Islam – AFD

Vergleich der Verfassungsfeindlichkeit von Islam-ismus und AFD

Kriterium

 

🕌 Islamismus 🟩 AfD (Teilorganisationen sind)
Grundausrichtung Politisch-extremer Islam Nationalistisch, rechtspopulistisch
Zielsetzung EinfĂŒhrung der Scharia, Ablehnung westlicher Demokratie StĂ€rkung nationaler IdentitĂ€t 
VerhĂ€ltnis zur Demokratie Ablehnend – Demokratie gilt als unislamisch Kritisch – teils autoritĂ€r, Systemkritik
Verfassungsfeindliche Aspekte Islamisches Recht ĂŒber Grundgesetz Völkisches Denken, Angriffe auf Rechtsstaat
Feindbilder Demokratie, Liberalismus, „UnglĂ€ubige“ Islam, Migranten, EU, Medien
Einstufung durch Verfassungsschutz Klar verfassungsfeindlich (z. B. Salafismus) Verdachtsfall, Teilorganisationen rechtsextrem
Methoden Missionierung, Netzwerke, z. T. Gewalt Wahlen, Rhetorik, gezielte Provokation
Gewaltbereitschaft Teils hoch (z. B. bei Jihadismus) Rhetorisch radikal, aber institutionell gewaltfrei
Religiöser Bezug Stark religiös begrĂŒndet Kein religiöser Kern, eher kulturell
Internationaler Kontext Global islamistische Netzwerke Netzwerke mit europÀischer Rechter
Geschichte Beschönigung der gewaltsamen Eroberungen; Sklaverei vom 7. – 20.Jh. Verharmlosung der NS- Zeit

 

 

Verfassungsfeindlich an der AFD ist nur das völkische Denken; Islamkritik, Begrenzung der Migration und EU-Kritik sind nicht verfassungsfeindlich; 

AFD Geschichtsrevisionismus: Die Aufarbeitung der Geschichte ist absolut notwendig, um aus ihr lernen zu können. NatĂŒrlich ist es besonders wichtig, die eigene Geschichte aufzuarbeiten. Das Blickfeld sollte aber nicht auf 12 Jahre und das eigene Land beschrĂ€nkt werden.

Ethnische Reinheit – völkisches Denken Die Menschen sind schon immer gewandert und haben sich schon immer vermischt. Menschen gemĂ€ĂŸ ihrer Hautfarbe und Ethnie unterschiedliche Rechte zu geben, ist weder möglich, noch wĂŒnschenswert, noch völkerrechtlich gut. WĂŒnschenswert ist allerdings die Verfassungstreue und der Wille zur Integration.

Verfassungsfeindlich am Islam: Ablehnung der Demokratie; Ungleichheit von GlĂ€ubigen und UnglĂ€ubigen von MĂ€nnern und Frauen, von Hetero- und Homosexuellen; keine Kritik an Mohammed erlaubt, keine Meinungsfreiheit; keine Religionsfreiheit; keine Trennung von Religion und Staat; Zwangsehen; 

Siehe: Sollte man mit der AFD diskutieren




Gestatten Muslim

Gestatten Muslim! Wieso? Weshalb? Warum?
 
Die Muslime in Ulm haben in der FußgĂ€ngerzone  mit diesem Bild und der Rose eine Charmoffensive gestartet. Dazu mein Text.
 
 
Kurz: Warum sind Muslime Muslime? Wegen frĂŒhkindlicher Indoktrination mit einer totalitĂ€ren Religion! Abgeschirmt von vernĂŒnftiger Information! Keine anderen Angebote werden zugelassen. UnfĂ€higkeit selbstĂ€ndig zu denken! Furcht vor Höllenstrafen und dem Druck der islamischen Gemeinschaft!
 
Weil im 7. Jahrhundert ein arabischer KarawanenhĂ€ndler mit seiner Stellung und seinem Einkommen nicht zufrieden war, hatte er eine glĂ€nzende GeschĂ€ftsidee: „Ich grĂŒnde eine neue Religion!“ Nun hat er vieles aus den vorhandenen Religionen, dem Heidentum, dem Judentum und dem Christentum zusammengesammelt und hat behauptet, er sei der letzte aller Propheten und wer ins Paradies wolle, der mĂŒsse ihn und seine neue Lehre als die einzig wahre anerkennen, allen anderen drohte er mit ewigen Höllenstrafen. Der Beweis fĂŒr seinen Herrschaftsanspruch als letztem Propheten waren seine Offenbarungen, die er vom Engel Gabriel in einer Höhle empfing.
Der Engel sandte regelmĂ€ĂŸig Suren direkt von Allah herab, die ihm sehr gefielen. Sie festigten seine Machtposition, mehrten  seinen Reichtum und befriedigten seine sexuellen GelĂŒste. Laut göttlicher Offenbarung steht dem Propheten und seinen glĂ€ubigen AnhĂ€ngern die absolute Macht im Staat zu. Der Prophet erhĂ€lt den fĂŒnften Teil der Beute aus allen RaubzĂŒgen, er darf so viele Frauen heiraten wie er will, dazu darf er sich noch beliebig viele Sexsklavinnen halten. Allen Zweiflern an seinem Prophetentum drohte er mit ewigen Höllenstrafen. Seine glĂ€ubigen Mitstreiter dĂŒrfen sich hingegen auf das Paradies mit 72 Jungfrauen freuen, vor allem, wenn sie im Kampf fĂŒr den Islam fallen.
 
Manche lachten ĂŒber solche „Offenbarungen“ und vertrieben ihn aus Mekka. Er floh nach Medina, verĂŒbte mit seinen AnhĂ€ngern RaubzĂŒge auf die Karawanen der Mekkaner, baute seine Herrschaft aus, sammelte ein Heer und eroberte seine Heimatstadt zurĂŒck. Jetzt wurde richtig aufgerĂ€umt und abgerechnet mit seinen Gegnern und den alten Kulten. Die Vielgötterei wurde verboten, ehemalige Spötter wurden hingerichtet, Juden und Christen wurden zwar noch geduldet, aber nur als Menschen zweiter Klasse, als Steuerzahler mit minderen Rechten. Nach und nach eroberte Mohammed ganz Arabien, tötete, vertrieb, versklavte oder bekehrte die dort lebenden Heiden, Juden und Christen. 
 
Nach seinem Tod wollten wieder viele StĂ€mme vom Islam abfallen, aber mit Terror, Gewalt, Eroberungen und Versprechungen vom Paradies gelang es seinen Nachfolgern in nur 100 Jahren große Teile des ursprĂŒnglich christlichen Kernlandes von Arabien, Kleinasien, Nordafrika bis nach  Spanien zu erobern. In diesen Gebieten lebende Muslime hatten bald viele Privilegien gegenĂŒber den „UnglĂ€ubigen”   und so traten auch viele Christen, z.B. die Monophysiten, die vom Katholizismus verfolgt wurden, zum Islam ĂŒber. In manchen LĂ€ndern gilt bis heute fĂŒr Leute, die sich vom Islam lossagen wollen, die Todesstrafe. Das nennt man islamische Religionsfreiheit.
 
Ziel des Islams ist es, letztlich die ganze Welt zu erobern und wer dabei mithilft, dem wird das Paradies versprochen
so wie den Christen das Paradies versprochen wird, wenn sie Jesus als ihren Herrn und Meister anerkennen
.den anderen droht die Hölle. Nun weiß natĂŒrlich niemand, welche Hölle heißer und welches Paradies sĂŒĂŸer ist, weil alles nur menschliche Erfindungen sind, um Herrschaft ausĂŒben zu können ĂŒber ungebildete und unmĂŒndige GlĂ€ubige, die sich nach intensiver frĂŒhkindlicher Indoktrination fĂŒr die einzig RechtglĂ€ubigen halten.
 



Göttliche Legitimation

Herrscher mit göttlicher Legitimation?

Die Könige des christlichen Abendlandes beriefen sich zur göttlichen Legitimation ihrer Herrschaft auf eine Stelle im Brief des Apostels Paulus an die Römer Röm. 13:1-2: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt ĂŒber ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden ĂŒber sich ein Urteil empfangen.“

Beispiele fĂŒr abgeschaffte oder stark reduzierte Formen des Gottesgnadentums:

FrĂŒher waren praktisch alle christlichen Monarchien Europas („von Gottes Gnaden“ auf MĂŒnzen und Urkunden). Heute sind sie weitgehend sĂ€kularisiert.

Die Monarchen von DĂ€nemark (protestantisch-episkopal), Liechtenstein (katholisch), Monaco (katholisch), der Niederlande (reformiert) und des Vereinigten Königreichs (anglikanisch-episkopal) fĂŒhren in ihrem großen Titel bis heute den Zusatz „von Gottes Gnaden“.
Dabei stellt sich die Frage: Warum sollte eine Familie das erbliche Recht haben, das Staatsoberhaupt zu stellen?

Die brutalsten abendlĂ€ndischen Herrscher, die sich “Könige von Gottes Gnaden” nannten

Ludwig XIV. von Frankreich („der Sonnenkönig“) Herrschaft „von Gottes Gnaden“ beansprucht. Absolutist, fĂŒhrte viele Kriege, unterdrĂŒckte Protestanten (Widerruf des Edikts von Nantes). BrutalitĂ€t v.a. in Repression und Kriegspolitik.

Philipp II. von Spanien: Eiserner Katholik, verfolgte Protestanten (Inquisition, Niederlande-Aufstand). Anspruch: Gottgegebene Herrschaft. Brutale UnterdrĂŒckung der AufstĂ€nde in den Niederlanden.

Iwan IV. „der Schreckliche“ von Russland. Zar „von Gottes Gnaden“. Bekannter fĂŒr seine grausame UnterdrĂŒckung (Opritschnina, Massaker von Nowgorod). Extrem brutale Herrschaftsform.

Karl V. (HRR, Spanien) FĂŒhrte viele Kriege im Namen des Katholizismus. Verfolgung der Reformation. Weniger „blutrĂŒnstig“ als andere auf dieser Liste, aber er ergriff durchaus harte Maßnahmen im Namen Gottes.

Ferdinand II. Treibende Figur im DreißigjĂ€hrigen Krieg. Rekatholisierung mit Gewalt, Krieg als Gottes Werk interpretiert.

Heinrich VIII. von England Monarch „von Gottes Gnaden“. Exekutionen politischer Gegner, brutale Niederschlagung von AufstĂ€nden.

Die spanischen Kolonialherren allgemein herrschten „im Namen Gottes“ ĂŒber Amerika. Extreme Gewalt gegen indigene Völker.

Auch heute legitimieren sich noch einige Herrschaften mit Gott

Dabei stellen sich Fragen: Welcher Gott ist der richtige und wo ist er ĂŒberhaupt? Hat es ihn jemals wirklich gegeben?

Explizit religiös legitimiert („von Gottes Gnaden“ betrachten sich die Herrscher von:

Saudi-Arabien: Die Könige fĂŒhren den Titel „HĂŒter der heiligen StĂ€tten“. Ihre Legitimation beruht auf dem Wahhabismus und der religiösen Rolle als Verteidiger des Islams.

Iran: Der oberste FĂŒhrer (Rahbar) hat religiöse AutoritĂ€t, legitimiert durch das Prinzip der velayat-e faqih (Herrschaft des islamischen Rechtsgelehrten). Das ist eine theokratische Herrschaftsideologie.

Vatikanstadt: Der Papst gilt als Stellvertreter Christi auf Erden. Seine Herrschaft ist eindeutig religiös begrĂŒndet.

Monarchien mit religiöser / halbreligiöser Symbolik (weniger „hart“): Vereinigtes Königreich: Der britische Monarch wird als „von Gottes Gnaden“ gekrönt und ist Oberhaupt der Anglikanischen Kirche. Sehr formell-symbolisch heute, keine theokratische Herrschaft.

Thailand: Der König gilt traditionell als Devaraja (Gottkönig) oder Bodhisattva-Àhnliche Figur. Auch heute noch wird der König religiös verehrt, hat aber keine absolute Macht mehr.

Japan: Der Tenno (Kaiser) war bis 1945 göttlich (Abstammung von Sonnengöttin Amaterasu). Heute offiziell „Symbol des Staates“, die Göttlichkeit wird nicht mehr politisch beansprucht, ist aber kulturell prĂ€sent.

Marokko: Der König gilt als „Amir al-Mu’minin“ (FĂŒrst der GlĂ€ubigen), religiös legitimiert durch Abstammung vom Propheten.

Äthiopien bis 1974: Der Kaiser galt als „Löwe von Juda“, direkter Nachfahre von Salomo und der Königin von Saba.

Herrscher der Weltgeschichte, die ihre LegitimitÀt von Gott herleiteten

  1. Rom: Caesar stammte angeblich von der Göttin Venus (ĂŒber Äneas) ab. Augustus: Wurde nach dem Tod vergöttlicht. Tote römische  Kaiser wurden oft zu Göttern erklĂ€rt, manche fĂŒhlten sich schon zu Lebzeiten als Götter und fĂŒhrten sich auch so auf. Nero, Caligula, Domitian, Hadrian, Elagabal…
  2. China – Mandat des Himmels (ć€©ć‘œ, TiānmĂŹng) Dynastien: Zhou bis Qing (ca. 1046 v.u.Z. – 1912 u.Z.) Idee: Der Kaiser herrscht, weil der Himmel (Tian), eine höchste moralische Instanz, ihm das Mandat gibt. Besonderheit: Das Mandat kann entzogen werden, wenn der Herrscher tyrannisch oder unfĂ€hig ist (Naturkatastrophen galten oft als Zeichen dafĂŒr).
  1. Ägypten – Pharaonen als Götter oder Göttersöhne, Zeitraum: ca. 3000 v.u.Z. – 30 v.u.Z. Idee: Die Pharaonen galten entweder als Inkarnationen von Göttern (z. B. Horus) oder als ihre direkten Nachkommen. Zweck: Diente der Rechtfertigung absoluter Herrschaft und zentraler religiöser Rolle.
  2. Japan – Tennƍ (怩皇, Kaiser von Japan) als Nachfahre der Sonnengöttin Amaterasu. Idee: Der Kaiser leitet seine Abstammung direkt von der Shintƍ-Göttin Amaterasu ab. Folge: Bis 1945 galt der Tennƍ als lebender Gott. Heute: Die Verfassung von 1947 entzieht ihm formale politische Macht, aber die göttliche Abstammung ist kulturell noch prĂ€sent. 
  3. Inka – Sapa Inka als Sohn der Sonne. Idee: Der Inka-Kaiser war der direkte Sohn der Sonnengottheit Inti. Folge: Religiöse und politische Macht verschmolzen vollstĂ€ndig. 
  4. Islamische Herrscher – Kalifen, Imame und Mahdis Kalifen (z. B. Umayyaden, Abbasiden) Gaben vor, Nachfolger des Propheten Muhammad zu sein – nicht göttlich, aber religiös legitimiert.
    Schiitischer Islam: Die Zwölf Imame gelten als unfehlbar und von Gott bestimmt.
    Mahdi-Figuren: In verschiedenen Bewegungen (z. B. im Sudan) wurden Herrscher als gottgesandte Erlöser angesehen.
  1. Indien – Göttliche KönigtĂŒmer (Devaraja-Konzept) Besonders in SĂŒdostasien (z. B. Khmer-Reich) Devaraja: Der König ist entweder eine Inkarnation eines Gottes (z. B. Vishnu, Shiva) oder wird nach dem Tod göttlich verehrt. Ziel: Legitimation und Sakralisierung der Macht. 
  2. Afrikanische Königreiche Beispiel: Yoruba-Könige (Obas), Zulu-Könige, Ă€thiopische Kaiser Äthiopien: Herrscher der Salomonischen Dynastie leiteten ihre Abstammung direkt von König Salomo und der Königin von Saba ab. Zulu-Könige: Wurden hĂ€ufig mit spiritueller Kraft und göttlichem Auftrag verbunden.
  1. Maya und Azteken – Theokratische Herrscher Aztekischer Tlatoani: Wurde als ReprĂ€sentant der Götter auf Erden verehrt. Maya-Könige: Gaben vor, göttliche Vermittler zu sein, mit Ritualen zur Aufrechterhaltung der kosmischen Ordnung.

Fazit:

Die Idee göttlicher Legitimation ist universell – sie diente in fast allen Kulturen dazu, weltliche Macht zu festigen und zu sakralisieren. Je nach Religion, Weltbild und Kultur variierte jedoch die Form: mal als Sohn Gottes, mal als AuserwĂ€hlter des Himmels, mal als Inkarnation eines Gottes.

Nachteile: Entrechtung des Volkes – WillkĂŒrherrschaft – Keine Machtkontrolle

Eine Herrschaft, die sich göttlich legitimiert fĂŒhlt, bringt erhebliche Nachteile mit sich. Hier sind die wichtigsten:

  1. Kritik ist Sakrileg – keine Kontrolle der Macht. Problem: Wenn der Herrscher als Gott oder Gottes AuserwĂ€hlter gilt, wird Kritik zur GotteslĂ€sterung. Folge: Keine freie MeinungsĂ€ußerung, kein Raum fĂŒr politische Opposition oder Reformen.
  2. Unfehlbarkeitsanspruch fĂŒhrt zu Starrheit. Konsequenz: Göttlich legitimierte Herrscher sehen sich oft als unfehlbar oder vom Schicksal bestimmt. Risiko: Selbst offensichtliches Scheitern wird nicht anerkannt – Reformen gelten als Misstrauen gegen den „Willen Gottes“.
  3. Machtwechsel wird zur Krise Warum? Wenn Macht durch göttliche Abstammung oder ErwĂ€hlung legitimiert ist, wird jeder Wechsel zur Infragestellung göttlicher Ordnung. Folge: BĂŒrgerkriege, religiöse Spannungen oder Zusammenbruch des Staates bei Thronstreitigkeiten.
  4. Stillstand statt Fortschritt Grund: Religiös sanktionierte Systeme neigen dazu, ĂŒberkommene Traditionen zu konservieren. Beispiel: Wissenschaft, Menschenrechte oder neue Gesellschaftsmodelle können als „gotteswidrig“ gebrandmarkt werden. 
  5. Instrumentalisierung der Religion. Ergebnis: Die Religion wird zur MachtstĂŒtze des Herrschers – nicht zur spirituellen Orientierung der Gemeinschaft. Gefahr: Geistliche FĂŒhrer verlieren ihre UnabhĂ€ngigkeit, werden zu FunktionĂ€ren der Macht.
  6. Legitimationskrisen bei Katastrophen oder Niederlagen. Beobachtung: Naturkatastrophen, Hungersnöte oder Kriegsniederlagen stellen die göttliche Legitimation infrage. Folge: Plötzlicher AutoritĂ€tsverlust, soziale Unruhen oder radikale UmstĂŒrze.
  7. Ausgrenzung AndersglĂ€ubiger Wer nicht an den „richtigen Gott“ glaubt oder das göttliche Mandat des Herrschers nicht anerkennt, gilt als Feind.

Folge: Verfolgung, Diskriminierung, Religionskriege.

Eine göttlich legitimierte Herrschaft ist autoritĂ€r, unflexibel und gefĂ€hrlich fĂŒr die Freiheit und PluralitĂ€t einer Gesellschaft. Die Verbindung von Religion und absoluter Macht fĂŒhrt oft dazu, dass IrrtĂŒmer nicht korrigiert, sondern vergöttlicht werden.

Der Weg zur Befreiung

Europa hat sich nicht ĂŒber Nacht, sondern in einem langen, konfliktreichen Prozess von der Herrschaft der Könige „von Gottes Gnaden“ befreit.

Die Idee, dass die Staatsgewalt von der Zustimmung der Regierten abhĂ€ngig sein sollte, kam im antiken Athen auf und wurde dort von etwa 508 v.u.Z. bis 322 v.u.Z. mit Unterbrechungen von den wahlberechtigten BĂŒrgern praktiziert. Sklaven, Frauen und Fremde waren nicht wahlberechtigt.

Es war eine komplexe Mischung aus Ideen, Krisen, AufstĂ€nden und politischen VerĂ€nderungen, die die göttlich legitimierte Monarchie Schritt fĂŒr Schritt ablöste. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Etappen:

Ideengeschichte – Das Ende des göttlichen Absolutismus beginnt im Kopf und in den Stadtstaaten des antiken Griechenlands.

1525 Reformation und Bauernkrieg in Europa. Die absolute Herrschaft von Kirche und Adel wurde durch die Reformation gebrochen.
Die “Memminger Forderungen” der Bauern wurden zwar nicht durchgesetzt, wiesen aber als Vorbild in die Zukunft.

AufklĂ€rung (17.–18. Jahrhundert)

Kernidee: Vernunft statt göttlicher Offenbarung als Grundlage fĂŒr die Politik.

Denkende Wegbereiter waren John Locke; VolkssouverĂ€nitĂ€t, Recht auf Widerstand; 
Montesquieu: Gewaltenteilung; Rousseau: Gesellschaftsvertrag

Folge: Wachsende Zweifel an der Legitimation durch Gott. Der Mensch selbst wird als TrÀger politischer Rechte verstanden. Wenn wir keine gerechte Welt schaffen, wird es keine geben.

Konflikte und Revolutionen – Wenn Gedanken zu Handlungen werden.

Englische Revolution (1640–1689) Resultat: König Karl I. wird hingerichtet, Parlamentarismus setzt sich schrittweise durch.

Wendepunkt: Die „Glorious Revolution“ (1688) etabliert eine konstitutionelle Monarchie in England. Der König regiert nicht mehr „von Gottes Gnaden“, sondern mit Zustimmung des Parlaments.

Französische Revolution (1789) Sprengkraft: Der Glaube an göttlich eingesetzte Monarchen wird radikal zurĂŒckgewiesen. Folgen: Ende der Bourbonenmonarchie. Deklaration der Menschen- und BĂŒrgerrechte. Geburtsstunde moderner Republik-Ideen in Europa.

Verfassungen und SĂ€kularisierung 19. Jahrhundert: Verfassungsbewegungen in ganz Europa. Monarchen verlieren zunehmend die absolute Macht. Die BĂŒrgerliche Revolution von 1848 wurde in Deutschland zwar niedergeschlagen, aber die Ideen von einer Verfassung und von BĂŒrgerrechten blieben bestehen.

Neue Staaten (z. B. Italien, Deutschland) erhalten Verfassungen – oft mit beschrĂ€nkter monarchischer Rolle.
Trennung von Kirche und Staat

SĂ€kularisierung schreitet voran (z. B. Frankreich 1905: Laizismus per Gesetz).

Religion wird Privatsache, sie ist nicht mehr Grundlage staatlicher AutoritÀt.

ZĂ€sur durch den Ersten Weltkrieg (1914–1918)

Monarchien stĂŒrzen: Deutschland (Kaiser Wilhelm II. abgesetzt, 1918) Ă–sterreich-Ungarn (Zusammenbruch, 1918) Russland (Zar Nikolaus II. wird 1917 gestĂŒrzt).

Die „Gottgesandten“ verlieren ihre Throne.

Demokratie als neues Legitimationsprinzip

VolkssouverÀnitÀt ersetzt die göttliche Gnadenwahl.

Wahlen, Verfassungen und Grundrechte bilden die neue Ordnung.

In vielen LĂ€ndern Europas sind Monarchen heute nur noch symbolisch – ohne politische Macht.

Fazit:

Die Befreiung Europas von der Herrschaft der Könige „von Gottes Gnaden“ war kein einziger Umsturz, sondern ein langes Ringen zwischen Kirche und Staat, König und Volk, Tradition und AufklĂ€rung. Sie gelang durch Bildung und kritisches Denken, mutige Revolutionen, institutionelle Reformen, sowie eine allmĂ€hliche Trennung von religiöser und politischer Macht. Europa wurde damit politisch sĂ€kular – und öffnete den Weg fĂŒr moderne Demokratien ohne göttliche Legitimation.

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Kurze Zusammenfassung

 Herrschaft „von Gottes Gnaden“ – historische Formen, Kritik und Ablösung


1. Biblische Grundlage

  • Römer 13,1–2:

    „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt ĂŒber ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet 
“

  • BegrĂŒndung: Widerspruch gegen die Obrigkeit = Widerspruch gegen Gottes Ordnung.

2. „Von Gottes Gnaden“ in Europa

2.1 FrĂŒher

  • Fast alle christlichen Monarchien Europas fĂŒhrten den Titel „von Gottes Gnaden“ (auf MĂŒnzen, Urkunden).
  • Legitimation: Gott habe ihnen angeblich die Herrschaft verliehen.

2.2 Heute

  • Meist sĂ€kularisiert.
  • Nur symbolisch erhalten, z. B. im Titel:
    • DĂ€nemark (protestantisch-episkopal)
    • Liechtenstein (katholisch)
    • Monaco (katholisch)
    • Niederlande (reformiert)
    • Vereinigtes Königreich (anglikanisch-episkopal)

Kritische Frage: Warum sollte eine Familie ein „erbliches Recht“ auf das Amt des Staatsoberhaupts haben?


3. Beispiele brutaler Herrscher „von Gottes Gnaden“

  • Ludwig XIV. (Frankreich)
    • Absolutist, Widerruf Edikt von Nantes → UnterdrĂŒckung Protestanten.
  • Philipp II. (Spanien)
    • Inquisition, Aufstand in den Niederlanden blutig niedergeschlagen.
  • Iwan IV. „der Schreckliche“ (Russland)
    • Grausame UnterdrĂŒckung, Massaker von Nowgorod.
  • Karl V. (HRR, Spanien)
    • Krieg gegen Reformation.
  • Ferdinand II.
    • DreißigjĂ€hriger Krieg, gewaltsame Rekatholisierung.
  • Heinrich VIII. (England)
    • Exekution politischer Gegner.
  • Spanische Kolonialherren
    • Gewaltsame Missionierung und UnterdrĂŒckung indigener Völker.

4. Heute noch religiös legitimierte Herrschaften

4.1 Explizit religiös

  • Saudi-Arabien
    • „HĂŒter der heiligen StĂ€tten“.
    • Legitimation: Wahhabismus.
  • Iran
    • Oberster FĂŒhrer mit religiöser AutoritĂ€t (velayat-e faqih).
  • Vatikanstadt
    • Papst als Stellvertreter Christi.

4.2 Mit religiös-symbolischer Legitimation

  • Vereinigtes Königreich
    • Monarch/in als Oberhaupt der Anglikanischen Kirche.
  • Thailand
    • König als Devaraja (Gottkönig-Ă€hnliche Verehrung).
  • Japan
    • Kaiserliche Abstammung von der Sonnengöttin Amaterasu.
  • Marokko
    • König als „Amir al-Mu’minin“ (FĂŒrst der GlĂ€ubigen).
  • Äthiopien (bis 1974)
    • Kaiser als Nachfahre Salomos und der Königin von Saba.

5. Göttliche Legitimation weltweit (historische Beispiele)

5.1 China

  • Mandat des Himmels (TiānmĂŹng)
    • Himmel verleiht Legitimation → kann aber bei schlechter Herrschaft entzogen werden.

5.2 Ägypten

  • Pharaonen als Götter oder Göttersöhne.

5.3 Japan

  • Kaiser als Nachfahre Amaterasus → bis 1945 als Gottkaiser verehrt.

5.4 Inka-Reich

  • Sapa Inka = Sohn der Sonne (Inti).

5.5 Islamische Herrscher

  • Kalifen: Nachfolger des Propheten (nicht göttlich, aber religiös legitimiert).
  • Schiitische Imame: von Gott bestimmt und unfehlbar.
  • Mahdi-Bewegungen: gottgesandte Erlöser.

5.6 Indien / SĂŒdostasien

  • Devaraja-Konzept:
    • König als Inkarnation eines Gottes (z. B. Vishnu, Shiva).

5.7 Afrika

  • Yoruba-Könige, Zulu-Könige, Ă€thiopische Kaiser.
    • Kombination von weltlicher und spiritueller Macht.

5.8 Mesoamerika

  • Azteken: Tlatoani als ReprĂ€sentant der Götter.
  • Maya-Könige: göttliche Vermittler.

6. Kritik an göttlicher Legitimation

  • Entrechtung des Volkes
  • Kritik = Sakrileg
    • Keine Meinungsfreiheit, keine Opposition möglich.
  • Unfehlbarkeitsanspruch
    • Keine Reformen, keine Lernprozesse.
  • Krisen bei Machtwechsel
    • Thronstreitigkeiten, BĂŒrgerkriege.
  • Stillstand statt Fortschritt
    • Wissenschaft und Menschenrechte als Bedrohung gebrandmarkt.
  • Instrumentalisierung der Religion
    • Religion als MachtstĂŒtze.
  • Legitimationskrisen
    • Naturkatastrophen, Niederlagen → AutoritĂ€tsverlust.
  • Ausgrenzung AndersglĂ€ubiger
    • Diskriminierung, Verfolgung, Religionskriege.

7. Europas Weg aus der göttlichen Legitimation

7.1 Ideengeschichte

  • 1525: Reformation und Bauernkrieg → Beginn der Kritik.
  • AufklĂ€rung (17.–18. Jh.)
    • John Locke: VolkssouverĂ€nitĂ€t, Widerstandsrecht.
    • Montesquieu: Gewaltenteilung.
    • Rousseau: Gesellschaftsvertrag.
    • → Vernunft statt göttlicher Offenbarung.

7.2 Revolutionen und politische UmbrĂŒche

  • Englische Revolution (1640–1689)
    • Parlamentarismus, „Glorious Revolution“ → konstitutionelle Monarchie.
  • Französische Revolution (1789)
    • Ende des Glaubens an göttlich eingesetzte Könige.
    • ErklĂ€rung der Menschen- und BĂŒrgerrechte.

7.3 Verfassungen und SĂ€kularisierung

    1. Jh.: Trennung von Kirche und Staat.
  • Monarchen verlieren absolute Macht.
  • Laizismus in Frankreich (1905).

7.4 Erster Weltkrieg als ZĂ€sur

  • Sturz vieler Monarchien:
    • Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland.
  • Demokratie ersetzt Gottesgnadentum.

8. Fazit

  • Göttliche Legitimation diente ĂŒberall zur Festigung weltlicher Macht.
  • Nachteile: Machtmissbrauch, fehlende Kontrolle, Stillstand, Verfolgung.
  • Europas Befreiung:
    • Bildung, AufklĂ€rung, Revolutionen, Reformen.
    • Trennung von Religion und Staat.
  • Ergebnis: Moderne Demokratie auf Basis von VolkssouverĂ€nitĂ€t und Menschenrechten.



Goethe

 Ein schöner und ermutigender  Spruch!




Religionsunterricht

Religionsunterricht fĂŒr alle

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In Hamburg wird ein Religionsunterricht fĂŒr alle erprobt. Dazu hĂ€tte ich mal ein paar interessante Fragen, die im Religionsunterricht fĂŒr alle gestellt werden könnten:

Ist Gott ein einfacher (Islam), ein dreifacher (Christentum) oder ein vielfacher (Hinduismus)?

Warum hat sich der eine Gott mehrfach auf verschiedene Weise geoffenbart?

Warum hat er in Israel die Juden zum auserwÀhlten Volk erklÀrt und in Arabien die Araber?

Hat Gott einen Sohn oder nicht?

War Jesus Prophet oder Gott oder Mensch?

Ist Mohammed wirklich der letzte Prophet oder war es Joseph Smith der, mit seinen goldenen Platten die Mormonen gegrĂŒndet hat?

Sind Jesus, Maria und Mohammed tatsÀchlich in den Himmel aufgefahren?

Gibt es einen oder sieben Himmel oder das Nirwana?

Sind wir mit einer ErbsĂŒnde belastet, die von einem Paar im Paradies verursacht wurde?

Kann sie durch die Taufe bereinigt werden?

Kommen die Ungetauften wirklich in die Hölle, auch wenn sie nie etwas von Jesus gehört haben?

Kommen Christen in die islamische und Muslime in die christliche Hölle?

Ist es in der christlichen oder in der islamischen Hölle heißer?

Sind genau 144000 auserwĂ€hlt oder dĂŒrfen es auch 2 mehr sein (Zeugen Jehovas)?

Ist die Welt vor 6000 Jahren in 6 Tagen erschaffen worden oder hat es etwas lÀnger gedauert?

Haben dreimal wiederholte Gebete auch dreifache Wirkung?

Wurde Jesus an einem Kreuz oder an einem Pfahl (Zeugen Jehovas) zu Tode gemartert.

War Maria nach Jesu Geburt immer noch Jungfrau?

Entstehen bei der Wandlung von Brot und Wein tatsÀchlich der Leib und das Blut Christi?

Sind Buddhismus, Hinduismus und Pastafarianismus auch Religionen?

Ist Mohammed tatsĂ€chlich auf einem geflĂŒgelten Reittier nach Jerusalem geflogen und hat er dort Abraham und Jesus getroffen?

Sind Atheisten auch Menschen mit Menschenrechten? 

Ich hoffe, der Unterricht kann alle Fragen klÀren!




MĂ€rchenbuch

Ist die Bibel ein MĂ€rchenbuch? – Ein kritischer Blick

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Die Bibel ist fĂŒr viele Menschen ein heiliges Buch. Sie enthĂ€lt Geschichten, die Tausende Jahre alt sind. Manche glauben, dass alles, was darin steht, genauso passiert ist. Aber kann das wirklich sein?

Ein MĂ€rchenbuch erzĂ€hlt Geschichten mit sprechenden Tieren, ZauberkrĂ€ften oder Wundern – Dinge, die in der echten Welt nicht passieren. Historische BĂŒcher dagegen versuchen, die Wirklichkeit zu beschreiben.
Also: Ist die Bibel eher wie ein MĂ€rchenbuch oder wie ein Geschichtsbuch?

Hier sind ein paar bekannte Bibelgeschichten – und was man als kritisch denkender Mensch dazu sagen kann:

  1. Die Schöpfung der Welt in sieben Tagen
    Was steht drin? Gott erschafft die Welt in sechs Tagen: Licht, Wasser, Pflanzen, Tiere – und schließlich den Menschen. Die Frau entsteht aus einer Rippe des Mannes.
    Was sagt die Wissenschaft? Die Erde ist ĂŒber 4,5 Milliarden Jahre alt. Die Entstehung von Leben erklĂ€rt die Evolution. Kein seriöser Biologe glaubt, dass der Mensch aus Lehm gemacht wurde.
    Kritische Frage: Warum sollte man diese Geschichte wörtlich glauben, wenn es wissenschaftlich ganz andere Belege gibt?
  2. Die Arche Noah
    Was steht drin? Gott schickt eine große Flut. Noah baut ein riesiges Schiff und rettet von jeder Tierart ein Paar.
    Realistisch? Wie soll ein einziger Mensch alle Tierarten der Welt einsammeln? Und woher kommen z. B. Pinguine oder KĂ€ngurus in der WĂŒste?
    Kritische Frage: Klingt das nicht eher wie ein Symbol fĂŒr Neuanfang – oder wie ein MĂ€rchen? 
  3. Jona im Bauch des Fisches
    Was steht drin? Jona wird von einem Fisch verschluckt und lebt drei Tage in dessen Bauch.
    Wirklich möglich? Ohne Sauerstoff, Wasser, Nahrung? Nein. Das geht nicht.
    Kritische Frage: Vielleicht ist das eine Geschichte ĂŒber Mut und VerĂ€nderung – aber wörtlich kann das nicht passiert sein. 
  4. Der Turmbau zu Babel
    Was steht drin? Menschen wollen einen Turm bis in den Himmel bauen. Gott stört das, indem er ihre Sprache verwirrt.
    Wissenschaftlich gesehen: Sprachen sind durch Kultur und Geschichte entstanden, nicht durch göttliche Eingriffe.
    Kritische Frage: Warum sollte ein Gott Fortschritt und Zusammenarbeit verhindern? 
  5. Samsons Superkraft in den Haaren
    Was steht drin? Samson ist extrem stark – solange er seine Haare nicht schneidet.
    Klingt eher wie ein Comic-Held, oder? Magische Haare machen niemanden stark.
    Kritische Frage: Ist das nicht eher ein Symbol fĂŒr IdentitĂ€t oder Vertrauen als eine echte Superkraft? 
  6. Daniel in der Löwengrube
    Was steht drin? Daniel wird zu den Löwen geworfen, aber sie tun ihm nichts – Gott schĂŒtzt ihn.
    Realistisch? Löwen sind Raubtiere. Solche Wunder passieren in der RealitÀt nicht.
    Kritische Frage: Warum sollten manche gerettet werden – und andere nicht? 
  7. Die zehn Plagen in Ägypten
    Was steht drin? Gott schickt Frösche, Heuschrecken, Blutregen und mehr, um den Pharao zu bestrafen.
    Ein bisschen viel Drama, oder? Manche Plagen lassen sich vielleicht als Naturkatastrophen erklÀren, aber nicht alle.
    Kritische Frage: Warum straft ein “gerechter” Gott unschuldige Menschen – und sogar Kinder?

Was kann man daraus lernen?

Die Bibel ist kein Geschichtsbuch und auch kein Naturwissenschafts-Lehrbuch. Viele ihrer Geschichten sind symbolisch gemeint. Sie wollen Werte vermitteln – aber sie tun das in der Sprache und Denkweise von Menschen vor ĂŒber 2.000 Jahren.

Als aufgeklÀrte Menschen sollten wir:

  • Fragen stellen, statt blind zu glauben
  • zwischen RealitĂ€t und Symbolik unterscheiden
  • uns fĂŒr das Gute einsetzen – unabhĂ€ngig von Religion
  • unsere Werte auf Vernunft, MitgefĂŒhl und Freiheit grĂŒnden

Die Bibel gehört zur Weltkultur – aber das bedeutet nicht, dass alles darin wörtlich wahr ist.

 




Fluch

Warum die abrahamitischen Religionen ein Fluch
fĂŒr die Menschheit waren und sind?
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1. Absoluter Wahrheitsanspruch – absoluter Herrschaftsanspruch
Die abrahamitischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam erheben den Anspruch, allein im Besitz der „Wahrheit“ zu sein. Daraus leiten sie nicht nur einen religiösen, sondern auch einen politischen Herrschaftsanspruch ab. Der Staat – idealerweise die ganze Welt – soll unter die Herrschaft der „wahren Religion“ kommen. Die LegitimitĂ€t von Regierung wird dabei nicht aus dem Vertrauen des Volkes, sondern aus einer göttlichen Berufung abgeleitet. TatsĂ€chlich dient das als Rechtfertigung fĂŒr theokratische, undemokratische Systeme, in denen eine religiöse Elite ĂŒber Reichtum und Macht verfĂŒgt – zu Lasten der Allgemeinheit.
 
2. UnverÀnderbare Werte aus vordemokratischen Quellen
Die moralischen und rechtlichen Vorstellungen der abrahamitischen Religionen grĂŒnden sich auf Jahrtausende alte Texte (Bibel und Koran), die als göttlich inspiriert gelten – und damit als unverĂ€nderbar. Viele dieser Vorstellungen stehen im Widerspruch zu modernen Menschenrechten: Weltanschauungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Geschlechtergerechtigkeit, sowie Gleichberechtigung von GlĂ€ubigen und NichtglĂ€ubigen werden systematisch untergraben.
 
3. AuserwĂ€hltheitsdenken – Spaltung der Menschheit
Die Vorstellung, das eigene Volk oder die eigene Glaubensgemeinschaft sei „auserwĂ€hlt“, fĂŒhrt zwangslĂ€ufig zur Abwertung aller anderen. Wer nicht dazugehört, gilt als minderwertig, unglĂ€ubig oder gar verdammt. Diese Denkweise produziert Feindbilder, spaltet Gesellschaften und schafft kĂŒnstliche GrĂ€ben zwischen Menschen, wo ohne religiöse Einteilung keine wĂ€ren. Die daraus resultierenden Konflikte sollen dann durch staatlich geförderte „interreligiöse Dialoge“ ĂŒberbrĂŒckt werden – also durch Lösungen fĂŒr Probleme, die die Religionen selbst erzeugt haben.
 
4. Flucht ins Jenseits statt Einsatz fĂŒr das Diesseits
Religionen lenken enorme Energien auf ein imaginiertes Jenseits. Durch Gebete, Rituale und Vertröstung auf eine „ewige Belohnung“ im Himmel werden reale Ungerechtigkeiten im Hier und Jetzt verharmlost, statt bekĂ€mpft. Glaube wird zur Passivierung, nicht zur Mobilisierung.
 
5. Wissenschaftsfeindliches Weltbild – reale SchĂ€den
Religionen verbreiten ein ĂŒberholtes und wissenschaftlich nicht haltbares Weltbild. Irrationale Praktiken wie Beten, Selbstkasteiung oder Wundererwartungen ersetzen sachliche Problemlösungen. Religiöse Dogmen – etwa das Verbot kĂŒnstlicher EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung – fĂŒhren zu globalen Problemen wie Überbevölkerung. Kompromisslose Positionen zu Abtreibung, Sterbehilfe oder BesitzansprĂŒchen auf „heiliges Land“ (z. B. in Israel / PalĂ€stina) blockieren humane, rationale Lösungen.
 
6. Glaubensgehorsam statt kritischem Denken
Abrahamitische Religionen fördern blinden Gehorsam und untergraben die persönliche MĂŒndigkeit. Anstelle von Bildung, AufklĂ€rung und kritischem Denken treten Dogmen, Mythen und eine Vielzahl von Geboten und Verboten, deren Einhaltung mehr mit Kontrolle als mit Moral zu tun hat. Dies bereitet autoritĂ€ren und totalitĂ€ren Strukturen den Boden.
 



Wie Deutschland christlich wurde

Wie Deutschland christlich wurde

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Eine historische Anklageschrift

Was heute als „christliches Abendland“ verklĂ€rt wird, war in Wahrheit das Ergebnis eines jahrhundertelangen Prozesses der Missionierung, der nicht selten durch Gewalt, Zwang, EinschĂŒchterung und Machtpolitik geprĂ€gt war. Die Ausbreitung des Christentums im Gebiet des heutigen Deutschlands folgte weniger einem freien Glaubensbekenntnis als einer Strategie der Unterwerfung.


I. Von Verfolgten zu Verfolgern

Das Christentum entstand im 1. Jahrhundert als kleine Sekte innerhalb des Römischen Reiches. Seine frĂŒhe Botschaft richtete sich an die Ausgegrenzten: Arme, Sklaven, FrauenÂč. Es versprach ihnen ein besseres Leben nach dem Tod – ein Trost fĂŒr die Entrechteten.

Doch aus der Hoffnung wurde Herrschaft: Mit der MailĂ€nder Vereinbarung (313) legalisierte Kaiser Konstantin die neue ReligionÂČ. Nur wenige Jahrzehnte spĂ€ter – 380 – erklĂ€rte Theodosius I. das katholische Christentum zur einzigen StaatsreligionÂł. Andere Glaubensrichtungen wurden als „Ketzerei“ kriminalisiert und systematisch unterdrĂŒckt⁎. Aus den einst Verfolgten wurden Verfolger.


II. Das Kreuz als Machtinstrument

Der Frankenkönig Chlodwig I. ließ sich um das Jahr 500 taufen – nicht aus Überzeugung, sondern aus politischem KalkĂŒl⁔. Seine Untertanen hatten sich zu fĂŒgen. Die neue Religion sicherte ihm Einfluss und das Wohlwollen der gallorömischen Oberschicht.

511 berief Chlodwig die Synode von OrlĂ©ans ein – kein religiöses Reformprojekt, sondern ein Schritt zur klerikalen Machtsicherung im Frankenreich⁶.

Irische Mönche, die von Westen aus missionierten, profitierten von der militĂ€risch gesicherten Vormacht des katholischen Glaubens. Heidentum wurde als rĂŒckstĂ€ndig, ja gefĂ€hrlich gebrandmarkt.


III. Bekehrung durch Blut

Die Christianisierung der heutigen deutschen Gebiete war keineswegs friedlich. 746 ließ der frĂ€nkische Hausmeier Karlmann beim Blutgericht von Cannstatt nahezu die gesamte alamannische FĂŒhrungsschicht ermorden⁷ – ein Akt politischer und religiöser SĂ€uberung. Der Adel wurde durch katholische Gefolgsleute ersetzt.

Noch brutaler agierte sein Neffe: Karl der Große fĂŒhrte ab 772 einen jahrzehntelangen Vernichtungskrieg gegen die Sachsen. Er ließ heidnische HeiligtĂŒmer zerstören, zwang die Bevölkerung zur Taufe, verhĂ€ngte Todesstrafen fĂŒr „heidnische Riten“⁾. Der Widerstand endete erst, als der AnfĂŒhrer Widukind 785 kapitulierte und sich taufen ließâč. Keine freie Entscheidung – sondern ein Akt der politischen und religiösen Kapitulation.


IV. Missionare als Vorhut der Herrschaft

Die Legende vom friedlichen Glaubensboten ist ein Zerrbild. Bonifatius, oft als „Apostel der Deutschen“ verehrt, predigte zwar in Teilen Hessens und ThĂŒringens – doch seine Mission stand stets unter dem Schutz frĂ€nkischer MachtinteressenÂč⁰. Seine Ermordung 754 in Friesland war keine „barbarische Tat“, sondern ein Aufbegehren gegen die Zwangsbekehrung.

Otto I., ab 936 König und spĂ€ter Kaiser, setzte die kirchliche Ordnung weiter durch – mit BistumsgrĂŒndungen als Werkzeug der Kontrolle ĂŒber slawische GebieteÂčÂč.


V. Kreuzzug gegen die Freiheit

Im 13. Jahrhundert schließlich fĂŒhrte der Deutsche Orden – ein militĂ€rischer Arm der Kirche – eine regelrechte Zwangschristianisierung durch Schwert und Feuer. In den Gebieten der Pruzzen und Wenden wurden Dörfer niedergebrannt, Völker unterjocht und Tempel zerstörtÂčÂČ. Der Glaube wurde mit der Axt durchgesetzt – notfalls gegen den Willen der Bevölkerung.


Fazit: Der Preis der Erlösung

Die Christianisierung Deutschlands war kein heiliger Auftrag, sondern ein Machtprojekt. Sie diente der Kontrolle, nicht der Erlösung. Sie ersetzte alte Götter durch neue Herren. Wo das Kreuz errichtet wurde, fiel oft das Schwert nicht weit davon entfernt.


Fußnoten

  1. Brown, Peter: Die Christen in der SpÀtantike. Stuttgart 2003.
  2. MailÀnder Vereinbarung 313: Legalisierung des Christentums.
  3. Edikt Cunctos populos, 380: Christentum wird Staatsreligion.
  4. Pagane Schulen, Tempel und BrÀuche wurden verboten oder zerstört.
  5. Vgl. Ian Wood: The Merovingian Kingdoms, London 1994.
  6. Synode von Orléans: Beginn der engen Allianz von Thron und Altar.
  7. Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen, Stuttgart 2005.
  8. Sachsengesetze (Capitulatio de partibus Saxoniae): Androhung der Todesstrafe fĂŒr Heidentum.
  9. Widukind ließ sich taufen – ob freiwillig, bleibt fraglich.
  10. Von Padberg, Lutz: Bonifatius – Missionar und Reformer, MĂŒnchen 2003.
  11. Althoff, Gerd: Otto der Große, Darmstadt 2012.
  12. Arnold, Udo (Hg.): Der Deutsche Orden, Marburg 2015.

Wie Deutschland christlich wurde – kurz erklĂ€rt

Die Christianisierung Deutschlands war ein langer und oft gewaltsamer Prozess. Die neue Religion verbreitete sich nicht durch freien Glauben, sondern oft durch Zwang, Gewalt und Machtpolitik.

  1. Anfang im Römischen Reich
    Das Christentum begann als Glaube der Armen und Ausgegrenzten. Doch ab dem 4. Jahrhundert wurde es zur Staatsreligion. Andere Religionen wurden verboten – aus Verfolgten wurden selbst Verfolger.

  2. Macht statt Glaube
    Herrscher wie der Frankenkönig Chlodwig ließen sich taufen, um ihre Macht zu sichern. Wer nicht mitmachte, wurde unter Druck gesetzt. Mönche predigten zwar, aber oft begleitet von militĂ€rischer Gewalt.

  3. Gewalt gegen Heiden
    Herrscher wie Karl der Große fĂŒhrten Kriege gegen heidnische Völker wie die Sachsen. HeiligtĂŒmer wurden zerstört, Menschen zur Taufe gezwungen. Wer sich weigerte, wurde getötet oder bestraft.

  4. Mission mit Macht
    BerĂŒhmte Missionare wie Bonifatius arbeiteten mit den Herrschern zusammen. Ihre Predigt war oft Teil eines politischen Plans. Die Kirche wurde zur Helferin der Könige.

  5. KreuzzĂŒge im Osten
    Im Mittelalter zog der Deutsche Orden in den Osten, um die dortigen Völker zum Christentum zu zwingen. Viele Dörfer wurden zerstört, Menschen unterworfen.




Kalifat

Warum das Kalifat keine Lösung ist – sondern eine Gefahr fĂŒr unsere Freiheit

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Ein Kalifat ist keine gerechte Ordnung. Es ist keine vernĂŒnftige Regierungsform. Mit Demokratie hat es so viel zu tun wie ein Galgen mit Gerechtigkeit. Das Kalifat ist nichts weiter als religiöser Totalitarismus – die Herrschaft selbsternannter Gottesvertreter ĂŒber ein entrechtetes, zum Gehorsam verdammtes, unmĂŒndiges Volk. Ein Gottesstaat, gegrĂŒndet auf der autoritĂ€ren Auslegung eines Buches, das angeblich von einem allmĂ€chtigen Wesen stammen soll – einem Wesen, das niemand je gesehen, gehört oder ĂŒberprĂŒft hat, das aber als letzte, unantastbare AutoritĂ€t herhalten muss, um Macht zu sichern und Kritik zu unterdrĂŒcken.

Was fĂŒr ein Wahnsinn: Menschen sollen ihre Vernunft an der Garderobe der Moschee abgeben, um sich Gesetzen zu unterwerfen, die auf einer jahrhundertealten, patriarchalen Stammeskultur beruhen – weil irgendwer behauptet, „Gott will das so“. Die Wirklichkeit: Diese Regeln stammen von Menschen. Von MĂ€nnern. FĂŒr MĂ€nner. Und zwar mit den Zielen: Macht, Reichtum und Sex!

Im Kalifat gibt es keine Demokratie. Keine Gewaltenteilung. Keine Wahlen. Keine Freiheit. Keine Selbstbestimmung. Keine Rechte fĂŒr Andersdenkende. Keine Meinungsfreiheit. Keine Religionsfreiheit. Stattdessen: Scharia. Ein Regelwerk, das nicht verhandelt, nicht hinterfragt, nicht angepasst werden darf. Wer kritisiert, wer zweifelt, wer sich lossagt, riskiert Verfolgung, Folter, den Tod. UnglĂ€ubige werden bedroht, Apostaten werden ermordet. Wer Gott nicht gehorcht, landet in der Hölle. Und wer ihn nicht anerkennt, wird auf Erden schon verdammt. Das ist keine Religion – das ist Terror.

Islamischer Klerikalismus steht im Kalifat ĂŒber allem – ĂŒber dem Gesetz, ĂŒber dem Menschen, ĂŒber dem Gewissen. Geistliche leiten die Gesetze nicht aus Vernunft oder Erfahrung ab, sondern aus der wörtlichen Auslegung eines Textes, der vor ĂŒber tausend Jahren entstand – in einer Zeit und Welt, die mit unserer heutigen RealitĂ€t in Europa nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun hat. WĂ€hrend wir unsere Gesellschaft auf den Werten der AufklĂ€rung, der Menschenrechte und der individuellen Freiheit aufgebaut haben, Werte, die uns nach unzĂ€hligen dummen (Religions)-kriegen Frieden, Freiheit und Wohlstand gebracht haben, predigt das Kalifat die RĂŒckkehr in die finstersten Jahrhunderte der religiösen Bevormundung. 

Gleichberechtigung? Fehlanzeige. Frauen sind im Kalifat Menschen zweiter Klasse. Homosexuelle? Verachtet, verfolgt, hingerichtet. Juden und Christen? Geduldet – bestenfalls. Atheisten? Entmenschlicht. Wer nicht ins dogmatische Raster passt, wird ausgegrenzt, erniedrigt, entrechtet. Das ist ein religiöser Apartheidsstaat, das ist religiöser Rassismus.

Wer so etwas fordert, bekĂ€mpft die freiheitlich – demokratische Grundordnung. Wer das Kalifat hier etablieren will, ist nicht nur ein Feind unserer Verfassung – er ist auch mein persönlicher Feind. Ich werde mich nicht unterwerfen. Nicht schweigen. Nicht weichen.

Freiheit ist nicht verhandelbar. Und sie darf niemals den Ketten eines Gottesstaates geopfert werden.

 Info

Ein Kalifat ist eine islamische Regierungsform, bei der ein sogenannter Kalif (arabisch: chalÄ«fa, „Nachfolger“ oder „Stellvertreter“) sowohl religiöse als auch politische FĂŒhrungsgewalt ĂŒber die muslimische Gemeinschaft (Umma) ausĂŒbt.

Wichtige Merkmale:

  • Religiöse Bedeutung: Der Kalif gilt als Nachfolger des Propheten Mohammed in weltlichen und religiösen Angelegenheiten.
  • Politische Funktion: Er ist Oberhaupt eines islamischen Staates oder Reiches.
  • Einheit der Umma: Ziel des Kalifats ist es traditionell, die gesamte muslimische Gemeinschaft unter einer einheitlichen FĂŒhrung zu vereinen. Nichtmuslime haben sich unterzuordnen und sind Menschen minderen Rechts, wie im Faschismus.

Historische Kalifate:

  1. Rashidun-Kalifat (632–661): Die „rechtgeleiteten“ Kalifen, direkte Nachfolger Mohammeds.
  2. Umayyaden-Kalifat (661–750): Hauptstadt Damaskus, große territoriale Ausbreitung.
  3. Abbasiden-Kalifat (750–1258): Zentrum in Bagdad, BlĂŒtezeit islamischer Wissenschaft und Kultur.
  4. Osmanisches Kalifat (1517–1924): Die osmanischen Sultane fĂŒhrten den Kalifentitel bis zur Abschaffung durch AtatĂŒrk in der TĂŒrkei.

Heutige Relevanz:

Das Kalifat existiert heute nicht mehr offiziell. Einige Gruppen, wie der sogenannte „Islamische Staat (IS)”, haben versucht, ein eigenes Kalifat zu errichten, was international jedoch nicht anerkannt und stark umstritten ist.

  1. Klassisches Kalifat vs. moderne Demokratie
  • Klassisches Kalifat (wie bei den Rashidun oder Abbasiden):
    • Der Kalif ist ein religiös-politischer FĂŒhrer mit umfassender Macht.
    • Es gibt keine Gewaltenteilung oder freien Wahlen im modernen Sinne.
    • Die Scharia (islamisches Recht) ist die oberste Gesetzesquelle.
    • → Nicht demokratisch im heutigen westlichen VerstĂ€ndnis.
  • Moderne Demokratie:
    • Trennung von Religion und Staat (SĂ€kularismus).
    • VolkssouverĂ€nitĂ€t, Menschenrechte, Gleichberechtigung.
    • Pluralismus und Rechtsstaatlichkeit.

→ Ein klassisches Kalifat widerspricht diesen Prinzipien deutlich.

RealitÀt extremistischer Kalifats-Ideen

  • Gruppen wie der „Islamische Staat (IS)” beanspruchten ein Kalifat, lehnten aber Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte ab.
  • Ihr Modell war totalitĂ€r, gewaltsam und theokratisch – also unvereinbar mit Demokratie.

Ein klassisches Kalifat ist mit moderner Demokratie nicht vereinbar.




Bauernkrieg im Ammertal

Der Bauernkrieg im Ammertal

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Von Roland Fakler

Beratung der Bauern am Thingplatz von Reusten

Siehe auch: Joß Fritz und der Bauernkrieg

Der Sieg der römisch-katholischen Kirche

Unter den römischen Kaisern Konstantin I., Theodosius I., Theodosius II., Konstans, Gratian, Justinian… u. a. wurde das zuvor verfolgte Christentum ab dem Jahr 337 zur alleinigen, intoleranten Staatsreligion im Römischen Reich. Durch freiwillige Annahme des Katholizismus – vor allem durch germanische Könige wie Chlodwig I. – sowie durch missionarische und militĂ€rische Ausbreitung gerieten bis zum 13. Jahrhundert germanische Völker wie Franken, Alemannen, Sachsen, Friesen, Bayern, ThĂŒringer und Pruzen unter die Herrschaft des katholischen Christentums.
Siehe: Wie Deutschland christlich wurde.

Ausbeutung und Versklavung

Mit wachsender Macht der katholischen Kirche verloren die einst freien germanischen Bauern zunehmend ihre Rechte. Die weltliche Herrschaft wurde – gestĂŒtzt auf die Lehren des Apostels Paulus (Röm 13:1) – als von Gott legitimiert dargestellt und entwickelte sich zu einer streng hierarchischen Ordnung. Die Krieger konnten ihre AnfĂŒhrer und Könige nicht mehr selbst bestimmen, da diese nun von der Kirche eingesetzt wurden und sich nicht dem Volk, sondern der Geistlichkeit verpflichtet fĂŒhlten. Sie verstanden sich als „Könige von Gottes Gnaden“ – rechtlich unabhĂ€ngig vom Volk.

Der Papst beanspruchte bald, selbst ĂŒber Kaiser und weltlichen FĂŒrsten zu stehen. An unterster Stelle in dieser Ordnung standen Handwerker und Bauern – sie bildeten etwa 90 Prozent der Bevölkerung und trugen die wirtschaftliche Last des Staates.

Im Verlauf des Mittelalters nahm die Zahl freier Bauern stark ab. Immer mehr wurden zu Hörigen oder Leibeigenen, da der gesamte Reichtum durch Steuern und Abgaben nach oben floss. Verschuldung fĂŒhrte oft zur unfreiwilligen AbhĂ€ngigkeit: Leibeigene waren an ihren Herrenhof gebunden, konnten verkauft oder vererbt werden, unterlagen der WillkĂŒr des Herrn und mussten oft körperliche ZĂŒchtigung erdulden.

Die Zeit der Klöster

Insbesondere die Klöster erlangten durch Schenkungen und VerkĂ€ufe von Adligen großen Reichtum. Diese hofften, sich durch solche Stiftungen das Seelenheil zu erkaufen. Ab dem 11. Jahrhundert entstand die Vorstellung, dass Gebete der KlosterbrĂŒder die Zeit im Fegefeuer verkĂŒrzen könnten – eine Idee, die im 15. und 16. Jahrhundert durch den Ablasshandel enorme wirtschaftliche Bedeutung gewann. Gegen diesen Missstand wandte sich Martin Luther.

Das Zisterzienserkloster Bebenhausen, um 1180 gegrĂŒndet, war eines der reichsten in WĂŒrttemberg. Um 1525 besaß es rund 500 Höfe, Weiler und EinzelgĂŒter – unter anderem ganze Dörfer, wie Reusten, wo es Dorfherr war. Es verfĂŒgte ĂŒber die niedere Gerichtsbarkeit, Zehntrechte, Fischrechte und politische Einflussmöglichkeiten. Als reichsunmittelbare Institution war es nur dem Kaiser unterstellt.

Allein im Ammertal hatte das Kloster Besitz in Poltringen, Oberndorf, Unterjesingen, Altingen, Entringen und GĂŒltstein. Auch andere Klöster wie Hirsau und Maulbronn hatten Besitz im Ammertal.

Bereits Mitte des 15. Jahrhunderts warnte Kardinal Nikolaus von Kues Papst Eugen IV.: „MissbrĂ€uche und Unordnungen erregen den Hass des Volkes gegen den ganzen geistlichen Stand. Wenn man sie nicht abstellt, so ist zu befĂŒrchten, dass das Volk sich ĂŒber die Geistlichen hermacht.“

Die reformatorische Idee Martin Luthers von der „Freiheit eines Christenmenschen“ nĂ€hrte die Hoffnung vieler auf eine Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage.

Der Aufstand im Ammertal

Auch im Ammertal kam es im FrĂŒhjahr 1525 – wie in weiten Teilen Deutschlands – zu AufstĂ€nden unter Bauern und Handwerkern. Bedeutende AnfĂŒhrer waren Thomas Mayer, Leonhard Schwarz und Matern Feuerbacher.

Anfang Mai 1525 zog Thomas Mayer, ursprĂŒnglich aus Loßburg, mit seiner rund 2000 Mann starken Truppe, dem „Haufen vor Wald“, durch die Region. Sie plĂŒnderten Burgen in Neuneck, Glatt, Sulz am Neckar und Herrenberg.

„Die in Schloss Glatt erbeuteten Feuerpfeile haben ganze Arbeit geleistet! Nach Mitternacht hat sich Sulz ergeben, und auch die nahe Burg Albeck konnten wir einnehmen. Doch dann rĂŒckte das 12.000 Mann starke Heer des Truchsessen von Waldburg heran. Gemeinsam mit den Balinger Bauern zogen wir nach Nordwesten, um uns mit den UnterlĂ€ndern zu verbĂŒnden. Herrenberg konnten wir einnehmen – wieder mit Hilfe der Feuerpfeile. Doch in Böblingen kam es zur entscheidenden Schlacht. Unser Heer wurde vernichtend geschlagen. Ich entkam nur knapp – aber es hat nichts genĂŒtzt. Auf dem RĂŒckweg in den Schwarzwald wurde ich bei Pfalzgrafenweiler gefangen. Jetzt sitze ich in TĂŒbingen – heute soll ich enthauptet werden.“ – Thomas Mayer

Nach der verlorenen Schlacht bei Böblingen wurde Mayer gefangen genommen und in TĂŒbingen hingerichtet. Die geraubte Beute wurde großenteils sichergestellt. In TĂŒbingen erinnert heute die Thomas-Mayer-Straße an ihn.

Die wĂŒrttembergische Regierung war vor Herzog Ulrich – der nach einem Mord und einem kaiserlichen Bann aus Stuttgart geflohen war – nach TĂŒbingen ausgewichen und hatte sich im Schloss verschanzt. Ulrich, der seine Herrschaft zurĂŒckerlangen wollte, verbĂŒndete sich mit den Bauern. Trotz aller Versuche gelang es den AufstĂ€ndischen nicht, TĂŒbingen einzunehmen. Herrenberg dagegen fiel.

Leonhard Schwarz aus Dagersheim (heute Teil von Böblingen) organisierte die Bauern im GĂ€u und plĂŒnderte die VorrĂ€te der Klöster Bebenhausen und Hirsau. Sein weiteres Schicksal nach der Schlacht bei Böblingen ist unbekannt.

Im Ammertal waren besonders Thomas Mayer und Matern Feuerbacher aktiv. Feuerbacher wurde jedoch kurz vor der Schlacht durch den Ritter Schenk von Winterstetten ersetzt, der eine militĂ€rische Lösung und eine Entscheidung in offener Feldschlacht anstrebte. Nach der Niederlage floh Feuerbacher nach SĂŒden. Zwei Jahre spĂ€ter wurde er in Rottweil verhaftet, jedoch freigesprochen und durfte 1530 mit seiner Familie in die Schweiz ausreisen.

Die Reaktion der FĂŒrsten

Österreich und der SchwĂ€bische Bund – beide mit Besitzinteressen in der Region – wollten die AufstĂ€nde militĂ€risch niederschlagen. Der SchwĂ€bische Bund stellte ein Heer unter Georg Truchsess von Waldburg („Bauernjörg“) auf. Am 12. Mai 1525 kam es zur blutigen Schlacht bei Böblingen: Rund 15.000 Bauern, angefĂŒhrt u. a. von Ritter Schenk von Winterstetten, Thomas Mayer und Philipp MĂŒller, wurden von einem 7.500 Mann starken FĂŒrstenheer vernichtend geschlagen. Die Bauern verfĂŒgten weder ĂŒber Reiterei noch Artillerie – etwa 3.000 von ihnen kamen ums Leben.

Strafgericht und Verfolgung

Nach der Bluttat von Weinsberg, im April 1525 bei der Adlige – darunter Ludwig von Helfenstein – von aufgebrachten Bauern unter JĂ€cklin Rohrbach getötet wurden, positionierte sich auch Martin Luther deutlich gegen die AufstĂ€ndischen. In seiner Schrift „Wider die mörderischen und rĂ€uberischen Rotten der Bauern“ (Mai 1525) forderte er: „Darum soll hie sein, wer da kann, steche, schlage, wĂŒrge – heimlich oder öffentlich. […] Wie man einen tollen Hund totschlagen muss, […] so soll man auch den AufrĂŒhrer totschlagen.“

Auch Philipp Melanchthon stimmte zu: „Es ist keine grĂ¶ĂŸere SĂŒnde als der Aufruhr gegen die von Gott eingesetzte Obrigkeit.“

Die Strafen fĂŒr die AufstĂ€ndischen waren hart: Hinrichtungen, Folter, Blendung, VerstĂŒmmelung, hohe Geldstrafen oder Landesverweis.

„Was an Habe von Wert in den Bauerndörfern und beteiligten StĂ€dten war, wurde herausgeholt. Oft wurden die Brandschatzungen mehrfach erhoben, da verschiedene Territorialherren AnsprĂŒche stellten.“

JĂ€cklin Rohrbach wurde grausam gefoltert und bei lebendigem Leib verbrannt. Feuerbacher hingegen zeigte sich besonnen und suchte den VerstĂ€ndigungsfrieden – ein krasser Gegensatz zum fanatischen Eifer des jungen Rohrbach.

Der Sieg und die Beute der FĂŒrsten

Der große Gewinner war Georg III. Truchsess von Waldburg, genannt „Bauernjörg“. Er wurde mit Titeln, Land und ReichtĂŒmern belohnt. Die erbeuteten GĂŒter begrĂŒndeten den Aufstieg des Hauses Waldburg – insbesondere der Linie Waldburg-Zeil.

„Die Familie Waldburg-Zeil zĂ€hlt heute zu den grĂ¶ĂŸten Grundbesitzern Deutschlands. Ihr Besitz umfasst etwa 10.000 Hektar Land in Baden-WĂŒrttemberg und Bayern sowie mehrere tausend Hektar Nadelholzplantagen in Argentinien. Ihr Vermögen wird auf rund 650 Millionen Euro geschĂ€tzt.“ – Wikipedia

Kurze Zusammenfassung: Bauernkrieg im Ammertal (1525)

Im Jahr 1525 kam es im Ammertal, wie in vielen Teilen Deutschlands, zum Aufstand der Bauern gegen die Adeligen und die Kirche. Sie wollten mehr Freiheit, weniger Abgaben und ein besseres Leben. Wichtige AnfĂŒhrer im Ammertal waren Thomas Mayer, Matern Feuerbacher und Leonhard Schwarz.

Die Bauern stĂŒrmten Burgen und StĂ€dte wie Herrenberg. Doch am 12. Mai 1525 verloren sie in der Schlacht bei Böblingen gegen das Heer der FĂŒrsten, angefĂŒhrt von Georg Truchsess von Waldburg („Bauernjörg“). Viele Bauern wurden getötet oder hart bestraft. Luther stellte sich gegen die Gewalt der Bauern und unterstĂŒtzte die FĂŒrsten. Am Ende blieben die Bauern arm, wĂ€hrend die FĂŒrsten reicher und mĂ€chtiger wurden.

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Leserbrief im Tagblatt 14.08.2025

Das Tagblatt berichtete von einer Bauernoper zum 450. Jahrestag des Bauerenkrieges, die ab 1973 mit großem Erfolg am Landestheater aufgefĂŒhrt wurde.

Der Bauernkrieg war keine Oper, sondern Folge einer zutiefst ungerechten Gesellschaftsordnung, die man dreist und verlogen als gottgegeben ausgab. Er kostete ~70000 Bauern das Leben. Auf einem mittelalterlichen Bild zeigte uns Prof. Setzler bei seinem beeindruckenden Vortrag am Sonntag in Unterjesingen (leider kein Zeitungsbericht) wie angeblich Jesus die drei StĂ€nde eingeteilt habe – ein klassisches Beispiel theologischer Propaganda zur Sicherung der Macht von Klerus und Adel. Absurder geht es nicht: Jesus hĂ€tte wohl kaum gegen die Bauern, sondern eher an ihrer Seite gestanden. „Die Ersten werden die Letzten sein.“ – er selbst fiel schließlich dem Machtapparat, den er kritisierte, zum Opfer.

Wie seit Jahrhunderten diente Religion auch hier der Legitimierung von UnterdrĂŒckung, Ausbeutung und Verfolgung: Wer gegen die Herrschenden war, galt als Feind Gottes.

Bis heute blieb eine Aufarbeitung ohne jede Wiedergutmachung. Der durch Ausbeutung erworbene Reichtum und Grundbesitz von Kirche und Adel ist unangetastet. Die RĂ€uber verteidigen ihre Beute. Bei der verfassungsmĂ€ĂŸig geforderten Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen, sollte man sich daran erinnern, woher dieser Reichtum stammt.

Historische Herkunft der DreistÀnde-Lehre

Die Einteilung in “Oratores” (Betende – Klerus), “Bellatores” (KĂ€mpfende – Adel), und “Laboratores” (Arbeitende – Bauern/BĂŒrger) entstand nicht zur Zeit Jesu, sondern entwickelte sich im Hochmittelalter, besonders im 11.–13. Jahrhundert in Europa – mit Theoretikern wie:

  • Adalbero von Laon (ca. 1020): Er formulierte klar, dass die Gesellschaft von Gott in drei Gruppen eingeteilt sei.

  • Gerald von Cambrai und Johannes von Salisbury beförderten diese Lehre theologisch und politisch.

Dabei ging es nicht um göttliche Wahrheit, sondern um eine Rechtfertigung der feudalen Ordnung:

Die einen beten fĂŒr alle, die anderen kĂ€mpfen fĂŒr alle, die dritten arbeiten fĂŒr alle.

Auch in der BĂŒrgerredaktion