Könige von Gottes Gnaden

Könige von Gottes Gnaden

Das „Königtum von Gottes Gnaden“ war eine der verhängnisvollsten Ideen der Weltgeschichte,
weil sie zur absoluten Herrschaft der Könige und zur Entrechtung des Volkes führte. Die Diktatur des Königs wurde theologisch legitimiert.

Könige, die ihre Legitimität von Gott oder den Göttern ableiteten, gab es schon lange vor dem Christentum in vielen Kulturen, in Ägypten, Babylon, China, Japan, bei den Azteken…im Christentum wurden sie vor allem durch Paulus legitimiert, der sagte, dass alle Obrigkeit von Gott kommt Röm. 13:1. Jeder Widerstand gegen diese Gewalt galt als Widerstand gegen Gott. Damit übernimmt er die augenblicklichen Zustände im römischen Kaiserreich.

Die Idee, dass Herrschaft ihre Legitimität vom Volk erhält, gab es allerdings auch schon in der attischen Demokratie, in der römischen Republik, bei germanischen Stämmen…

Mit Konstantin I. 313 und seinen Nachfolgern hat sich die Idee des Gottesgnadentums dann im christlichen Abendland durchgesetzt. Theologen wie Augustinus legitimierten die Herrschaft der Könige von Gottes Gnaden und die Könige schützten und stützten die Religion.
Der erste vom Papst gesalbte König war der Frankenkönig Pippin I. 751. Es entwickelte sich ein enges Bündnis von Religion und Staat.
Das Volk wurde dadurch entrechtet und entmachtet. Es wurde in die Position eines unmündigen Kindes heruntergedrückt. Jahrhundertelang wurden nun alle Versuche der Entmündigten, sich Rechte zu verschaffen, unterdrückt. Es kam zu Adelsrevolten, Magna Charta 1215, und Bauernkriegen 1525. Luther bestätigte die absolute Herrschaft des Monarchen, er sei weder absetzbar noch in anderer Weise in seiner Regentschaft zu beschränken. Revolutionen in Amerika 1776, in Frankreich 1779 und 1848 in Deutschland und letztlich ein großer Krieg 1918, begruben diese verhängnisvolle Idee, die in Teilen Europas immer noch viele Anhänger hat.
Die Monarchen von Dänemark (protestantisch-episkopal), Liechtenstein (katholisch), Monaco (katholisch), der Niederlande (reformiert) und des Vereinigten Königreichs (anglikanisch-episkopal) führen in ihrem großen Titel bis heute den Zusatz „von Gottes Gnaden“.
Ohne Gott kann es auch keine Könige von Gottes Gnaden geben.

Uralte Tradition

Die Begründung der Herrschaft durch Gott oder die Götter hat eine 5000 Jahre alte Tradition

1. Ägyptische Pharaonen

  • Bereits ab dem Alten Reich (ca. 2700 v. Chr.) galten Pharaonen als Inkarnationen des Gottes Horus.
  • Sie waren Götter auf Erden, Vermittler zwischen Himmel und Erde.
  • Nach dem Tod wurden sie mit Osiris gleichgesetzt (Gott der Unterwelt), ihre Nachfolger wieder mit Horus.
  • Ihre Herrschaft war also sakral legitimiert – nicht nur göttlich unterstützt, sondern selbst göttlich.

2. Mesopotamien (Sumerer, Akkader, Babylonier)

  • Frühere Herrscher wie Sargon von Akkad (ca. 2300 v. Chr.) beanspruchten, von den Göttern auserwählt zu sein.
  • König Hammurabi (Babylon, 18. Jh. v. Chr.) ließ sich im berühmten Codex Hammurabi zeigen, wie er das Gesetz direkt vom Gott Schamasch erhält – göttliche Legitimation des Rechts.
  • Die Herrschaft war hier eher theokratisch gestützt, weniger Selbstvergöttlichung als in Ägypten.

3. Persisches Großreich (Achämeniden)

  • Die persischen Großkönige (ab Kyros dem Großen, ca. 550 v. Chr.) beriefen sich auf die Legitimation durch Ahura Mazda, den höchsten Gott der zoroastrischen Religion.
  • Darius I. ließ auf der berühmten Behistun-Inschrift schreiben:

    „Durch den Willen Ahura Mazdas bin ich König.“

  • Die persischen Könige galten nicht als Götter, aber als von Gott eingesetzte Weltherrscher, mit einem göttlichen Mandat.

Fazit:

Die assyrischen Königsinschriften

Die Idee, dass göttliche Ordnung und weltliche Macht zusammengehören, ist uralt. Ob als Gottkönig (Pharao), von Göttern eingesetzter Richter (Mesopotamien) oder von einem höchsten Gott legitimierter Herrscher (Persien): Diese Vorstellung zieht sich durch fast alle frühen Hochkulturen – lange bevor Rom oder das Christentum existierten.

Die assyrischen Königsinschriften sind ein hervorragendes Beispiel für die Berufung auf göttliche Legitimation in der antiken Welt. Die assyrischen Könige, besonders in der Zeit des Neuen Reiches (9.–7. Jahrhundert v. Chr.), rechtfertigten ihre Herrschaft häufig durch den Bezug auf die Götter und sahen sich als von den Göttern auserwählt, ihre Macht auszuüben und das Reich zu führen.

Wesentliche Merkmale der göttlichen Legitimation in den assyrischen Königsinschriften:

  1. Berufung durch die Götter: Assyrische Könige wie Tiglat-Pileser III., Salmanassar III. und Asarhaddon gaben in ihren Inschriften oft an, dass ihre Herrschaft direkt von den Göttern legitimiert wurde. Sie schilderten sich selbst als von den Göttern auserwählte Herrscher, die die göttliche Ordnung auf der Erde wiederherstellen sollten.

    • Ein typisches Beispiel ist die Inschrift von Tiglat-Pileser III., der sich als “von den Göttern des Himmels und der Erde” erwählt bezeichnet. Diese Art der Darstellung legte nahe, dass der König nicht nur durch die Menschen, sondern auch durch die höheren Mächte eingesetzt wurde.

  2. König als “Stellvertreter” der Götter: Der assyrische König war häufig als “Stellvertreter” der Götter auf Erden dargestellt, insbesondere der Gottheit Ashur, die als Hauptgott Assyriens galt. Ashur, der Kriegs- und Staatsgott, war eng mit der assyrischen Königsfamilie verbunden, und der König sah sich als Werkzeug seines Willens.

    • Ein Beispiel aus den Inschriften von Asarhaddon: „Ashur hat mich erwählt, um dieses Land zu regieren. Er hat mir den Thron gegeben.“ Diese Darstellung betont die Rolle des Königs als göttlich legitimierten Herrscher, der nicht nur für den weltlichen Bereich, sondern auch für das religiöse Wohl des Reiches verantwortlich ist.

  3. Krieg als göttliche Aufgabe: In vielen assyrischen Inschriften wird der Krieg als göttlich legitimierte Handlung dargestellt. Der König führt Kriege nicht aus persönlichen oder politischen Gründen, sondern als eine göttliche Mission, die das Wohl des Reiches sichert und die Feinde der Götter bestraft. Der Assyrische König wird dabei häufig als Werkzeug des Zorns der Götter dargestellt, besonders in Bezug auf die Bestrafung von Rebellen oder feindlichen Völkern.

    • Ein Beispiel ist die Darstellung von Tiglat-Pileser III., der seine Kriegszüge als göttliche Strafe für die Ungläubigen und als Teil eines göttlichen Plans beschreibt, das Reich zu erweitern und zu stärken.

  4. Verehrung des Königs durch die Bevölkerung: In den Inschriften wird der König oft als oberster Priester beschrieben, der religiöse Rituale durchführt und die Tempel der Götter zu seinem eigenen und zum Wohl des Reiches baut. Der König galt nicht nur als weltlicher Herrscher, sondern auch als spiritueller Führer, der die Verbindung zwischen den Menschen und den Göttern sicherte.

    • Asarhaddon beschreibt in einer seiner Inschriften, wie er Tempel für Ashur und andere Götter errichtet und wie seine militärischen Erfolge durch die göttliche Hilfe ermöglicht wurden.

  5. Verbindung zu heiligen Riten und Tempelbauten: Der König war auch für die Durchführung von religiösen Zeremonien und den Bau von Tempeln verantwortlich, was ihn nicht nur als weltlichen Herrscher, sondern auch als religiöse Figur darstellte. Diese heiligen Handlungen dienten dazu, die göttliche Legitimation seiner Herrschaft zu sichern und die Götter günstig zu stimmen.

Fazit

In den assyrischen Königsinschriften wird die göttliche Legitimation der Herrschaft oft betont. Die Könige betrachteten sich als von den Göttern ausgewählt und legitimiert, insbesondere durch den Gott Ashur, und sahen ihre Macht als Teil eines göttlichen Plans. Diese Darstellung verstärkte ihre Autorität und festigte ihre Stellung als unverrückbare Herrscher, deren Macht über das Reich sowohl weltlich als auch göttlich sanktioniert war.

In den assyrischen Königsinschriften wird die göttliche Legitimation der Herrschaft häufig durch direkte Bezüge zu den Göttern, insbesondere zum Gott Ashur, dargestellt. Hier sind einige Beispiele, in denen assyrische Könige ihre Herrschaft durch göttliche Legitimation untermauern:

Beispiel 1: Tiglat-Pileser III.

Tiglat-Pileser III. (re. 745–727 v. Chr.) ist ein besonders herausragendes Beispiel für die Betonung der göttlichen Legitimation. In seinen Inschriften schreibt er oft, dass er von den Göttern dazu berufen wurde, das Reich zu führen. Eine typische Stelle ist:

“Ashur, der große Gott, hat mich zu einem mächtigen König erhoben. Er hat mir den Thron gegeben, mich als seinen Vertreter auf Erden eingesetzt und mich dazu berufen, das Land zu regieren.”
Tiglat-Pileser III., Inschrift aus Kalchu.

Hier wird die direkte göttliche Wahl durch Ashur betont, und der König sieht sich als „Stellvertreter“ des Gottes auf Erden.

Beispiel 2: Salmanassar III.

Salmanassar III. (re. 859–824 v. Chr.) führt ebenfalls in seinen Inschriften an, dass seine Macht und sein Sieg im Krieg von den Göttern gewährt wurden. Ein typisches Zitat:

“Ashur hat mich auserwählt, der König der Welt zu sein. Der große Ashur hat mich zu einem herrlichen Feldherrn gemacht, der die Feinde des Reiches vernichtet und die Macht Assyriens vergrößert.”
Salmanassar III., Inschrift aus Nimrud.

Auch hier wird der König als von Ashur auserwählt beschrieben, wobei die göttliche Bestimmung seine militärischen Erfolge und Kriege legitimiert.

Beispiel 3: Asarhaddon

Asarhaddon (re. 681–669 v. Chr.) stellt sich oft als der von den Göttern ausgewählte Herrscher dar, der zur Wiederherstellung der Ordnung und zur Erweiterung des Reiches berufen wurde. Eine typische Passage lautet:

“Der große Ashur, der Herr des Himmels und der Erde, hat mich erwählt, das Königreich zu regieren. Er hat mir den Thron gegeben, um das Land zu schützen und die Götter zu ehren. Der Zorn der Götter über die Feinde Assyriens wird durch meine Hand vollstreckt.”
Asarhaddon, Inschrift aus Ninive.

Hier wird die göttliche Legitimation wieder betont, und der König beschreibt sich als Handlanger der göttlichen Gerechtigkeit, die sich in Kriegen gegen die Feinde des Reiches manifestiert.

Beispiel 4: Sargon II.

Sargon II. (re. 722–705 v. Chr.) behauptet in seinen Inschriften ebenfalls eine göttliche Wahl durch Ashur. Ein Auszug:

“Ashur hat mir den Königstitel verliehen und mich zum Herrscher über Assyrien gemacht. Ich habe das Land unter seine Führung gebracht, und der König von Assyrien ist der von Ashur Begünstigte.”
Sargon II., Inschrift aus Khorsabad.

Diese Inschrift bezieht sich auf die göttliche Legitimation durch Ashur und unterstreicht die Vorstellung, dass der König durch göttliche Fügung die Macht erlangt hat.

Fazit

In diesen Inschriften ist die göttliche Legitimation der assyrischen Könige eine zentrale Komponente ihrer Herrschaft. Die Könige behaupten, von den Göttern, insbesondere von Ashur, persönlich dazu berufen und auserwählt worden zu sein. Diese göttliche Berufung wird als entscheidend für ihre Autorität und ihre militärischen Erfolge dargestellt. Sie führen ihre Kriege und Regierungsführung als göttliche Aufgabe aus, die den Schutz und die Vergrößerung des Reiches sicherstellt.

Diese Texte dienten nicht nur der religiösen Rechtfertigung, sondern waren auch Propaganda: Sie sollten das Volk, die Eliten und auch die Götter (!) daran erinnern, dass der König göttlich legitimiert war und daher nicht in Frage gestellt werden durfte.

Bei den Römern gab es die göttliche Legitimation der Herrschaft vor Konstantin I.

1. Göttlicher Ursprung und Legitimation bei Augustus

  • Augustus (r. 27 v. Chr. – 14 n. Chr.), der erste römische Kaiser, ließ sich als „Divi Filius“ (Sohn des vergöttlichten Julius Caesar) feiern.
  • Caesar wurde nach seinem Tod vom Senat offiziell zum Gott erklärt – Augustus präsentierte sich also als Sohn eines Gottes.
  • Damit verband er seine Herrschaft mit göttlicher Abstammung und kosmischer Ordnung.

2. Kaiserkult (Imperialer Kult)

  • Bereits seit Augustus wurde in den Provinzen ein Kaiserkult entwickelt: Der Kaiser wurde als göttliches Wesen verehrt, man opferte ihm, baute Tempel usw.
  • Dieser Kult diente sowohl der religiösen Verehrung als auch der politischen Stabilisierung des Reichs.

3. Göttliche Attribute und Titel

  • Viele Kaiser trugen Titel wie „Pontifex Maximus“ (oberster Priester), was ihre Rolle als religiöse Führer unterstrich.
  • Manche ließen sich bereits zu Lebzeiten als Götter verehren – z. B. Caligula, der sich für einen Gott hielt, oder Domitian, der als „Dominus et Deus“ (Herr und Gott) angesprochen werden wollte.

Fazit:

Die Idee, dass Herrscher ihre Macht mit göttlicher Legitimation untermauern, ist viel älter als das Christentum. Schon die römischen Kaiser im heidnischen Rom nutzten Religion – sei es durch göttliche Abstammung, eigene Vergöttlichung oder Priesterrollen – um ihre Autorität zu festigen.

Das Christentum hat später nur diese Tradition monotheistisch umgedeutet, indem der Kaiser nun von dem einen Gott eingesetzt wurde, nicht selbst göttlich war.

Christliche Könige von Gottes Gnaden

Die ersten Herrscher des Abendlandes, die ihre Herrschaft ausdrücklich mit Gott legitimierten, waren die christlichen römischen Kaiser ab Konstantin dem Großen sowie später die fränkischen Könige wie Karl der Große.

Hier die wichtigsten Etappen:


1. Konstantin der Große (r. 306–337 n. Chr.)

  • Er war der erste römische Kaiser, der das Christentum offiziell unterstützte (Toleranzedikt von Mailand, 313).
  • Er verstand sich als von Gott auserwählter Herrscher („Kaiser unter Gott“).
  • Er übernahm religiöse Symbole (z. B. das Christusmonogramm) als Herrschaftszeichen.

2. Theodosius I. (r. 379–395)

  • Er machte das Christentum 380 zur Staatsreligion des Römischen Reiches.
  • Die Verbindung von Thron und Altar wurde weiter gestärkt.

3. Die fränkischen Könige, besonders Karl der Große (r. 768–814)

  • Karl wurde im Jahr 800 von Papst Leo III. in Rom zum Kaiser gekrönt – als „Kaiser des römischen Reiches“ mit göttlichem Segen.
  • Er verstand sich als weltlicher Arm Gottes auf Erden.
  • Daraus entstand die Idee des „Heiligen Römischen Reichs“ mit göttlicher Legitimation.

Fazit:

Die Legitimation von Herrschaft durch Gott begann im Abendland mit den christlichen römischen Kaisern, wurde aber im Mittelalter mit den fränkischen Herrschern wie Karl dem Großen systematisch ausgebaut. Daraus entwickelte sich die mittelalterliche Vorstellung vom Gottesgnadentum („König von Gottes Gnaden“).

Göttliche Legitimation des Herrschers außerhalb Europas

Außerhalb des christlichen Abendlandes gab es viele verschiedene Systeme der göttlichen Legitimation von Herrschern. Diese Systeme variieren stark je nach Kultur, Religion und politischer Struktur. Hier sind einige Beispiele:

  1. China: In China war die “Himmlische Ordnung” oder der “Mandat des Himmels” (Tianming) ein zentrales Konzept. Der Herrscher wurde als vom Himmel begünstigt betrachtet, aber nur so lange, wie er das Wohl des Volkes sicherstellte. Wenn ein Herrscher versagte oder das Land ins Chaos stürzte, wurde angenommen, dass er das Mandat des Himmels verloren habe und ein neuer Herrscher aus einer anderen Dynastie aufsteigen könnte.
  2. Indien: In vielen indischen Königreichen, besonders in der vedischen Tradition, galt der König oder der Herrscher als der “Chakravarti” (der Herrscher des Universums) oder als von den Göttern ausgewählt. In späteren Zeiten war auch das Konzept des “Dharma” wichtig, wonach der Herrscher in Übereinstimmung mit den kosmischen und moralischen Gesetzen regieren musste. Die religiösen und kulturellen Normen legten die göttliche Legitimation nahe, oft durch Rituale und Opfer.

  3. Japan: Der japanische Kaiser galt in der Shinto-Tradition als ein direkter Nachfahre der Sonnen-Göttin Amaterasu. Die kaiserliche Familie behauptete eine göttliche Abstammung, und der Kaiser wurde als eine gottähnliche Figur angesehen, die das Land in Harmonie mit den Göttern führte.

  4. Mesoamerika (z. B. Azteken und Maya): In den aztekischen und mayanischen Kulturen wurden Herrscher als von den Göttern legitimiert angesehen. Bei den Azteken galt der Kaiser (Huey Tlatoani) als ein Vermittler zwischen den Göttern und den Menschen und musste verschiedene religiöse Zeremonien und Opferhandlungen durchführen, um das Wohlwollen der Götter zu sichern. Die Maya hatten ähnliche Konzepte, bei denen der Herrscher als göttlich inspiriert galt und religiöse Rituale leiten musste.

  5. Islamische Welt: In der islamischen Tradition, insbesondere im frühen Kalifat, wurde die Legitimität der Herrschaft oft durch das Konzept der “Amana” (Verantwortung gegenüber Gott) und durch die Zustimmung der Gemeinschaft (ummah) gestützt. Kalifen und Sultane wurden als von Gott autorisiert betrachtet, um die muslimische Gemeinschaft zu führen. Später entwickelten sich verschiedene theologische Auffassungen der Legitimität, darunter auch dynastische Legitimationen, wie bei den Umayyaden oder Abbasiden.




Bibel und Koran

Bibel und Koran: Diese Bücher sind mit Vorsicht und kritischem Verstand zu lesen. Vor allem sollten sie nicht in die Hände von Minderjährigen fallen. Sie lehren eine unrealistische Weltsicht, enthalten Passagen, die zu Gewalt und Intoleranz anstacheln und können wegen der darin vorkommenden Höllendrohungen schwere psychische Schäden verursachen. Die Hauptdarsteller zeigen oft Verhaltensweisen, die weder vorbildlich noch nachahmenswert sind.
Diese Bücher sind in einer Zeit und in Kulturkreisen entstanden, in denen weder Demokratie noch Menschenrechte wichtig waren. Diese sind aber notwendig, um Machtmissbrauch zu verhindern, eine gerechte Welt für alle Menschen zu schaffen und das Leid auf dieser Welt zu mindern.

Bibel und Koran

Es gibt viele heilige Schriften und Bücher in verschiedenen Religionen weltweit, hier sind einige der bekanntesten – neben Bibel (Christentum) und Koran (Islam):

Heilige Texte in anderen Religionen

  1. Tanach (hebräische Bibel) – Judentum
    Besteht aus Tora (Weisung), Nevi’im (Propheten) und Ketuvim (Schriften).
  2. Talmud – Judentum
    Eine Sammlung rabbinischer Diskussionen über das jüdische Gesetz, Ethik und Tradition.
  3. Veden – Hinduismus
    Vier Hauptwerke: Rigveda, Samaveda, Yajurveda, Atharvaveda.
  4. Upanishaden – Hinduismus
    Philosophische Schriften, die die spirituelle Essenz der Veden vertiefen.
  5. Bhagavad Gita – Hinduismus
    Teil des Mahabharata, gilt als spirituelle Anleitung und heiliges Buch.
  6. Avesta – Zoroastrismus
    Heilige Texte, unter anderem die Gathas, die Zoroasters Lehren enthalten.
  7. Tao Te Ching – Taoismus
    Zentrale Schrift von Laozi, wichtiges Werk für Taoistische Philosophie.
  8. Buch Mormon – Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)
    Ergänzung zur Bibel mit eigenen Offenbarungen.
  9. Aqdas – Bahai-Glaube
    Zentraler Text der Bahai-Religion, geschrieben von Bahāʾullāh.

Auch die Ägypter, Griechen und Römer hatten schon „heilige“ Texte.

Altes Ägypten:

  • Keine „heilige Schrift“ im engeren Sinn, aber viele religiöse Texte:
    • Totenbuch: Sammlung von Zaubersprüchen und Anleitungen für das Leben nach dem Tod – war sehr wichtig für das Jenseits.
    • Pyramidentexte: Die ältesten religiösen Texte der Welt, in Königsgräbern eingemeißelt.
    • Sargtexte: Ähnlich wie Pyramidentexte, aber für Nicht-Könige.

Die Texte waren religiös bedeutsam, aber es gab kein zentrales Buch für alle.

Altes Griechenland:

  • Keine heiligen Bücher, aber mythologische und philosophische Schriften:
    • Homer (Ilias, Odyssee): Geschichten über Götter und Helden – religiös und kulturell prägend.
    • Hesiod (Theogonie): Götterstammbaum – fast schon „mythologisches Lehrbuch“.
    • Religiöse Kulte hatten mystische Texte, z. B. in den Eleusinischen Mysterien, aber vieles war geheim.

Die Griechen hatten eine polytheistische Religion ohne Dogma – darum keine heiligen Schriften im engeren Sinn.

Römisches Reich:

  • Übernahmen viel von den Griechen.
  • Es gab rituelle Texte und Gebetsformeln, z. B. in der Pontifex-Überlieferung, aber nichts wie Bibel oder Koran.
  • Die römische Religion war stark auf öffentlichen Kult und Staatsrituale ausgerichtet.

Germanen:

  • Keine heiligen Bücher – ihre Religion war mündlich überliefert.
  • Später (nach der Christianisierung) wurden die Mythen niedergeschrieben, z. B.:
    • Edda (Lieder-Edda und Snorra-Edda): Sammlung nordischer Mythen, Götter- und Heldengeschichten.

Fazit:

  • Die Religionen von Ägyptern, Griechen, Römern und Germanen waren rituell, mythisch und mündlich geprägt, aber nicht schriftzentriert wie Buchreligionen (Judentum, Christentum, Islam).
  • Es gab wichtige religiöse Texte, aber keine einheitlichen, verbindlichen „heiligen Bücher“ wie später im Monotheismus.



Bible and Quran EN

englisch

 Bible and Quran

Bible and Quran: These books should be read cautiously and critically. Above all, they should not fall into the hands of minors. They teach an unrealistic worldview, contain passages that incite violence and intolerance, and can cause severe psychological damage due to the threats of hell they contain. The main characters often display behaviour that is neither exemplary nor worthy of imitation. These books were written in a time and in cultures where neither democracy nor human rights were important. However, these are necessary to prevent the abuse of power, create a just world for all people, and reduce suffering in this world.

 

There are many holy scriptures and books in various religions around the world. Here are some of the most well-known – besides the Bible (Christianity) and the Quran (Islam):

  • Tanakh (Hebrew Bible) – Judaism
  • Consists of the Torah (instructions), Nevi’im (prophets), and Ketuvim (writings).
  • Talmud – Judaism
  • A collection of rabbinic discussions on Jewish law, ethics, and tradition.
  • Vedas – Hinduism
  • Four main works: Rigveda, Samaveda, Yajurveda, and Atharvaveda.
  • Upanishads – Hinduism
  • Philosophical writings that expand on the spiritual essence of the Vedas.
  • Bhagavad Gita – Hinduism
  • Part of the Mahabharata, considered a spiritual guide and holy book.
  • Avesta – Zoroastrianism
  • Sacred texts, including the Gathas, which contain Zoroastrian teachings.
  • Tao Te Ching – Taoism
  • The central text of Laozi, is an essential work for Taoist philosophy.
  • Book of Mormon – The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (Mormons)
  • Supplement to the Bible with its revelations.
  • Aqdas – Baha’i Faith
  • The central text of the Baha’i Faith, written by Baha’ullah.

 

The Egyptians, Greeks, and Romans also had “sacred” texts.

Ancient Egypt:

  • No “holy scripture” in the strict sense, but many religious texts:

 Book of the Dead: Collection of spells and instructions for life after death – very important for the afterlife.

 Pyramid Texts: The oldest religious texts in the world, carved into royal tombs.

Coffin Texts: Similar to the Pyramid Texts, but for non-kings.

The texts were religiously significant, but there was no central book for everyone.

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Ancient Greece:

  • No holy books, but mythological and philosophical writings:

Homer (Iliad, Odyssey): Stories about gods and heroes – religiously and culturally influential.

Hesiod (Theogony): Family tree of the gods – almost a “mythological textbook.”

Religious cults had mystical texts, e.g., in the Eleusinian Mysteries, but much was secret.

The Greeks had a polytheistic religion without dogma—hence, no sacred scriptures in the strict sense.

 

Roman Empire:

  • Borrowed much from the Greeks.
  • There were ritual texts and prayer formulas, e.g., in the Pontifex tradition, but nothing like the Bible or the Koran.
  • Roman religion was strongly focused on public worship and state rituals.

Germanic tribes:

  • No holy books – their religion was transmitted orally.
  • Later (after Christianization), the myths were written down, e.g.,

o Edda (Song Edda and Snorra Edda): Collection of Nordic myths, stories of gods and heroes.

Conclusion:

  • The religions of the Egyptians, Greeks, Romans, and Germanic tribes were ritual, mythical, and oral, but not scripturally centred like book religions (Judaism, Christianity, Islam).
  • There were important religious texts, but no uniform, binding “holy books” like those later found in monotheism



Wie Deutschland christlich wurde

Wie Deutschland christlich wurde

Das Christentum fand zuerst vor allem bei den Benachteiligten Massen der römischen Gesellschaft großen Zulauf. Es schenkte den Armen, den Schwachen, den Kranken, den Sklaven und den Frauen Hoffnung auf ein besseres Leben in einer jenseitigen Welt und bot seinen Anhängern im Diesseits Gemeinschaft und Fürsorge in einer von Männern beherrschten, herzlosen Welt, in der wenige Reiche und Mächtige alles beherrschten. Nach Verfolgung durch einige römische Kaiser, die im Christentum einen gefährlichen Aberglauben sahen, ergriff Konstantin die Chance, daraus seine Staatsreligion zu machen.

313 garantierte der römische Kaiser Konstantin den Christen freie Religionsausübung (Mailänder Religionsedikt).

333 droht ein Gesetz die Verbrennung aller Häretiker an.

Kaiser Theodosius I. hat 380 im Römischen Reich das katholische Staatschristentum eingeführt. Weitere Edikte der Kaiser Gratian und Justinian zielten darauf ab, alle andern Kulte auszurotten. Damals standen die Römer südlich der Donau und westlich des Rheins.

Der Frankenkönig Chlowig I. ist aus reinem Machtkalkül vom arianischen Christentum zum katholischen Glauben übergetreten. Seine Untergebenen folgten ihm. Nachdem er die heidnischen Alemannen unterworfen hatte, wurde auf der Synode von Orleans 511 der katholische Glaube zum alleingültigen im Frankenreich erklärt.

Irische Mönche konnten nun gefahrlos missionieren.

Ein letzter Aufstand der Alemannen wurde 746 von Karlmann niedergeschlagen, der alemannische Adel ermordet und durch katholische Franken ersetzt (Blutgericht von Cannstadt).

Sachsen, Bayern und Friesen hat Karl der Gr. unterworfen und im 9. Jh. christianisiert. Nach dreißigjährigen Widerstand kriecht der sächsische Anführer Widukind schließlich zu Kreuze und läßt sich taufen.

Bonifatius versuchte es mit Predigt in Bayern, Hessen und Thüringen, wurde aber von den Friesen für die frohe Botschaft, die er ihnen bringen wollte, erschlagen.

Otto I. eroberte und christianisierte im 10. Jh. weitere Gebiete im Osten.

Im Nordosten hämmerte der Deutsche Orden im 13. Jh. den Wenden und Pruzzen die Friedensbotschaft ins Gehirn, obwohl sie sich heftig dagegen wehrten.




Nur durch Kritik

Der neue Lucas-Preisträger David Nirenberg erforscht das Verhältnis der Religionen

Warum bekämpfen sich Religionen?  

Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt am 24.02.2024

Nur durch Kritik

Religionen haben einen absoluten Wahrheitsanspruch. Aus diesem absoluten Wahrheitsanspruch wurde ein absoluter Herrschaftsanspruch abgeleitet. Weil es nur eine wahre Religion geben kann, müssen die anderen im Namen des richtigen Gottes, der für Gläubige immer der eigene ist, bekämpft werden. Das bringt Anerkennung von den Glaubensbrüdern und Punkte im Jenseits, siehe Moses, Elias, Mohammed…Toleranz mit Falsch- und Ungläubigen wird von Gott bestraft. Im Alten Testament wird an etwa 300 Stellen gegen die Gottlosen gehetzt, im Koran an etwa 200, im Neuen Testament sind es noch etwa 10 Stellen. Dabei gelten als Gottlose immer auch Menschen, die andere Götter verehren. Z.B. galten die Christen bei den Römern auch als Gottlose. Religionen werden als Herrschaftsinstrumente benutzt z. B. in Saudi-Arabien, Iran, Abendland Siehe: “Könige von Gottes Gnaden”, Russland, USA… Herrscher waren immer daran interessiert, in ihrem Reich eine Einheit des Glaubens zu erzwingen und sich selbst an die Spitze dieses Glaubens zu stellen. Andersgläubige wurden verfolgt oder ausgerottet (Heiden, Juden, Ketzer). So sollte eine Einheit des Staates unter der Herrschaft, des von Gott legitimierten Herrschers geschaffen werden.

Nur durch die Trennung von Religion und Staat kann diese unheilige Allianz zwischen Religion und Staat aufgelöst werden und die Legitimation auf eine vernünfitige Basis gestellt werden. Eine Regierung ist legitim, wenn sie die Zustimmung der Regierten hat. Dies muss in freien, geheimen und allgemeinen Wahlen gemäß einer verfassungsmäßigen Ordnung festgestellt werden.

Nur durch Kritik und Machtverlust ist das Christentum humaner geworden.




Demo gegen Rechts

Demo gegen Rechts

Es ist erfreulich, dass viele Städte Flagge zeigen, gegen die absurde Idee, massenhaft Menschen zu „deportieren“. Die Deutschen haben aus ihrer Geschichte gelernt! Dabei bin ich mir noch nicht sicher, ob ich es lächerlich oder ungeheuerlich finden soll, wenn Leute solchen Schmarren zusammenfantasieren.
Tatsächlich haben viele Zugewanderte mit der Wahl Erdogans, mit antisemitischen Parolen, mit der Absicht, hier die verfassungsfeindliche Scharia einzuführen, bewiesen, dass sie sich nicht mit den Werten der freiheitlichen Demokratie identifizieren.
Wenn sich zudem die Reichen an den Krisen bereichern, die das Volk verarmen, wenn sie selbst kein umweltfreundliches Verhalten zeigen und die Regierung Milliarden im Ausland verschleudert, während es in Deutschland an allen Ecken fehlt, wäre das Grund genug, der Regierung das Vertrauen zu entziehen.

Da muss man sich nicht wundern, wenn die Unzufriedenen massenhaft Abhilfe bei einer Partei suchen, die alles verspricht, aber nichts halten wird, als Hass und Zwietracht in unser Land zu bringen.

Alle Weltanschauungen, religiöse und säkulare, die die Menschen in Auserwählte und Verdammte, in Rechtgläubige und Falschgläubige, in Wertvolle und Wertlose, in Genossen und Klassenfeinde, in Arier und Nichtarier eingeteilt haben,
waren und sind ein Fluch für die Menschheit.

Ergänzung: Unsere Freiheit wird vielfältig bedroht, von Links, von Rechts und von religösen Gruppierungen, die nicht auf dem Boden der freiheitlichen Werte stehen. Jede dieser Gruppierungen will Herrschaft. Es genügt also nicht die Freinde der Freiheit immer nur rechts zu sehen.  Im Übrigen muss man gerade den islamischen Terror, z.B. die grauen Wölfe, eher rechts verorten.

Siehe mein Leserbrief im Tagblatt Tübingen:
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schmarren-616980.html
 




Herrschaft der Kirche

Herrschaft lässt sich nicht theologisch oder mythologisch legitimieren
 
Leserbrief im heutigen Tagblatt Tübingen
Antwort auf den Leserbrief von Herrn Dr. theol. H. der schreibt:
 
„Hierarchie besagt heiliger Ursprung, Demokratie ist Herrschaft des Volkes….
Die Kirche ist das im Mysterium schon gegenwärtige Reich Christi, also Herrschaft Christi als geoffenbarte Wahrheit in Liebe.“ H.
 
Der Leserbrief von Herrn H. am  hat mich bewogen zum Rottenburger Marketingstreit Stellung zu nehmen, weil er offenbart, um was es ihm geht: um die theologische und mythologische Rechtfertigung der undemokratischen, kirchlichen (Vor)herrschaft.
Da jede Religion ihre Herrschaft theologisch rechtfertigt, braucht man sich nicht mehr wundern, dass die Frommen aller Zeiten sich im Namen Gottes – des einzig wahren natürlich – mit voller Wucht und gutem Gewissen jahrhundertelang die Schädel eingeschlagen haben.Thologie ist einfach nur fantastisches Geschwätz zur Verwirrung des Volkes und zur irrationalen Rechtfertigung priesterlicher Herrschaft.
Der Palästinakonflikt liefert ein anschauliches Beispiel dafür.
 
Auch bei uns wäre es wohl ewig so weitergegangen, wenn die Legitimation der Herrschaft in der Zeit der Aufklärung nicht auf eine vernünftige Basis, d.h. auf eine säkulare Verfassung mit einer Trennung von Religion und Staat gestellt worden wäre, die für alle gilt. Mit einem nicht erkennbaren Gott lässt sich alles rechtfertigen, zumal dieser Gott sich nie dazu äußert.
Vom Gemeinderat, dem vom Volk gewählten Gremium – nach H. weniger heilig und deswegen wohl weniger legitimiert – sollte man erwarten, dass er diese Verfassung, gegen die mythologisch begründeten Ansprüche der kath. Kirche verteidigt und in einer vielfältigen Stadt verfassungsgemäß keiner Konfession Vorrechte erlaubt.
 



Israel – Palästina

Israel – Palästina Konflikt

Es ist schwer im Konflikt um Palästina Partei zu ergreifen. Klar müsste sein: Wer Unschuldige so abschlachtet, wie die Hamas, muss jede Sympathie zivilisierter Menschen verlieren. Das gilt auch für diejenigen, die sie jetzt bejubeln und unterstützen. Hier hat der militante Islam wieder sein hässliches Gesicht und seine Unmenschlichkeit gezeigt. Das muss auch Folgen haben für unser Land.

Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass? Für beide Seiten geht es um Land, leider um das gleiche Land. Beide Seiten berufen sich dabei auf ein – angeblich – göttliches Versprechen, ja, sogar auf einen göttlichen Auftrag, ganz Palästina für sich zu erobern. Angeheizt wurde dieser Konflikt in letzter Zeit nicht nur durch das iranische Mullahregime, sondern auch durch die wachsenden orthodoxen Kräfte in Israel. Wer Gott auf seiner Seite glaubt, braucht keine Kompromisse machen.

Zwei intolerante Religionen wirken hier hassverstärkend.
Sie machen irdische Probleme unlösbar für alle Ewigkeit, denn Gott greift nicht ein, weil er nicht da ist!

Unschuldige Menschen sind auf beiden Seiten zwischen die Mühlsteine verblödeter Religioten geraten.
Da gibt es nur eine Hoffnung: Aufklärung und Säkularismus!
Menschenrechte für alle Menschen sind Voraussetzung für den Weltfrieden.

English Version

Israel – Palestine conflict

It is difficult to take sides in the conflict over Palestine. It should be clear: Anyone who slaughters innocent people as Hamas did must lose all sympathy from civilized people. This also applies to those who now cheer and support her. Here militant Islam has once again shown its ugly face and its inhumanity. This must also have consequences for our country.

Where does this profound hatred come from? For both sides, it is about land, unfortunately about the same land. Both sides refer to a – supposedly – ​​divine promise, yes, even a divine mandate, to conquer all of Palestine for themselves. This conflict has recently been fueled not only by the Iranian mullahs’ regime but also by the growing Orthodox forces in Israel. If you believe God is on your side, you don’t need to make any concessions.

Two intolerant religions have the effect of increasing hatred. They make earthly problems insoluble for all eternity, because God does not intervene, as he is not there.

Innocent people on both sides have been caught between the millstones of stupid religiosities.

There is only one hope: enlightenment and secularism! Human rights for all people are a prerequisite for world peace.

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Hintergrundinformationen:

https://hpd.de/artikel/antisemitismus-charta-hamas-21649?fbclid=IwAR080gn_P6Qq_IzRrkw5fD2SzpLOZvimvEaOLGYG8wx–kSyBWT97DzvlRI
Charta der Hamas: Die Hamas postuliert, “dass das Land Palästinas ein islamisches Waqf-Land für die Generation der Muslime bis zum Tag der Auferstehung ist”. Dies meint, dass es sich bei Palästina um eine Art fromme Stiftung, um ein islamisches Land handelt. In dieser Perspektive steht die Region vollständig im Besitz der Muslime und zwar als Ergebnis einer göttlichen Vorgabe. Dies bedeutet für die Hamas denn auch: “Weder darf es oder ein Teil von ihm aufgegeben werden noch darauf oder auf einem Teil von ihm verzichtet werden …” (S. 212, Artikel 11). Dazu seien weder Organisationen, Regierende noch Staaten berechtigt. Jede Abweichung von diesem Grundprinzip deutet man als Verstoß gegen Gottes Willen. Dies meint letztendlich auch, dass ein Existenzrecht Israels niemals anerkannt werden kann, da es in dieser Sicht gegen die diesbezügliche Deutung des Islam spreche. Als tagespolitische Konsequenz ergibt sich aus dieser Auffassung die Ablehnung jeglicher Friedenslösungen und -verhandlungen.

Dazu die Bibel: Auf der anderen Seite wird auch die Landnahme der Juden, an mehreren Stellen der hebräischen Bibel göttlich gerechtfertigt.
Genesis 17, 8: “Und ich will dir und deinem Samen nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz, und will ihr Gott sein.”
Josua 1, 3: “Jedes Land, darauf eure Fußsohle treten wird, habe ich euch gegeben, wie ich Mose verheißen habe.”

 




Ethik und Werte

 

Nicht nur von rechts

In Tübingen soll ein Institut zur Erforschung des Rechtsextremismus entstehen.

09.03.2023

Wieso eigentlich nur gegen rechts? Wäre es nicht sinnvoller, ein Institut zu gründen, das einerseits humanistische, demokratische Werte lehrt, damit eine verbindende, positive Identität für alle Bundesbürger schafft und andererseits alle menschenrechtsfeindlichen Ideologien erforscht?

Die Gefahr für Demokratie und Menschenrechte kommt ja nicht nur von rechts. Sie kommt auch von links und vielfältig von religiöser Seite. Der Vatikan ist die letzte absolute Monarchie in Europa. Er hat immer noch großen Einfluss auf unsere Schulen und unsere Gesellschaft, siehe Frauenrechte, Sexualität, Sterbehilfe… Auch Evangelikale, siehe USA, stehen nicht auf dem Boden der westlichen Werte und sind eine Gefahr für die Menschenrechte. Alle islamischen Staaten sind mehr oder weniger Diktaturen – hat natürlich nichts mit dem Islam zu tun: Haha! – und haben wegen der hier wachsenden islamischen Bevölkerung zunehmenden Einfluss auf Deutschland, weshalb ich im islamischen Extremismus, der eigentlich ein Rechtsextremismus ist, die größte Gefahr für unsere Freiheit sehe. Ein aktueller Blick nach Israel müsste genügen, um zu erkennen, wie unheilvoll und militant auch jüdischer Extremismus sein kann.

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Nicht-nur-von-rechts-580334.html

Gegen diese Religionen musste alles erkämpft werden, was wert hat

Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt am 5.10.2022
Gelebtes Miteinander Weltethos -Ausstellung

Die folgerichtige Fortsetzung und Umsetzung der Weltethos Idee, die ich nur gut finden kann, wäre ein verbindlicher Ethikunterricht an allen Schulen, auf der Basis dieser Ideen. Dazu gehört meiner Ansicht nach auch eine politische Bildung, die die friedenssichernde Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten lehrt. Stattdessen wird weltweit und auch in Deutschland der konfessionelle Religionsunterricht gefördert, der die Schüler gegeneinander abgrenzt, anstatt sie zu verbinden, denn man darf sich keine Illusionen machen, allein die drei abrahamitischen Religionen widersprechen sich in wesentlichen Punkten. Außerdem sind die „Werte“ dieser Religionen vor allem dazu geeignet, hierarchische und patriarchalische Herrschaftssysteme abzusichern und das Volk in unmündiger Untertänigkeit zu halten. Von Demokratie und Menschenrechten ist in keinem der sogenannten „heiligen“ Bücher die Rede. Alles was wir heute an Werten schätzen, Meinungsfreiheit, Weltanschauungsfreiheit, Gleichberechtigung aller Menschen, musste gegen diese Religionen erkämpft werden. Sie halten die Menschheit heute noch auf einer Kulturstufe fest, die ohne sie längst überwunden wäre…und unser Staat hilft ihnen dabei.

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gegen-diese-Religionen-561746.html




Männer auf Sockeln

Silcherdenkmal – Platanenallee Tübingen

Soll das Silcherdenkmal auf der Tübinger Platanenallee bleiben oder weg? 23.01.2023

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Verstaendlich-574655.html

Der Nationalsozialismus wollte mit seinen monumentalen Denkmalen die angebliche „Größe“ seiner Idee beweisen und im Gegensatz dazu die Winzigkeit und Ohnmacht der Untertanen herausstellen. Der kritische Verstand sollte getrübt, am besten erschlagen werden. So erzeugten sie Staunen, Furcht, Begeisterung und Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, und so konnten sie über die bedenklichen geistigen Inhalte ihrer Ideologie hinwegtäuschen.

Alle für sie gefährlichen Fragen, nach der Willkürherrschaft, den Menschenrechtsverletzungen, dem Militarismus, der Legitimität und der Machtkontrolle, sollten zum Schweigen gebracht und der perfekte Untertan erschaffen werden.

Dasselbe Prinzip verfolgen alle autoritären Herrschaftssysteme, die mit Pomp, Lärm, Aufmärschen, Geschichtslügen, Monsterdenkmalen und Wahnsinnsbauten überwältigen wollen. Damit wollen sie den Verstand ausschalten und blinden Glauben, Unterwerfung und Gehorsam erzwingen.

Das Silcherdenkmal ist mit entsprechender Beschriftung diesbezüglich geeignet, als Mahnmal zu dienen. Es kann zwar nicht mehr täuschen, aber leider noch immer erschlagen. Verständlich also, dass es Leute, die öfter damit konfrontiert werden, weghaben wollen.

Ein Leserbriefschreiber kritisiert, dass es doch auch in unserem Land Größenwahn gibt, den ich nicht sehen will

Meine Antwort:
Offen kritisieren

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Offen-kritisieren-577756.html

Uwe Brauner hatte auf einen Leserbrief dieses Schreibers zum Silcherdenkmal geantwortet. 16.02.2023

Lieber Herr Brauner, wie ihre Kritik zeigt, gelingt es mir nicht immer, globale Probleme in einem kurzen Leserbrief abzuhandeln. Größenwahn gibt es auch in unserer Demokratie. Das liegt aber daran, dass vielfältige Kontrollmechanismen, die es auch gibt, versagt haben. Die Projekte, die Sie ansprechen, Stuttgart 21 und Kanzleramt, sehe ich genauso kritisch wie Sie. Der Unterschied zur Diktatur ist aber, dass wir dies offen kritisieren und eventuell mit einer Bürgerinitiative – siehe Stuttgart 21 – stoppen könnten. Sowas ist weder in Russland noch in China denkbar. Fremd wurde mir unser Land auch während der Coronazeit, als der Staat wirklich rigoros gegen Andersdenkende vorgegangen ist und damit Staatsfeinde geschaffen hat. Inzwischen beginnt die Aufarbeitung, also ein Lernprozess. In einer Diktatur wird das unter den Teppich gekehrt.

Fazit: Menschenrechte, vor allem die Meinungsfreiheit, müssen immer wieder erkämpft werden, weil sie immer in Gefahr sind, von der Obrigkeit eingeschränkt zu werden. Fortschritt durch Kritik ist nur in einer offenen Gesellschaft möglich. Dazu leistet auch das TAGBLATT mit seinen vielfältigen Artikeln und den Leserbriefseiten einen wichtigen Beitrag.


Im Waldenbucher Vorort Glashütte gibt es einen Platz des Armen Konrad. Und in Entringen?

Leserbrief im Tagblatt 14.8. 2014

Betrifft: Märtyrer aus Waldenbuch
vom: Mi. 13.8. 2014

Ich weiß, dass ich auf der Seite der Hingerichteten gestanden wäre. Das einzige, was ich noch für sie tun kann, ist ihrem Mörder die Ehre zu nehmen.

Nach allem was wir über die (Un-) Taten von Herzog Ulrich wissen, (Meuchelmord im Schönbuch; Hinrichtungen ehrenwerter Männer; Niederschlagung des „Armen Konrad“…) halte ich es für angebracht, die „Ulrichstraße“ in Entringen entweder umzubenennen oder die Bewohner zu evakuieren. Mein Vorschlag wäre: „Ulbrichtstraße“, dann wäre die Umstellung nicht zu groß. Mit der richtigen Ideologie betrachtet waren ja beide „Helden“, der eine Held der Reformation, der andere Held des Kommunismus…mit kleinen Charakterfehlern. Ist es denn wirklich schei…egal nach wem eine Straße auf dem Land benannt wird?

 

Merowinger und Karolinger

Leserbrief im Tagblatt Tübingen 16.03.2022
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Seckel-auf-den-Sockel-538574.html

Im neuen Baugebiet „Obere Kreuzäcker“ im Tübinger Ortsteil Bühl sollen Straßen nach den Merowingern und Karolingern benannt werden (9. März).

In Bühl sollen die Merowinger und Karolinger mit Straßennamen geehrt werden.
Dazu gebe ich zu bedenken, dass die Merowinger zum skrupellosesten Herrschergeschlecht Europas gehörten. Es hat sich durch fortwährende Vertragsbrüche, Meuchelmorde und Angriffskriege ausgezeichnet. Das trifft in besonderem Maße auf das wichtigste Mitglied dieser Familie, auf Chlodwig I. zu, der seine ganze Familie heimtückisch aus dem Weg geräumt und mit seinen Angriffskriegen für jahrzehntelanges Elend in Europa gesorgt hat.
Nicht viel besser waren die Karolinger, die die Merowinger durch einen Staatsstreich abgelöst haben. Dabei war schon die Legitimität der Merowinger nur auf Mythen und Märchen gegründet.
Am Übergang der beiden Dynastien steht das abscheuliche Abschlachten des alemannischen Adels beim Blutgericht von Cannstatt.
Weiter ging es mit den lebenslangen Raub- und Eroberungskriegen Karls I. d.Gr. gegen Sachsen, Friesen, Bayern, Langobarden, Basken…mit der Vernichtung ihrer Kultstätten, den „Blutgesetzen“, der Hinrichtung von 4500 Sachsen beim Blutgericht von Verden 782.

Wenn nicht dauernd Seckel auf den Sockel gestellt worden wären,
wäre die Weltgeschichte auch ganz anders verlaufen!