät wird?
Gibt man in eine Online Bibel wie www.biblegateway.com das Suchwort „gottlos“ ein, kommt man auf 298 Treffer. Zum Glück, möchte man sagen, sind davon nur 13 im Neuen Testament, die meisten in der Alten hebräischen Bibel. Inzwischen ist man unter Pfarrern auch etwas sensibler geworden mit diesen „Hetzparolen“. In Predigten hört man sie wohl kaum mehr. Manchmal wird auch der “gefährliche” Teil weggelassen, wie bei diesem Spruch:
„Harre auf den HERRN und halte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, dass du das Land erbest;
(folgender Teil wird weggelassen) „du wirst es sehen, dass die Gottlosen ausgerottet werden“.[3]
Rückmeldungen hierzu wären interessant.
Die Gottlosen werden immer mehr und lassen sich nicht mehr alles gefallen. Sie sind schwerlich auszurotten.
Sie können nicht einmal mehr zum Schweigen gebracht werden.
„Gottlos“ wird in der Bibel stets mit negativer Bedeutung verwendet.
Der Gottlose wird vor allem gerne als Gegensatz zum Gerechten genannt z.B.
„Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?“[4]…
„der Gerechte kann nicht gleich sein mit dem Gottlosen“.[5]
Den Gottlosen werden ganz üble Eigenschaften zugesprochen
Das Übel beginnt angeblich schon vor der Geburt: „Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterschoß an; die Lügner irren vom Mutterleib an.“[6] Auf ihren Rat sollte man nicht hören. [7] Von den Gottlosen kommt die Untugend.[8] „Der Gottlose borgt und bezahlt nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt.“[9] „Heimlich spannen sie die Pfeile und schießen auf die Frommen“.[10] „Der Gottlose lauert auf den Gerechten und gedenkt ihn zu töten“.[11] „Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun;“…[12] „Der Gottlosen Reden richten Blutvergießen an;“…[13]
„Ein gottloser Bote bringt Unglück“…[14] „Der Gerechte braucht sein Gut zum Leben; aber der Gottlose braucht sein Einkommen zur Sünde“.[15] „Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul gegen mich aufgetan und reden wider mich mit falscher Zunge“;[16] „Aber die Gottlosen sind wie ein ungestümes Meer, das nicht still sein kann, und dessen Wellen Kot und Unflat auswerfen“.[17]
„Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übeltäter blühen alle, bis sie vertilgt werden immer und ewiglich“.[18]
Wie sollte man sich ihnen gegenüber verhalten?
„Weichet von den Hütten dieser gottlosen Menschen und rührt nichts an, was ihr ist, dass ihr nicht vielleicht umkommt in irgendeiner ihrer Sünden“.[19] „Dem Gottlosen soll kein Beistand geleistet werden.“[20] Selbst die Kinder gottloser Leute sind verachtenswert.[21] „Er hat Schläge verdient für seine Missetat“[22] und sollte am besten von der Erde verschwinden.[23]
Sollte man da nicht ihr Blut fordern und sie vom Erdboden verschwinden lassen?[24]
„Ach dass die Gottlosen müssten zur Hölle gekehrt werden, alle Heiden, die Gottes vergessen!“[25]
„Und dort sollen sie schweigen“.[26] „Den Gottlosen wird das Unglück töten“…;[27]
„Eine Stadt freut sich, wenn’s den Gerechten wohl geht; und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh“.[28]
Ein weiser König zerstreut die Gottlosen und bringt das Rad über sie.[29]
„…und Feuer ward unter ihrer Rotte angezündet, die Flamme verbrannte die Gottlosen“.[30]
Welche Strafe droht von Gott?
Gott lässt den Gottlosen niemals Recht haben.[31] Er muss immer verdammt werden.[32] Aber seid getrost:
„Der Herr wird sie zermalmen“[33] „und „zerschmettert das Haupt im Hause des Gottlosen“[34]
„Denn die Gottlosen werden umkommen; und die Feinde des HERRN, wenn sie gleich sind wie köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergeht“.[35]
„Der HERR hat zu rechten mit den Heiden und will mit allem Fleisch Gericht halten; die Gottlosen wird er dem Schwert übergeben, spricht der HERR“.[36]
„Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen im Lande, dass ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des HERRN“.[37]
Gott hat sie ausgestoßen, damit die Rechtgläubigen das Land besetzen können: „Wenn nun der HERR, dein Gott, sie ausgestoßen hat vor dir her, so sprich nicht in deinem Herzen: Der HERR hat mich hereingeführt, dies Land einzunehmen, um meiner Gerechtigkeit willen, wo doch der HERR diese Heiden vertreibt vor dir her um ihres gottlosen Wesens willen.“[38]
„Er wird regnen lassen über die Gottlosen Blitze, Feuer und Schwefel und wird ihnen ein Wetter zum Lohn geben“.[39] „Er hasst die Gottlosen, die gerne freveln“.[40] ; „der Gottlosen Same wird ausgerottet“.[41]
Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht…
„Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut“,[42]
„Ja du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird“.[43]
Was wäre zu tun?
Nun könnte man vermuten, dass die Zeiten Luthers, aus dessen Übersetzung ich hier zitiere, vorbei sind und dass neuere Übersetzter „gottlos“ anders übersetzen. Leider ist dem nicht so. Selbst in der neuesten Ausgabe, die ich online prüfen konnte „Schlachter 2000“ hat sich an der Verwendung des Wortes „gottlos“ nichts geändert.
Ich würde vorschlagen es durch „böse“ oder „unmoralisch“ zu ersetzen, denn es ist doch klar, dass dieses Gift aus einem angeblich “heiligen” Buch sich gegen den immer größer werdenden Anteil der Gottlosen richtet und schlimme Vorurteile schürt. Die Abwertung von Menschen beginnt im Kopf.
Wieviel Unheil und Verfolgung, wieviel Kriege, Hass und Unglück dieses Gift angerichtet hat, das nun schon zwei oder drei Jahrtausende wirkt, ist schwerlich zu überschätzen. Das wird am ehesten dem klar, der weiß, dass die Bibel jahrtausendelang für das christliche Abendland Maßstab und Richtlinie des Handelns war. Viele Evangelikale, die Zeugen Jehovas, bibeltreue Christen und Juden halten diese schrecklichen Sätze immer noch für das unfehlbare Wort Gottes. Das kann nicht ohne Folgen bleiben! Wenn Gott die Ungläubigen hasst, ist es nur logisch, dass die Gläubigen ihm helfen, sie in die Hölle zu schicken….und dabei können sie überzeugt sein, eine gottwohlgefällige Tat begangen zu haben und beim Jüngsten Gericht dafür belohnt zu werden.
So schafft Religion die Hölle auf Erden! Nur die Kritik kann dem ein Ende setzen.
ID: eed54ecb8f4a4faa80ff1a4a4c9affc9
[1] Psalm 84:10
[2] Psalm 26:5
[3] Psalm 37:34
[4] 1 Mose 18:23
[5] 1 Mose 18:25
[6] Psalm 58:3
[7] Hiob 22:18
[8] 1 Samuel 24:13
[9] Psalm 37:21
[10] Psalm 11:2
[11] Psalm 37:32
[12] Sprueche 12:12
[13] Sprueche 12:6
[14] Sprueche 13:17
[15] Sprueche 10:16
[16] Psalm 109:2
[17] Jesaja 57:20
[18] Psalm 92:7
[19] 4 Mose 16:26
[20] 2 Mose 23:1
[21] Hiob 22:18
[22] 5 Mose 25:2
[23] Hiob 38:13
[24] 2 Samuel 4:11
[25] Psalm 9:17
[26] Psalm 31:17
[27] Psalm 34:21
[28] Sprueche 11:10
[29] Sprueche 20:26
[30] Psalm 106:18
[31] 2 Mose 23:7
[32] 5 Mose 25:1
[33] Hiob 40:12
[34] Habakuk 3:13
[35] Psalm 37:20
[36] Jeremia 25:31
[37] Psalm 101:8
[38] 5 Mose 9:4
[39] Psalm 11:6
[40] Psalm 11:5
[41] Psalm 37:28
[42] Psalm 58:10
[43] Psalm 91:8
Katerina Murillo Soberanis, katholische Schuldekanin für Berufliche Schulen im Schuldekanatamt Tübingen, schrieb im „Wort zum Sonntag“ am 19. Oktober zum Thema „Machtlos, aber nicht hilflos“.
“Ein gottloser Richter schert sich um keinen und denkt nur an sich Lukas 18:1-8. Da wendet sich eine Witwe an ihn und bittet ihn um Hilfe. Da sie in ihren Bitten so ausdauernd ist, hilft ihr der Richter, um seine Ruhe wieder zu haben. An dieser Stelle benutzt der Evangelist das Stilmittel eines komparativen Vergleiches zu Gott. Wenn schon ein gottloser Mensch einer ausdauernden Bitte nicht widerstehen kann, wird Gott, der dem Menschen zugwandt ist, ihn sicher nicht zurückweisen und ihm sein Recht verschaffen.”
Liebe Frau M. S.,
mit ihrem „Wort zum Sonntag“ festigen sie ein 2500 Jahre altes Vorurteil; dass nämlich „Gottlose“ böse und sozial minderwertige Menschen seien. Diese Ansicht, die vor allem im Alten Testament an mindestens 300 Stellen vertreten wird, im Neuen Testament seltener und im Koran immerhin an 200 Stellen, widerspricht der Kriminalstatistik, die besagt, dass gerade in sehr religiösen Ländern wie Südamerika oder Afghanistan die Zahl der Morde wesentlich höher ist als in den Ländern, in denen die Menschen am wenigsten gläubig sind, nämlich in den nordeuropäischen Staaten. Das mag sicher auch etwas mit dem wirtschaftlichen Zustand dieser Länder zu tun haben, aber dieses pauschale Vorurteil hat sehr viel ungerechtfertigtes Misstrauen gegen „Ungläubige“ geschürt. Es ist Zeit, damit endlich aufzuräumen.
Ungläubige sind Leute, die lediglich von ihren Sinnen und ihrem Verstand Gebrauch machen. Von den Herrschenden wurden sie verfolgt und vernichtet, weil sie sich nicht ihrer Herrschaft fügten und selbstständig denken konnten. Sokrates galt in Athen als Gottloser, ebenso wie die Christen in Rom, weil sie andere Vorstellungen von Gott hatten als es die Staatsreligion vorschrieb. Also: Solange der einzig wahre und richtige Gott es nicht für nötig hält, jedermann und jederfrau seine Existenz klar und überzeugend zu beweisen, ist es auch nur verständlich, wenn es „Gottlose“ gibt.
Mehr zum Thema auf: http://rolandfakler.de/gottlose/