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Roland Fakler

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Reusten einbinden

Leserbrief im Tagblatt am 28.11. 2014

Die Ammerbucher Gemeinschaftsschule soll wesentlich teurer werden als geplant. Wir wussten es schon immer. Böte sich jetzt, wo neu kalkuliert werden muss, nicht die Chance, aus der Not eine Tugend zu machen, die Reustener Schule in das Altinger Schulkonzept einzubinden und dabei ein paar Millionen zu sparen? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Schüler, die die nächsten Jahre zwangsläufig in Reusten zur Schule gehen müssen, für immer traumatisiert sind, weil sie nicht streng nach dem Altinger Konzept unterrichtet werden können. Reisen bildet,  ein „Auslandsaufenthalt“ kann nur den Horizont erweitern und wohldosierte Stressfaktoren stärken die Persönlichkeit. Ob das auf Dauer nicht das viel bessere Konzept wäre?

(Kursiv: spätere Ergänzung)

Schöne Aussicht unter dem Galgen runter ins Tal

Schöne Aussicht unter dem Galgen runter ins Tal

Gäubote Herrenberg

2004_09_08

Von Birgit Spies

2004_09_20BetteleicheEin Plätzchen zum Verweilen – das war auch früher so: Bank an der Betteleiche in Reusten GB-Foto: Holom

Ammerbuch-Reusten – Fertig gestellt und der Öffentlichkeit präsentiert wurde jetzt die zweite Station des Reustener Geschichtspfads: eine massive, hölzerne Bank rund um die ( “neue”) Betteleiche und eine Schau-Tafel, die mit ihrer Beschriftung und einer Fotografie an die alte Betteleiche erinnert.

Die neue Betteleiche am Eingang zum Reustener Hardtwald ist nun auch schon etwa 70 Jahre alt. Sie steht in unmittelbarer Nähe zum großen Stumpf der ursprünglichen Betteleiche, die in den 70er Jahren von einem Sturm gefällt wurde. Jetzt wurde der Platz zwischen diesen beiden Bäumen gestaltet und mit Ansprachen und einem Umtrunk der Gemeinde und der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben.

Für die Bank dankte Ortsvorsteherin Christel Halm dem Reustener “Rentner-Team”, das das wieder einmal bewerkstelligt hatte, nachdem es schon bei der Sanierung des Backhauses mit Hand angelegt hatte. Ortschaftsrat Willi Schill hatte die Anregung gegeben: “Machet doch wieder eine Bank um die Eiche.” Alfred Dessecker, Alois Holzner und Egon Koch folgten ihr, gemeinsam fertigten sie die sechseckige, massive Holzbank, die nun die “neue” Betteleiche schmückt und zum Verweilen einlädt. Halm: “Mit diesen Kerle kann man den Flecken umtreiben.”

Aber auch Halm selbst erhielt Dank und zwar von Jürgen Parchem vom Reustener Geschichtsverein, der ihr Blumen überreichte und deutlich machte, wie wichtig es war, dass Halm die Gruppe unterstützte und auch das Archiv geöffnet hatte. Einst hatte Halms Schwiegervater Hans Halm dieses Archiv ordnen lassen, was “schon ein bissle Geld gekostet habe”, heute sei man dankbar dafür.

Denn gefunden hat man darin in der Ortschronik des Lehrers Paul Gros von 1932 eine Fotografie der alten Betteleiche und ein Gedicht, das die Aussicht preist, die man von ihrem Platz aus genießen kann, über “die Wiesen im Ammertal” bis hin zur Wurmlinger Kapelle und zum Albbrand. Und schließlich fand man auch einen alten Bericht des “Gäubote” von 1905. Dieser zeigt, dass der Platz an der Reustener Betteleiche einst auch ein Treff- und Sammelpunkt des “fahrenden Volks” der Zigeuner war.

Alles das ist auf der Schau-Tafel zu sehen und wurde von Roland Fakler erläutert, der zudem, bevor abschließend Freibier an das auf den aufgestellten Bierzeltbänken sitzende Publikum ausgeschenkt wurde, vier mögliche Bedeutungen der Benennung “Betteleiche” vorstellte.

Zunächst: So genannte Bettelmönche schlugen im Mittelalter Kerben in die Baumstämme von Eichen und Reisende legten in diese Vertiefungen Spenden und Bittgebete. Das genaue Alter der Reustener “alten” Betteleiche, deren Stumpf noch da ist, ist nicht bekannt. Da es aber durchaus auf über 500 Jahre geschätzt wird, der Hartwald einst zum Kloster Bebenhausen gehörte und unweit der Betteleiche einmal ein Bußweg war, erscheint diese Theorie als durchaus plausibel. Eine andere leitet die Betteleiche von den Begriffen “Betteläcker” oder “Bettelrain” ab, beide bezeichnen magere Böden. Drittens und viertens leiteten Fakler und Parchem den Begriff der “Betteleiche” von “betteln” ab. Angeklagte die unter Umständen an diesem Ort ihr Leben ließen, um das sie “bettelten”, denn unweit der Reustener Eiche befindet sich die Flur “Galgeneggert”, ein alter Gerichtsplatz. Oder schließlich im Zusammenhang des Baums als Versammlungsort des “fahrenden Volks” der Zigeuer war.
 
 
 

Der Reustener Recycling-Turm

Der Reustener Recycling-Turm

Dorfhistoriker glauben, dass der Turm der Kelterkirche vom Berg stammt

Tagblatt 2004_07_10

Mario Beißwenger

1705Stierlin_NSEG_Zustand1600-16051705 malte der Kartograph Stierlin diesen schematischen Blick auf Reusten. Die Bergkirche hat dabei ein Kirchturmdach ganz ähnlich wie die erst 1760 eingeweihte heutige Kelterkirche im Tal. Schwer zu erkennen – im Falz der Karte – ist ein Wehrturm, dessen Reste wohl erst vor kurzem beseitigt wurden.

(Inzwischen wissen wir dass Stierlin eine Karte aus dem Jahr 1605 kopiert hat. )

REUSTEN (bei). Die Kirchengemeinde Reusten macht am Sonntag ihre Hocketse und verabschiedet die langjährige Mesnerin Ursula Bühler. Festbesucher können bei dieser Gelegenheit auch erfahren, woher der Turm der Kirche kommt.

Dass die Kirchengemeinde feiert, nehmen Jürgen Parchem und Roland Fakler zum Anlass, ihre jüngsten Forschungen zur Lokalgeschichte vorzustellen. Die Hobby-Historiker glauben Belege dafür zu haben, dass der Turm der Reustener Kelter-Kirche recycelt ist. Vorher soll er die Kirche auf dem Bergfriedhof geziert haben.

Hinweise darauf stehen schon in der Ortschronik, von Paul Gros aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Parchem und Fakler durchforsteten daraufhin alte Land­ karten. Da damals Ortsdarstellungen recht bildhaft waren, wollten sie sehen, ob die Kirchtürme vergleichbar sind. Auf den zwei älteren Kartenbildern aus dem 16. und 17. Jahrhundert trägt die Bergkirche allerdings ein Satteldach. Nur die jüngste Karte von 1705 zeigt den Kirchturm dann mit Spitzdach ganz ähnlich wie das Dach der heutigen Kirche.

Dann inspizierten die Ortshistoriker zusammen mit Mesnerin Ursula Bühler noch den Dachstuhl. Für Fakler finden sich dort ganz eindeutige Spuren: “Dieser Turm wurde schon mal benutzt.” Zu Zeiten als Baumaterial noch kostbar war, wurden Balken und Mauersteine immer wieder verwendet. Es ist also wahrscheinlich, dass auch die Reustener gespart haben, als die Kirche Ende des 18. Jahrhunderts ins Dorf in die vorherige Kelter verlegt wurde. Dabei könnten sie auch die Konstruktion übernommen haben.

Im Dachgebälk stolperten die beiden noch über ein weiteres Fundstück: die Weihe-Tafel für die Kelterkirche aus dem Jahr 1760. In güldenen Lettern steht auf Holzgrund die lateinische Inschrift. Nichts fürs einfache Volk.

“Die haben das damals ja gar nicht lesen können”, empört sich Fakler. Damit sich das nicht wiederholt hat er sein Schullatein entstaubt und den Inhalt für heutige Kirchgänger übersetzt.

Und dann entdeckten Fakler und Parchem auch noch einen früheren Wehrturm. Kurz vor dem Abriss! Ihrer Meinung nach steckte der Sockel des Gebäudes in der jüngst abgebrochenen Scheuer in der Altinger Straße. Die Hinweise darauf waren ganz eindeutig. Im älteren Gemäuerteil der Scheuer waren nämlich Schießscharten.

INFO Die Hocketse bei der Reustener Kirche beginnt mit einem festlichen Gottesdienst um 10 Uhr. Dann wird mit Speisen, Getränken und Spielen für Kin­ der unterhalten. Wer Geld für eine Ver­ steigerung nach amerikanischer Art mitbringt, hilft zusätzlich die Kasse der Kirchengemeinde aufzubessern, die ei­ ne neue WC-Anlage bauen will.

Wie hat’s van Gogh gemacht?

Wie hat’s van Gogh gemacht?

Der Privatgelehrte Roland Fakler schreibt zweimal über das Ammertal

Tagblatt / Südwest Presse 16.10.2001

Von

Kurt Oesterle

tagbla2Roland Fakler, der Individualist, freischaffende Künstler und Heimatforscher,

hat jüngst ein Bilderbuch über die Gemeinde Ammerbuch veröffentlicht. Bild: Metz

REUSTEN. Seine Werke nennt er “Bilderbücher”. Damit man gleich heraushört, dass sie auch für Kinder geeignet sind. Das erste war Reusten und seiner Geschichte gewidmet, das zweite der Gesamtgemeinde Ammerbuch. Es kann seit kurzem erworben werden.

Verlegt hat die beiden Ammerbuch-Bücher derjenige, der sie auch geschrieben hat: Roland Fakler, 48. Der gebürtige Leutkircher wohnt in der Reustener Wolfsbergsiedlung, in einer hellen Gartenwohnung, in der er auch arbeitet. Von seinen Werken hat er nur wenige auf Vorrat, “höchstens zehn”. Wenn darüber hinaus eines gewünscht wird, setzt er sich an seinen Computer und druckt es aus. Außerdem liegen sie in kleinen Mengen an zwei Orten in Reusten auf Halde: im Bergcafe und im Bio-Laden. Im Bergcafe ist es Fakler zu seinem großen Stolz sogar schon gelungen sein älteres Reusten-Buch “an einen Berliner zu verkaufen”.

Immerhin: Hundert Exemplare von seinem “Bilderbuch Ammerbuch” hat er bereits losgeschlagen “und zwanzig verschenkt”. Wer es mit seinen Texten, Karten und Bildern erstehen will, muss 25 Mark anlegen. Dann besitzt er eine Art Handbuch der Gesamtgemeinde Ammerbuch, mit Auskünften zu jeder der einzelnen Mitgliedsgemeinden, zu Klima, Kultur, Neubaugebieten, Ortswappen, Bodenschätzen, Gewerbegebieten und Vereinen. Im Anhang finden sich wichtige Adressen und Telefonnummern, ebenso eine Liste der Gaststätten und eine mit allen Gemeinderäten samt politischer   Zugehörigkeit.   Den Schluss ziert ein “Ammerbuchrätsel”- das so leicht gar nicht zu lösen ist: Auf einem Foto sieht man acht Kirchtürme vor sich und soll sie nun ihrer jeweiligen Heimatgemeinde zuordnen; der Gast aus Tübingen hat immerhin vier geschafft.

Das einfach und handlich gemachte Buch mit seinen knapp hundert Seiten ist also Ortsporträt, Gemeindeführer und Sympathiewerbung in einem. Denn Fakler liebt sein Ammertal fühlbar und möchte es den Einheimischen nahe halten sowie den Zugezogenen nahe bringen.

Zugezogen ist er einst selbst. Nachdem er in Tübingen ein kurzes, nur einsemestriges Medizinstudium abgebrochen hatte. “Ich wollte Schriftsteller werden, außerdem war mir Tübingen zu laut.” Er radelte los, geriet ins Ammertal und blieb. Das war vor einem Vierteljahrhundert. Gelebt hat Fakler stets in Reusten. Hier ist er heimisch geworden. Hat Freunde gefunden. Und Gesprächspartner, die ihm allerhand Buntes aus der Dorfgeschichte erzählen konnten. Den Rest erarbeitete er sich im Selbststudium. Etwa die Geschichte der Alemannen und Kelten. Deren Vorzeit hatte es ihm schon seit jeher angetan, und so legte er dort seinen ersten Roman an.”Rusto” heißt er und wartet auf der PC-Festplatte noch immer geduldig auf einen Verleger. Zusammen mit dem Versepos, das Fakler über Gaius Julius Caesar geschrieben hat. “Heldengeschichten haben mich von klein auf fasziniert.”

Doch der Oberschwabe aus Reusten ist nicht nur Schriftsteller. Er malt auch. Freudig zeigt er auf die satten, vielfarbigen Ölgemälde rings an der Wand. Konkrete Landschaftsmotive der Region mischen sich mit Phantastischem, Surrealem. “Malen”, sagt Fakler, „das ist für mich, wie wenn man aus einem Luftballon die Luft rauslässt. “Will sagen: Malend wird er inneren Überdruck los, oder auch seine Kopfschmerzen. Zudem komponiert er gerne, schreibt eine Musik, die alles Laute und lärmige dieser Welt verdrängen und ersetzen will durch Wohlklang. Ihm setzt die Welt vor allem als Geräuschkulisse zu, weshalb er an den meisten Stunden des Tages Ohrstöpsel trägt.

Roland Fakler ist ein ländlicher Privatgelehrter und Lebenskünstler, wie es nicht viele gibt. Man fühlt sich gedrängt, ihn zu fragen: “Und wovon leben Sie?” “Ich lebe bescheiden”, antwortet er, “ohne Auto zum Beispiel. Außerdem gibt es Sponsoren. Wie hat’s van Gogh gemacht? Er hatte einen Bruder, der ihn unterstützte …”

Spätestens mit seinem Ammerbuch-Buch hat er sich freigeschrieben, scheint es. Anderes soll folgen. Ja, vielleicht macht Fakler sich schon bald daran, aus seinen bislang unveröffentlichten Werken zu veröffentlichen. Möglicherweise die Aphorismen, die er seit langem schreibt. Oder die Tagebücher. Und schon bald hat er vor, sich seinem Ammertäler Publikum bei einer Lesung vorzustellen, womöglich im Reustener Bergcafe.

INFO Buchbestellungen auch per E-Mail: rolandfakler@gmx.de, oder telefonisch unter (0 70 73) 36 47.

 

Aus Liebe zur Kunst und zur Geschichte

Aus Liebe zur Kunst und zur Geschichte

Gäubote Freitag, 12. Oktober 2001 LOKALE KULTURVON ALEKSANDRA JEFTIC

2001-10-12Gaubot2Bücher über Reusten und Ammerbuch

Roland Fakler will Vergangenheit lebendig erhalten.

Zweites Werk herausgegeben.

Roland Fakler: 2001

“Denken war meine erste Leidenschaft” GB-Foto: Bäuerle

Er sieht sich selbst als seltsamen Typ. Roland Fakler ist eben ein Künstler. Seit 25 Jahren lebt er einsam und zurückgezogen in Reusten. Vor einem Jahr begann er für sein Buch “Reusten und seine Geschichte” zu recherchieren. Seit dieser Woche gibt es nun ein zweites Werk, das “Bilderbuch Ammerbuch”. Dabei ist er eigentlich freischaffender Maler.

Etwas ungewöhnlich ist der Lebenslauf des 1953 in Leutkirch geborenen Künstlers schon. Fakler holt weit aus, wenn er erzählt. Mit neun Jahren bat er seine Mutter, ihn in ein Schülerheim zu schicken. Er fühlte sich zu Höherem berufen und konnte den Lärm am heimischen Herd nicht länger ertragen. Doch auch dort fand er nicht die ersehnte Ruhe und betete zu Gott, er möge ihm doch helfen. Als keine Besserung eintrat entschied er sich, einfach nicht mehr an ihn zu glauben. Mit 16 Jahren verließ er das Schülerheim und kam auf’s Gymnasium nach Leutkirch. Nachdem Abitur und der Bundeswehr schrieb er sich an der Uni Tübingen für ein Medizinstudium ein und zog dann nach Ammerbuch.

Schon nach einem Semester merkte er, dass er lieber schreiben wollte. In kürzester Zeit verfasste er einige Romane und Gedichte, die allerdings von über 50 Verlagen abgelehnt wurden. “Denken war meine erste Leidenschaft”, sagt er heute. Dem folgten seine Liebe für Geschichte und für die Kunst. Seit 25 Jahren lebt er als freischaffender Künstler in Reusten ein bescheidenes Leben. “In erster Linie geht es mir um die Entwicklung meiner eigenen Persönlichkeit, um meine Freiheit”, sagt Fakler.

Vor etwas mehr als einem Jahr brachten ihn Nachbarskinder auf die Idee, ein Buch über Reusten zu schreiben. Sie stellten ihm Fragen, die er nicht beantworten konnte: über den Kirchberg, über die Burg und die Römerstraße. Schnell fiel ihm auf, dass nicht nur er diese Fragen nicht beantworten konnte. Es gab auch keine Bücher, die Aufschluss geben konnten. Da beschloss er, die Sache selber in die Hand zu nehmen. Er sah das als Gelegenheit, seine drei Leidenschaften einzubringen: das Schreiben, sein Interesse für Geschichte und seine Malereien. Durch Zufall stieß er im Bergcafe auf einen Gesprächspartner, der sich in Reusten wie in seiner Westentasche auskennt und willig war, ihm bei seinen Recherchen zu helfen. So kam es, dass Fakler und der 75 Jahre alte Reustener, der”aus Bescheidenheit” nicht genannt werden will, ein halbes Jahr zusammen saßen und die Reustener Geschichte rekonstruierten. “Wir hätten es ohne einander beide nicht geschafft, dieses Buch zu schreiben”, sagt Fakler. Doch natürlich steckt noch sehr viel mehr Arbeit dahinter: Er wälzte nächtelang Bücher, Chroniken, sprach mit weiteren Reustenern und suchte im Internet nach noch mehr Informationen.

Nach sechs Monaten war “Reusten und seine Geschichte” fertig. Längst hatte er beim Sammeln der Informationen gemerkt, dass es auch über Ammerbuch kein solches Buch gab und beschloss, auch daran zu arbeiten. Nun ist es fertig. Faklers Bücher sind eine geschichtliche Dokumentation, einfach geschrieben mit farbigen, selbst gemalten Bildern, mit Informationen über Landwirtschaft und Kultur. Die Wappen werden erklärt und Ortsnecknamen verraten. “Eigentlich sollte es ja nur eine dünne Broschüre für Kinder werden” räumt er ein. Sein Anliegen ist es, dass die Geschichte der Gemeinde Ammerbuch nicht in Vergessenheit gerät.

“Teil der Reustener Geschichte”

Die Reaktionen auf das erste Buch seien fast durchweg positiv gewesen, sagt Fakler. “Einige haben kritisiert, dass ich das Dritte-Reich-Thema aufwärmen würde und haben gefragt, ob ich das nicht weglassen könnte. Aber diese Menschen verstehen nicht, dass dies ein Teil der Reustener Geschichte ist.” Eine Frau habe in einem Gespräch sogar geweint, da sie die Erinnerungen jahrelang verdrängt hatte. Andere wiederum seien nicht zufrieden mit der Darstellung ihrer Vorfahren oder hätten gerne mehr über sie in dem Buch gelesen. Fakler lässt sich durch solche Reaktionen nicht beirren. Und der Verkauf gibt ihm offenbar recht: Mittlerweile habe er 120 Exemplare des Heimatbuchs verkauft. Nun würde er auch gerne einige seiner Bildern an den Mann bringen, die in den Büchern zu sehen sind. “Die Leute finden die Bilder schön und schauen sie sich gerne an, aber Kaufanfragen hatte ich durch die Bücher leider noch nicht.” Das ist wohl das schwere Los eines Künstlers.